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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

8.302 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Doppelmord, Geschwister ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

26.01.2015 um 15:34
@emem

Damit können nur Beweisanträge gemeint sein, sobald die beantragt werden, kann es noch interessant werden. Wenn die nicht genehmigt werden, dann wird die Beweisaufnahme geschlossen.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

26.01.2015 um 15:41
Schon wieder neue Beweisanträge?

Die Aussage der Schwester ist sicherlich gut gemeint, aber wie viel Wert hat sie. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Verwandte und Freunde sich niemals vorstellen können, dass er solch eine Tat vollbracht hat. Auch dass er bei aggressiv war muss nichts heißen, man schaut den Menschen nunmal nur vor den Kopf.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

26.01.2015 um 17:22
@obskur
@talker

War das wirkilich alles heute, eine Schwester die meinte das ihr Bruder keinen Mord begangen hat? Obskur: Ich stimme dir zu: jemanden aus der Familie zu finden, der dem TV keinen Mord zutraut, sollte doch eigentlich fast in jdedem Fall möglich sein.

Sollte heute nicht auch noch diese DNA expertin aussagen? Was gab es denn noch für weitere Beweisanträge?


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

26.01.2015 um 20:08
Der Gütersloher Doppelmordprozess zieht sich in die Länge. Heute wurden nicht wie geplant die Plädoyers gehalten. Dafür kam die Schwester des angeklagten Verlers zu Wort - und die Richterin gab einen überraschenden Hinweis . PL berichtet: Die Richterin will darüber beraten, ob bei einer Verurteilung auch Totschlag statt Mord in Betracht käme. Zuvor hatte die Schwester des Angeklagten ausgesagt, dass sie ihren Bruder für unschuldig halte. Ein Sachverständiger des Landeskriminalamtes sagte außerdem aus, dass einige der DNA-Spuren am Tatort dem Angeklagten klar zugewiesen werden können – andere wiederum nicht. Der Prozess wird am 2.Februar fortgesetzt – die Verteidiger haben weitere Beweisanträge gestellt.
http://www.radioguetersloh.de/nachrichten/kreis-guetersloh/detail-ansicht/article/doppelmordprozess-schwester-stuetzt-angeklagten.html


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

26.01.2015 um 20:13
Oh das ist auf jeden Fall schon mal sehr richtungsweisend. Nach Freispruch klingt das auf jeden Fall nicht, nur die Frage ob Totschlag oder Mord. Vermutlich weil ein Motiv nicht wirklich ersichtlich bzw. Nachzuweisen ist, wird die Richterin zweifeln.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

26.01.2015 um 20:25
So, dann versuche ich mal eine Zusammenfassung des heutigen Tages zu geben.

Zunächst wurde die Sachverständige vom LKA als Zeugin vernommen. Sie hat als Grundlage für ihre Einschätzung eine ausführliche Lehrstunde in Biologie gegeben, inklusive Folien und einer Menge Theorie. Quintessenz ihrer Ausführungen war, dass es scheinbar viele viele Mischspuren aus den beiden Opfern (Hauptspur) und Beimengungen der Person A (Beimischungen teilweise an der Grenze der Nachweisbarkeit) gab. Als Person A kommt der Angeklagte "in Betracht". Sie grenzt es aber nur auf "in Betracht" ein, da sie in ihren Analysen auf DNA-Merkmale untersucht welche in der männlichen Erblinie stehen, sprich Bruder oder Vater oder Opa usw wären theoretisch auch denkbar. Man ging nur auf ausgewählte Spuren ein, beispielsweise fanden sich Mischspuren an der Rückseite der Jacke des Opfers, keine an der Jeans, keine an der Handinnenfläche (scheinbar überträgt sich die DNA doch nicht zwingend bei noch so flüchtigen Kontakten wie von den Verteidgern suggeriert). Jedoch fanden sich Beimengungen von Person A in einer Blutspur des Opfers. Das sind, zumindest für mich, schon bemerkenswerte Aussagen.
Dann hat die Schwester des Angeklagten ausgesagt. Sie wurde befragt wie die letzten Treffen am 25.12., Mitte Januar und Anfang Februar abgelaufen seien. Beim Treffen am 25. habe man sich mit der Familie zum Weihnachtsessen getroffen. Da habe er nur erzählt was er am Vortag so getrieben habe. Hier hatte er meiner Erinnerung nach aber den Besuch noch ausgeklammert. Zusätzlich habe er bei dem Familienessen erzählt, dass er am Morgen des 25. mit dem Schwiegersohn der H.G. im Gottesdienst und anschließend spazieren gegangen sei. Hier meinte die Schwester, dass das ein übliches Verhalten sei. Laut Vorhalt der Vorsitzenden hat sie bei der Polizei jedoch gesagt, dass der Kirchgang eigentlich eher ein ungewöhnliches Verhalten sei. Ich weiß grad nicht mehr bei welchem der folgenden Treffen er das erzählte, aber seine schließlich präsentierte Version war die, dass gegen 12 einkaufen gewesen sei. Danach sei er direkt zu den Opfern (sie gibt wie die Verteidigung auch 13-15 Uhr an). Was er danach am weiteren Tag getan haben will ist nicht ganz klar. Heute meinte sie, er hätte dann sein Abendbrot vorbereitet. Bei der Polizei habe sie das jedoch deutlich später angegeben und auch von einem Spaziergang war die Rede. Am 1. 2. habe man dann im Hause der Eltern über den Mord gesprochen. Sprich er soll ihnen erzählt haben, dass dort ein Geschwisterpaar getötet worden sei, er die Opfer kenne und die Polizei den Überbringer der Weinflasche suche. Das habe er getan, damit seine Familie vorbereitet sei falls die Polizei ihn oder gar seine Familie aufsuchen würde. Sie legten ihm nahe sich doch selbst bei der Polizei zu melden, aber das habe er nicht gewollt. Er wollte lieber abwarten (ob) was passiert. Er habe seine Familie auch gebeten ihn nicht mit ihrer Angst anzustecken, er würde das schon regeln. Das ihr Bruder Heiligabend nicht mit der Familie verbringe sei ungewöhnlich. Dies sei erst ein einziges Mal vorgekommen. Er begründete sein Fernbleiben 2013 damit, dass er den Tag/Abend in Ruhe verbringen wolle und sie meinte die ganze Schenkerei sei sowieso nicht seins. Ein weiteres kurzes Treffen fand schließlich noch statt (ich meine der 8.2.). Da habe er berichtet, dass er sich beobachtet fühle. Ansonsten beschrieb sie ihren Bruder als ruhigen und ehrlichen Menschen, eine solche Tat könne sie ihm daher nicht zutrauen. Das Verhältnis der beiden sei früher recht innig gewesen. Seit er jedoch nach Verl gezogen ist, sei das Verhältnis abgeflaut, man sah sich weniger und dann begann er auch "auf der esoterischen Schiene zu schweben".
Ich geb auf die Aussage der Schwester nicht so viel. Die wird selbstverständlich nichts aussagen womit sie ihrem eigenen Bruder an den Karren pisst, kann zum eigentlichen Geschehen eh nix sagen und nur auf ihr Bauchgefühl vertrauen. Außerdem kann sie von Mutter und Verteidigung gebrieft worden sein, bzw vorher an Prozesstagen beigewohnt haben.
Die für heute angekündigten Beweisanträge sahen wie folgt aus:

>Ein Zeuge der etwas zum Lehrer-Schüler-Verhältnis von dem Angeklagten und dem LG sagen soll
>Fingerabdrucksicherung an der Tastatur des Opfers (soll beweisen, dass keine anderen Abdrücke zu finden sind und die PC-Aktivität um Viertel vor 8 daher nur vom Opfer stammen kann)
>Akteneinsicht in die Ermittlungsakten von Tochter und LG (empfand der Staatsanwalt als harte Unerschämtheit und Beleidigung. Diese beinhalten a) nichts anderes als seine eigene Akte und b) sei die STA dienstlich dazu verpflichtet den Verteidigern mitzuteilen falls hier zusätzliche Beweise oder Erkenntnisse geführt werden würden....er übergab die Akten dennoch nach der Pause)
>Gutachten welches Einbruchspuren an der Terrasse feststellen soll (empfand der Staatsanwalt ebenfalls als Beleidigung, die Tür sei sehrwohl hierauf bereits untersucht worden und laut Richterin sei hier ohnehin eine zusätzliche Sicherungstür)

Die Beweisanträge aus dem letzten Prozesstag wurden abgelehnt. Scheinbar hatten die Verteidiger u.a. beantragt, dass Fingerabdrücke aus der Verfahrensakte des TV genommen werden. Dies sollte beweisen, dass sich auf jeder Seite Fingerabdrücke des Mithäfltings finden lassen. Dies wurde jedoch abgewiesen, da es sich hierbei um einen unzulässigen Beweisermittlungsantrag handle und ohnehin nicht beweisbar wäre ob die Seiten gelesen oder nur durchblättert wurden.

Dann bat die Kammer ins Protokoll zu übernehmen, dass die Verteidiger plus TV darüber informiert worden seien, dass trotz Mordanklage ebenfalls auch eine Verurteilung wegen Totschlags möglich sei.

Der Staatsanwalt beantragte, dass der Anklagepunkt hinsichtlich des versuchten Mordes durch die Explosion eingestellt werden würde. Es sei im Rahmen der Beweisaufnahme nicht feststellbar wann und mit welchem Ziel die Gasleitung manipuliert worden sei.

Die Richterin teilte mit, dass sie am 2.2. die Beweisaufnahme gerne schließen wolle, diese Ankündigung kam dann mittlerweile auch schon zum dritten Mal. An diesem Tag erbittet sie dann auch das Plädoyer des Staatsanwalts.

Am 18.2. folgen dann die Plädoyers der Verteidigung. Eines hätte man laut Richterin zwar noch am 2.2. hören können, der Angeklagte habe aber gesagt, dass er gerne beiden Verteidiger an einem Tag hören will. Ich schätze, dass das einfach Taktik der Verteidiger ist. So können sie beide das Plädoyer der STA hören und haben danach mehr als 2 Wochen Zeit um eine Stellungnahme zu den dort genannten Punkten vorzubereiten.

Am 26. folgt dann das Urteil. So ist es zumindest geplant :D


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

26.01.2015 um 20:37
@Mahoni
Vielen Dank, wie immer sehr gut geschrieben.

Die Verteidigung ist sehr hartnäckig muss man schon mal sagen, die lassen zumindest nichts untersucht, das hätte man sich bei so manch anderen Verfahren mal gewünscht. Allerdings ist nichts dabei, was ihn da wirklich noch retten kann, finde ich. Die Mischspur im Blut des Opfers find ich auch recht wichtig, die kann man wohl kaum mehr mit dem einfachen Besuch vereinbaren.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

26.01.2015 um 21:13
@Mahoni
Vielen Dank für den sehr gut geschriebenen Bericht. Viel besser, als das was die Zeitungen zu bieten hatten.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

26.01.2015 um 21:22
Zitat von obskurobskur schrieb:Die Verteidigung ist sehr hartnäckig muss man schon mal sagen, die lassen zumindest nichts untersucht, das hätte man sich bei so manch anderen Verfahren mal gewünscht.
Wer bezahlt die eigentlich? Laut Version der Verteidigung müsste der Angeklagte ja komplett mittellos sein. Aber bei Pflichtverteidigern kann ich mir wiederum nicht vorstellen , dass die sich so ins Zeug legen. Andererseits: Der Fall ist bekannt, da kann man schön Renomee aufbauen...


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

26.01.2015 um 21:28
Ich meine, dass beide Pflichtverteidiger sind... Der Haring macht sich in diversen Prozessen seinen Namen, ich denk dem wird das sehr hilfreich sein. Mir zumindest ist er mittlerweile schon sehr bekannt.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

26.01.2015 um 21:48
Ich glaube nicht, dass man Anspruch auf zwei Pflichtverteidiger hat? Mir liegt auch an, dass Dr. Carsten Ernst erst später dazugekommen ist. Vermutlich werden beide von Jens' Vater bezahlt, nehme ich an.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

26.01.2015 um 21:49
Och ich könnte mir schon vorstellen, dass es bei umfangreichen Verfahren schon genehmigt wird. Eben um die Menge an Akten bewältigen zu können bzw besser Termin wahrnehmen zu können. Im Hüllhorstprozess haben auch beide Angeklagte jeweils 2 Verteidiger.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

26.01.2015 um 21:49
Zitat von obskurobskur schrieb:Ich meine, dass beide Pflichtverteidiger sind... Der Haring macht sich in diversen Prozessen seinen Namen, ich denk dem wird das sehr hilfreich sein. Mir zumindest ist er mittlerweile schon sehr bekannt.
Angenommen der Angeklagte hätte wirklich irgendwo einen Teil der Beute gebunkert: Das wäre dann schon ein ziemliches Dilemma. Gerade da wo er das Geld im Moment am dringendsten gebrauchen könnte, dürfte er es nicht einsetzen weil das quasi einem Schuldgeständnis gleichkäme. :-D


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

26.01.2015 um 21:50
Zitat von MahoniMahoni schrieb:Och ich könnte mir schon vorstellen, dass es bei umfangreichen Verfahren schon genehmigt wird.
Beate Tschäpe beschäftigt doch auch ein komplettes Rudel - und bei ihr gehts nicht mal um Mord, sondern "nur" um Beihilfe.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

26.01.2015 um 21:51
Sind nicht beides Pflichtverteidiger, Jens hatte ja zu Beginn noch einen anderen Verteidiger. Haring wurde ihm von Christian P. erst empfohlen.

Baut man in Bielefeld und Umgebung Bockmist - und zwar richtigen, dann holt man sich bevorzugt Ernst / Binder / Rostek ran um auch nur den Hauch einer Chance zu kriegen. Aber die Verteidigung ist auch immer nur so gut wie seine Mandanten, siehe Schirach.

Ansonsten fand ich die Rentner hinter mir mit ihrem knisternden Bonbonpapier unsäglich anstrengend - allerdings bei Weitem nicht so anstrengend wie die renitente alte blonde Frau die anfing, mit den Justizbediensteten zu diskutieren und ihnen ihren Job erklären zu müssen.
Altersstursinn, unfassbar.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

26.01.2015 um 21:51
@Mahoni
Da könntest du Recht haben, ja. Aber dann wären es wohl von Anfang an zwei gewesen, nehme ich an. Ist ja letztlich auch wurscht, find ich.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

26.01.2015 um 21:51
Zitat von KonradTönz1KonradTönz1 schrieb:Beate Tschäpe beschäftigt doch auch ein komplettes Rudel
Die hat sicherlich aber auch ein paar finanzwillige Sympathisanten^^


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

26.01.2015 um 21:52
KonradTönz schrieb:
Beate Tschäpe beschäftigt doch auch ein komplettes Rudel

Die hat sicherlich aber auch ein paar finanzwillige Sympathisanten^^
Nein , die hat Pflichtverteidiger, wenn mich nicht alles täuscht.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

26.01.2015 um 21:53
Bei Beate Zschäpe habe ich mich im Übrigen tatsächlich schon gefragt, WIE sie das bezahlt. Das sind doch nicht alles Pflichtverteidiger?


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

26.01.2015 um 21:53
@KonradTönz

Wie hießen die nochmal? Die hatten doch auch so passende Namen...wobei, wir sind OT ;)


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