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Doppelmord Babenhausen

26.333 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2009, Nachbar ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Doppelmord Babenhausen

Doppelmord Babenhausen

27.11.2014 um 15:13
Zitat von KonradTönz1KonradTönz1 schrieb:Aber wer so massiv versucht die öffentliche Meinung in einer reinen Privatsache zu beeinflussen,
Kleiner Einwurf von mir. Es handelt sich nicht um eine "Privatsache". A.D. wurde "im Namen des Volkes" verurteilt. Ab spätestens da geht es uns alle was an.

MfG

Dew


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Doppelmord Babenhausen

28.11.2014 um 11:18
@Rick_Blaine
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Das Gericht hört sich all diese Aussagen an und jeder Richter entscheidet dann, was davon glaubwürdig ist und was wichtig ist. Das ist Aufgabe des Gerichts.
Der Richter hat in bestimmten Teilen Dinge aus dem Urteil heraus gelassen, die nicht in das Bild passen. Mag sein, dass dies rein rechtlich zu seinen Selektionsaufgaben gehört. Allerdings sehe ich die Aufgabe des Gerichtes darin den tatsächlichen Ereignissen so nahe wie möglich zu kommen und wenn Dinge nicht ins Bild passen, muss das Bild überdacht werden, nicht die Dinge, die nicht passen, eliminiert werden. Habe ich 2 Zeugen und 2 Hunde die die Verwendung eines Fahrzeug nahe legen, muss ich mich damit auch auseinandersetzen. Klar wird das schwierig, dies in den Tatablauf einzubinden, den die Polizei konstruiert hat, vielleicht ist es sogar entlastend für AD, weil sein eigenes Fahrzeug ohne Spur war, egal es muss betrachtet werden.

Wenn ein Richter scheinbar willkürlich sagen kann, der Hund hat sich geirrt, obwohl er sonst hohe Trefferquoten hat, das was der andere gefunden hat, ist nicht relevant, das nehme ich gar nicht erst ins Urteil mit auf, aber der mit der nachweislich schlechtesten Spurenlage, der lief nach etlichen Versuchen irgendwann auch mal zur Firma (zum Parkplatz des Chefs) dem widme ich mal ordentlich Platz im Urteil, dann empfinde ich das als unlauter.

Meine laienhafte Vorstellung von Recht ist eine ganz andere.


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28.11.2014 um 20:54
das war schon okay so vom Richter


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Doppelmord Babenhausen

29.11.2014 um 02:57
@Wireless
Du darfst nicht vergessen, dass das eigentliche Urteil das muendlich verkuendete ist. Dort sollte alles eingeflossen sein. Wenn der Richter z.B. 3Jahre muendlich verkuendet und im schriftlichen Urteil 4 Jahre stehen gelten allein die 3 Jahre. Wenn kein Rechtsmitteln eingelegt wird muss da drinstehen von welchem Sachverhalt man ausgeht (A erschoss B...) und zu welcher Strafe man gekommen ist. Warum man den Angeklagten fuer den Taeter haelt u.a. muss nicht eroertert werden (in der Praxis macht man da einen kurzen Absatz auf Grundlage der Zeugenaussage und der Gutachtens ist das Gericht von dem Sachverhalt ueberzeugt...). Die Erlaeuterungen dienen also allein dem Zweck das Urteil dem Revisionsgericht zu begruendet. Dort muessen nicht alle Einzelheiten stehen , sondern die wesentlichen Erwaegungen. Was in drr wesentlichen (geheimen Urteilsberatung eroertert wurde weisst Du nicht. Die Schoeffen werden die schriftliche Begruendung nie sehen. Die Berufsrichter unterschreiben, formulieren tut nur ein Richter das Urteil. Und dann ist es wesentlich es revisionssicher zu schreiben und man sollte aufpassen, dass man ueberfluessiges weglaesst und sich auf das wesentliche konzentriert.
Dabei werden die Anforderungen des BGH an die Begruendung immer hoeher. Wenn Du ein (nicht abgekuerztes) Urteil des Schwurgerichts vor 25 Jahren liest hat das vielleicht 10, hoechstens 20 Seiten. Heute haben die Urteile bei vergleichbarer Sachlage mindestens 50 Seiten. Das heisst nicht, dass man sich in der Beratung weniger Gedanken gacht har, sondern nur, dass man weniger verschriften musste. Also: Das etwas nicht im schriftlichen Urteilstext steht heisst nicht, dass das nie Thema war sondern nur, dass es nicht "wesentlich#" fuer die Begruendung war.


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29.11.2014 um 08:27
@hanna7
Vielen Dank, ich kann das im Allgemeinen nachvollziehen. Hier haben wir ein Urteil, bei dem ich mich des oben geschilderten Eindrucks eben nicht erwähren kann. Zudem ist es ellenlang, teilweise romanartig verfasst und enthält unzählige Passagen, die sich super zum Kürzen geeignet hätten. Da erwarte ich einfach mehr Augenmaß und auch die ausführliche Behandlung von scheinbar entlastenden Indizien. Mir scheint das gerade vor dem Hintergrund, dass es durch eine Revision muss wichtig. Auch ich, in dessen Namen das Urteil, auch gesprochen wird, möchte nachvollziehen können, warum Indizien die zu alternativen Tatabläufen führen könnten, nicht betrachtet werden. Mein Anspruch ist da womöglich falsch. Wird aber jemand ausschließlich auf Grund von Indizien verurteilt, ist eben nach meinen Verständnis eine besondere Sorgfalt an den Tag zu legen und das sollte sich dann auch in der Urteilsbegründung finden lassen. Die Sorgfalt ergibt sich nicht aus romanhaften Ausschmückungen und das Weglassen von möglicherweise entlastenden Indizien, von den unzähligen Fehlern (von falschen Standorten bis hinzu falscher Berechnung der Todeszeiten) ganz zu schweigen. Wenn so alle Urteile in Deutschland aussehen, dann gute Nacht.

@Siegessicher
Akzeptiere ich als deine Meinung.


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20.12.2014 um 11:56
Hier ein sehr guter Artikel über das Wesen eines Wiederaufnahmeverfahrens, geschrieben vom derzeit bekanntesten Fachmann für solche in Deutschland, Rechtsanwalt Gerhard Strate - genau, dem, der jetzt auch diesen Fall prüft.

Interessant sind die Zahlen, die man so findet. Im Zeitraum seit der Gründung der Bundesrepublik bis 2001 gab es in Deutschland ganze acht erfolgreiche WAV von Schwurgerichtsfällen. Davon hat Strate drei geführt (Quelle: http://www.zeit.de/2001/18/Quaelgeister_der_Justiz/komplettansicht)



Hier der Artikel. Er ist sehr lang, daher kann ich ihn hier nicht komplett kopieren:

http://www.strate.net/de/publikationen/verteidiger_in_der_wiederaufnahme.html


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20.12.2014 um 17:48
Strate-Zitat aus dem obigen Artikel:

"Die Wiederaufnahme hat ihr Feld allein in dem minimalen Prozentbereich, in welchem Dummheit, Vorurteil und Hochmut sich schicksalsträchtig vermischen."


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22.12.2014 um 09:36
Erst hieß es zum WAV verheißungsvoll "Herbst" .... ich glaube, jetzt ist es nur noch Schall und Rauch!
Nulll % ....


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22.12.2014 um 09:42
@Lara1973

Das würde ich noch nicht sagen. Auf der homepage der Ehefrau findet man diesen Eintrag, der gerade einmal 5 Wochen alt ist:
07.11.2014

Heute möchte ich einen kleinen Zwischenstand bekanntgeben. Die Kanzlei Dr. Strate arbeitet emsig an der Vorbereitung des Wiederaufnahmeantrages. Wir haben gemeinsam entschieden, noch ein Gutachten anfertigen zu lassen, um die vorliegenden entlastenden Beweise zu manifestieren.
Solche Gutachten brauchen Zeit, viel Zeit. Aber lieber nimmt man sich diese, als dass man zu früh loslegt. Strate ist ein Fachmann, er weiss, dass dies die letzte Chance des AD ist, daher wird er lieber jeden Stein zweimal rumdrehen.

Warten wir ab, was sich entwickeln wird. Ich bin jedenfalls gespannt auf die Argumente.


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22.12.2014 um 09:44
Ich finde Herr Strate ist ein sehr unterhaltsamer Autor! Klasse!

@Rick_Blaine
Die Ehefrau behauptet so einiges... 😜


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Doppelmord Babenhausen

25.12.2014 um 11:53
@ Hallo!

Eine kleine (wahre) Geschichte: Ein Motorradclub mit einem einzigen weiblichen Mitglied erfährt von diesem, dass es von seinem Freund regelmäßig geschlagen wird. Einige Männer im Club beschließen - ohne Wissen der Frau - dem Freund einen Besuch abzustatten. Man hält ihm die Faust vors Gesicht und droht ihm Schlimmeres, sollte er die Frau noch mal schlagen.

Frage: Hatten die Männer eine Verbindung zu dem Freund? Ab welchem Zeitpunkt - erst beim Besuch oder bereits, als sie über den Freund einiges erfahren haben? Ich tendiere zu Letzterem...

Nun einige Überlegungungen, die rein gar nichts mit dem Fall in Babenhausen zu tun haben. Ich beschuldige also niemanden...

Gehen wir über zu einer Firma, in der ein Angestellter gegenüber seinen Kollegen öfter über die die bösen Nachbarn klagt. Diese erfahren natürlich die Adresse, dass der Nachbar regelmäßig um x Uhr rausgeht usw. Haben diese Kollegen nun eine Verbindung zu den bösen Nachbarn? Ich finde ja.

Nehmen wir nun an, ein Kollege mit einer solchen Verbindung interessiert sich sehr für Waffen. Er besitzt vielleicht sogar schwarz eine Waffe. Und er - jetzt bitte nicht schlagen - stellt sich vor, wie man vorgehen müsste, um einen perfekten Mord zu planen. Er sieht sich selbst als intelligent genug an, um diesen zu realisieren. (Mindestens einen Fall mit solch einem Hintergrund gabs bereits in den 30ger Jahren. Er bildete die Grundlage zu Hitchcocks “Cocktail für eine Leiche“). Die Opfer stehen auch fest: die bösen Nachbarn seines Kollegen.

Der waffeninteressierte Kollege informiert sich ausführlich über Spurenvermeidung, Schalldämpfer etc. Seine Spuren im Internet kann er durch entsprechende Kenntnisse verschleiern. Jetzt muss noch ein Sündenbock her, der jammernde Kollege ist ideal. Ihm werden die Recherche zu Selbstbauschalldämpfer und ein Ausdruck untergejubelt. Die örtlichen Gegebenheiten bei der Tatbegehung werden ausgekundschaftet, z. B. ein geeigneter Ort für das Parken des Autos. Ein Termin für die Tat muss gefunden werden, bei dem der jammernde Kollege kein Alibi hat und der den Täter nicht außergewöhnlich belastet.

Bei der Tatbegehung ist es dem Täter v.a. natürlich wichtig, dass niemand überlebt. Das erste Opfer wird so lange beschossen, bis es sich nicht mehr rührt usw. Irgendwann nach der Tat befürchtet der Täter doch, dass die Spuren auf dem PC des jammernden Kollegenzu ihm führen könnten - oder er bekommt ein schlechtes Gewissen, den Kollegen da reinzureiten.Jedenfalls wird der PC außer Gefecht gesetzt.

Bei der Spurensuche später schlagen Maintrailerhund beim Parkplatz des Täters an und bei der Firma, in der er arbeitet.

Was haltet ihr von diesem “Märchen“?


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Doppelmord Babenhausen

25.12.2014 um 11:59
Ein Märchen.

Erstens geht es hier um Mord, anders als um nur mal eine Faust unter die Nase halten. Das ist schon recht gewaltig. Dann ist in diesem Plan auch enthalten, den unschuldigen Kollegen ans Messer zu liefern - für Mord.

Wenn derjenige einfach nur mal ausprobieren wollte, wie es sich anfühlt, jemanden zu ermorden, hätte er einfach wirklich ein Opfer aussuchen können, das gar keine Verbindung zu ihm hat. Das wäre auch für ihn dann weitaus weniger riskant gewesen.

Daher: nein. Sowas kommt im wirklichen Leben wohl nicht vor.


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25.12.2014 um 12:00
Ich würde in die Geschichte noch eine Verschwörung der NSA einbauen wegen des Computers. Oder vielleicht eine Spur nach Nordkorea. ;-)


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25.12.2014 um 12:02
@Nightrider64

und die bulgarische Mafia!!! Die kommt in jedem guten thread hier vor.


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25.12.2014 um 13:00
Zitat von sufabasufaba schrieb:Was haltet ihr von diesem “Märchen“?
Thema verfehlt..6 setzen


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25.12.2014 um 13:40
Mit der Geschichte oben wollte ich auf die Definition von “Verbindung“ o. ä. eingehen. Hier im Thread wurde ja des Öfteren gemutmaßt, ein Kollege könne ja - ganz unschuldig - die Schalldämpferrecherchen auf dem PC erzeugt und den Ausdruck veranlasst haben. Jedesmal wurde dann beteuert, der Kollege sei natürlich unschuldig, da es ja keine Verbindung zu den Opfern gebe...
Ich aber behaupte, dass es durch die Infos zu Adresse, Gewohnheiten usw. eine Verbindung gab, wenn auch keine physische. Durch solch eine Verbindung lässt sich ein ein Mord leichter planen, als wenn es keinerlei Verbindung gibt. Bei einem völlig unbekannten Opfer muss der Täter erst die die Gewohnheiten des Opfers herausfinden. Er kann nicht einfach um 20 Uhr irgendwo klingeln und losballern. Er muss einen Zeitpunkt ausfindig machen, bei dem die Tür mit relativer Wahrscheinlichkeit geöffnet wird, der ihn aber dennoch nicht verrät, weil er beobachtet werden könnte.

Nordkorea, Bulgarienmaffia: Sagt mir, wo die Verbindungen sind und wir können drüber reden ;-).

@andy: Ein Mensch, der drei Morde begehen kann, ist doch wohl auch in der Lage, einen Unschuldigen ans Messer zu liefern...

Wie gesagt: Ich beschuldige niemanden. Wenn ich mir aber zwei Motive vors Auge halte - Mord durch einen ansich zufriedenen und psychisch unauffälligen Familienvater und Mord aus Interesse am perfekten Mord o. ä. - dann würde ich beides für gleichermaßen plausibel oder nicht plausibel halten.

Außerdem wollte ich aufzeigen, dass es auch eine andere hypothetische Möglichkeit gibt, der sogar ein Indiz (Maintrailerhunde laufen zum eventuellen Parkplatz und zur Firma) zugeordnet werden könnte. Natürlich müsste dies durch andere Indizien verifiziert werden. Hat man aber zwei Möglichkeiten, die durch entsprechende Indizien glaubhaft erscheinen, dann muß das Urteil für den Angeklagten “in dubio pro reo“ lauten.


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25.12.2014 um 13:45
@sufaba
Zitat von sufabasufaba schrieb:Wenn ich mir aber zwei Motive vors Auge halte - Mord durch einen ansich zufriedenen und psychisch unauffälligen Familienvater und Mord aus Interesse am perfekten Mord o. ä. - dann würde ich beides für gleichermaßen plausibel oder nicht plausibel halten.
Das ist, wo unsere Meinungen auseinandergehen. Ich halte dieses Szenario hier für völlig unwahrscheinlich.


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25.12.2014 um 13:48
Ergänzung: Mord durch einen .... Familienvater WEGEN RUHESTÖRUNG


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25.12.2014 um 13:57
@andy: Welches Szenario hältst du für unwahrscheinlich? Das mit dem Wunsch nach einem perfekten Mord? Wie bereits geschrieben: Das gabs schon mal... Ein Szenario, dass einer drei Menschen tötet und damit Gefängnis und Zerstörung seiner Familie riskiert, hältst du für wahrscheinlicher?


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25.12.2014 um 13:58
Mist, ich habe schon wieder “wegen Ruhestörung“ vergessen...


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