Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Doppelmord Babenhausen

26.333 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2009, Nachbar ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Doppelmord Babenhausen

Doppelmord Babenhausen

18.08.2015 um 12:37
Zitat von LindströmLindström schrieb:Wie hat AD sich rechtfertig, weshalb er nach Schalldämpfern (also der Möglichkeit, leisen Schuss abzugeben) recherchiert hat? Das hat ihn natürlich einfach so interessiert? Das nimmt ihm doch keiner ab...
Genauso ist es.
Es wurden auch schon einige Täter in Fällen von "Mord ohne Leiche" verurteilt.
In so einem Fall kann das Gericht meistens noch nicht mal genau feststellen
wie das Opfer umgebracht wurde.

Wenn aber keinen vernünftigen Zweifel daran gibt das der Mord
durch den Angeklagten stattgefunden hat wird er verurteilt.


melden

Doppelmord Babenhausen

18.08.2015 um 13:24
@SCMP77
Zitat von SCMP77SCMP77 schrieb:Das hat mit der statistischen Auffälligkeit des Aufrufs dieser Seite kaum etwas zu tun. Das hat eher mit den Wahrscheinlichkeiten zu tun, dass sich MA fremder PCs so ganz ohne Grund bedienen, jedenfalls so wie Du es dargestellt hast.
Ganz ohne Grund ist der Zugriff an diesem PC keinesfalls erfolgt und wenn ich so verstanden wurde, ist das ein Missverständnis.
Akkarsy schrieb:
Wie kam der an den Rechner von AD?

Dew antwortete:
Diese Frage ist in dem Zusammenhang irrelevant, da der Täter nicht an A.D.´s Rechner gewesen sein muss/kann. A.D. höchstens bei seiner Beobachtung gesehen hatte, sonst keine Verbindung zu ihm bestand.

Wenn Du aber unbedingt eine Antwort auf die Frage möchtest: an A.D.´s Rechner rankommen und ihn starten konnte in dem Laden mit schlampiger EDV-Disziplin so gut wie Jeder. Was nicht heißen muss und nie heißen musste, dass der, der an dem Rechner war, auch nur das Geringste mit der Tat zu tun gehabt hat.
Das Gericht unterstellt, dass A.D. den Aufruf und den nachfolgenden Ausdruck an seinem PC getätigt haben muss.
Der ebenfalls unterstellte Grund war, sich über ein einfach und selbst zu erstellendes Gerät zu informieren, dass ihm ermöglichte, seine Nachbarn möglichst ohne unnötigen Lärm erschießen zu können.

Das mit den Wahrscheinlichkeiten setzt Du, finde ich, zu spät an. Die Frage ist doch erstmal, wie häufig diese Seite im von der Polizei ausgewählten Zeitrahmen aus dem von der Polizei gewählten Einzugsgebiet überhaupt aufgerufen wurde. Ich meine, da gäb´s eine Zahl, ich finde aber im Moment weder die Zahl, noch den Zeitraum und die Gebietsgröße. Ob die Bewohnerzahl in dem Gebiet festgestellt wurde, weiß ich gerade nicht.

Nehmen wir mal an, die Anzahl der Aufrufe in Relation zur Anzahl der Männer zwischen 20 und 60 wäre im beobachteten Gebiet hoch gewesen, z. B. verglichen mit dem Bundesdurchschnitt.
Oder sie wäre speziell an diesem Tag hoch gewesen, verglichen mit anderen Tagen. Dann muss es dafür einen Grund gegeben haben.
Die Seite kann generell so interessant gewesen sein, dass man sie einfach "gesehen haben musste".
Sie kann für einen entsprechenden Personenkreis interessant gewesen sein, also z. B. für den ortsansässigen Schützenverein, weil der Ärger mit der Nachbarschaft hatte wg. des Schießlärms.
Sie kann einen "Interesseschub" gehabt haben, weil am Abend vorher im TV ein Film lief, in dem so ein SD verwendet wurde und die Leute wissen wollten, ob sowas geht.

Wäre allgemein "tote Hose" auf der Seite gewesen, wäre jeder einzelne Aufruf statistisch auffällig, wäre auf der Seite "der Bär los gewesen", wäre es nicht ungewöhnlich, dass sich auch Mitarbeiter ( MA ) der Firma dafür interessierten. Ohne dass jeder gleich schwerkriminelle Pläne verfolgte.

Habe ich mich jetzt irgendwie verständlich machen können, bis hier?

Der SD kann einfach Thema beim Gespräch in der Frühstückspause gewesen sein und jemand hat sich das ausgedruckt, weil er es jemand anders zeigen wollte.

Warum benutzt jemand einen fremden PC? Sicher wieder nicht ohne Grund.

Ich würde als ersten Grund Bequemlichkeit sehen. Mal eben was ausdrucken, wo man gerade ist. Das kann im Zusammenhang mit der Frühstückspause gewesen sein.

Weiterhin hatte wohl nicht jeder Rechner Internetzugang. Und nicht jeder einen Drucker bei der Hand.

Das Thema hatte nichts mit der Arbeit in der Firma zu tun, Recherche und Ausdruck sollten also sicher nicht an die große Glocke. Suchen, drucken, abgreifen, fertig.

Das alles prädestiniert m. E. genau diesen bestimmten PC dafür, in dieser Firma für solche arbeitsfremden Zwecke eingesetzt zu werden.
Sicher möglicherweise von A.D., für mich aber genausogut von Jedermann.

Und je nach dem, wie "heiß" das Thema SD gerade allgemein war, ergeben sich m. E. andere Wahrscheinlichkeiten.

MfG

Dew


melden

Doppelmord Babenhausen

18.08.2015 um 14:01
@Lindström
Zitat von LindströmLindström schrieb:Wer sagt denn, dass er den Eigenbauschalldämpfer genau so zusammen gebastelt hat, wie es in der Anleitung steht? Bauschaum ist wohl benutzt worden, aufgrund der gefundenen Partikel. Und einen perfekten Schalldämpfer hat er ja nicht selbst produziert. Und der Hintergrund der Recherche im Internet ging offensichtlich von der Intension aus, "wie man möglichst leise Menschen erschießt". Das ist wohl der Ursprungsgedanke gewesen.

Nach deinem Verständnis dürfte es gar keine Indizienprozesse geben, oder? Also mir wäre unwohl, wenn ein Doppelmörder frei herum spaziert. Mich würden da deine Beweggründe schon gerne interessieren, weshalb du dir, trotz der erdrückenden Indizienlaeg sicher bist, dass er nicht der Mörder ist?

Wie hat AD sich rechtfertig, weshalb er nach Schalldämpfern (also der Möglichkeit, leisen Schuss abzugeben) recherchiert hat? Das hat ihn natürlich einfach so interessiert? Das nimmt ihm doch keiner ab...
Wenn sich jemand ohne anzunehmende Vorkenntnisse eine Bauanleitung für einen Gegenstand ausdruckt, dann besteht einiger Grund zu der Annahme, dass er diese auch befolgt. Wenn er ohnehin nicht beabsichtigt, sich daran zu halten, braucht er sie nicht.

Du argumentierst rückwärts, damit kannst Du wieder alles "beweisen". Mach Dir den Unterschied zwischen "augenscheinlich" und "offensichtlich" bitte bewusst, bevor Du diese Worte verwendest.

Der Tatsache "Recherche im Internet" kann man nicht zwingend die zugrundeliegende Absicht des Rechercheurs zuordnen. Ich jedenfalls kann das nicht. Bist Du Hellseher?

Natürlich ist die Rechtsprechung auch auf Indizienprozesse angewiesen. Nur sollte dabei mit allergrößter Sorgfalt verfahren werden. Und die vermisse ich im vorliegenden Fall. Genauso vermisse ich die dringend notwendige Neutralität von Ermittlern und Richter.

Das fängt bei der angeordneten Modifikation des SD an. Was nicht passt, wird passend gemacht.

Das geht mit der völlig willkürlichen Bewertung der Ergebnisse der Hundeeinsätze weiter.

Der Hund, der tatzeitnah die Spur des durch eine Blutlache getappten Täters bis zu einem als Parkplatz genutzten Schottergelände verfolgte, wurde ignoriert.

Der Hund, der am Tatort wiederum tatzeitnah, nicht anschlug, als er A.D.´s Vergleichsprobe erschnüffeln sollte, "hat sich eben geirrt".

Die Mantrailer, die Monate ( ! ) später in der Polizei nicht "genehme" Richtungen spürten, wurden ignoriert.

Der Hund, der auf eine Wiese an A.D.´s Arbeitsplatz lief, kam "in die Wertung".

Ich sähe es auch nicht gerne, wenn Doppelmörder frei rumliefen. Nur ganz ehrlich, vor Richtern mit literarischen Ambitionen habe ich mehr Angst.

Und wenn der falsche Mann "sitzt", dann sehe ich das für deutlich schlimmer an, als wenn mal ein Täter entkommt. Denn in dem Fall ist keinerlei Sicherheitszuwachs für die Gesellschaft zu erwarten, während ein wertvolles Mitglied derselben verrottet.

Da sich A.D. auf Rat seines Verteidigers, auf sein Aussageverweigerungsrecht berufen hat, hat er sich garnicht zu dem Thema geäussert. Es gibt also nichts, was Du ihm nicht "abnehmen" müsstest und es ist unzulässig und in höchstem Maße unfair, wenn aus dem Schweigen des Angeklagten ein Strick gedreht wird.

Indizien sind immer interpretationsbedürftig. Du findest sie "erdrückend", ich finde sie im Verhandlungsverlauf "bedrückend".

MfG

Dew


4x zitiertmelden

Doppelmord Babenhausen

18.08.2015 um 14:17
@Dew schrieb
Zitat von DewDew schrieb:Wenn sich jemand ohne anzunehmende Vorkenntnisse eine Bauanleitung für einen Gegenstand ausdruckt, dann besteht einiger Grund zu der Annahme, dass er diese auch befolgt. Wenn er ohnehin nicht beabsichtigt, sich daran zu halten, braucht er sie nicht.
Nur, weil er es ausgedruckt hat, muss er es doch nicht 1 zu 1 haargenau umgesetzt haben.
Zitat von DewDew schrieb:Das fängt bei der angeordneten Modifikation des SD an. Was nicht passt, wird passend gemacht.
Man sollte nicht von einem perfekt nachgebauten Schalldämpfer ausgehen.
Zitat von DewDew schrieb:Da sich A.D. auf Rat seines Verteidigers, auf sein Aussageverweigerungsrecht berufen hat, hat er sich garnicht zu dem Thema geäussert. Es gibt also nichts, was Du ihm nicht "abnehmen" müsstest und es ist unzulässig und in höchstem Maße unfair, wenn aus dem Schweigen des Angeklagten ein Strick gedreht wird.
Das ist eine Sache, die ich nicht nachvollziehen kann. Es würde AD doch (völlig) entlasten, wenn er eine Erklärung hätte, warum er nach Eigenbauschalldämpfern recherchiert hat. Ist doch klar, dass ein Täter da besser schweigt, als sich in Widersprüche zu verzwicken.


1x zitiertmelden

Doppelmord Babenhausen

18.08.2015 um 15:24
@Lindström

Mal vorab: Ich gehöre zu den Usern, die mit dem Urteil konform gehen...verstehe allerdings auch nicht, warum Herrn Darsow sein Schweigen vor Gericht hier immer wieder angelastet wird. Da tut man als Beschuldigter doch, was einem der Anwalt rät...oder? Jedenfalls würde ich es so machen...


1x zitiertmelden

Doppelmord Babenhausen

18.08.2015 um 15:39
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Mal vorab: Ich gehöre zu den Usern, die mit dem Urteil konform gehen...verstehe allerdings auch nicht, warum Herrn Darsow sein Schweigen vor Gericht hier immer wieder angelastet wird. Da tut man als Beschuldigter doch, was einem der Anwalt rät...oder? Jedenfalls würde ich es so machen...
Das darf in der Tat nicht angelastet werden.
Der Ausdruck der Anleitung für den Schalldämpfer darf allerdings als
belastend für A.D. angesehen werden.

Es könnte ggf. durch vorbringen einer harmlosen Erklärung für diese
Handlung sich entlasten.

Im überigen raten Anwälte nicht komplett davon ab sich zu äußern.

Vernünftigerweise sollte man solange schweigen wie man sich nicht
über Beweislage und Rechtslage informiert hat.

Hinterher kann es häufig von Vorteil sein sich eine Version
zu zimmern die mit der Aktenlage in einklang ist.


melden

Doppelmord Babenhausen

18.08.2015 um 15:54
Nur, wenn ich mich doch selbst entlasten kann, ist es doch völlig unlogisch zu schweigen? Das macht doch überaupt keinen Sinn?

Ich würde schweigen, wenn ich mich selbst belasten könnte oder mich durch Unwahrheit Gefahr laufe, mich zu verhaspeln.


melden

Doppelmord Babenhausen

18.08.2015 um 20:14
@Lindström
Zitat von LindströmLindström schrieb:Nur, weil er es ausgedruckt hat, muss er es doch nicht 1 zu 1 haargenau umgesetzt haben.
Wenn ich sowas lese, kriege ich im Gesamtzusammenhang echte Verständnisprobleme mit dem Realitätssinn der Schreiber.

Machst Du irgendwas handwerklich-praktisches oder bist Du ein reinrassiger Schreibtisch- oder Laptoptäter?

Der Mann hatte sowas nach allem, was wir wissen noch nie gemacht. Ihr unterstellt ihm, er wollte ganz sicher gehen, möglichst wenig Lärm zu machen.

Der Normalfall, wenn jemand was erstmalig und nach einer extra vorher ausgedruckten Anleitung macht ( im Sinne von "herstellen", "bauen" ), ist dass er es nicht hundertprozentig hinkriegt.
Maximal und mit etwas Glück kriegt er es so hin, wie es auf dem Papier steht.

Nur jemand, der entweder über einschlägige Erfahrung verfügt oder naiv-blöde an so ein Projekt rangeht, wird es schon im ersten Anlauf modifizieren.

Das kann Dir jeder Handwerker bestätigen, deswegen gibt es sowas wie eine Lehre.

Ich darf daran erinnern ( zum weiß-der-Henker-wievielten Male ), dass die Polizei nach der Anleitung eine Gurke baute. Zumindest ein wenig Waffenkenntnisse ( nicht zu viele ) wollen wir den Leutchen doch zubilligen.
Trotzdem kam es keinem von ihnen in den Sinn, an der Machbarkeit des SD nach dieser Anleitung zu zweifeln.

Warum hätte ein A.D. es tun sollen?

Abgesehen davon, dass nichtmal nachzuweisen war, dass er überhaupt je so ein Ding gebaut hat, halte ich es für abwegig, anzunehmen, er hätte es von vornherein geändert.

Wenn überhaupt eine Änderung erfolgte, dann doch aus der Situation heraus, dass das Ding bei einem Test ( ebenfalls nicht bewiesen ) durch die Gegend flog.
Man sollte nicht von einem perfekt nachgebauten Schalldämpfer ausgehen.
Mann, oh Mann....man sollte nicht. Was schreibe ich denn die ganze Zeit?

Das Ding, was bei der Tat verwendet wurde, hatte mit dem Ding, das recherchiert wurde, nur noch den angestrebten Zweck ( Schalldämpfung ) und den Bauschaum gemein. Es war also nicht nur "nicht perfekt nachgebaut", sondern was ganz anderes.
Und gerade weil ich davon ausgehe, dass eine deutlich andere Ausführung vorlag, tue ich mich damit schwer, der Auffassung des Gerichts zu folgen.

Die Anordnung des Richters, so lange und so umfangreich zu modifizieren, bis es funktioniert, kommt für mich ziemlich nah daran, als hätte er angeordnet, A.D. ein Büschel Haare auszureißen und am Tatort zu verstreuen, damit Hunde und Ermittler endlich was finden und er den Fall schließen kann. Täterfindung contra Wahrheitsfindung.
Zitat von LindströmLindström schrieb:Das ist eine Sache, die ich nicht nachvollziehen kann. Es würde AD doch (völlig) entlasten, wenn er eine Erklärung hätte, warum er nach Eigenbauschalldämpfern recherchiert hat. Ist doch klar, dass ein Täter da besser schweigt, als sich in Widersprüche zu verzwicken.
Anwälte raten ihren Mandanten relativ häufig, vom Recht auf Aussageverweigerung Gebrauch zu machen.
Die Situation. als Angeklagter vor Gericht zu stehen, ist für den Laien schwer einschätzbar. Was man eigentlich gefragt wird, kann man nicht vorher wissen.

Überhaupt steht man als Angeklagter schonmal ganz anders da, als als Zeuge. Hier kann sich auch ein ehrlicher und unschuldiger Mensch um Kopf und Kragen reden und in Widersprüche verwickeln lassen.

Sieh nur mal bei Dir selbst nach, wie Du einer Erklärung von A.D. gegenüberstehst:
Zitat von LindströmLindström schrieb:Wie hat AD sich rechtfertig, weshalb er nach Schalldämpfern (also der Möglichkeit, leisen Schuss abzugeben) recherchiert hat? Das hat ihn natürlich einfach so interessiert? Das nimmt ihm doch keiner ab...
Diese Grundhaltung nennt man Voreingenommenheit. Sollte vor Gericht zwar nicht herrschen, ist aber menschlich und deshalb nicht ganz auszuschließen oder auszurotten.

A.D. war vor Gericht in einer schwierigen Lage. Man kann das an den Reaktionen der user hier recht gut ablesen:
- Hätte er was gesagt, hätte man ihm nicht gelaubt.
- Sein Schweigen wird mehr oder weniger offen als Schuldeingeständnis gewertet.

Einmal vor Gericht konnte er es also nur noch falsch machen.

Der Eindruck einer beinahe unverhohlenen Parteilichkeit bei der Wertung der Indizien und Aussagen, der sich bei der Lektüre des Verhandlungsverlaufes aufdrängt, wird durch die Abfassung des Urteils nur bestätigt.

MfG

Dew


2x zitiertmelden

Doppelmord Babenhausen

18.08.2015 um 20:32
@Dew

Ich persönlich glaube kaum, dass sich Waffenvereine mit solchen Bastelllösungen abgeben. Die Einsatzzeit ist recht beschränkt, und daher für solche Vereine uninteressant. Das sind dann eher Leute, welche u.U. illegal Waffen besitzen.

Aber sei's drum

Wir wissen genau, wann von welchem PC der Zugriff erfolgte.

Daher kann man den Personenkreis stark eingrenzen.


Ich stelle Dir gezielt mal ein paar Fragen.

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein MA Mitglied in einem Waffenverein ist?

Wer wird eine solche Seite in der Arbeit aufrufen?

Wer wird sich eines fremden Rechners bedienen?
Zitat von DewDew schrieb:Diese Grundhaltung nennt man Voreingenommenheit. Sollte vor Gericht zwar nicht herrschen, ist aber menschlich und deshalb nicht ganz auszuschließen oder auszurotten.
Der Aufruf der Seite ist erstmal ein Indiz. Ob man mit einem Indiz eine Tat beweisen kann kommt dann auf die weiteren Umstände an.

So wie Du es hier sehen wilst, dürften Verurteilungen, welche nur auf Indizien beruhen, nie rechtens sein. Von mir aus mag das Deine Meinung sein, aber der Realität ist aus gutem Grund eine andere.


8x zitiertmelden

Doppelmord Babenhausen

18.08.2015 um 20:35
@Dew

sehr gut!! das ,was du schreibst gefällt mir.

und ausserdem: ob ad der täter ist oder auch nicht , wissen wir alle nicht und werden wir wohl auch nie erfahren.

für mein geschmack aber katastrophal, so jemanden bei dieser dünnen indizienkette, lebenslänglich hinter gitter zu bringen.


das ist meine feste meinung!!


7x zitiertmelden

Doppelmord Babenhausen

18.08.2015 um 20:39
@Dew
Zitat von DewDew schrieb:Abgesehen davon, dass nichtmal nachzuweisen war, dass er überhaupt je so ein Ding gebaut hat, halte ich es für abwegig, anzunehmen, er hätte es von vornherein geändert.
Und ich gehe aus, dass er das auch nicht unter Augen anderer gemacht hat. Und beweisen kann man ihm die Herstellung bzw. Bastelei klar nicht, oder meinst du, er lässt alles liegen und stehen?

Und ich weiß wirklich nicht, worauf du im ersten Teil deines Postes hinaus willst. Du schreibst viel, aber sagst nichts. Soll AD so dargestellt werden, als wäre er völlig unfähig, so einen Eigenbauschalldämpfer zu bauen? Auch wenn er allem Anschein nach nicht so funktionierte, wie er sollte?
Zitat von DewDew schrieb:A.D. war vor Gericht in einer schwierigen Lage. Man kann das an den Reaktionen der user hier recht gut ablesen:
- Hätte er was gesagt, hätte man ihm nicht gelaubt.
- Sein Schweigen wird mehr oder weniger offen als Schuldeingeständnis gewertet.
Warum hätte man ihm nicht glauben sollen, wenn er die Wahrheit sagt? Er hat sich ja offensichtlich gar nicht dazu geäußert, warum er nach Eigenbauschalldämpfern recherchiert hat. Und weshalb wohl?
Zitat von DewDew schrieb:Anwälte raten ihren Mandanten relativ häufig, vom Recht auf Aussageverweigerung Gebrauch zu machen.
Was das wiederum wohl für einen Grund hat? Meinst du, sein Anwalt hat ihm geraten "A. sage bitte vor Gericht nichts darüber aus, warum du nach Schalldämpfern recherchiert hast, ja?"

@olli1231
Zitat von olli1231olli1231 schrieb:für mein geschmack aber katastrophal, so jemanden bei dieser dünnen indizienkette, lebenslänglich hinter gitter zu bringen.
"Dünne Indizienkette"? Wenn es nur ein oder zwei Indizien wären...

@SCMP77
Zitat von SCMP77SCMP77 schrieb:Ich stelle Dir gezielt mal ein paar Fragen.

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein MA Mitglied in einem Waffenverein ist?

Wer wird eine solche Seite in der Arbeit aufrufen?

Wer wird sich eines fremden Rechners bedienen?
Da können wir lange auf schlüssige Antworten warten...


2x zitiertmelden

Doppelmord Babenhausen

18.08.2015 um 21:04
@Lindström
Zitat von LindströmLindström schrieb:Was das wiederum wohl für einen Grund hat? Meinst du, sein Anwalt hat ihm geraten "A. sage bitte vor Gericht nichts darüber aus, warum du nach Schalldämpfern recherchiert hast, ja?"
Ihm wurde wohl zur generellen Aussageverweigerung geraten. Dass er schuldig ist, lässt sich daraus aber nicht ableiten...


melden

Doppelmord Babenhausen

18.08.2015 um 21:05
@Lindström

Ich greife einen Satz von dir auf und versuche es dir anhand dessen zu erklären. Ein wenig Initiative deinerseits ist allerdings erforderlich.
Zitat von LindströmLindström schrieb:Und ich weiß wirklich nicht, worauf du im ersten Teil deines Postes hinaus willst. Du schreibst viel, aber sagst nichts. Soll AD so dargestellt werden, als wäre er völlig unfähig, so einen Eigenbauschalldämpfer zu bauen? Auch wenn er allem Anschein nach nicht so funktionierte, wie er sollte?
AD war sicherlichlich in der Lage Bauschaum in eine PET Flasche einzufüllen. Nach ein wenig experimentieren und Aushärtungszeit ermittelt man auch die richtige Menge.

Im übrigen schafft das ein durschnittlich intelligenter Mensch ohne Anleitung aus dem Internet!

Die Kunst an dem Schalldämpferbau ist nicht den Schaum in die Flasche zu bringen, ob nun mit oder ohne Loch im Flaschenboden. Die Kunst ist die sichere Verbindung zwischen Waffe und Schalldämpfer herzustellen.

Die sichere Verbindung ist elementar wichtig, um die Tat so auszuführen wie im Urteil beschrieben worden ist!

Bei der Rekonstruktion der Tat flog den Beamten die Flasche nach jedem Schuß von der Waffe.
Erst nach professioneller Herstellung eines Verbindungsstückes hielt die Flasche auf der Waffe.

Ob die PET Flasche nach 10 Schüssen noch aussah wie eine solche lässt das Urteil offen.


1x zitiertmelden

Doppelmord Babenhausen

18.08.2015 um 21:11
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Die sichere Verbindung ist elementar wichtig, um die Tat so auszuführen wie im Urteil beschrieben worden ist!
Im Urteil wird doch festgestellt, dass ein paar Schüsse gehört werden konnten. Damit ist aber impilzit auch klar, dass der Schalldämpfer zumindest zeitweise seine Funktion nicht erfüllt haben kann. Für eine Tatausführung wie im Urteil beschrieben, muss man gerade von einem nicht fachmännisch und nicht ausreichend getesteten Schalldämpfer ausgehen.


1x zitiertmelden

Doppelmord Babenhausen

18.08.2015 um 21:19
Ich schweige doch nicht, wenn ich mich beim größten Indiz entlasten kann. Außer, man möchte nicht, dass andere wissen, weshalb man nach Eigenbauschalldämpfern recherchiert hat.

Und zur Einsatzfähigkeit hat KonradTönz schon etwas geschrieben.


melden

Doppelmord Babenhausen

18.08.2015 um 21:20
@SCMP77

Tolle Fragen, also da hätte ich jetzt mehr von Dir erwartet.
Zitat von SCMP77SCMP77 schrieb:Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein MA Mitglied in einem Waffenverein ist?
Da es in D noch nicht verboten ist, in einem Schützenverein zu sein oder den Jagdschein zu haben, sehe ich die Möglichkeit als gegeben an, in der Firma mehrere waffeninteressierte Leute zu finden.

Mal eben gegoogelt:

http://www.schuetzenverein-babenhausen.de/

Ich war der 67215. Besucher der Seite.

Jäger sind auch organisiert.

http://www.dieburger-jaeger.de/hege1.htm

Recherchedauer 10 min, Dunkelziffer unorganisierter Interessenten unbekannt.
Es wimmelt also unter der Bevölkerung von Waffenfans.
Und jetzt rechne Du mir die Antwort auf Deine Frage auf Null runter, wenn Du kannst.
Zitat von SCMP77SCMP77 schrieb:Wer wird eine solche Seite in der Arbeit aufrufen?
Jeder, der gerade Lust dazu hat und sich mehr oder weniger unbeobachtet weiß oder dünkt.
Warum gibt´s wohl in Firmen Verbote privaten Surfens? Weil die Leute es machen!
Zitat von SCMP77SCMP77 schrieb:Wer wird sich eines fremden Rechners bedienen?
Jeder, der die Möglichkeit hat, kommt hier in Frage. Also im vorliegenden Fall jeder, der A.D.´s Passwort kannte, und das war so gut wie jeder.
Du nimmst das mit dem begrenzten Internetzugang und der begrenzten Möglichkeit zum Ausdrucken von Suchergebnissen absichtlich nicht zu Kenntnis?
Zitat von SCMP77SCMP77 schrieb:So wie Du es hier sehen wilst, dürften Verurteilungen, welche nur auf Indizien beruhen, nie rechtens sein.
Das ist eine Unterstellung, die recht regelmäßig kommt, wenn die Argumente ausgehen. Es soll damit impliziert werden, dass ich ein grundsätzlichen Problem mit Indizienprozessen habe und das stimmt nicht.

Im vorliegenden Fall sehe ja nicht nur ich als Laie Mängel.

MfG

Dew


melden

Doppelmord Babenhausen

18.08.2015 um 21:29
Apropos Passwort und Rechner:

Es wurde hier ja öfter schon angemerkt, dass AD wohl kaum so dumm gewesen wäre, von seinem Firmenrechner auf die Bauanleitung zuzugreifen...möglicherweise war sein Gedanke dazu, dass man ihm in dem Fall nix nachweisen kann, weil theoretisch jeder Kollege, der sein Passwort kennt (und das waren ja anscheinend nahezu alle), an seinem Rechner gewesen sein könnte.


melden

Doppelmord Babenhausen

18.08.2015 um 21:43
Zitat von KonradTönz1KonradTönz1 schrieb:Im Urteil wird doch festgestellt, dass ein paar Schüsse gehört werden konnten. Damit ist aber impilzit auch klar, dass der Schalldämpfer zumindest zeitweise seine Funktion nicht erfüllt haben kann. Für eine Tatausführung wie im Urteil beschrieben, muss man gerade von einem nicht fachmännisch und nicht ausreichend getesteten Schalldämpfer ausgehen.
Schüsse werden gehört, trotz Schalldämpfer! Eine zeitweise Fehlfunktion erschliesst sich mir daraus nicht!

Dämpfen bedeutet nicht geräuschlos.

Für eine Tatausführung wie im Urteil beschrieben muss der Schallfämpfer mit der Waffe fest verbunden gewesen sein!

Ein Fachmensch des BKA hat professionell ein Werkstück zur sicheren Verbindung von (P 38/PET-Flasche) hergestellt!

Zudem bezweifle ich, dass es Fachmenschen für den Bau von primitiv PET-Flaschenschalldämpfern gibt.


2x zitiertmelden

Doppelmord Babenhausen

18.08.2015 um 23:25
@Dew

Danke für die aussagekräftigen Zahlen. Es gibt als 67215 Besucher der Internetseite des Schützenvereins. Es scheint demnach auf eine unbekannte Dunkelziffer in Babenhausen von Einwohnern zu geben. Laut Wikipedia gibt es 5331 Einwohner. Offensichtlich ist da die letzte Volkszählung vor ein paar hundert Jahren gewesen, die Dunkelziffer ist enorm.


melden

Doppelmord Babenhausen

19.08.2015 um 15:25
@Ma_Ve
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Für eine Tatausführung wie im Urteil beschrieben muss der Schallfämpfer mit der Waffe fest verbunden gewesen sein!
Im Urteil steht das Gegenteil!
Zitat bezüglich der Ausführungen eines Sachverständigen ( Urteil Seite 122 ):
Aufgrund des Tests mit den Originalverschlüssen habe sich vielmehr eindeutig ergeben
dass 10 Schussabgaben hintereinander mit einer derartig einfachen Befestigung
durch eine Schlauchschelle unproblematisch möglich seien , ohne das die mit
Bauscheum gefüllte PET-Flache abfiele.



melden