Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

Ich warte erstmal ab, mir kam das alles zu schnell nacheinander. Soll doch erstmal richtig ausermittelt werden, bevor man der Presse mal wieder halbfertige Informationen zukommen lässt. Im Moment scheint doch alles recht chaotisch. Erst falsche DNA, kurz drauf ein Geständnis in U-Haft, dann kommt das Rad ins Spiel ein Bunker dazu und der Mithäftling bereits frei. Kann man das erstmal ordnen und prüfen bevor man damit an die Presse geht?

@ichbinsnicht

ichbinsnicht schrieb:Egal ob die Jacke dick oder dünn war sie verdeckt dir Spuren auf seiner Kleidung, er wird die Tat wohl nicht mit Jacke begangen haben.
Als Mütze reicht auch eine Kappe um nicht direkt erkannt zu werden.

wer weiß, auch das wäre möglich, dass er die Tat mit Jacke begangen hat. Schließlich ist ja der getötete Bruder rücklinks erstochen worden soweit ich mich erinnern kann. Außerdem denke ich, dass er auf z. B. schwarzer Kleidung die Blutflecken eh gut hätte verbergen können, weil man die da nicht unbedingt drauf sieht. Übrigens ganz ehrlich, an Menschen mit Kappe oder so erinnere ich mich ehr wie an jemand der "ganz normal" ohne Kopfbedeckung daher kommt, denn viele sehen wirklich interessant aus mit Kopfbedeckung.

ichbinsnicht schrieb:Ob das mit dem Fahrrad Sinn macht oder nicht, wenn es eine Aussage dazu gibt, wird man auch nach einem Fahrrad ermitteln müssen.

na ja klar, ich habe ja nur auf eine anderer Aussage reagiert, dass sinnmäßig das mit dem Fahrrad zum Auto fahren flach fällt.

ichbinsnicht schrieb:Wieso bringt ihr das Fahrrad eigentlich mit der Tat in Zusammenhang. Er kann doch später mit dem Auto oder zufuß zurückgekommen sein.

und wieder stimme ich dir zu. Klar kann das so passiert sein, wobei Zufuss von Verl nach Gütersloh ist dann doch ein wenig weit.

ichbinsnicht schrieb:Egal wie, die Ermittler versuchen den Tag des TV zu rekonstruieren und dazu gehört auch das Fahrrad.

richtig und nichts desto trotz ist es, finde ich, schon recht seltsam und komisch, dass er beides veräußert und dann noch in der Weihnachtszeit. Ich meine wenn ein Fortbewegungsmittel verkauft behält man doch wenigstens das andere um mobil zu bleiben oder irre ich mich da.

@obskur

obskur schrieb:Soll doch erstmal richtig ausermittelt werden, bevor man der Presse mal wieder halbfertige Informationen zukommen lässt. Im Moment scheint doch alles recht chaotisch. Erst falsche DNA, kurz drauf ein Geständnis in U-Haft, dann kommt das Rad ins Spiel ein Bunker dazu und der Mithäftling bereits frei. Kann man das erstmal ordnen und prüfen bevor man damit an die Presse geht?

ja da stimme ich dir zu. Ich meine, wir möchten zwar immer auf dem Laufenden gehalten werden und alle Neuigkeiten erfahren, aber so ein Chaos/Durcheinander wie du es schreibst ist nicht unbedingt hilfreich, sondern verwirrt mehr wie alles andere und wenn ich ehrlich bin, weiß ich z. B. mittlerweile wirkich nicht mehr genau, wo welche DNA jetzt war.
Fast könnte man meinen, die verbreiten so irreführende Mitteilungen, damit wir ald Laien den Überblick verlieren.

@Truenes
Mir fällt das nur bei diesem Fall so arg auf und beim Fall Obst wo man auch nur noch Kopfschütteln konnte. Zufällig das gleiche Team, aber möglich, dass ich da schon negativ behaftet bin 😉

@obskur

obskur schrieb:Zufällig das gleiche Team, aber möglich, dass ich da schon negativ behaftet bin 😉

glaub ich nicht, dass du da negativ behaftet bist. Ich glaube auch nicht, dass es Zufällig das gleiche Team ist. Ich glaube daran, dass es genau dem gleichen Team geschuldet ist, dass sich dieser Fall so entpuppt. Finde das mit der DNA, dass das falsch war schon echt hammerstark.
Was mich nur beschäftigt ist, ob der Fehler mit der DNA auch falsch in der Ermittlungsakte steht bzw. stand. Man muss sich das mal richtig überlegen, wenn der Verteidiger da nicht gegen an gegangen wär, dann würde der TV, wenn er verurteilt würde schon mal zumindest auf einer falschen dokumentierten Sachlage verurteilt. Meiner Meinung nach darf so etwas nicht passieren!

@Truenes

Truenes schrieb:Man muss sich das mal richtig überlegen, wenn der Verteidiger da nicht gegen an gegangen wär, dann würde der TV, wenn er verurteilt würde schon mal zumindest auf einer falschen dokumentierten Sachlage verurteilt

Nun so ist es ja auch nicht. Vor Gericht werden die Gutachten ja in die Verhandlung eingebracht und daraus gehen ja die richtigen Erkenntnisse bezgl. der DNA-Spur hervor.

Was natürlich nicht bedeuten soll, dass dieser "Faux-Pas" zu entschuldigen ist.
Aber für das Schicksal des TV unerheblich.

@jungler
ja gut, da habe ich jetzt nicht dran gedacht, dass bei Gericht ja mit den Gutachten gearbeitet wird. Das Gutachten war also ok oder wie darf ich das jetzt verstehen? Es ist nur falsch in die Ermittlungsakten übernommen oder wie?

@jungler

Na ja, möglicherweise wäre er ohne diesen Faux Pas nicht in U Haft gekommen, denn
RA Haring hat Antrag auf Haftprüfung gestellt, weil dieses belastende Indiz wegfiel.
Sehr viel mehr hatten sie doch nicht gegen ihn.

Faux Pas ist übrigens sehr diplomatisch ausgedrückt, ich habe Mühe mir vorzustellen,
dass das versehentlich passiert ist. Ich gehe davon aus, dass Ermittler und STA in der
Lage sind, ein Gutachten zu lesen und zu verstehen.

@Kerry

ich bemühe mich immer um Diplomatie :-)

Nein,- hieß es nicht, dass die Gutachten nach der Verhaftung eingingen ? Ich meinte, das irgendwo gelesen zu haben.

Ich denke dennoch, dass trotzdem der Haftbefehl ausgestellt worden wäre , aufgrund der bekannten Ermittlungsergebnisse.
Weiß es natürlich nicht. Gehe aber nicht von einem Kalkül aus. Aber... wer weiß

@Truenes

Ja, in den Gutachten steht es richtig.

@jungler

Die DNA auf der Weinflasche hatte man vor der Verhaftung, daher gehe ich davon aus,
dass die am Opfer auch ausgewertet waren.
Aber du hast schon Recht, das Verschweigen des Besuchs und die Manipulation am
Gashahn hätten vermutlich auch ausgereicht.

@Kerry
Das er den Besuch verschwiegen hat belastet ihn meiner Meinung nach sehr. Der kann nun im nachhinein vieles behaupten. Bei der Verhaftung hat er lt. Presse selber gesagt, dass die Polizei wohl wegen der Weinflasche gekommen sei....

Das ist in meinen Augen ja schon fast ein Geständnis...

@Kerry
@jungler
@Robert80

also wenn ich mir das richtig überlege finde ich es gar nicht so sicher, dass sie einen Haftbefehl für die Untersuchungshaft bekomen hätten, wenn sie die Sache mit der DNA richtig dargestellt werden. Bei dem verschwiegenen Besuch und der Manipulation des Gashahns hatten sie möglicherweise kein Beweis.

@Robert80
wieso ist das ein Geständnis mit der Weinflasche? Er hat damit letzendlich nur zugegeben, dass er da war, aber nicht, dass er die Tat begangen hat.

@Truenes
Aber warum hat er der Polizei seinen Besuch bei den Beiden verschwiegen, wenn er weiß, dass da eh eine Weinflasche mit seinen Fingerabrücken steht?

Hätte er von Anfang an gesagt, dass er da war, dann wäre er doch bestimmt aus dem Schneider. So hat er seine Anwesenheit verschwiegen und als die Polizei zu ihm kam, wusste er weshalb und schwieg weiter und wartet auf seinen Anwalt...

Macht für mich wenig Sinn, wenn man unschuldig ist!

Mackel hatte auf der Pressekonferenz am 11. Februar, also einen Tag nach der Festnahme von Sch., der Öffentlichkeit das belastendste Indiz präsentiert: »Wir haben unter einem abgerissenen Fingernagel der getöteten Ärztin seine DNA gefunden.« Anwalt Haring: »So steht es auch im Haftbefehl.«
Doch ein Gutachten (51 Seiten) des Landeskriminalamtes (LKA) Düsseldorf vom 13. Februar, inklusive Fallanalyse, kommt zu einem ganz anderen Ergebnis:

Habe es gefunden.
Verhaftung 10.februar
PK: 11. Februar
Gutachten 13. Februar

@Robert80
na ja, er hat aber nicht abgestritten, dass er dort war.

@jungler
super, danke.
Allerdings finde ich das doch schon wieder unglaublich. Es wird da doch verdreht von Hr. Mackel. Wahrscheinlich hätten sie ihn sonst am 13. vielleicht wieder frei lassen müssen.

@Truenes
Aber erst als die Polizei was gegen ihn in der Hand hatte und es macht ja auch wenig Sinn das abzustreiten, wenn DNA von ihm gefunden wurde...

@Robert80
nö. Nicht erst als die Polizei was gegen ihn in der Hand hatte. So wie ich das lt. Berichterstattung verstanden habe, hat er es NIE abgestritten, auch vorher nicht.

@jungler

Danke, erst Haftbefehl, dann Gutachten. Ich nehme meine böse Unterstellung sofort zurück.
Asche auf mein Haupt.

@Robert80

Er kann auch geschwiegen haben aus Angst, in einen Mordfall reingezogen zu werden.
Vielleicht noch die Hoffnung, dass man seine DNA nicht gefunden hat, in der Presse war
immer zu lesen, dass keine tatrelevante DNA gefunden wurde. Vielleicht hat er tatsächlich
geglaubt, dass man nix hat.
Das wäre jetzt zu seinen Gunsten angenommen.
Man kann sein Schweigen auch gegen ihn werten.
Merkwürdiger finde ich da eher die Verkäufe von Fahrrad und Auto, und dass recht
zeitnah nach den Taten.

Truenes schrieb:So wie ich das lt. Berichterstattung verstanden habe, hat er es NIE abgestritten,

wurde er denn explizit danach befragt? Das habe ich so nicht herausgelesen. Ich denke es war eine allgemeine Zeugenbefragung ohne die Frage : Waren Sie am Tattag am Tatort ( Beispiel)

@Truenes
Also ich hab das bis jetzt immer so verstanden, dass sie die DNA gefunden haben und die Weinflasche und das er erst dann gesagt hat der er dort war.

Was meinst Du also mit nicht abgestritten? Das er aktiv nix gesagt hat, weil er auch nicht danach gefragt wurde???

Wenn er unschuldig ist und er dort war, hätte er doch mit offenen Karten spielen können! Denn schon alleine um die Tatzeit einzugrenzen wäre seine Aussage wichtig gewesen...

Hat alles einen ganz, ganz starken Beigeschmack!

@Kerry
Jep und das mit Auto und Fahrradverkauf kommt dann noch hinzu.

Für mich persönlich schon zuviele Zufälle!