Lucile K. aus Frankreich in Kufstein am Inn-Ufer ermordet

Irgendwie hat der Täter nach dem Phantombild her ähnlichkeit mit dem Täter Juwelen Räuber aus dem letzten filmfall der xy sendung letzten Mittwoch. Klar ausser Brille und Schnauzer kann man jetzt nichts markantes feststellen.
Aber ich hoffe doch sehr dass man einen zusammenhang überprüft.

Wird höchstwahrscheinlich nicht zusammenhängen, trotzdem der Vollständigkeit halber:

http://www.tt.com/panorama/verbrechen/10299230-91/25-j%C3%A4hrige-joggerin-in-der-reichenau-von-mann-attackiert.csp (Archiv-Version vom 24.07.2015)

Innsbruck - Im Bereich der Innpromenade in der Reichenau ist am Mittwoch in den frühen Morgenstunden eine 25-jährige Joggerin von einem Unbekannten attackiert worden. Die Frau war gegen um 6.35 Uhr in Richtung Westen unterwegs, als sie plötzlich einen Schlag auf die linke Gesichtshälfte bekam. Daraufhin verlor sie das Gleichgewicht und stürzte zu Boden. Der Täter versuchte noch einmal auf sie loszugehen, allerdings schrie die Frau so laut, dass der Mann von ihr abließ und flüchtete.

Bei dem Vorfall wurde das Opfer leicht verletzt. Ein aufmerksamer Passant befand sich zur Tatzeit vor Ort und konnte den Vorfall beobachten. Die Verfolgung des Täters blieb ohne Erfolg.

Der Täter war zwischen 30 und 40 Jahre alt, zirka 170 cm groß, hatte gelockte schwarze Haare und einen Bart. Er trug eine Brille, eine schwarze kurz Hose und ein schwarzes Oberteil.

@nephilimfield

Danke. Leider sind solche Tatmuster eben nicht einzigartig. Unvermittelter Schlag ins Gesicht, so heftig, dass das Opfer zu Fall kam....

Bart, Brille... aber kein gelbes Hemd. Uff. :)

Krass, aber was ist das Motiv von solchen Taten?

@inspektor

In Wien, und vermutlich wohl auch hier in Innsbruck: Raub

ich berichtete damals unserer polizei von einer begegnung jahre davor.
beim wegtragen des mülls traf ich auf einen mann, der in unseren riesigen abfallkübeln stocherte. er hielt eine eisenstange hoch, auf ihr klebten schrauben und nägel. wahrscheinlich war sie an der spitze magnetisiert worden.

ich sprach den herrn an.
er stand unter dem druck, die fahrtkosten als mitreisender in einem bus, durch "funde" wieder hereinbringen zu müssen. noch genaueres tut hier nichts zur sache.

ich verstehe immer noch nicht warum soll ein zufaelliger raubtaeter sich die Muehe machen die Leiche zum Ufer schleppen und viel Zeit verlieren und rislieren dass ihn viele Leute sehen und nicht sofort mit der Tasche weglaufen...??

Neben dem von Sue_Bern angesprochenen Zeitverlust bestand auch die Gefahr, DNA am Körper von Lucile zu hinterlassen, denn der Täter musste sie anfassen um sie ans Ufer zu schleppen. Für einen Räuber macht es meiner Einschätzung nach auch wenig Sinn, eine derart auffällige Tasche zu rauben. Ferner erscheint mir ein verlassener Ort für Räuber eher ungeeignet und ich denke, daß es zu den meisten Raubüberfällen eine Vorgeschichte gibt. Wenn ein Räuber sein späteres Opfer z.B. beim Geldabheben beobachtet hat oder sein Opfer beim Bezahlen gesehen und festgestellt hat, das er/sie viel Geld bei sich hat.

Im Fall Lucile hätte ein Räuber vermutlich keine Informationen über ihre mitgeführten Wertgegenstände gehabt, mal von dem Iphone abgesehen. Aber wenn das Iphone das Motiv gewesen wär, hätte sich der Täter mMn sofort nach der Tat verdrückt und man hätte sie dann wohl auf der Innpromenade gefunden. Da die Polizei keine DNAspur des Täters hat, nehme ich mal an dass er sich gut vorbereitet hatte und sein Motiv anders gelagert war.

@sue_bern

An Raub als (alleiniges) Motiv glaube ich nicht. Aber nicht unbedingt wegen der Leichenablage, sondern hauptsächlich wegen der "überbordenden" Gewalt.

Das Verbringen der Leiche an den Inn bringt zwar unmittelbar Zeitverlust, verzögert dafür aber das Auffinden. Der Täter könnte also gewollt haben, dass die Leiche erst gefunden wird, wenn er Kufstein schon wieder verlassen hat. Warum er sie dann nicht gleich ins Wasser verbracht hat, ist natürlich eine gute Frage.

@blaomat

Wenn der Täter Handschuhe trägt und es sich nicht um ein eindeutiges Sexualdelikt handelt, ist es gar nicht so leicht, DNA-Spuren zu übertragen. Da braucht sich der Täter gar nicht besonders vorzubereiten. Als Möglichkeit käme Sekundärübertragung (von den Handschuhen z. B.) oder Speichel in Frage. Aber mit ein klein wenig Glück findet auch das nicht statt.
Es gab mal einen Fall, da hat der Täter (der seine Schwester erschlug) extra einen Einwegoverall, Mundschutz und Schutzhandschuhe angezogen. Aber so ausgerüstet war der Täter in Kufstein wohl eher nicht. (Beim erwähnten Schwesternmord hat man Fasern dieser Gegenstände am Tatort gefunden.)

nephilimfield schrieb:Warum er sie dann nicht gleich ins Wasser verbracht hat, ist natürlich eine gute Frage.

das wäre dann "zu viel" arbeit gewesen, denke ich wenn ich die bilder richtig im kopf habe. der weg zum inn ist steil und daher reicht es denke ich wenn er die leiche nur den hang hinunter "schupft" um das finden erheblich zu erschweren.

@osttimor

osttimor schrieb:das wäre dann "zu viel" arbeit gewesen, denke ich wenn ich die bilder richtig im kopf habe. der weg zum inn ist steil und daher reicht es denke ich wenn er die leiche nur den hang hinunter "schupft" um das finden erheblich zu erschweren.

Kann man so sehen, sie lag direkt am Fuss der Böschung, von wo sie oben runtergeworfen oder gerollt wurde.
Vermutlich wurde sie unten nicht weiter fortbewegt. Genau so viel Aufwand wie nötig um nicht unmittelbar erkannt zu werden, aber kein bisschen mehr.

In den Cold Case Filmen vom ORF sieht man kurz eine Sequenz mit der Blutlache und deren Relation zur Böschung, aus der klar wird, dass die Blutlache tatsächlich an der hier immer vermuteten Position zu finden war.

nephilimfield schrieb:Warum er sie dann nicht gleich ins Wasser verbracht hat, ist natürlich eine gute Frage.

Manche haben ja gar nicht das Bedürfnis ihr "Werk" der Welt vorzuenthalten.
Denen ist es nicht unrecht, wenn die Bluttat großen Widerhall des Entsetzens und der Trauer findet, sozusagen eine perverse Form von Ruhm oder zumindest sehr große Beachtung.
Vermutlich erhält jemand durch so einen brutalen, unnachvollziehbaren, ungeklärten Mord, der eine ganze Stadt in Schockstarre versetzt, die größte Beachtung, die er jemals im Leben hatte.

@z3001x

z3001x schrieb:Kann man so sehen, sie lag direkt am Fuss der Böschung, von wo sie oben runtergeworfen oder gerollt wurde.

hallo,
verstehe ich es richtig, du denkst es ist von oben runtergeworfen?
also nicht schlechte Idee muss ich sagen
aber als ich die Fotos von der Fundstelle in Erinnerung habe = war es moeglich?
ich muss mir noch einmal die Fotos anschauen
nach dem die Kleidung halb ausgezogen war? habe ich immer gedacht sie ist nach unten gezogen worden

sue_bern schrieb:hallo,
verstehe ich es richtig, du denkst es ist von oben runtergeworfen?
also nicht schlechte Idee muss ich sagen

Also ich hoffe, wir missverstehen uns hier nicht.
Dass sie auf der Promenade angegriffen wurde und dann ans Ufer hinab "verbracht" wurde, steht ja außer Frage.
Ich wollte nur drauf hinweisen, dass sie unten auf der Sandbank direkt an der Stelle gefunden wurde, die unterhalb des "Durchgangs"-Bereichs liegt. Also der Abschnitt, den sie vermutlich herunter gerollt, -geschleift oder -geworfen wurde.
Auf der Sandbank unten wurde der Körper dann nicht mehr weiter weg gezerrt. Sondern sie blieb da wo sie aufkam liegen. So zumindest der Eindruck.

Man kann die Position in dem Cold Case Film erkennen.
Da sieht man die Nähe der Blutlache zu dem freien Bereich auf der Böschung. Das sah man auf dem Foto vorher nicht.

Zwischen 4:41 und 4:46
https://www.youtube.de/watch?v=jmYmcoRmH9U&t=278

sue_bern schrieb:nach dem die Kleidung halb ausgezogen war?

Das ist ja eine unbestätigte Info.
Wenn, dann geschah das aber unten am Inn, nicht auf dem Weg.

sue_bern schrieb:habe ich immer gedacht sie ist nach unten gezogen worden

Wie gesagt sie wurde "irgendwie" nach unten verbracht. Oben soll es ja Schleifspuren gegeben haben, laut Aktenzeichen XY. Da würde Ziehen/Zerren ja eigentlich sehr gut passen für die Art wie sie herunter befördert wurde.

Am Freitag ist in Kufstein ein Mountainbiker tödlich verunglückt. Eine irreführende Handyortung führte dazu, dass am komplett falschen Ort gesucht wurde:

Eine Handypeilung ergab aber dann, dass der gesuchte Mountainbiker am anderen Ende von Kufstein und zwar im Bereich der Autobahn sein sollte.

http://tirol.orf.at/news/stories/2724301/

Wenn es also heißt, Luciles Handy war noch bis in die Morgenstunden in Tatortnähe eingeloggt, sollte man das mit Vorsicht genießen.

aber wie kann so etwas sein, dass die handypeilung was anderes anzeigt?

In die Ortung gehen die Signallaufzeiten ein und da in der Umgebung von Kufstein ziemlich steile Bergflanken vorhanden sind, kann dies natürlich durch Reflexion an denselben zu massiven Änderungen und damit Fehlern führen.

http://www.handyortung.info/funktionsweise

zwar sind solche "kleineren" verbrechen und handtaschenraube nichts ungewöhnliches, aber in kufstein scheinen sich diese brutaleren übergriffe zu mehren!

Mit Mathematik auf Jagd nach Luciles Mörder
Mehr als eineinhalb Jahre nach dem Mord an Lucile K. sucht die Polizei mit einer errechneten DNA den Täter. Eine Premiere in der Tiroler Kriminalgeschichte.

http://www.tt.com/panorama/10576158-91/mit-mathematik-auf-jagd-nach-luciles-m%C3%B6rder.csp (Archiv-Version vom 02.10.2015)

der Inhalt ist noch nicht einzusehen, wird erst um 10 Uhr freigeschaltet

Da bin ich mal gespannt, in wie weit das weiterhelfen wird/ kann. Hatte kürzlich den Fall bei Aktenzeichen XY gesehen.

Was mich etwas irritiert hat, war die Tatsache, warum sich die Freundinnen und auch der Freund, mit denen sie die ganze Zeit über in SMS-Kontakt war, nicht sofort nach ihr gesucht haben. Wie wahrscheinlich ist es denn, dass sie mehrmals schreibt, dass sie gleich da ist, es sich Sekunden später noch anders überlegt hat? Der Mord wäre damit zwar nicht verhindert worden, aber man hätte ihr auch evtl. entgegen laufen können bzw. nach ihr suchen können.

Ein sehr trauriger Fall und ich hoffe, dass man denjenigen noch zur Strecke bringend kann.