@alle:
Guten Abend zusammen, endlich bin ich in mehreren Tagen vom threadanfang bis hier durch.
Ich habe heute eigentlich keine Zeit mehr, daher nur ein paar Worte vorweg:
Die Diskussionskultur gegenüber sogenannten Urteilsskeptikern lässt tatsächlich zu wünschen übrig, was umsomehr verwundert, als dass die meisten hier tatsächlich in der Lage sind, sich in ganzen Sätzen auszudrücken.
Mit dem Verständnis ganzer Sätze bzw. komplexer Sachverhalte scheint es aber bisweilen zu hapern. Manchmal war ich mir beim Lesen nicht klar darüber, ob gewollt oder "mangels Masse".
Die "Urteilsakzeptierer" sollten sich über ihre Diskussionsposition durchaus mal Gedanken machen ( über das Urteil sowieso ) und warum sie hier an einer Diskussion teilnehmen.
Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie oftmals die Tatsache, dass das Urteil derzeit als rechtskräftig dasteht, in vielen Fällen nutzen, um es wie ein religiöses Dogma zu verteidigen. "Es steht so im Urteil, also wird es a.) schon stimmen und b.) haben sich ja viele Leute darum Gedanken gemacht, denen kann man doch nichts unterstellen."
Damit als Hintergrund lassen sich natürlich trefflich gegenseitiges Schulterklopfen und die genüssliche Demontage Andersdenkender zelebrieren.
Die entsprechenden Personen agieren hier keinesfalls anders, als es den Teilnehmern am sogenannten "Kuschelthread" unterstellt wird, nur dürfte ihre Motivation moralisch etwas zweifelhafter daherkommen.
Dass sich der Richter über die weiten Durststrecken, die zwischen seinen Indizien liegen, einen schnulzig zu lesenden Roman zusammengeschrieben hat, ist aber ansatzweise auch manchem Nachbeter aufgefallen.
Nun ist der Richter zweifellos ein intelligenter und gebildeter FachMensch, sodass es ihm sicher gelingt, einen wenigstens soweit schlüssig erscheinenden Roman zusammenzuschreiben, dass die eigentliche Substanzlosigkeit damit getarnt wird.
Ich habe bewusst "FachMensch" geschrieben, weil der Mensch auch Fehler machen kann, die es gerade in einem solchen Fall zu hinterfragen gilt. Er selber scheint das nicht so wirklich getan zu haben ( manche Dinge, die ich von ihm zitiert gelesen habe, zeigen ein geradezu widerliches Selbstwertgefühl ), das ist es, was mich an so einem Fall und der richterlichen Macht etwas ängstigt.
Dass in seinem und auf ihrem Gebiet ähnlich gebildete Fachmenschen, wie z. B. ein Herr Strate da auch mögliche Fehler sehen, sollte zumindest zu weiterem Denken anregen. Und nicht zum Nachbeten.
Wobei einen solchen Fachmenschen durchaus auch lediglich die Liebe zum Fach antreiben kann, die es ihm verwehrt, dabei zuzusehen, dass ein Angeklagter auf diese Weise "verknackt" wird, ohne dass es für ihn zwingend notwendig ist, über dessen tatsächliche Schuld oder Unschuld nachzudenken.
Dagegen ( also gegen dieses als Unrecht empfundene Urteil in glatten Worten ) steht eine Frau D., deren ( und ihrer Unterstützer ) Bemühungen bildungsbedingt und aus der Defensive nahezu zwangsläufig unbeholfener daherkommen müssen, worüber sich manch "Diskutant" hier Gedanken machen sollte, bevor er darüber herzieht.
Schluss für heute, schönen Abend noch, ich reite heim.
MfG
Dew