Nightrider64 schrieb:Ferner wurde er dabei erwischt, wie er ein Hauptbeweismittel entgegen aller Vorschriften manipulierte. Als er merkte, das man ihm so langsam auf die Fersen kam.
Vom zeitlichen her hatte der Zeuge die Manipulation um den Zeitraum der Morde behauptet.
Nightrider64 schrieb:Alles im Urtei durchgekaut. Jetzt kommen irgend welche selbst ernanntem EDV Fachleute und Krempeln das alles wieder un halten diesbezüglich Monologe , was alles nicht sein könnte, dürfte oder sollte
Nun, dieser Punkt der PC-Manipulation wurde im Urteil nur von einem Gericht beurteilt, nicht von einem Fachmann.
Im Prinzip hast Du Recht, das Urteil ist gefällt und einen Wiederaufnahem ist höchst unwahrscheinlich.
Ich persönlich halte das Urteil im Ergebnis auch für richtig, nur bedeutet das nicht, dass jede Feststellung im Urteil hinzunehmen ist und nicht mehr darüber diskutiert werden darf.
Das Urteil ist gerade bei der PC-Manipulation nicht schlüssig. Es bezieht sich da auf einen einzigen Zeugen, betätigt aber selbst, dass der PC von Darsow schon länger Probleme gemacht hat. Das Gericht sagt ja, dass es prinzipiell funktionierte, naja, das mag ein Gericht so sehen, aber ein Gericht ist kein Sachverständiger. Wenn es da – wie vom Gericht bestätigt (um Seite 245) – beim Systemstart zu Hängern kommt, dann ist da etwas mit faul. Wie ich weiter oben schon geschrieben hatte, ist das ein Indiz für einen Harddisk defekt (ich bin ITler), was dann der Systemadmin laut Urteil bestätigt hat. Eigentlcih wäre es fahrlässig einen solchen PC nicht zu ersetzen.
Das Gericht behauptet aber, dass D trotz vorhandener Problem zusätzlich durch eine Manipulation der Garaus gemacht hat um den Austausch sicher zu stellen (S. 246 unten).
Dabei stutzt sich das Gericht einzig und allein auf die Zeugenaussage. Natürlich sagt es zusätzlich, dass es eine Manipulation gut in das Bild gepasst hätte. Das ist aber eben in Wirklichkeit nicht schlüssig, denn der Systemadmin war am 15.5.2009 an diesem PC eingeloggt (Seite 245 unten). Dadurch wird diese Begründung des Gericht unlogisch. Der PC schien also immer noch gerade so zu funktionieren! Genau wie der Admin hätten sich die Ermittler genauso auf diesem PC einloggen können (genaugenommen hätten sie direkt einen Backup der HD ziehen können, ein Systemstart mit diesem PC wäre eher fahrlässig), während genau das im Urteil verneint wird. Selbst ohne Fachwissen ist das Urteil an dieser Stelle nicht mit den harten Fakten vereinbar. Stattdessen stützt es sich wie gesagt auf eine Zeugenaussage, die recht spät erfolgte und dabei eine Aussage über ein länger zurückliegendes Ereignis erfolgte. Natürlich wird der Zeuge glauben es so gesehen zu haben, aber Zeugenaussagen nach längeren Zeiten sind mit Vorsicht zu genießen. Eine PC-Manipulation bei offener Tür am helllichten Tag, für alle sichtbar? Wirklich? Und dann lässt sich trotzdem der PC am 15.5.2009 noch Admin (wahrscheinlich für Backupzwecke) starten? Man muss nicht alles glauben.
Klar hätte es gut in’s Bild gepasst, aber ich glaube nicht, dass D sich möglicher Spuren überhaupt bewusst war.
Aber das war nur ein Nebenschauplatz. Es werden kaum Urteile geben, wo jede Feststellung der Wahrheit entspricht. Trotz einzelner Fehler dürften die meisten Urteile im Ergebnis richtig sein (das hoffe ich jedenfalls).