DNA am TatortBeweis oder Trugspur?
DNA-Spuren galten in der Kriminologie bisher als eindeutiger Beweis, dass die Person, zu der die DNA gehört, am Tatort war. Doch das wird nun infrage gestellt: Denn DNA lässt sich offenbar auch über andere Gegenstände oder Personen an den jeweiligen Ort transferieren. Das haben erste Studien gezeigt. Rechtsmediziner warnen vor falschen Rückschlüssen.
Von Michael Stang
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Selbstversuch Was sagen meine DNA-Spuren über mich?
"Ausschlaggebend war eigentlich eine Frage aus dem Gerichtssaal."
Bei einer Gerichtsverhandlung ging es um einen Tatort, an dem genetische Spuren mehrerer Personen entdeckt wurden. Der Verteidiger wollte wissen:
"Ob es überhaupt sein kann, dass ein Angeklagter eventuell gar nicht am Tatort gewesen sein muss?"
Mischspuren an Türklinken oder Fernbedienungen
Diese Frage beleuchtet ein Dilemma der heutigen Rechtsmedizin, so Janine Helmus vom Universitätsklinikum Essen. Genetische Untersuchungsmethoden sind mittlerweile so sensitiv, dass bereits wenige Hautschuppen ausreichen, um den genetischen Fingerabdruck einer Person zu bestimmen. Der Umkehrschluss, dass diese Person automatisch auch am Tatort gewesen sein muss, muss damit nicht zwangsläufig zutreffen.
"Und das war eine ganz interessante Fragestellung. Es gibt tatsächlich viele Wege, wie es zu Mischspuren kommen kann und dem wollten wir mal auf den Grund gehen, weil richtig Literatur dazu gab es nicht. Man kennt verschiedene Wege und es gibt sicherlich Möglichkeiten, aber es gibt halt keine Daten dazu."
Mischspuren sind genetische Hinterlassenschaften mehrerer Personen. Diese findet man etwa an Türklinken oder Fernbedienungen. Die Frage also war, zu wie viel Prozent ist es möglich, dass Hautschuppen von Dritten übertragen werden? Oder einfacher: Ist folgendes Szenario denkbar:
"Person eins hinterlässt auf Gegenstand 1 ihre DNA. Und diese Zellen können durch eine Person zwei aufgenommen werden und an einem Gegenstand - eventuell dann Tatort - hinterlassen."
Janine Helmus und ihr Team vom Institut für Rechtsmedizin wollten bei ihrer Studie herausfinden, ob und wenn ja, zu wie viel Prozent ein sogenannter tertiärer Transfer möglich ist. Sechs Freiwillige waren sowohl Spender als auch Empfänger. Die Forscher rieben mit einem Tuch zunächst einem Spender über den Nacken, danach wischten sie das Tuch über die Hand des Empfängers. Der Empfänger musste danach einen zweiten Gegenstand anfassen.
"Es ging ums Portemonnaie, also die Außenseite des Portemonnaies und auch um Geldscheine."
Blindes Vertrauen kann zu falschen Rückschlüssen führen
Anschließend kontrollierten die Experten, ob an Gegenstand Nummer zwei noch Hautspuren von Person eins nachweisbar sind, obwohl diese den zweiten Gegenstand nie berührt hatte. Nach 180 Versuchen mit verschiedenen Utensilien und Versuchsaufbauten waren die Resultate eindeutig:
"Unsere Ergebnisse waren, dass ein tertiärer Transfer tatsächlich möglich ist und das sogar zu einem hohen Prozentsatz."
In bis zu 40 Prozent der Fälle wurden genetische Spuren übertragen. Die ursprüngliche Frage aus dem Gerichtssaal: "Kann die DNA einer Person, die nie am Tatort gewesen ist, mittels Übertragung durch den Täter an den Tatort gelangen?" muss mit "Ja" beantwortet werden. Zwar sei dieses Experiment nur eine erste Studie, versichert Janine Helmus, aber die Ergebnisse zeigen eines deutlich. Blindes Vertrauen in die Genetik kann theoretisch zu falschen Rückschlüssen führen. Dieser Gefahr sollten sich Staatsanwaltschaft und Verteidigung bewusst sein. Die Molekulargenetik ist lediglich eine Untersuchungsmethode, die angibt, ob DNA von einer bestimmten Person vorliegt oder nicht. Die Urteile aber werden weiter im Gericht und nicht im Labor gefällt.
Quelle:
http://www.deutschlandfunk.de/dna-am-tatort-beweis-oder-trugspur.676.de.html?dram:article_id=333365Um hier nochmal die Frage nach der Spur aufzugreifen, wie die DNA des TV an die Spur 29 kommt.
Einfach mal lesen. Da langt schon ein Händeschütteln. Und wie schon im Vorfeld geschrieben, NUR EINE SPUR ?
Es geht nicht darum, Partei zu ergreifen, es geht darum Objektivität darzustellen unabhängig von gewissen Schmierblättern, es geht auch darum, eine Anklage begründet zu führen, mit Beweisen, denn bisher ist nur als Indiz die seltsame eine DNA-Spur vorhanden.
Einige hier sind erstaunt, dass das Opfer doch Freunde hatte. Die Aussagen sind beim Prozess gekommen, obwohl schon damals nach der Tat. Also nichts neues.
Wenn aber durch die Ermittler versucht wird, damalige Aussagen zu beeinflussen, dann hat das nichts mit Objektivität zur eigentlichen Sache zu tun sondern hilft nur der eigenen Profilierung.
Wer hier behauptet, der TV hat was ausgesagt, der irrt, nach Schlaganfall mit einer Hemiparese und dazu eine Aphasie gepaart mit masiven koknitiven Störungen kann man nicht aussagen, kann nicht schreiben , sich nicht oder nur begrenzt mitteilen, man ist hilflos, man kann sich nicht wehren, unabhängig der Vergangenheit. Und die war sicher nicht berauschend.
Aber wer hier urteilt sollte sich mit der ganzen Geschichte auseinander setzen.
Es treten mit jedem Verhandlungstag neue Ungereimtheiten auf.
Sind schon erstaunliche Wendungen, die sich da auftun! Keine Frage! Warum die jahrelange Geheimniskrämerei? Ermittlungstaktische Gründe oder Täterwissen? Verschwundene Beweismittel ?
Oder hat das was damit zu tun, dass der Tatort damals in der Grenzregion der DDR lag.
Soll hier was vertuscht werden mit einem Baueropfer, um der Seele Frieden zu finden?
Das frage ich mich fast immer, denn ich verliere nie die Justizirrtümer aus den Augen. Das in diesem Fall so plötzlich neue Fakten ans Tageslicht kommen, macht ihn tatsächlich etwas merkwürdig. Aber das kann auch gute Gründe haben. Wir werden sehen.