Vermisstenfall Lars Mittank
08.08.2020 um 13:32Fraukie schrieb:"Immer erst mal Versagen annehmen ehe man etwas Böses unterstellt."So ist es! Oder: Immer erst mal das Naheliegende annehmen, ehe man wüste Theorien zusammenspinnt.
Ich finde Aussagen wie "LM ist in kriminelle Machenschaften verstrickt" oder "wurde im Drogenrausch psychotisch" (und diese wundersame Psychose hält bis heute an, gleichzeitig fällt dieser Psychotiker aber NIEMANDEM auf) sehr leichtfertig und ehrrührig. Wie in einem schlechten Krimi, wo man Defizite im Plot mit stets diffus bleibender "Organisierter Kriminalität" zu verschleiern versucht (Motto: Damit geht auch die schwachsinnigste Handlung irgendwie "durch").
Oder "Organhandel", was ein Quatsch. Wer solche Thesen aufstellt, hat einfach nur keine Ahnung, was für ein immenser Aufwand betrieben werden muss, um einen geeigneten Spender und einen geeigneten Empfänger zu identifizieren, und welcher Logistik es bedarf, dann auch noch das Transplantat heil von A nach B zu schaffen.
In irgendeinem Einzelfall (Vor- bzw. Begleiterkrankungen inkl. kompletter Anamnese unbekannt, wie immer bei "Nebenwirkungen") mag das Antibiotikum Cefzil womöglich in einem vermuteten kausalen Zusammenhang mit Verwirrung oder Aufgeregtheit stehen. Spätestens wenn die Chemikalie abgebaut ist, wird der Patient wieder "normal".
Bis zu Lars´ Aufenthalt in dem berühmten Arztzimmer gibt es an der ganzen Geschichte nichts, was nicht plausibel erklärbar wäre. Weder in den zahlreichen Telefonaten mit seiner Mutter noch als Lars Richtung Arztzimmer geht, ist er nicht auffällig. 40 Minuten später sprintet er entschlossen davon, schaut sich kein einziges Mal ängstlich nach potentiellen "Verfolgern" um, hat die Geistesgegenwart, sich seiner Geldbörse und seines Passes in der Hosentasche zu versichern... Wäre er anschließend nicht spurlos verschwunden, hätte er sicher alles ganz plausibel erklären können.
Gesichert ist eine Kopfverletzung (unabhängig davon, wer sie ihm beigebracht hat bzw. wie es dazu kam), von der man mangels entsprechender Diagnostik nichts anderes weiß als was rein äußerlich zu explorieren ist: Der Trommelfellriss, und dass Lars sich deshalb unwohl fühlte. Weshalb er nacheinander 3 (in Worten: drei) verschiedene Ärzte aufsuchte. Das tut ein junger Mann nicht, wenn er die Sache auf die leichte Schulter nimmt bzw. nicht "irgendwie spürt", dass ärztlicher Rat dringend angesagt ist.
Ich vermute mehr denn je (auch wenn das insb. die Angehörigen nicht gern hören), dass er nach dem Sprint ohnmächtig wurde und bei 40 Grad, dehydriert oder aus anderen Gründen, irgendwo in der Nähe des Flughafens verstorben ist. Nachdem einige Wochen später die Sonnenblumen geerntet waren und der Boden untergepflügt wurde, wird der bis dahin von Wildverbiss zerfledderte, skelettierte Leichnam unauffindbar verschwunden sein. :(