Vermisstenfall Lars Mittank
30.05.2019 um 17:03x-aequitas schrieb:Möglicherweise hat Lars gedacht, dass der Mitarbeiter wegen ihm reinkommt. Er könnte angenommen haben, dass seine besorgte Mutter dafür gesorgt hat. Um sich der Situation zu entziehen ist er dann rausgerannt. Ich sehe das nicht als planerisch an. Für mich war Lars lange hin- und hergerissen und unsicher. Sein Vorhaben war vermutlich nicht sonderlich gefestigt. Durch die Telefonate mit der Mutter hat er sich ihrem Einfluss nur schwer entziehen können (der verlängerte Arm der Mutter). Emotionale Abhängigkeiten führten dann ggf zu so einem Schlingerkurs. Offenbar durfte er eigenverantwortlich fliegen. Alternativ stand der Bus für die Heimreise zur Verfügung. Somit war ein vor Ort bleiben nicht ohne weiteres möglich. Es sei denn er hätte das offen und ehrlich nach D kommuniziert. Das aber konnte oder wollte er in diesem Fall nicht.Also, gehst du davon aus, dass er sich unter Druck gesetzt gefühlt hat? Eben das Gefühl, dass seine Mutter durch die vorangegangenen Anrufe, aus Sorge (oder anderen Gründen) jemanden organisiert, der ihn auch ja ins Flugzeug oder in den Bus setzt und so dafür sorgt, dass er auch ja nach Hause kommt? Trotzdem ist es merkwürdig, dass es in dem Moment so eskaliert. Lars hätte fragen können: "Sind Sie wegen mir hier?" und wenn der Mitarbeiter sagt "Nö(, wer sind Sie überhaupt?)", dann wäre das doch sofort geklärt gewesen. Wäre er wegen ihm in den Raum gekommen, so hätte er trotzdem keine Handhabe gehabt, Lars gegen seinen Willen irgendwohin zu bringen.
Die Frage ist, musste er sich denn ihrem Einfluss entziehen? Es wird ja immer davon gesprochen, dass das Verhältnis zwischen den beiden eng war, aber letztlich hat er sich ja auch angerufen, wegen des Medikaments, des Geldes, Sperrung der Geldkarten usw. Er hat ja von sich aus die Anrufe getätigt, also muss er in ihr ja doch auch Hife in der Not gesehen haben.
Der Absatz klingt irgendwie, als wäre die Mutter eine eher negierende Kraft im Hintergrund, die ihren Sohn im Griff haben möchte.
Warum hätte er nicht offen und ehrlich kommunizieren können, wenn er in Varna hätte bleiben wollen, alternativ nicht nach Hause hätte kommen wollen? War ihm das in der Situation einfach geistig nicht möglich, bspw. durch eine Psychose, oder hatte er Angst jemanden zu enttäuschen?