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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

8.302 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Doppelmord, Geschwister ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

18.02.2015 um 18:04
@Mahoni
Vielen Dank! Na wir dürfen gespannt sein. Die Verteidigung hat Zweifel gesäht, viel mehr blieb ihnen nicht übrig, bei den Punkten könnte es eben auch anders sein, ich denke aber die Summe wird es machen.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

18.02.2015 um 18:47
Die Summe der Zweifel und die mit Hypothesen gefüllten Lücken bezüglich des Tathergangs sollten meiner Meinung nach zum Freispruch führen. Ein Urteil, das einer rechtlichen Überprüfung durch den BGH standhält, kann ich mir nicht vorstellen.
Der Angeklagte hat heute noch erklärt, dass er mit dem Wort schuldfrei eine positive Nachricht senden wollte, anstatt das negative Wort unschuldig zu benutzen. Darüber wurde hier ja schon viel spekuliert.

Was Mahoni ausgelassen hat, war die Kritik des RA Haring an der Ablehnung des Beweisantrags bzgl. der nicht verschlossenen sondern nur zugedrückten Terrassentür und dem offenen Terrassentürgitter.
Es wurde im Rahmen der Beweisaufnahme schließlich ausdrücklich festgestellt, dass die Opfer sehr vorsichtig waren und niemanden abends unangekündigt eingelassen haben.
Die Möglichkeit eines Eindringens durch die Terrassentür wurde im Prozess nie erörtert bzw. von Anfang an ausgeschlossen. Die Ermittler waren sich sicher, dass der oder die Täter von den Opfern selbst in das Haus gelassen wurden.

Kritik äußerte RA Haring auch an den Ermittlern, die sicherlich gute Arbeit geleistet haben, sich allerdings sehr früh auf den Angeklagten als Täter festgelegt haben, nachdem seine DNA mit der DNA auf der Weinflasche abgeglichen war.

Mich persönlich wundert es, dass der Psychiater keine psychischen Beeinträchtigungen beim Angeklagten festgestellt hat. Wenn dieser 2 Menschen kaltblütig erstochen hätte, wäre er doch sicherlich traumatisiert oder durch Reue psychisch beeinträchtigt.

In der Summe drehte sich der gesamte Prozess nicht um das eigentliche Tatgeschehen oder das Motiv, sondern um die Person des Angeklagten und der Opfer. Zum Tathergang und den Umständen, die zu der Tat führten, konnten keine Erkenntnisse gewonnen werden.
Ohne den Zeugen Preissler wäre der Prozess schon wesentlich früher beendet gewesen.
Dieser "Zeuge" ( muss gerade an die Zeugen Jehowas denken ) hat als Einziger Zweifel an der Unschuld des Angeklagten in mir geweckt, als ich in der Presse davon gelesen habe. Nachdem er sich aber selbst widerlegt hat und seine ausgeschmückten Erzählungen zum besten gegeben hatte, war ich wieder von der Unschuld des Angeklagten überzeugt. Ich habe kein Wort aus dem Mund des Zeugen geglaubt.

Ich bin gespannt, ob das Gericht objektiv urteilen oder verurteilen wird.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

18.02.2015 um 19:00
@talker
@Mahoni
Danke sehr interessant.....
Zitat von talkertalker schrieb:Mich persönlich wundert es, dass der Psychiater keine psychischen Beeinträchtigungen beim Angeklagten festgestellt hat. Wenn dieser 2 Menschen kaltblütig erstochen hätte, wäre er doch sicherlich traumatisiert oder durch Reue psychisch beeinträchtigt.
Nicht unbedingt.....


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

18.02.2015 um 19:05
@Mahoni
Zitat von MahoniMahoni schrieb:Dann beharrte die Verteidigung darauf, dass nicht einwandfrei feststellbar sei ob die DNA wirklich UNTER und nicht auf oder neben dem Fingernagel war. "Unter" klinge so nach kratzen, "auf" und "neben" sei besser mit harmloser Alltagsinteraktion vereinbar.
Das verwundert mich ein wenig... Entweder es ist DNA unter dem Nagel oder eben nicht, dass das Ergebnis da so schwammig ist, versteht ich nicht. Das war ja während der gesamten Zeit die Frage, mal hieß es unterm abgebrochenen Nagel, später hieß es es war nichts unterm Nagel nachzuweisen und letztendlich konnte das nicht eindeutig klar gemacht werden.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

18.02.2015 um 19:08
@talker
Auch dir vielen Dank!
Zitat von talkertalker schrieb:Was Mahoni ausgelassen hat, war die Kritik des RA Haring an der Ablehnung des Beweisantrags bzgl. der nicht verschlossenen sondern nur zugedrückten Terrassentür und dem offenen Terrassentürgitter.
Es wurde im Rahmen der Beweisaufnahme schließlich ausdrücklich festgestellt, dass die Opfer sehr vorsichtig waren und niemanden abends unangekündigt eingelassen haben.
Die Möglichkeit eines Eindringens durch die Terrassentür wurde im Prozess nie erörtert bzw. von Anfang an ausgeschlossen. Die Ermittler waren sich sicher, dass der oder die Täter von den Opfern selbst in das Haus gelassen wurden.
Warum haben denn die Anwälte dahingehend nicht weiterführende Ermittlungen durchführen lassen? Ich finde eigenartig, dies zu bemängeln im Nachgang, die Anwälte hätten doch eigene Experten einschalten können.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

18.02.2015 um 19:09
Zitat von talkertalker schrieb:Ich bin gespannt, ob das Gericht objektiv urteilen oder verurteilen wird.
gähn
Zitat von obskurobskur schrieb:Das verwundert mich ein wenig...
zumindest die Verteidigung sieht es so schwammig. Sie meinten es hätte sich verselbstständigt und so bis in das Plädoyer der Anklage geschafft. Der eine sieht es so, der andere so. Nix neues bei gegensätzlichen Parteien. Könnte mir vorstellen, dass bei dem Transport sich sowas auch gerne vermischt. Wenn der Nagel in einer Tüte eingepackt ist, dann kann eben nicht garantiert werden, dass die DNA sich weiter verteilt. Die Problematik hatte die Sachverständige auch schon bei den Blutspuren und Blutstaub an der Kleidung angesprochen


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

18.02.2015 um 19:14
Bei der Spur "Fingernagel" handelte es sich um eine DNA Mischspur. Das war keine abgekratzte Haut sondern an eine geringe Spur an der Grenze der Nachweisbarkeit, die auch durch gesellschaftlichen Umgang wie Händeschütteln übertragen werden konnte. Die Sachverständige hat das ausdrücklich ausgesagt.

@obskur
Die Anwälte hatten einen Beweisantrag zu der Terrassentür gestellt, ob diese auch ohne offensichtliche Spuren z.B. durch Aufhebeln hätte geöffnet werden können. Der Beweisantrag wurde vom Gericht abgelehnt.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

18.02.2015 um 19:14
@Mahoni
Ich weiß wie du es meinst, aber eigentlich darf es da nur ein Ergebnis geben. DNA ist unterm Fingernagel nachweisbar oder eben nicht...ob verwischte Spuren oder nicht, kann man immer noch in Frage stellen, aber eben nicht ob da oder nicht da.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

18.02.2015 um 19:16
Artikel der NW http://www.nw.de/lokal/kreis_guetersloh/guetersloh/guetersloh/20340275_Guetersloher-Doppelmord-Verteidigung-fordert-Freispruch.html


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

18.02.2015 um 19:17
@talker
Ah OK, das hatte ich wohl nicht mehr auf dem Schirm bei all den Beweisanträge. Eine Revision ist in dem Fall kaum auszuschließen, bei den vielen abgelehnten Beweisanträgen, sofern es zur Verurteilung kommt, wovon ich ausgehe.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

18.02.2015 um 19:19
wieso ist die kaum auszuschließen? Bei einer Revision werden ja nur Formfehler überprüft und wenn die abgelehnten Beweisanträge regelkonform bearbeitet wurden, dann gibt es da ja keinen Ansatzpunkt?


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

18.02.2015 um 19:21
@Mahoni
Zählen abgelehnte Beweisanträge, die evtl. mehr Klarheit hätten bringen können nicht zu Formfehlern?


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

18.02.2015 um 19:23
wenn sie aber begründet und formhalber abgewiesen worden sind? Die Anträge wurden ja nicht aus lauter Jux und Dollerei abgelehnt sondern weil sie a)Formfehler enthielten b) keinen zwingenden Schluss behielten oder c)für die tatsächliche Entscheidungsfindung unerheblich waren


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

18.02.2015 um 19:31
Zitat von talkertalker schrieb:Beweisantrag zu der Terrassentür gestellt, ob diese auch ohne offensichtliche Spuren z.B. durch Aufhebeln hätte geöffnet werden können.
In dem Fall hätte wohl der Hund frühzeitig angeschlagen und die Bewohner gewarnt, daher ist das doch sehr unwahrscheinlich.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

18.02.2015 um 19:35
@muscaria
nicht wenn der Hund in den Garten gelassen wurde, um sich zu erleichtern.
Der oder die Täter hätten so in das Haus eindringen können und wären sofort im Wohnbereich gewesen.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

18.02.2015 um 19:37
talker schrieb:
Beweisantrag zu der Terrassentür gestellt, ob diese auch ohne offensichtliche Spuren z.B. durch Aufhebeln hätte geöffnet werden können.


In dem Fall hätte wohl der Hund frühzeitig angeschlagen und die Bewohner gewarnt, daher ist das doch sehr unwahrscheinlich.


@muscaria
@talker

So oder so sagt eine offene Tuer zum Garten nichts aus, da der Taeter ja Gelegenheit gehabt haette diese zu oeffnen oder zu schliessen.

Das Motiv ist zwar nicht zweifelsfrei nachgewiesen, aber die Bekanntschaftsverzwickungen lassen da zumindest ein moegliches Tatmotiv offen. Es ist ja nicht so als ob es garkeine Verbindungen des TV zu Menschen gaebe, die offensichtlich von der Tat profitierten.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

18.02.2015 um 19:52
Was wäre wenn: Ein oder mehrere Täter haben eines der Opfer beim Öffnen der Terrassentür ins Haus gedrängt und die Herausgabe von Wertgegenständen gefordert. Ein Opfer wird in Schach gehalten, während das andere Opfer zur Herausgabe von Geld gezwungen wird. Der Schmuck wird zurückgelassen, weil dieser zu heiß wäre und die Täter mit der Tat in Verbindung bringen könnte.

bezgl. Revision wegen abgelehntem Beweisantrag:
Keine wi­der­sprüch­li­chen Urteilsfeststellungen

An der ei­ner Ab­leh­nung zu­grunde lie­gen­den An­nahme tat­säch­li­cher Be­deu­tungs­lo­sig­keit der Be­wei­stat­sa­che muss sich das Ge­richt fest­hal­ten las­sen – es darf sich nicht spä­ter im Ur­teil zu der Ab­leh­nungs­be­grün­dung in Wi­der­spruch set­zen, ins­be­son­dere die Ur­teils­gründe nicht auf das Ge­gen­teil der un­ter Be­weis ge­stell­ten Tat­sa­che stüt­zen.

Verstehe ich das richtig, dass das Gericht nicht feststellen dürfte, dass der Angeklagte durch die Opfer ins Haus gelassen wurde, wenn es den Beweisantrag abgelehnt hat?


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

18.02.2015 um 19:56
Zitat von talkertalker schrieb: es darf sich nicht spä­ter im Ur­teil zu der Ab­leh­nungs­be­grün­dung in Wi­der­spruch set­zen
der Teil ist der Knackpunkt. Wenn ich mich richtig erinnere, dann wurde der Antrag nicht abgelehnt weil er für die Entscheidung nicht wichtig war, sondern weil er einen Formfehler enthielt. Der Antrag war nämlich ein BeweisERMITTLUNGSantrag und kein Beweisantrag. Ergo könnte sich das Gericht hier nicht selbst widersprechen


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

18.02.2015 um 19:58
Ich störe mich einfach daran, dass die Möglichkeit eines Eindringens durch die Terrassentür nie im Prozess erörtert wurde. Das Haus ist eines der wenigen am Stadtpark, bei dem man einfach so in den Garten gehen kann.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

18.02.2015 um 20:01
vlt wurde es nie erörtert weil es dafür keinerlei Anhaltspunkte gibt? Die Tür wurde im Rahmen der Beweissicherung hinreichend untersucht und keinerlei Einbruch/Aufhebelspuren wurden festgestellt. Außerdem ist das wieder ein Fall von "zwingender fehlender Schluss". Ein Eindringen durch die Terrassentür be- oder entlastet den TV ja nun nicht.


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