Doppelmord Babenhausen

@Frau.N.Zimmer
Da gibt es wohl nur zwei Möglichkeiten - A. Die Toll's fielen den Nachbarn durch Lärm und sonstige Störungen negativ ins Auge - und lösten damit Unmut aus
- was aber laut Aussagen der Darsow's überhaupt nicht sein kann- denn es gab ja keine Störungen mehr!
Oder B. Der Zwist schmorte seit 8 Jahren - nur zwischen den beiden Nachbarn Toll/Darsow vor sich hin... dann wiederum kämen die Aussage "wie unangenehm die Toll's doch waren" schlichtweg nur von dem Mann- dem dieser Mord zugeschrieben wird...

@Nummer33


Deswegen hätte ich gern gewusst, ob die Störungen wirklich so unerträglich waren. Man fühlt sich ja oft mal gestört, sieht dann aber drüber weg weil man einsieht, dass es eben grad nicht anders geht. Wenn der Hund des Nachbarn kläfft, die Kinder kreischen, der Rasenmäher... und undund.
Wenn jetzt mehrere Nachbarn die Polizei gerufen ,oder sich auch so intensiv, mit Makler, um eine neue Bleibe gekümmert hätten? Dann wäre es ein Indiz auf wirklich starken Lärm.

Nimmt man jetzt mal die Aussage- dass der Zoff vor 8 Jahren - nur aus dem Grunde zustande kam- weil man sich Sorgen um die Ehefrau gemacht hat - und deshalb die Polizei um Hilfe rief...
Um nicht mehr - und nicht weniger- soll es sich laut Frau Darsow gehandelt haben....

Darauf folgten 5 Briefe (mit der netten Umschreibung "ohne freundliche Anrede") geschrieben von den AD - (wie viele - die Toll's geschrieben haben- ist mir jetzt nicht geläufig... ) ...
Wem will man denn hier einen Bären aufbinden? Sowas geht eindeutig über die Sorge um die Ehefrau hinaus...

Frau.N.Zimmer schrieb:Wenn jetzt mehrere Nachbarn die Polizei gerufen ,oder sich auch so intensiv, mit Makler, um eine neue Bleibe gekümmert hätten? Dann wäre es ein Indiz auf wirklich starken Lärm.

Nein, auch nicht unbedingt.

Zum einen ist, wie im Thread schon oft erwähnt, Lärmempfinden eine subjektive Sache. Für Person A kann es massiver Lärm sein, für B mittelmäßiger, für C nicht der Rede wert. Wenn AD Typ A wäre, bliebe noch die Frage, welche Typen die Nachbarn sind. Oder stellt euch vor, AD wäre Typ C und die anderen Nachbarn auch - wenn es dann trotzdem zu regelmäßigen Beschwerden kommt, darf man von wirklichem Krach ausgehen.

Und es gibt eine individuelle "Beschwerdekultur".
Beispiel: Meine Mutter wohnt in einem Reihenhaus. Ihre Nachbarn haben Kinder, die von früh bis spät massiven Krach seitens der Eltern machen dürfen, unabhängig von Mittagsruhe usw.
Meine Mutter ist genervt, verfährt aber nach dem Prinzip "Kinder wachsen raus, Ärger bleibt bestehen". (Wer den Satz nicht versteht: Früher oder später löst sich das Problem von alleine, aber es könnte eine Art Groll bei den Nachbarn bestehen bleiben). Die andere Nachbarin von der anderen Seite, die ebenfalls von diesem Lärm betroffen ist, hat sich sehr wohl schon beschwert.

@Nummer33

Wie auch immer. Lärm ist nicht Lärm. Das emfinden der Menschen für ruhestörenden Lärm ist höchst individuell. Und es gibt wahrlich auch überempfindliche Menschen.

@hallo-ho

Du bist mit Deiner Mutter OT :) Wir wurden heute erst bekritelt ;)

@Frau.N.Zimmer
Na ja, den Transfer aufs Topic muss schon der geneigte Leser selbst machen ;) :)

@hallo-ho

Wegen Einzeiler auch :)

Du hast schon recht mit dem was Du geschrieben hast. Wenn aber sich 10 Leute nicht so sehr gestört fühlen, dann muss es nicht am " Ruhestörer" liegen. Dann hat es halt den Superempfindlichen getroffen.

Ich finde deswegen erntet Darsow auch so viel Verständnis.Weil fast jeder hier schon mal Ruhestörung am eigenen Leib erfahren hat. Man bezieht das dann auf seine eigenen Ärger den man mal hatte.
Und das ist mMn falsch weil man nicht weiss, wie hoch der Lärmpegel im Fall Darsow war, wie oft das war und wie lange die Störung anhielt.

Frau.N.Zimmer schrieb:weil man nicht weiss, wie hoch der Lärmpegel im Fall Darsow war, wie oft das war und wie lange die Störung anhielt

Und selbst, wenn wir es wüssten. Dann wüssten wir immer noch nicht, wie AD es empfunden hat. Wir wüssten auch nicht, ob die Nachbarn es ähnlich akut wie AD empfunden haben und sie sich nur deshalb nicht beschwert haben, weil sie sich z.B. "nicht getraut" haben (nach dem Motto "Nur kein Ärger") oder keinen Sinn in er Beschwerde gesehen haben ("Bringt eh nix, also spar ich mir das beschweren und ertrage es") oder, oder, oder.

@hallo-ho

Es ist ja auch egal. Kein Lärm der Welt, rechtfertigt es eine ganze Familie auszulöschen.

Sonst wäre das Wohnungsproblem in den Städten schnell gelöst. Zum Glück, gib es kaum Menschen die ihre Emotionen nicht im Griff haben :)
Ich warte entspannt was der Antrag auf WAV bringt, sollte es den mal irgendwann geben.
Vllt. endet das ja wie bei Herrn Toth.

@Frau.N.Zimmer

Frau.N.Zimmer schrieb:Es ist ja auch egal. Kein Lärm der Welt, rechtfertigt es eine ganze Familie auszulöschen.

Genauso ist es.

Der "Lärm" ist für mich kein Motiv. Irgendetwas gewichtigeres motiviert jemanden zu einer solchen Tat.

@Ma_Ve

Ma_Ve schrieb:Der "Lärm" ist für mich kein Motiv. Irgendetwas gewichtigeres motiviert jemanden zu einer solchen Tat.

Lies bitte genauer. :) Dann musst Du mir nicht beipflichten, dazu gibt es keinen Grund.

Ich schrieb: Kein Lärm der Welt, rechtfertigt es eine ganze Familie auszulöschen.

Dass Lärm, ein Motiv sein kann siehst Du doch an diesem Fall.

@Frau.N.Zimmer

Dass Lärm, ein Motiv sein kann siehst Du doch in an diesem Fall.

Das siehst du so. Ich sehe es anders.

Du hast deine Meinung und ich meine.

Frau.N.Zimmer schrieb:Lies bitte genauer. :) Dann musst Du mir nicht beipflichten, dazu gibt es keinen Grund.

Ich muss dir nicht zustimmen, aber ich kann.
Kommt ja selten genug vor. :)

@Ma_Ve
Achherrjeee... wenn man jetzt erst das Motiv anzweifeln muss - was nicht so klappt wie gewünscht - kommt man zum Schluss dazu, ein vorhandenes Motiv "Lärm/Nachbarschaftsstreit als solches wiederum in Frage zu stellen... Rattenschwanz lässt grüßen... 😉
Ich habe @Frau.N.Zimmer so verstanden, wie sie es vermutlich gemeint hat: nur wenige Leute, ticken zum Glück so wie AD - der es als Lösung sah- seine Nachbarn auszulöschen...
Natürlich gibt es sicher noch banalere Motive -...

@Nummer33

Nummer33 schrieb:Achherrjeee... wenn man jetzt erst das Motiv anzweifeln muss - was nicht so klappt wie gewünscht - kommt man zum Schluss dazu, ein vorhandenes Motiv "Lärm/Nachbarschaftsstreit als solches wiederum in Frage zu stellen... Rattenschwanz lässt grüßen... 😉
Ich habe @Frau.N.Zimmer so verstanden, wie sie es vermutlich gemeint hat: nur wenige Leute, ticken zum Glück so wie AD - der es als Lösung sah- seine Nachbarn auszulöschen...
Natürlich gibt es sicher noch banalere Motive -...

Danke für die Erläuterung der Gedanken von @Frau.N.Zimmer.

Warum versuchst du nicht mal dir die andere Seite der Medaille auch mal anzusehen und dir dazu ein paat Gedanken zu machen. Vielleicht fallen dir ein paar Dinge auf, die du bisher ausser acht gelassen hast!

Beispielsweise:

Nummer33 schrieb:Hat der Täter bei dieser Gelegenheit auch gleich mal die Bewegungsmelder angeklebt?

Das glaubst du ernsthaft?

Nummer33 schrieb:Ansonsten glaube ich wohl kaum, dass Herr Toll irgendjemanden davon berichtet hat, zu welcher Stunde er seinen Müll zur Tonne schleppt...

Das muss niemand rumerzählen. Das geht viel einfacher!

Warum Andreas nicht die Schüsse hören konnte? Ganz einfach! Weil Schall keine Kurve fliegen kann! Wenn man sich die Tatgegebenheit anschaut erklärt es sich von selbst. Das Haus von Familie Toll war links an der Stirnseite das Haus von Familie Darsow rechts davon. Familie Toll hatte auf linken Stirnseite im Souterrain einen zusätzlichen Eingang, der als Haupteingang benutzt wurde. Die Schüsse die man gehört hat wurden vor dieser Eingangstür abgeben. Durch dieses Gegebenheiten konnten nur die Nachbarn links von Familie Toll die Schüsse hören.

@Ma_Ve
Die meisten Mordmotive kommen einem Nicht-Täter doch absurd vor ... was bringt Menschen dazu, andere zu töten? Manchmal aufgestaute Nichtigkeiten, manchmal dem Täter ausweglos erscheinende Situationen, manchmal pure Rache. Man sitzt doch meistens kopfschüttelnd da und denkt: "Das ist doch kein Grund, jemanden umzubringen" ... schon gar nicht eine ganze Familie.
Zum Glück ist das so.

Ich finde es zumindest erstaunlich, da0 die Nachbarn alle zu Darsows halten. Offenbar ist niemandem ein großartiger und über Jahre gepflegter Streit aufgefallen.
Das haben Darsows dann echt raffiniert gemacht, kein Streit am Gartenzaun, keine Auseinandersetzungen, fast acht Jahre Stillschweigen, alle Achtung...

Ganz anders als Nachbarschaftsstreitigkeiten in meiner Umgebung (die nicht wenige haben).
Anders gefragt: Wird einem ein gemäßigter Umgang mit nervigen Nachbarn negativ ausgelegt? Im Sinne von "hat halt jahrelang unter den Nägeln gebrannt"? Sehr merkwürdig...

@BobGray
Woher willst du wissen, dass "alle" Nachbarn zu den Darsow's halten?
Kennst du die Zeugenaussagen der Nachbarn?

Ganz unabhängig gibt es ja unterschiedliche Formen der Streitkultur - es gibt Leute die stehen prügelnd am Gartenzaun- und es gibt Menschen- die bombardieren sich nur ganz indirekt mit Anschuldigungen -... Vielleicht veriirt das auch ein bisschen mit der Wohngegend und dem Intellekt - den die Bewohner haben... So wie Frau Darsow ihren Ehemann charakterlich darstellt- ist er überhaupt nicht der Typ der - prügelnd und gröllend am Gartenzaun stehen würde...
Das soll ihn eigentlich entlasten- meiner Ansicht nach tut es aber das Gegenteil.

Ganz unabhängig davon: soweit man den Medien und Zeugenaussagen entnehmen kann- gab es zu den anderen Nachbarn keinen allzu großen Kontakt: beschränkt auf Smalltalk über Familie Toll - und deren Lärmbelästigung ...

@Nummer33

Das war jetzt meine Kenntnis. Kennst Du eine Aussage, die Darsows belastet?
Ich bin dankbar für eine Quelle.

Deiner Ansicht nach belastet es jemanden, wenn er sich ruhig verhält und nicht prügelnd und gröhlend am Gartenzaun auftritt? Naja, das ist schon erstaunlich...

@BobGray
Also da gibt es rund um den Prozess einiges:
"Darmstadt/Babenhausen ‐ „Babenhausen ist nicht groß, da kennt man sich halt.“ Dieser Ansicht waren gestern mehrere Zeugen, die zum zweiten Verhandlungstag des Doppelmord-Prozesses vors Darmstädter Landgericht geladen waren. Von Veronika Szeherova

Die meisten von ihnen kamen aus der Nachbarschaft des ermordeten Ehepaars Toll und des Angeklagten Andreas D. Nachbarn aus derselben Straße sagten aus, dass auch sie häufig spitze Schreie aus dem Haus der Tolls gehört hätten. Der Kontakt sei aber schlecht gewesen, da Petra Toll „nie zu sehen war“ und Klaus Toll „Grundstücksverbot“ erteilt und den Nachbarn auch sonst den Alltag erschwert habe."


http://www.op-online.de/region/babenhausen/doppelmord-tag2-tochter-astrid-lebensmittelpunkt-1135926.html