Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

Und wie es scheint, haben das seine Anwälte versäumt zum rechten Zeitpunkt.

Es wäre aber logischer, wenn der oder die Täter durch die Terrassentür gekommen wären. Die Tür kann von einem der Opfer geöffnet worden sein. um den Hund rauszulassen. Der Hund lag schließlich in der Küche.
Zwei Täter wären auch logischer zu erklären als ein Täter.

Dennoch ists es wie Obskur schon andeutet eher die "Schuld" der Verteidiger, dass das nicht berücksichtigt wurde. Wie oft haben wir in dem Prozess gehört, dass sie diesen Beweisantrag vs Beweisermittlungsantrag Formfehler begangen haben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass einige der Beweisanträge durchaus bewilligt worden wären wenn der Fehler nicht gewesen wäre

Der "Zeuge" hat die Verteidiger verunsichert und abgelenkt.

selbst schuld?!

Nur eins zur Terassentür und dem Hund: Der Hund war bereits ebenfalls an seinem Lebensende und wohl kaum noch in der Lage aktiv einen Eindringling anzugreifen. Außer kläffen ging bei dem Hund nicht mehr viel. Wurde im Prozess auch von der einen Zeugin aus dem Stadtpark noch einmal ausführlich erwähnt.

Mir fehlt hier in der heutigen Berichterstattung noch das Wort "Gelassenheit". Jens ging heute ja auch nochmal semantisch vor, als er den von Mackel eingeführten Begriff des Blitzableiters zerlegte.
Immer wieder wurde von Ernst und Haring (und auch Mackel) der Begriff der Gelassenheit erwähnt. Jens wirkte so gelassen, seine Schwester wirkte so gelassen. Es sei wohl in der Familie so üblich, Dinge mit sich selbst auszumachen und nach außen hin ruhig, kontrolliert und gelassen zu wirken.
Das fiel mir auch bei der Mutter auf die viele Tage mitbeobachtet hat. Was musste sie sich teilweise seitens der ganzen Rentner dort (mit-)anhören, die wirklich absolut respektlos über den Angeklagten geredet haben. Die haben auch dann nicht aufgehört, als sie unmittelbar daneben stand und die Rentner ganz genau wussten, um wen es sich da handelt. Ein einziges Mal hat sie im Vorbeigehen eine Aussage denen gegenüber fallen lassen, aber da weiß ich den genauen Wortlaut nicht mehr, ansonsten saß auch sie kontrolliert und ruhig, nach außen hin gelassen wirkend mit im Zuschauerraum.

Ach.. und es gab natürlich endlich mal wieder Beweisanträge! Wenn auch heute nur ein Hilfsbeweisantrag, aber da hat die vorsitzende Richterin schon von Beginn an mit dem Kopf geschüttelt. Herr Dr. Ernst wollte dabei ein Gutachten über die Nutzbarkeit und Verwendungsmöglichkeiten des Firefox Browsers einholen und darlegen, was beim surfen im privaten Modus und was im "normalen" Modus protokolliert wird.

@kannmanmachen
toller Beitrag und volle Zustimmung.

Kann sich irgendwer erklären, warum die Verteidigung so spät kommt mit diversen Beweisanträge? Das sind doch Dinge, die von Anfang an hätten geklärt werden müssen, warum jetzt, wo der Prozess quasi zu Ende ist. Waren die sich zu sicher oder haben die einfach keinen guten Job gemacht?

@obskur
das frag ich mich auch schon die ganze Zeit. Fachliches Blackout? Zu sicher gewesen und gedacht es reicht? Nicht mehr geschafft zu bearbeiten? Meines Wissens nach muss nach 6 Monaten U-Haft das Hauptverfahren eröffnet werden. Deswegen hatten sie seine Anklageverlesung ja auch noch vor die "Sommerpause" gelegt.

@obskur
@Mahoni
Was die spaeten Beweisantraege angeht bin ich immer davon ausgegangen, dass sie nur als Ablenkungsmanoever gedacht waren, und das die Verteidigung selbst nicht davon ausgegangen ist, dass sie wichtige Informationen ans Licht bringen koennten.

@Tscherkan
Ablenkung wovon?

@Mahoni
Von der Schuld des TV.

Viele Beweisanträge wurden gestellt, um Unklarheiten zu klären. Das beste Beispiel ist die Bewertung der DNA-Mischspuren und den immer wiederkehrenden Fingernagel, der keine Beweiskraft hat.
Bei der Verlesung der DNA-Gutachten am Tag, als Tochter und LG nicht ausgesagt haben, war ich auf diesen Beweis gespannt. Es gab diesen Beweis aber nicht. Es gab keinen abgebrochenen Fingernagel mit DNA des TV. Es gab auch keinen Fingernagel "unter" dem sich DNA befand, sondern nur einen Fingernagel "an" dem sich eine DNA-Mischspur befand.

@talker
die Frage war aber nicht warum sie gestellt wurden. Die Frage war "warum so spät erst?". Da haben sie doch echt einiges verschenkt

Ich erinnere mich, dass Dr. Ernst das mit dem Fingernagel schon mehrfach bemängelt hatte.
Er wieß immer darauf hin, dass dazu nichts in der Akte steht.
Die Vorsitzende und der StA aber immer wieder stumpf nachgebohrt haben, wieso der TV nicht erklärt wie seine DNA "unter" den Fingernagel des Opfers kommt. Wenn man eine Lüge oft genug wiederholt...

@Mahoni
Zumal die Verteidigung zu zweit sind... Dinge wie Terassentür oder auch diese Routergeschichte ... Ich denk die waren zu sicher und merken nun, dass es doch eng wird. Sollte man eigentlich anders erwarten, erst alles auf den Tisch was nur geht und dann sicher sein.

Kommt auch nicht so oft vor, das Rechtsanwälte unschuldige Mandanten haben :) Die anderen Kunden haben sie häufiger zu vertreten.

Na der Beweisantrag um den Fingernagel wurde ja bewilligt. Da wurde sich schon um Aufklärung bemüht und der Sache nochmals nachgegangen.

Das wäre auch sicherlich der erste Revisionsgrund gewesen

Wenn sie jetzt schon an Revisionsmöglichkeiten denken, dann hätten sie mal Rostek einspannen sollen. Der boxt doch ständig eine durch. Aber an sich ist die Chance einer Revision auch nicht so arg hoch. Ich meine letztens einen Verteidiger belauscht zu haben der von 4% sprach