Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

@Maddok
Dieser Meinung kann ich mich in vollem Umfang anschließen.

Ich halte den Einsatz von Profilern für verfrüht. Der Fall ist gerade einmal einen Monat alt.

Eine Operative Fall Analyse ( OFA ), die das Verständnis der ermittelnden Beamten für den vorliegenden Fall vertiefen soll, wird in der Regel erst erstellt wenn sich ein statisches Ermittlungsbild abzeichnet. Also mithin der Täter selbst, seine Vorgehensweise, sowie sein Persönlichkeitsprofil, durch herkömmliche Ermittlungsmaßnahmen nicht weitergehend spezifizierbar ist.

Grundsätzlich erfolgt die OFA abgesetzt von der herkömmlichen Ermittlungsarbeit der MOKOs.

In absoluten Ausnahmefällen ist aber auch eine ermittlungsbegleitende OFA möglich. Meine persönliche Meinung dazu ist, dass es sich dann wohl um Fälle handeln muss bei denen sich eine Mordserie abzeichnet und man ständig damit rechnen muss, dass der/die Täter weitere Taten begeht/begehen.

Ich denke, dass wir das momentan bei dem Fall den wir hier besprechen, ausschließen können. Auch seitens der Polizei, werden keine Befürchtungen in diese Richtung geäußert.


Die OFA arbeitet aktenbasiert. Wie soll da ein OFA Team im Moment sinnvoll arbeiten? Sollen sie an jedem Arbeitstag damit beginnen, die 50 neuen Seiten der immer noch wachsenden Aktenstrecke einzusortieren und danach mühevoll nachrecherchieren ob eine neu hinzugekommene Information, einen bereits erstellten Theoriestrang über den Haufen wirft?

Im Moment ist noch die Zeit der aktiven Ermittlung der MOKO.

Ein OFA-Team kann auch Fehler der ermittelnden MOKO nicht ausbügeln. Das OFA-Team stellt selbst keinerlei Ermittlungen an. Sie übernehmen 1:1 die in den Akten niedergelegten Ermittlungsergebnisse.

Eine andere Interpretation, oder übersehene Zusammenhänge können dann im Ergebnis der OFA wertvolle Ermittlungsansätze für die Moko bringen.

http://www.bka.de/nn_205350/DE/ThemenABisZ/OperativeFallanalyse/Methodik/methodikOfa__node.html?__nnn=true (Archiv-Version vom 12.02.2014)
hier mal was zur Methodik der OFA

Ich denke wir müssen uns auch von dem Gedanken verabschieden das binnen weniger Wochen eine OFA erstellt werden kann.

Der Leiter der MOKO Bielefeld kann nicht beim LKA anrufen und erwarten das am nächsten Tag ein OFA-Team vor der Tür steht.

Vielmehr muss er erst einen schriftlichen Antrag beim LKA einreichen. Das LKA prüft dann, ob der Fall überhaupt für eine OFA geeignet ist.

Quelle: https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?anw_nr=1&gld_nr=2&ugl_nr=2056&bes_id=7026&val=7026&ver=7&sg=0&aufgehoben=N&menu=1

Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass alleine das Genehmigungsverfahren sich über 1 bis 2 Monate zieht.

Ich habe jetzt mindestens ein Dutzend Artikel zum Thema OFA gelesen und den Eindruck gewonnen das es sich um einen sehr langwierigen Prozess handelt.

In einem Artikel stand, dass ein OFA Team sich alleine 2 Wochen mit einem Tathergang beschäftigt hat und alle Eventualitäten ausgeleuchtet hat. Dazu kommen dann noch ein gutes Dutzend andere Relevante Bereiche der Tat, die ebenso sorgfältig bearbeitet werden.

Wenn man das alles zusammenaddiert, dann nimmt eine OFA vom Antrag, bis zum druckreifen Ergebnis, bestimmt ein halbes Jahr in Anspruch.

Gibt es wohl einen Zusammenhang?


Rentnerehepaar in Porta Westfalica brutal überfallen
Maskierte Täter klingelten am Einfamilienhaus

"Porta Westfalica (mt/cst). Ein Rentnerehepaar aus Porta Westfalica-Nammen (Kreis Minden-Lübbecke) ist am Donnerstagabend in den eigenen vier Wänden überfallen worden. Dabei wurde einem 73-jährigem Mann eine Platzwunde zugefügt. Zudem erlitten er und seine 71-jährige Ehefrau einen schweren Schock. Beide wurden in ein Krankenhaus gebracht.

Polizeiangaben zufolge klingelten zwei maskierte Täter gegen 20.15 Uhr an der Tür des Einfamilienhauses. Als der 73-jährige Besitzer öffnete, schlugen und traten sie brutal auf ihn und seine 71-jährige Ehefrau ein.

Die Täter bedrohten das Ehepaar mit einem Messer und forderten die Herausgabe von Bargeld. Sie schlossen die beiden Senioren in ein Schlafzimmer im ersten Obergeschoss ein und durchsuchten das Erdgeschoss. Mit einem geringen Bargeldbetrag flüchteten die Täter schließlich unerkannt zu Fuß.

Der 73-Jährige kletterte aus dem Dachfenster auf das Dach, gelangte über ein Fallrohr in den Garten und lief zu seinem Nachbarn. Von dort wurde die Polizei über Notruf verständigt.

Trotz einer großangelegten Fahndung und Durchsuchungsmaßnahmen im angrenzenden Nammer Wald konnten die beiden Täter entkommen. Die Ermittlungen dauern an.

Laut Beschreibung handelt es sich bei den Tätern um zwei Osteuropäer. Ein Täter war zwischen 1,90 Meter und 1,95 Meter, der andere Räuber zwischen 1,75 Meter und 1,80 Meter groß. Beide waren dunkel gekleidet. Der Größere führte ein Messer mit sich.

Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 0571-88660 entgegen."

http://www.nw-news.de/owl/10304947_Rentnerehepaar_in_Porta_Westfalica_brutal_ueberfallen.html

Oh je, die armen Leute. Dreister geht's bald nicht mehr.

Ich sehe allerdings keinen Zusammenhang, auch wenn es sich zunächst so anhört.

Niemand der halbwegs bei Verstand ist würde nach dem Mord in Gütersloh nochmal so eine Nummer abziehen. Die Gefahr gefasst zu werden steigt doch drastisch an.

@jungler

Ja, ansich schon. Ich finde es nur so komisch, weil der Mann ja zu seinem Nachbar flüchten konnte, vielleicht war das so nicht geplant...? Deswegen sind die Täter vielleicht dann auch geflüchtet ohne noch mehr Unheil anzurichten?! Und sooo weit ist Porta Westfalica ja auch nicht von Gütersloh weg (Komme aus Gütersloh/Bielefeld)...

Was ich noch so gehört habe (was sich halt in GT dann so rumspricht), weiß nicht ob es in dieser Diskussion schon mal zur Sprache kam, dass sich um Weihnachten rum ja ziemlich viele Rumänen auf dem Weihnachtsmarkt rumgetrieben haben. Kurz nach Weihnachten waren sie wohl weg. Und hier wird jetzt auch von Osteuropäern gesprochen...

Naja, sind ja alles reine Spekulationen meinerseits.. will da auch nicht noch mehr Gerüchte in die Welt setzen, ist ja so schon alles schlimm genug was da passiert ist...

Aber da sieht man auch mal, wie leicht man auch ohne Einbruch in ein Haus kommt - einfach klingeln, bei Einfamilienhäusern ohne Gegensprechanlage (letztere haben Einfamilienhäuser eh nur selten installiert) ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass einem die Besitzer "freiwillig" öffnen. Man rechnet einfach nicht mit sowas! Oder man erwartet jemand anders und öffnet deshalb arglos die Tür.

Ich glaube aber nicht, dass die Fälle zusammenhängen, wenn natürlich auch eine ganz ähnliche Vorgehensweise beiden Fällen zugrundeliegen kann. Aber für mich ergibt sich kein Sinn, warum maskierte (!) Einbrecher, nachdem sie die Opfer weggesperrt und das Haus durchwühlt haben, dann noch einen Doppelmord begehen sollten. Ich glaube nicht, dass im aktuellen Fall in Porta Westfalica die Täter noch vorgehabt hätten, die Opfer zu töten - warum auch? Denke, in Gütersloh ist entweder ein ähnlich angedachter Raub gründlich schief gelaufen und die Opfer mussten deshalb sterben (haben vielleicht doch sich mehr gewehrt oder die Räuber ohne Maske gesehen) oder in Gütersloh ging es von vornherein gar nicht um Raub, sondern um Mord.

@jungler

sometame schrieb:Was ich noch so gehört habe (was sich halt in GT dann so rumspricht), weiß nicht ob es in dieser Diskussion schon mal zur Sprache kam, dass sich um Weihnachten rum ja ziemlich viele Rumänen auf dem Weihnachtsmarkt rumgetrieben haben. Kurz nach Weihnachten waren sie wohl weg. Und hier wird jetzt auch von Osteuropäern gesprochen...

Und am 2. Weihnachtstag machten sich in der Nähe des Gütersloher Parkbades unweit der Stadtparkvilla mehrere Personen mit gepackten Koffern auf die Reise...um noch ein weiteres Gerücht zu streuen, es waren bestimmt Polen!

Was sagen denn die Gütersloher, wenn sich hinterher herausstellt, es war einer von ihnen?

Das ist mir zu einfach, natürlich kann das sein, aber eine pauschale Vorverurteilung unserer Osteuropäischen Nachbarn geht einfach zu weit! So eine unsachliche Diskussion wollen wir hier ja wohl nicht lostreten, wer darüber diskutieren will sollte einen Thread dazu öffnen.

ichbinsnicht schrieb:Das ist mir zu einfach, natürlich kann das sein, aber eine pauschale Vorverurteilung unserer Osteuropäischen Nachbarn geht einfach zu weit! So eine unsachliche Diskussion wollen wir hier ja wohl nicht lostreten, wer darüber diskutieren will sollte einen Thread dazu öffnen.

Neeein, nein! Also, sorry, ich will wirklich niemanden verurteilen und muss auch zugeben, ich habe diesen Thread hier bisher noch fast gar nicht verfolgt. Hab davon eben nur aus Zeitungen und weil ich eben hier aus dem Raum GT, BI komme davon gehört und eben diese Spekulationen auch.

Vorweg viel wichtiger gesagt: Ich bin mit Sicherheit kein Rassist oder so, man sagt "halt" so "Rumänen, Polen, Türken". Und wie gesagt, es sind ja alles weit hergeholte Spekulationen, die wir alle hier nur äußern können und wofür dieses Forum ja quasi auch da ist.

ichbinsnicht schrieb:Was sagen denn die Gütersloher, wenn sich hinterher herausstellt, es war einer von ihnen?

Ich als in Gütersloh Aufgewachsene würde dazu nix sagen?! Überall laufen Mörder rum. Ob in Berlin, Köln, Hamburg oder eben Gütersloh oder am Beispiel Gabriele Obst und Nelli Graf auch in noch viel kleineren Orten (Halle Westf.) ... Natürlich ist es immer krass, wenn sowas in der eigenen Nachbarschaft passiert, aber es passiert eben ÜBERALL.

ichbinsnicht schrieb:Das ist mir zu einfach, natürlich kann das sein, aber eine pauschale Vorverurteilung unserer Osteuropäischen Nachbarn geht einfach zu weit! So eine unsachliche Diskussion wollen wir hier ja wohl nicht lostreten, wer darüber diskutieren will sollte einen Thread dazu öffnen

Möchte ich gar nicht. Weil es mir nicht um osteuropäische Nachbarn sondern um einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Weihnachtsmord in Gütersloh und dem Raubüberfall von gestern in Porta Westfalica ging ;)

@sometame

Ich wollte dich damit nicht persönlich angreifen, sollte nur eine Stellungnahme zu den Gerüchten "der Gütersloher" sein.

Als ich den Bericht heute morgen im Radio gehört habe, hab ich auch sofort an unseren Fall gedacht, wobei der in Porta Westfalica schon heftig ist, aber in unserem Fall steckt meiner Meinung nach ein wesentlich höheres Gewaltpotential, es wurden zwei Personen und ein Hund getötet und dazu noch versucht, das gesamte Gebäude zu zerstören.

Völlig auszuschließen ist ein Zusammenhang nicht, in beiden Fällen ein älteres Paar, die Nähe zur A2 und auch im Fall von Porta Westfalica wurde nur Bargeld mitgenommen, was in Gütersloh auch nicht auszuschließen ist.

Tatsache ist das sich laut NW-Bericht auf dem Marktplatz in Gütersloh seit dem 24.12 13 Reisende mit 20 Wohnwagen aufgehalten haben. Als sie dann mehrmals die Stromkästen aufgebrochen haben wurden sie aufgefordert Gütersloh zu verlassen was sie am 2.01.14 dann auch taten.
Zufällig ganz in der Wohnung von H. S. Nachträglich wurde noch berichtet das zur gleichen Zeit
auf dem Parkplatz der Welle (Ein Katzensprung zum Stadtpark ) 4 Wohnwagen gestanden haben.
Alle mit französischen Kennzeichen. Alles nur Zufall?

sometame schrieb:Der 73-Jährige kletterte aus dem Dachfenster auf das Dach, gelangte über ein Fallrohr in den Garten und lief zu seinem Nachbarn. Von dort wurde die Polizei über Notruf verständigt.

Das bedeutet, dass es auch bei diesem schrecklichen Raub in Porta Westfalica mit Ausnahme der Opfer keine unmittelbaren Zeugen (Passanten, Nachbarn) in Tatortnähe gegeben haben dürfte, die etwas von der Straftat mitgekommen haben, denn sonst hätte sich das Opfer nicht selber in dieser waghalsigen Form befreien und die Polizei alarmieren müssen.

Ich halte den Einsatz von Profilern für dringend angeraten. Sollten mal bei echten Experten anchfragen ;-) nix gegen Ö persönlich, ich kenne ihn nicht. aber die MoKo BI erreicht nicht ganz die Aufklärungsquote wie andernorts. (mein persönlicher Eindruck)

@lawine

lawine schrieb:Ich halte den Einsatz von Profilern für dringend angeraten. Sollten mal bei echten Experten anchfragen ;-) nix gegen Ö persönlich, ich kenne ihn nicht. aber die MoKo BI erreicht nicht ganz die Aufklärungsquote wie andernorts. (mein persönlicher Eindruck)

So wie du und andere hier die Arbeit der MoKo Bielefeld in Frage stellen, müssten nicht Profiler ran, sondern die Moko ausgetauscht werden, da sie ja nach euren persönlichen Eindrücken nicht so erfolgreich arbeitet wie andere.

Wenn du dir die Beiträge von @EDGARallanPOE und @Tussineldas Link durchliest, wirst du sehen, wann und wie Profiler arbeiten und eingesetzt werden.

@ichbinsnicht
hast Recht, leider.

@lawine

Ich habe das hier schon mehrfach gefragt, habe auch schon selber gegoogelt weil mir das hier empfohlen wurde, aber bisher habe ich keine Statistik gefunden, aus der hervorgeht, dass die MoKo Bielefeld so schlecht arbeitet, woher hast du den persönlichen Eindruck?

Wäre doch ein schönes Thema für einen neuen Thread.

die Morde an den Frauen Liebs, Amtenbrink, Graf sind ungelöst

Wo gibt es denn eine Aufklärungsrate von 100 %?

Also ich sehe keinen Zusammenhang zwischen den Fällen. Ähnlichkeiten, weil es Rentner sind - nur die Frage stellt sich ja, warum man die einen ermordet und die anderen nicht? Also wären es dieselben Täter, so müssten sie ja Zeugen verschwinden lassen und das ist ja nicht geschehen!