@Akkarsy Akkarsy schrieb:Wer war es denn wenn nicht AD?
Wo hatte der die Waffe her?
Woher kannte der sich so gut aus im Haus und auch die Gewohnheiten?
Wie kam der an den Rechner von AD?
Hat er bewusst den Verdacht auf AD gelenkt? (tat an dem tag wo er alleine ohne Alibi dasteht - manipulierter Rechner)
Was war das Motiv?
Deine Fragen kommen nicht von A.D. los, aber gerade das müsste man, wenn man
wirklich über einen Alternativtäter nachdenken möchte.
Die erste gedankliche Voraussetzung dafür wäre, dass A.D. nichts mit der Tat zu tun hat. Weder aktiv, noch passiv ( indem ihm ein Kollege den Mord anhängen will ).
Solange diese Voraussetzung nicht erfüllt ist, zielen Deine Fragen nur wieder darauf ab, A.D. als alternativlosen Täter darzustellen. Möglicherweise bist Du Dir dessen nichtmal bewusst.
Ich versuche trotzdem mal, ein paar Antworten zu geben oder alternative Fragen zu stellen.
Akkarsy schrieb:Wer war es denn wenn nicht AD?
Auch wenn Du Dir jetzt vera....t vorkommst, Du hast die Frage gestellt:
Die einzig objektiv mögliche Antwort, auf diese Frage kann nur lauten:
Ein oder mehrere bislang unbekannte Täter, sehr schnell vorgehend, sehr brutal, daran interessiert, keine Überlebenden ( potentielle Zeugen ) zu hinterlassen.
Akkarsy schrieb:Wo hatte der die Waffe her?
Aus denselben unbekannten Quellen, die einem A.D. unterstellt werden. Also von "vom Opa geerbt" bis "auf einem polnischen Flohmarkt gekauft" ist alles möglich.
Viel interessanter ist hier m. E. die Munition. Die ist nämlich modern gewesen, der Hersteller exportiert mit Masse nach USA. Leider scheint diese Richtung nicht weiter verfolgt worden zu sein.
Die Kombination "Waffe möglicherweise aus dem III. Reich - Munition möglicherweise aus USA" könnte als Händler oder Täter auf einen ( Ex- ) GI hinweisen.
Dieselbe Kombination hätte auch Platz in der Welt der Rocker ( nicht stöhnen! ), die Jungs stehen auf Nazisymbolik ( Eiserne Kreuze, Stahlhelme, Waffen mit möglicherweise Gefechtsvergangenheit ), pflegen aber auch Elemente US-amerikanischer Lebensart. Nicht selten importieren sie ihre Harleys selbst aus USA, haben selbstverständlich Kontakte zu dortigen "Chapters" ihrer hier mittlerweile teilweise verbotenen Clubs.
Auch die Frage, wer in der Gegend möglicherweise legal mit dieser Munition handelt und an wen er verkauft hat, hätte von Interesse sein können.
Ich gehe davon aus, dass ballistische Vergleiche angestellt wurden und daher die Frage, ob die Waffe schonmal in kriminelle Erscheinung trat, geklärt wurde und weiterhin verfolgt wird. Was für eine Sensation wäre es, wenn mit der Waffe wieder ein Verbrechen geschähe.
Aber auch die Frage, ob diese Munitionssorte, aus einer anderen Waffe gleichen Kalibers verschossen, im Zusammenhang mit Kriminalität schon auffällig wurde, wäre von Interesse gewesen. Inwiefern in diese Richtungen ermittelt wurde, weiß ich zumindest nicht.
Akkarsy schrieb:Woher kannte der sich so gut aus im Haus und auch die Gewohnheiten?
Woher kennen sich Einbrecher in Häusern aus, in denen sie noch nie gewesen sind?
Ganz einfach, die deutsche Einheitsarchitektur ist so ausgelutscht und wiederholt, dass man sich in jedem derartigen Haus aus dem Zeitabschnitt auskennt. Das geht so weit, dass die Profis wissen, wo Du Dein Bargeld liegen hast, wenn Du in so einer Hütte wohnst.
Das Haus und die Bewohner können beobachtet worden sein, es gibt Siedlungen oder Straßenzüge, die zu normalen Arbeitszeiten fast menschenleer sind, sodass die Nachbarschaft das nicht bemerkt haben muss.
Ein ( mehrere? ) Beobachter hätte auch registriert, dass Frau D. mit den Kindern ( und wahrscheinlich der entsprechenden Reiseausstattung ) wegfuhr, was bedeutete, dass mehrere potentielle Zeugen weniger vor Ort waren. Für jeglichen Kriminellen wichtig.
Derjenige hätte nicht gewusst, wann sie wiederkommen. Das könnte ein Erklärungsansatz dafür sein, dass die Tat vor einem Arbeitstag begangen wurde, was für einen A.D. als Täter eine zusätzliche Erschwernis bedeutet hätte.
Akkarsy schrieb:Wie kam der an den Rechner von AD?
Diese Frage ist in dem Zusammenhang irrelevant, da der Täter nicht an A.D.´s Rechner gewesen sein muss/kann. A.D. höchstens bei seiner Beobachtung gesehen hatte, sonst keine Verbindung zu ihm bestand.
Wenn Du aber unbedingt eine Antwort auf die Frage möchtest: an A.D.´s Rechner rankommen und ihn starten konnte in dem Laden mit schlampiger EDV-Disziplin so gut wie Jeder. Was nicht heißen muss und nie heißen musste, dass der, der an dem Rechner war, auch nur das Geringste mit der Tat zu tun gehabt hat.
Akkarsy schrieb:Hat er bewusst den Verdacht auf AD gelenkt? (tat an dem tag wo er alleine ohne Alibi dasteht - manipulierter Rechner)
Ich bin ja für Verschwörungen durchaus zu haben, aber hier gibt es ein paar wichtige Bedingungen, die erfüllt sein müssten. Und da wird´s m. E. eng. Weswegen die Pro-Urteil-Fraktion diese Annahme doch eigentlich gerne durch den Kakao zieht und ich mich daher wundere, sie ausgerechnet von Dir als Frage zu sehen.
Dieser Täter hätte nicht nur gewusst haben müssen, dass A.D. an dem Tag ohne Familie allein zu Hause war.
Er hätte auch gewusst haben müssen, dass A.D. an dem Tag oder in der Nacht ganz bestimmt zu Hause war und nicht z. B. irgendeinen Kumpel besuchte, den er mal ohne Familie an den Hacken sehen oder sprechen wollte. Und anschließend direkt von da zur Arbeit.
Haustiere, die versorgt hätten werden müssen, hatten die D.´s doch nicht, weiß das jemand?
Mit anderen Worten hätte ein Täter, der A.D. so lange vorbereitet mit der Tat in Verbindung bringen wollen, sehr nahe an A.D. dran gewesen sein müssen, um sicher sein zu können, dass A.D. ohne Alibi dastehen würde.
Da wäre ein gebrauchtes Papiertaschentuch von A.D. aus dessen Papierkorb geklaut und voller DNA sicher einfacher gewesen.
Man könnte dann auch gleich sagen, sein Chef hat ihm an dem Tag nicht freigegeben, um ihn ohne Alibizeugen zu Hause festzunageln. Dazu hätte der Chef aber wiederum auch wissen müssen, dass der Rest der Familie wegfährt usw.
Alles irgendwie möglich aber ich halte es für wenig wahrscheinlich.
Ich habe mich übrigens sehr gefreut, dass
@DerGreif sich die Zeit genommen hat, mal etwas detaillierter auf das Urteil einzugehen. Vielen Dank dafür.
Ich weiß nicht, ob ich aus seinen Darlegungen, die sich übrigens mit meinen Erfahrungen bzgl. Rechnerstandfestigkeit etc. den folgenden Schluss ziehen darf, ich stelle ihn aber mal in den Raum:
Wenn dieser betagte Rechner ohne Manipulation seitens A.D. den Geist aufgab, dann wollte dieser auch nicht zwingend was vertuschen. Weil er nichts zu vertuschen hatte?
Was bleibt dann von der Annahme übrig, A.D. hätte Recherche und Ausdruck des SD-Bauplans durchgeführt und die Spuren davon vernichten wollen?
Die Angaben de Admin hingegen bleiben in jeder Hinsicht vage und die Zeugenaussage zu A.D. am offenen Rechner ( wie kamst Du auf den Schraubenzieher,
@Nightrider64, sprich? Schraubendreher übrigens, auch wenn es dafür wohl keinen Hinweis zu geben scheint. Sicher nur ein Fauxpas, wer würde an Belastungseifer denken? ) zeitlich nicht festgelegt.
Und dann wäre der Zugriff auf die silencer-Seite einer von den vielen, deren Anzahl
@brieftreager so bemerkenswert fand.
Akkarsy schrieb:Was war das Motiv?
Da bin ich garnicht so, such´ Dir eins aus.
http://www.focus.de/wissen/mensch/tid-9066/kriminologie_aid_263042.htmlLaut Gallwitz gibt es drei klassische Hauptmotive für Mord: „Kränkung und Verletzung des Selbstwertgefühls ist wohl der häufigste Tötungsgrund“, sagt der Profiler. Habgier und materielle Bereicherung stehen an zweiter Stelle, gefolgt von Rache. Nach diesen drei Grundmotiven werde es mit sexuellen Motiven, Eifersucht, Hass und Liebe wieder etwas bunter.
Der Prozentsatz der Menschen hingegen, die aus reiner Lust am Töten morden, sei nur sehr gering.
Mist, laute Nachbarn stehen da nicht an der Spitze. ;-)
Sieht schlecht aus. Da der Täter unbekannt ist, ist die Frage nach dem Motiv nur zu erklären, wenn man sich tief in das Leben der Opfer reingräbt.
Wie schon von mir angemerkt, halte ich Herrn T. für das exponierteste Opfer. Seine Frau und Tochter hatten einfach das Pech, sich in seiner Nähe zu befinden und potentielle Zeugen zu sein oder die Polizei alarmieren zu können. Je später der Alarm, desto größer die zurückgelegte Fluchtdistanz. Sehr effektiv im Vorgehen.
Dass A.T. den Treffer an der Stelle überlebte, war reiner Zufall und könnte dem Täter nichtmal als Schlampigkeit ausgelegt werden.
Also, wen hatte Herr T. beleidigt? Wer reagiert auf Beleidigung mit Mord?
Hat sich jemand bereichert? Gestohlen wurde nichts, trotzdem könnte ein Auftragsmörder sich bereichert haben, indem er für die Tat bezahlt wurde.
Rache? Wofür?
Sexuelle Motive können wir wohl beiseitelassen.
Weswegen wird man noch umgebracht? Notwehr? Eher nicht in dem Fall.
Was könnte Herr T. getan haben, dass man ihn umbringt? Hat er jemanden erpresst?
Ganz ehrlich, ich weiß es nicht.
Als ich das erste Mal von dem Fall im Radio hörte, also nur karge Info, Immobilienmakler und Familie überfallen, Schusswaffengebrauch, zwei Tote, eine Schwerverletzte, war mein spontaner Satz dazu: "Da haben die Russen eine Rechnung beglichen."
Und auch das kann schließlich sein. Herr T. stand in absehbarer Zeit finanziell mit dem Rücken zur Wand.
MfG
Dew