harryhole schrieb:Panikattacken kommen aus dem nichts und dauern meistens eine halbe Stunde .Danach fühlen sich die Betroffenen müde und erschöpft. Panikattacken können mehrere Male am Tag oder auch nur einmal in mehreren Jahren auftreten. Die Sympthome sind unter anderem innere Unruhe, der FH Arzt hatte ja ausgesagt, er war sehr nervös. Zwischen den Attacken ist man meistens vollkommen normal. Bei Beginn der Attacken versuchen Betroffene spontan aus der Situation zu flüchten.
Das ist ein guter Gedanke. Eine Panikattacke könnte den Satz erklären, der wohl angeblich auch Mal gefallen ist, dass er nicht sterben will.
Wer Panikattacken noch nie hatte oder auch sonst nicht kennt, meint im ersten Moment, er bekommt einen Herzinfarkt, weil das Herz plötzlich rast, man atmet heftig, weil man glaubt, keine Luft mehr zu bekommen.
Aber, ich bin selber betroffen und kenne daher auch viele Betroffene, jeder kann andere Symptome haben. Flucht ist dabei ein Instinkt, den man aber in der Regel nicht mehr umsetzten kann. Bei mir ist das so, dass ich in Ohnmacht falle oder mir mein Inneres noch mal durch den Kopf gehen lassen, sprich Erbrechen oder Schlimmeres. In der Öffentlichkeit jetzt nicht wirklich schön.
Das Ganze ist so anstrengend für den Körper, dass man anschließend nicht in der Lage ist, so wie Lars das getan hat, locker aus dem Flughafen zu laufen. Je nach Stärke der Attacke dauert das den ganzen Tag bis man wieder fit ist. Das hast du auch gut dargestellt, man fühlt sich müde und erschöpft.
Bei normalem Verlauf einer Attacke zum ersten Mal wäre es erklärbar, daß Lars beim Arzt aufspringt und raus rennt, aber spätestens am Ende der Flughafenhalle wäre Schluss gewesen, weil es einfach körperlich in dem Moment nicht mehr geht, da kommt Luftnot, auch bei einem noch so sportlichen jungen Mann dazu.
Was aber möglich wäre, dass Lars tatsächlich darunter litt und das auch wusste. Dann hätte er sich bei Ankündigung der Attacke tatsächlich noch, im Wissen, das geht vorbei, aus dem Arztzimmer verkruemelt, wie passiert, und hätte sich in der Halle beruhigt, in dem Wissen, okay, triggernde Situation geschafft, jetzt nur weg hier.
Aber dafür müsste Lars schon gewusst haben, was eine Panikattacke ist und wie er damit umgeht.
Dass er dies wusste, könnte auch erklären, warum er sich schon Mal in sozialen Rückzug im Urlaub geübt hat, weil er sich nicht in Situationen mit den Freunden bewegen wollte, die ihn vielleicht triggern und bei denen er weiß, das kann eine Attacke auslösen.
Ich vermeide auch unnötigen Stress und zb einen vollen Supermarkt. Merke ich zb im Supermarkt, ich bekomme Panik, lass ich meinen Einkaufswagen auch stehen und gehe raus, bis es wieder geht und gehe entweder ganz nach Hause, wenn ich merke, es geht doch nicht mehr, oder gehe dann wieder rein und kaufe weiter ein.
Da hat so jeder seine Methode, wenn man seit Jahren damit lebt.
Leider erklärt es aber auch nicht, warum Lars danach verschwunden ist. Weil ist die Situation und die Attacke vorbei, ist man weder verwirrt, noch sonst kognitiv beeinträchtigt, sondern nur hundemüde.