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Doppelmord Babenhausen

26.333 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2009, Nachbar ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Doppelmord Babenhausen

Doppelmord Babenhausen

17.06.2024 um 18:52
Zitat von BohoBoho schrieb:Das letztere hat er nicht hinbekommen, weil Schmauchspuren an verschiedenen persönlichen Gegenständen an verschiedenen Orten im/am Haus gefunden wurde. Von diesen Gegenständen konnte und wollte er sich nicht trennen, was ihm zum Verhängnis wurde
Also ich als Laie hätte niemals gedacht, dass man sowas überhaupt identifizieren kann.
Schmauch an sich nachweisen klar, aber der Zusammensetzung einer Munition zuordnen?
Das ist krass.


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Doppelmord Babenhausen

17.06.2024 um 19:40
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Außerdem hatte der Täter Kenntniss von dem Bewegungsmelder, den er abklebte. Auch von dem Bewegungsmelder wussten nur die dierekten Anwohner.
Ausserdem Kenntnus vom üblichen Tagesablauf des Herrn Toll. Der Täter hat ihn um halb fünf morgens beim täglichen rausbringen abgefangen. Kein fremder Täter hätte damit rechnen können, daß das Opfer um diese Uhrzeit das Hsus verlässt.
Zitat von mjk-17mjk-17 schrieb:Schmauch an sich nachweisen klar, aber der Zusammensetzung einer Munition zuordnen?
Ich war neulich als Zuschauer bei einem Prozess, in dem es um eine Schussabgabe ging und in dem am Angeklagten Schmauchspuren nachgewiesen wurden. Durch die Zusammensetzung war klar, dass es dich um eine Kontamination handelte, weil ein bestimmtes Element nachgewiesen wurde, was absichtlich und auschliesslich in in Polizeimunition untergemischt wird, um Kreuzkontaminationen nachweisen bzw. ausschließen zu können. Der Zeuge, der dazu befragt wurde (Schusswaffenexperte vom LKA) sagte, dass das z.B. oft passiert, wenn Festgenommenen Handschellen angelegt werden oder sie auf dem Rücksitz von Polizeiautos transportiert werden. Deshalb verwendet die Polizei diese Spezialmunition.


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17.06.2024 um 19:59
Zitat von dotsdots schrieb:Wie kommst du darauf, dass das ein "mageres Motiv" wäre?
Jemand, der an Lärmbelästigung leidet, der leidet extrem. Ich persönlich bin da auch SEHR empfindlich, ich würde natürlich keinen umbringen, aber der Leidensdruck ist für mich 100% nachvollziehbar. Das ist ein extrem subjektives Thema.
Meinst du denn AD hat aus lauter Spaß mit Ohrenstöpseln geschlafen?
Dem kann ich mich nur anschließen. Ich bin was das betrifft ebenfalls superempfindlich, und hätte genauso einen Hass empfunden wie AD. Auch ich trage nicht nur jede Nacht, sondern oft auch tagsüber Ohrstöpsel, weil es anders nicht mehr geht. Teilweise noch zusätzlich Kopfhörer drüber.

So geht es mehr Menschen als man denkt, muss man nur mal nach "Misophonie" googeln. Zum Glück würden die wenigsten deswegen einen Mord begehen. Ich habe das Urteil komplett gelesen, und keinerlei Zweifel daran, dass der Richtige sitzt.


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17.06.2024 um 20:04
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ich war neulich als Zuschauer bei einem Prozess, in dem es um eine Schussabgabe ging und in dem am Angeklagten Schmauchspuren nachgewiesen wurden. Durch die Zusammensetzung war klar, dass es dich um eine Kontamination handelte, weil ein bestimmtes Element nachgewiesen wurde, was absichtlich und auschliesslich in in Polizeimunition untergemischt wird, um Kreuzkontaminationen nachweisen bzw. ausschließen zu können. Der Zeuge, der dazu befragt wurde (Schusswaffenexperte vom LKA) sagte, dass das z.B. oft passiert, wenn Festgenommenen Handschellen angelegt werden oder sie auf dem Rücksitz von Polizeiautos transportiert werden. Deshalb verwendet die Polizei diese Spezialmunition.
Ach krass mega interessant! Aber auch absolut sinnvoll :D


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17.06.2024 um 20:04
Zitat von mjk-17mjk-17 schrieb:Also ich als Laie hätte niemals gedacht, dass man sowas überhaupt identifizieren kann.
Schmauch an sich nachweisen klar, aber der Zusammensetzung einer Munition zuordnen?
Das ist krass.
In der am Tatort gefundenen Munition, bzw dem Schmauch wurde ein in Europa selten verwendetes Mineral ( Zink ??) gefunden. Entsprechende
Schmauchrückstände der Gleichen, in Europa seltenen Zusammensetzung, wurden an mehreren Gegenständen des A.D. gefunden.

Die Einwendungen der Verteidigung, die Schmauchspuren, seien von einem Panzerfausschießen bei einer Reserveübung,konnte widerlegt werden, weil bei der Bundeswehr Munition mit dieser Zusammensetzung nicht verwendet wird, wie ein Gutachter im Prozess bestätigte.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Der Täter hat ihn um halb fünf morgens beim täglichen rausbringen abgefangen. Kein fremder Täter hätte damit rechnen können, daß das Opfer um diese Uhrzeit das Haus verlässt.
Nicht täglich, sondern nur wenn die Müllabfuhr kam. Der Täter musste also wissen wann die Müllabfuhr kommt, das Toll vorher herumpoltert , wo man den Bewegungsmelder abkleben muss und wo sich im Haus die Zimmer der Frauen befinden.
Alles Indizien, die in ihrer Gesamtheit gegen A.D. sprechen.


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17.06.2024 um 20:10
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:In der am Tatort gefundenen Munition, bzw dem Schmauch wurde ein in Europa selten verwendetes Mineral ( Zink ??) gefunden. Entsprechende
Schmauchrückstände der Gleichen, in Europa seltenen Zusammensetzung, wurden an mehreren Gegenständen des A.D. gefunden.

Die Einwendungen der Verteidigung, die Schmauchspuren, seien von einem Panzerfausschießen bei einer Reserveübung,konnte widerlegt werden, weil bei der Bundeswehr Munition mit dieser Zusammensetzung nicht verwendet wird, wie ein Gutachter im Prozess bestätigte.
Das wusste ich durch das Urteil.
Hab mir das Gutachten im Urteil dazu durchgelesen und war verwundert wie präzise da zugeordnet werden kann.


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17.06.2024 um 20:22
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Nicht täglich, sondern nur wenn die Müllabfuhr kam. Der Täter musste also wissen wann die Müllabfuhr kommt, das Toll vorher herumpoltert , wo man den Bewegungsmelder abkleben muss und wo sich im Haus die Zimmer der Frauen befinden.
Ich hatte das so verstanden, dass Herr Toll jeden Tag den Müll rausbrachte:
Da ihm als Nachbar nicht nur bekannt war, dass die Familie Toll ausschließlich die Souterraintür benutzte , sondern auch, dass Klaus Toll in aller Regel nachts gegen 04.00 Uhr auf diesem Weg das Haus verließ, um den Müll zu entsorgen, und danach gegebenenfalls zu walken oder zu joggen, wollte er sich vor der Souterraintür des Anwesens Friedrich-Ebert-Straße 36 in Babenhausen dort in der Absicht verstecken, seinen Plan umzusetzen und den Nachbarn Klaus Toll und dessen Familienmitglieder zu töten.
Quelle: Urteil S. 19
Für diesen Tatzeitpunkt spricht - wie noch dargetan werden wird - weiter, dass eine der auffälligen Gewohnheiten des Geschädigten Klaus Toll war, früh morgens aufzustehen und gegen 04.00 Uhr morgens bereits den Müll herauszustellen oder Joggen zu gehen, so dass sich dieses Geschehen auch aufgrund dessen im Hinblick auf die Uhrzeit , in der Klaus Toll die Souterraintür öffnete und auf diesen vor der Tür zweimal geschossen, so zugetragen hat.
Quelle:Urteil S. 56 f

Es ist im Prinzip ja aber auch egal, ob Herr Toll das täglich machte oder nur, wenn die Müllabfuhr anstand. Tatsache ist, dass das eine außergewöhnlich Angewohnheit war, von der der Täter gewusst haben muss.
Man kann auch nicht davon ausgehen, dass ein ansonsten Fremder das durch Observation des Opfers herausgefunden hat, denn wer ein zukünftiges Opfer beschatten und auspionieren will, wird sich kaum schon um 4.00 Uhr nachts vor dessen Tür rumtreiben.

Darsow wusste das dagegen nur zu gut, weil ihn das morgendliche Mülltonnenrumpeln nervte...


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Doppelmord Babenhausen

20.06.2024 um 09:36
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Es ist im Prinzip ja aber auch egal, ob Herr Toll das täglich machte oder nur, wenn die Müllabfuhr anstand. Tatsache ist, dass das eine außergewöhnlich Angewohnheit war, von der der Täter gewusst haben muss.
Wenn jemand einen Mord plant, informiert er sich vorher über die Umstände und Gegebenheiten. Es ist nichts besonderes, dass das Opfer vorher ausspioniert wurde. In diesem Fall könnte man vielleicht sogar unterstellen, dass es irgendwie davon mitbekommen hat, und sich deshalb bewaffnen wollte, was mit anderen Fallfakten zusammen passt.


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20.06.2024 um 10:06
Zitat von DworfDworf schrieb:Wenn jemand einen Mord plant, informiert er sich vorher über die Umstände und Gegebenheiten. Es ist nichts besonderes, dass das Opfer vorher ausspioniert wurde.
Ursache und Wirkung.
Zunächst mal war da die nächtliche Randale, erst die führte in Folge zu den Mordplänen.


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20.06.2024 um 10:52
Zitat von emzemz schrieb:Zunächst mal war da die nächtliche Randale, erst die führte in Folge zu den Mordplänen.
Es ging doch um die Frage eines anderen, unbekannten Täters. Der mag ja ganz andere Motive gehabt haben.


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20.06.2024 um 14:35
Zitat von DworfDworf schrieb:Wenn jemand einen Mord plant, informiert er sich vorher über die Umstände und Gegebenheiten. Es ist nichts besonderes, dass das Opfer vorher ausspioniert wurde.
Was uns direkt wieder zur Frage nach dem Motiv bringt. Wer sonst sollte ein Interesse daran gehabt haben, die ganze Familie Toll auszulöschen als allein der Verurteilte? Da ist weit und breit nichts zu sehen.
Zitat von redsherlockredsherlock schrieb:Es ging doch um die Frage eines anderen, unbekannten Täters. Der mag ja ganz andere Motive gehabt haben.
Es konnte kein Hinweis auf eine Motivlage eines möglichen alternativen Mörders ermittelt werden. Es wurde möglichen Motiven von Personen aus der Rockerszene/Hells Angels nachgegangen, die vielleicht aus den Immobiliengeschäften des Herrn Toll hätten resultieren können, aber nichts davon hat sich erhärtet.

Quelle: https://www.strate.net/de/dokumentation/Darsow-LG-Darmstadt-begruendet-2011-7-19-7.pdf,

dort Seiten 263ff


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20.06.2024 um 15:35
Theoretisch müsste ein unbekannter Täter der es nur auf den Herrn T abgesehen hatte nicht ins Haus. Das hätte sogar die Flucht schwieriger gemacht. Ein Täter D musste die Familie auslöschen, auch um selbst Zeit zu gewinnen.


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20.06.2024 um 15:48
Zitat von MariaMelusineMariaMelusine schrieb:Es konnte kein Hinweis auf eine Motivlage eines möglichen alternativen Mörders ermittelt werden. Es wurde möglichen Motiven von Personen aus der Rockerszene/Hells Angels nachgegangen, die vielleicht aus den Immobiliengeschäften des Herrn Toll hätten resultieren können, aber nichts davon hat sich erhärtet.
Was mich an der Argumentation so ärgert, ist wie locker flockig es immer so daher gesagt wird, dass ja auch alle möglichen anderen Personen ein Motiv gehabt haben könnten, die ganze Familie Toll zu ermorden.

Ich weiß nicht, wie viele Familien diese Leute, die das als Argument zur Entlastung von AD ins Feld führen, kennen, die sie gerne mal komplett durch einen Mord auslöschen wollen?
Was muss denn da zusammen kommen, damit man solch ein Motiv hegt und pflegt und umsetzt? Noch dazu, dass der vorausgehende Konflikt ja dem gesamten Umfeld der Tolls und auch des Täters verborgen geblieben sein muss, sonst hätte die Polizei ja sicher etwas dazu ermitteln können.

Wenn sich jemand von Herrn Toll bei einem Immobiliengeschäft übervorteilt gefühlt hat, reicht der einen Zivilklage gegen ihn ein, aber sieht doch nicht nachts um 5.00 Uhr mit einer Handfeuerwaffe inkl. PET-Flaschenschalldämpfer los, um aus Rache die ganze Familie niederzustrecken....
Und wie tief soll der spiel- und alkoholsüchtige Toll denn bitte in der Rockerszene dringesteckt haben, damit sich dort jemand bemüßigt pflegt, seinen Konkurrenten für den Chapter-Vorsitz inkl. dessen Familie aus dem Weg zu räumen.

Man tut so, als hätten alle möglichen Leute gegen alle anderen möglichen Leute mal eben ein Mordmotiv gegen eine ganze Familie in der Tasche, inkl. den Willen, die kriminelle Energie und den Mut das umzusetzen.

Herr Toll und seine Familie mögen in einige Konflikte und Bekanntschaften mit Nachbarn, Kunden, Kumpels, meinetwegen auch der ein oder anderen zwielichtigen Gestalt verwickelt gewesen sein, aber daraus ein Mordmotiv zu stricken, nur um AD, der ein glasklares Mordmotiv gegen die ganze Familie hatte, der die Gelegenheit (mit Waffe alleine zu Hause) und die Eiseskälte besaß, scheinbar zu entlasten ist schon arg weit hergeholt...


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20.06.2024 um 15:48
Der Täter muss sich in den Räumlichkeiten ausgekannt haben.
Er ist, nachdem er Herrn T getötet hat, schnurstracks zu den Schlafzimmern der Frauen um sie zu töten.
Er muss auch gewusst haben, wann Toll frühmorgens mit den Mülltonnen rumpelte und wo sich der Bewegungsmelder befand den er abklebte.

Die Rockerspur beruhte nur auf einer Aufschneiderei des betrunkenen Toll.
Es gibt keine Verbindungen von Toll zur Rockerszene .

Wie sagte der Rocker, vor dem Toll betrunken herumprahlte : „ wenn die Hells Angels einen Schalldämpfer benötigen, so bräuchten sie sich keinen aus Bauschaum selbst basteln.

Toll hatte im letzten Jahr seines Lebens so gut wie keine beruflichen Einnahmen. Seine Geschäfte, die gegen null liefen, wurden komplett durchleuchtet.


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20.06.2024 um 16:19
Zitat von MariaMelusineMariaMelusine schrieb:Was uns direkt wieder zur Frage nach dem Motiv bringt. Wer sonst sollte ein Interesse daran gehabt haben, die ganze Familie Toll auszulöschen als allein der Verurteilte? Da ist weit und breit nichts zu sehen.
Bin da vollkommen bei dir. Selbst die ,,Rocker" beschränken sich bei solchen Themen auf den Protagonisten und löschen keine ganze Familie aus. Warum sollte A.D in der Hinsicht ein Motiv haben? Wenn nur Herr Toll stirbt und Frau + Tochter weiter im Haus leben, dann wird es nicht besser.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Wie sagte der Rocker, vor dem Toll betrunken herumprahlte : „ wenn die Hells Angels einen Schalldämpfer benötigen, so bräuchten sie sich keinen aus Bauschaum selbst basteln.
Ist auch ein sehr gutes Argument.


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20.06.2024 um 18:08
Weil ja behauptet wurde, es sei unwahrscheinlich, dass jemand so dumm wäre und vor einem Mord eine einschlägige Suchanfrage machen würde: Doch, das kommt immer wieder vor:

Kriminelle aufspüren anhand ihrer Google-Suche

https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/kriminalitaet-taeter-ueberfuehren-anhand-digitaler-spuren#:~:text=Ein%20Mann%20aus%20Regensburg%20suchte,im%20Netz%20zu%20t%C3%B6dlichen%20Stichverletzungen.

Und das sind nur Fälle aus Deutschland. Auf Englisch findet man sofort noch zahlreiche andere Beispiele.

Man muss ja auch zugestehen, dass der Täter hier auch nicht völlig dumm vorgegangen ist. Die Tatwaffe ließ er so verschwinden, dass sie bis heute nicht gefunden werden konnte. Es gab keine Zeugen und er hinterließ auch nicht den einen unwiderlegbaren Beweis am Tatort. Er ist eben über eine Reihe von kleinen Fehlern gestolpert, wahrscheinlich hat er auch die Ermittlungsmöglichkeiten der Polizei unterschätzt. .


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20.06.2024 um 19:24
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Man muss ja auch zugestehen, dass der Täter hier auch nicht völlig dumm vorgegangen ist. Die Tatwaffe ließ er so verschwinden, dass sie bis heute nicht gefunden werden konnte.
Ist das wirklich so schwer? Ich mein wenn du eine Pistole einfach im Wald verbuddelst, dann ist die Wahrscheinlichkeit auf ein entdecken doch relativ gering.
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Es gab keine Zeugen und er hinterließ auch nicht den einen unwiderlegbaren Beweis am Tatort.
Die Frage ist halt inwiefern du gewisse Sachen überhaupt steuern kannst.
Es gab in der Vergangenheit schon Fälle wo Täter aufgrund einzelner Hautschuppen/Haare überführt wurden.
Kann man das überhaupt effektiv verhindern? Vermutlich war das mehr Glück als Verstand.


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Doppelmord Babenhausen

20.06.2024 um 20:50
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Man muss ja auch zugestehen, dass der Täter hier auch nicht völlig dumm vorgegangen ist. Die Tatwaffe ließ er so verschwinden, dass sie bis heute nicht gefunden werden konnte. Es gab keine Zeugen und er hinterließ auch nicht den einen unwiderlegbaren Beweis am Tatort. Er ist eben über eine Reihe von kleinen Fehlern gestolpert, wahrscheinlich hat er auch die Ermittlungsmöglichkeiten der Polizei unterschätzt. .
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Es gab keine Zeugen und er hinterließ auch nicht den einen unwiderlegbaren Beweis am Tatort. Er ist eben über eine Reihe von kleinen Fehlern gestolpert, wahrscheinlich hat er auch die Ermittlungsmöglichkeiten der Polizei unterschätzt.
In Bezug auf die Zeugen haben ihm natürlich die Lebensgewohnheiten des Opfers in die Tasche gespielt, die er als lärmgeplagter Nachbar zudem noch besonders gut kannte. Hätte Herr Toll die Gewohnheit gehabt, den Müll jeden morgen um 9.00 Uhr rauszubringen, wäre es wahrscheinlich deutlich schwerer geworden, bei der Tat unbeobachtet zu bleiben oder ihn irgendwie anders in der Nacht oder am frühen Morgen abzupassen.
Hinzu kommt der eher versteckt und uneinsehbar liegende Nebeneingang am Haus der Tolls und die Tatsache, dass er selbst gleich nebenan wohnte und damit einen extrem kurzen Fluchtweg hatte.

Letztendlich waren es jeder für sich nur kleine Fehler, die in der Summe dann aber doch ziemlich belastend waren. Und vielleicht auch ein bisschen Pech, hätte es 100 verschiedene Seiten mit Schalldämpferbauanleitungen aus PET-Flaschen und Bauschaum auf Deutsch gegeben, wer weiß, ob die Ermittler zu jeder einzelnen die Zugriffe überprüft hätte...
Das Bewusstsein, dass man im Netz jede Menge digitale Spuren hinterlässt, war damals einfach noch nicht so ausgeprägt und in den Köpfen. Heute weiß das jedes Kind und jeder 14jährige weiß, wie er einen Proxy benutzt, um irgendwelche Serienstreams aus den USA anzuschauen...

Ich glaube, er hat sich einfach für sehr schlau gehalten, dachte, wenn er das auf der Arbeit abruft, findet die Polizei das nicht heraus, zumal das ja auch ein paar Wochen vorher war und ziemlich Zeit verstrichen war.

Extrem dumm war in meinen Augen, gleich am nächsten Tag die Suche nach einer neuen Wohnung abzublasen. Klar, man hätte auch argumentieren können, dass er eben nur wegen der Tolls weg ziehen wollte, und dann eben auch als Nicht-Täter von deren Tod profitiert hätte. Aber ich denke schon, dass er auf diese Weise noch mal indirekt belegt hat, wie stark sein Motiv war.


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20.06.2024 um 20:58
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Hinzu kommt der eher versteckt und uneinsehbar liegende Nebeneingang am Haus der Tolls und die Tatsache, dass er selbst gleich nebenan wohnte und damit einen extrem kurzen Fluchtweg hatte.
Anscheinend kennst Du die Gegebenheiten vor Ort nicht und hast Dich nie damit beschäftigt. Der einzige Zugang in dieser Häuserreihe, welcher von der Straße aus einsehbar ist, ist der Nebeneingang der Opferfamilie. Alle anderen Eingänge sind von keiner Seite her einsehbar. Wenn das nicht so wäre, wäre Astrid T. niemals gefunden worden. Bei Google Maps ist das sehr gut sichtbar. Alle Eingänge sind hinter dem Haus. Das hätte jedoch ein Klient nie gefunden.


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20.06.2024 um 21:22
Zitat von Alice_im_WlAlice_im_Wl schrieb:Anscheinend kennst Du die Gegebenheiten vor Ort nicht und hast Dich nie damit beschäftigt. Der einzige Zugang in dieser Häuserreihe, welcher von der Straße aus einsehbar ist, ist der Nebeneingang der Opferfamilie. Alle anderen Eingänge sind von keiner Seite her einsehbar. Wenn das nicht so wäre, wäre Astrid T. niemals gefunden worden. Bei Google Maps ist das sehr gut sichtbar. Alle Eingänge sind hinter dem Haus. Das hätte jedoch ein Klient nie gefunden.
Pech nur, wenn das angepeilte Opfer den absolut uneinsehbaren Eingang nie benutzt und dort wahrscheinlich nicht mal auf Klingeln hin die Tür geöffnet hätte, weil da alles zugestellt war.
Der Nebeneingang liegt erniedrigt und es stehen Büsche davor (von der Straße her gesehen), das ist direkt nicht einsehbar und schon gar nicht um 5.00 Uhr morgens im April, wenn alles stockdunkel ist und noch dazu der Bewegungsmelder abgeklebt wurde, durch den der Täter sich hätte verraten können.

Und entscheidend ist eben: dass es um diese Uhrzeit sehr unwahrscheinlich ist, dass da überhaupt jemand hergeht. Schrieb ich ja: diese Lebensgewohnheiten des Herrn Toll, die AD kannte, spielten dem Mörder extrem in die Arme.

Wäre der Täter über den normalen Hauseingang ins Haus gelangt und auch vor allem geflohen, wäre es viel riskanter als über den Nebeneingang gewesen, denn er konnte ja nicht sicher sein, dass nicht einer der Nachbarn von den Schüssen wachgeworden ist und vor die Tür geht oder aus dem Fenster schaut, um zu nachzusehen, was los ist. Von der Position wäre auch der normale Haupteingang einsehbar gewesen, sowohl Tolls wie auch Darsows.


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