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Vermisstenfall Madeleine McCann

17.258 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Portugal, 2007 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Vermisstenfall Madeleine McCann

03.07.2020 um 16:06
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Besonders bitter wäre es, wenn der Verdächtige am Ende sogar noch Entschädigungen für eine entstandene Rufschädigung gegenüber der englischen Presse einfordern könnte.
Ich sage das nur ungern aber: Ich würds ihm sogar gönnen. Wie sich die Presse häufig verhält hat sie eine Lehre einfach mal verdient. Die deutsche Presse durfte August 88 ja ähnliches erfahren, weil sie sich scheisse verhalten hat.


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Vermisstenfall Madeleine McCann

03.07.2020 um 16:11
Zitat von TaminsTamins schrieb:Also um ehrlich zu sein, ich erkenne nichts neues an der Aussage seitens des StA Wolters. Ich habe zumindest nirgends gelesen, dass man C.B. dem "dringenden" Tatverdacht des Mordes beschuldigte.
B. galt bis gestern als dringend Tatverdächtiger und die StA Braunschweig hat sich da auch sehr weit aus dem Fenster gelehnt, dass sie sich absolut sicher sind, dass B. Maddie entführt und umgebracht habe und lediglich ein forensischer Beweise fehle. Jetzt hat man schlagartig zurückgerudert. Stand jetzt ist es wohl so, dass sie die Tat dem Beschuldigten B. wohl nicht nachweisen können. Also gilt aktuell wieder die Unschuldsvermutung, wie für jeden Anderen auch der einer Straftat bezichtigt wird und wo die Beweise fehlen.


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Vermisstenfall Madeleine McCann

03.07.2020 um 16:15
Zitat von AugenknechtAugenknecht schrieb:Ich sage das nur ungern aber: Ich würds ihm sogar gönnen. Wie sich die Presse häufig verhält hat sie eine Lehre einfach mal verdient. Die deutsche Presse durfte August 88 ja ähnliches erfahren, weil sie sich scheisse verhalten hat.
Bitte nicht immer von der Presse sprechen! Die Berichte der seriösen Medien und Bild, Bz unterscheiden sich fundamental.

Der Name des möglichen tatverdächtigen wurde übrigens erstmals von der britischen Presse geoutet. Erst dann tauchte der Name in Deutschland auf.

Darüberhinaus kann es gut sein, dass man ihm den Mord an maddie nicht nachweisen kann. Er scheint aber auch so kein unbeschriebenes Blatt zu sein. Es wird m. E. So oder so zu einer Anklage kommen. Die Frage ist nur für welche Verbrechen das sein wird.

Nur weil das Gericht die Beweise noch nicht als ausreichend ansieht heißt das nicht, dass die Staatsanwaltschaft nichts an Beweisen hat. Einfach mal abwarten.


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Vermisstenfall Madeleine McCann

03.07.2020 um 16:25
Zitat von Winchester83Winchester83 schrieb:Bitte nicht immer von der Presse sprechen! Die Berichte der seriösen Medien und Bild, Bz unterscheiden sich fundamental.
Ich zähle nicht jede Zeitung einzeln auf, jeder sollte wohl wissen welche Berichte ich meine.
Zitat von Winchester83Winchester83 schrieb:Der Name des möglichen tatverdächtigen wurde übrigens erstmals von der britischen Presse geoutet. Erst dann tauchte der Name in Deutschland auf.
Er wurde in der englischen Presse (The Sun z.B.) als "Guilty" bezeichnet, Bild und andere (RTL etc.) haben das unreflektiert übernommen.

Wenn die Polizei Infos und Bilder rausgibt und es veröffentlicht wird ist das eine Sache, wenn die Zeitungen das mal einfach so veröffentlichen weil es Auflagen bringt, ist das einfach ein scheiss Verhalten.
Zitat von Winchester83Winchester83 schrieb:Darüberhinaus kann es gut sein, dass man ihm den Mord an maddie nicht nachweisen kann. Er scheint aber auch so kein unbeschriebenes Blatt zu sein. Es wird m. E. So oder so zu einer Anklage kommen. Die Frage ist nur für welche Verbrechen das sein wird.
Wenn man ihm den Mord nicht nachweisen kann hat man ihn schlicht und einfach nicht öffentlich als "Guilty" hinzustellen.

Hier in deutschland hatten wir schonmal die Situation das die Presse sich sehr stark in eine Ermittlung eingemischt hat. Brauchen wir wohl nicht wieder. Egal ob er einen Kaugummiautomaten aufgebrochen oder 50 Menschen getötet hat. Die Zeitungen haben so etwas nicht aus Sensationsgier zu veröffentlichen. Wenn die Staatsanwaltschaft so etwas kommuniziert ist das eine Sache, wenn man mal einfach was raushaut weil die Leute es lesen wollen und man eine Auflage verkaufen will eine Andere.

Und was er sonst für Verbrechen begeht ist in dem Fall auch nur zweitrangig von Interesse.


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03.07.2020 um 16:32
Zitat von AugenknechtAugenknecht schrieb:Ich sage das nur ungern aber: Ich würds ihm sogar gönnen. Wie sich die Presse häufig verhält hat sie eine Lehre einfach mal verdient. Die deutsche Presse durfte August 88 ja ähnliches erfahren, weil sie sich scheisse verhalten hat.
Wenn sich die Anschuldigungen gegen B. wirklich in Luft auflösen sollten, dann hat B. sehr gute Chancen zivil und strafrechtlich durch seine Anwälte gegen diese Beschuldigungen vorzugehen und eine "Menge Schmerzensgeld" für ihren Mandanten rauszuschlagen. Unabhängig davon was B. für Verbrechen getan hat, sind das eine ganze Menge an Rechtsverletzungen, Persönlichkeitsrechte, die hier u.a. passiert sind. Das ist ganz klar. Die Anwälte haben das auch schon angedeutet das dies der Fall ist.

Unabhängig davon, kann man von B. halten was man will, aber das Recht hat im Grunde genommen jeder von Uns, sich gegen Anschuldigungen, die nicht beweisbar sind, zivil und strafrechtlich zu wehren.


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03.07.2020 um 17:46
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:B. galt bis gestern als dringend Tatverdächtiger
Eben nicht. Die Staatsanwaltschaft hat durchgängig betont, dass es nicht reicht um CB als dringend tatverdächtig zu bezeichnen. Ansonsten hätte man auch schon längst einen Haftbefehl erwirkt und müsste nicht auf die anderen Verfahren schauen.


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Vermisstenfall Madeleine McCann

03.07.2020 um 17:49
Zitat von Winchester83Winchester83 schrieb:Nur weil das Gericht die Beweise noch nicht als ausreichend ansieht heißt das nicht, dass die Staatsanwaltschaft nichts an Beweisen hat.
Bis jetzt hat noch kein Gericht irgendwelche Beweise/Indizien gesehen. So weit ist die Staatsanwaltschaft anscheinend noch lange nicht.


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03.07.2020 um 18:19
Ich finde, die Kommunikation der Staatsanwaltschaft ist einfach extrem unglücklich. Man scheint sich zwar einerseits total sicher zu sein, dass der "medial Angeklagte" der Täter ist, warum das so ist, lässt man aber komplett offen und andererseits reichen die Indizien und möglicherweise Beweise nicht aus, um ihn offiziell anzuklagen.

Weiss nicht, aber ich glaube, man hat die Eigendynamik dieses Falles, durch dessen Bekanntheitsgrades, unterschätzt und steht jetzt unter Druck, am besten zeitnahe, etwas zu liefern.


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03.07.2020 um 18:20
Zitat von simiesimie schrieb:Eben nicht. Die Staatsanwaltschaft hat durchgängig betont, dass es nicht reicht um CB als dringend tatverdächtig zu bezeichnen. Ansonsten hätte man auch schon längst einen Haftbefehl erwirkt und müsste nicht auf die anderen Verfahren schauen.
Das ist richtig. Laut StA wurde das so gesagt. Trotzdem wird jetzt doch ziemlich deutlich relativiert. Vor ein paar Wochen wurde auch gesagt, man sei sich sehr sicher, dass B. das Kind entführt und ermordet haben wird und man sehr optimistisch sei...

Meine Meinung dazu ist, dass das doch sehr vorschnell gewesen ist und ich unterstelle sogar, dass die Ermittler ein solches Echo durch die Presse auch ganz bewußt in Kauf genommen haben. Dies haben u.a. auch die Anwälte Brückners scharf kritisiert, was zur einer Vorverurteilung des Beschuldigten ohne Beweise geführt hat.


Die Medien haben das Wort mutmaßlicher Mörder, dringender Tatverdächtiger, sowie bereits eine Vorverurteilung vorgenommen.

Das kann eine sehr kostspielige Angelegenheit noch werden, wenn sich die Verdachtsmomente tatsächlich nicht erhärten lassen...


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03.07.2020 um 18:41
Zitat von frusciante15frusciante15 schrieb:Ich finde, die Kommunikation der Staatsanwaltschaft ist einfach extrem unglücklich. Man scheint sich zwar einerseits total sicher zu sein, dass der "medial Angeklagte" der Täter ist, warum das so ist, lässt man aber komplett offen und andererseits reichen die Indizien und möglicherweise Beweise nicht aus, um ihn offiziell anzuklagen.
Mich hat das schon massivst im Fall Reusch gestört, wie da vorgegangen wurde. Ohne Beweise konnte ganz Deutschland den Schwager in diversen Zeitungen unverpixelt sehen.( später wurde das Bild dann erst verpixelt nachdem er aus der U-Haft entlassen worden ist)


Ich kann auf der einen Seite verstehen, dass die Behörden massivst unter Druck stehen und Erfolge brauchen, aber man muss sowohl im Fall R., als auch aktuell was den Tatverdächtigen B. anbetrifft, die Art und Weise kritisch hinterfragen. Insbesondere auch, wenn man Photos an die Presse weiter gibt, die den Beschuldigten unverpixelt nachdem polizeilichen Erkennungsdienst zeigen und dessen Gesicht mehrfach in sämtlichen Medien dann auftaucht. Die Gefahr das der Schuss nach hinten los geht und das Risiko das man event. total daneben liegt, ist da nicht unbedeutend.


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03.07.2020 um 18:45
Spiegel.de

"B. schweigt zu den Vorwürfen."

Wie muss man sich das vorstellen? Er sagt dazu GAR nichts? D.h. weder bejaht er es, noch verneint er?

Ja, er wird seinen Rechtsbeistand haben, der ihn vermutlich dazu anhält. Hat er?

Ich frag mich das häufig bei Verbrechern, wie sie einfach - nichts - sagen können.


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03.07.2020 um 18:50
Zitat von Myon-NeutrinoMyon-Neutrino schrieb:Wie muss man sich das vorstellen? Er sagt dazu GAR nichts? D.h. weder bejaht er es, noch verneint er?

Ja, er wird seinen Rechtsbeistand haben, der ihn vermutlich dazu anhält. Hat er?

Ich frag mich das häufig bei Verbrechern, wie sie einfach - nichts - sagen können.
Das ist sein gutes Recht im Ermittlungsverfahren als Beschuldigter. Ein Schweigen darf und kann die Justiz nicht negativ auslegen. Das ist auch ganz häufig der Fall, dass jeder Anwalt seinen Mandanten zum Schweigen rät, um sich nicht selbst zu belasten. Das hat auch weniger etwas mit Schuld oder Unschuld zu tun.

Das hat einen ganz einfachen Hintergrund. Die Beamten bei Vernehmungen sind oftmals so geschult, dass sie einen Beschuldigten durch gewisse Fragestellungen in die Enge treiben können, sodass der Beschuldigte sich schnell in Widersprüche verstrickt oder um Kopf und Kragen redet. Frei nach dem Motto, " Reden ist Blech und Schweigen ist Gold".


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03.07.2020 um 19:01
Danke für die Aufklärung. Leuchtet ein.


Ist trotzdem schwer zu verstehen.

Gehen wir davon aus, der Beschuldigte hat damit nicht im geringsten was zu tun, na was als öffentlich vorverurteilte Person in einem schlimmen Fall würde einen da noch zurückhalten, zu sagen "Ich war's nicht." Jetzt vom persönlichen her. Also, inwiefern würde ihm da das Schweigen nutzen?


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03.07.2020 um 19:05
Zitat von Myon-NeutrinoMyon-Neutrino schrieb:Gehen wir davon aus, der Beschuldigte hat damit nicht im geringsten was zu tun, na was als öffentlich vorverurteilte Person in einem schlimmen Fall würde einen da noch zurückhalten, zu sagen "Ich war's nicht."
Wenn geschrieben wird, dass der Beschuldigte "die Tat bestreitet", heißt das, dass er zwar schon sagt "Ich war´s nicht". Ansonsten sagt er aber nichts, was sein Recht ist.


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03.07.2020 um 19:06
Zitat von Myon-NeutrinoMyon-Neutrino schrieb:Ist trotzdem schwer zu verstehen.

Gehen wir davon aus, der Beschuldigte hat damit nicht im geringsten was zu tun, na was als öffentlich vorverurteilte Person in einem schlimmen Fall würde einen da noch zurückhalten, zu sagen "Ich war's nicht." Jetzt vom persönlichen her. Also, inwiefern würde ihm da das Schweigen nutzen?
Ich weiß was du meinst. Für unserer Rechtsempfinden ist es häufig so, wenn man etwas nicht getan hat, will man sich erklären und rechtfertigen.

Davon raten Anwälte fast immer ab, sich nicht zu äußern. Die Beamten, die solche Befragungen durchführen, sind so geschult, dass man als Beschuldigter kaum eine Chance hat. Die Beamten müssen B., wenn sie Beweise haben damit konfrontieren. Dies ist aber aktuell nicht der Fall. Er wurde dazu auch noch nicht einmal befragt. Wenn die Beamten Beweise haben sollten, wird B. das mit seinen Anwalt besprechen und sich dazu äußern oder eben nicht. Aber Schweigen ist IMMER besser als Reden.


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03.07.2020 um 19:29
Zitat von Myon-NeutrinoMyon-Neutrino schrieb:Ist trotzdem schwer zu verstehen.

Gehen wir davon aus, der Beschuldigte hat damit nicht im geringsten was zu tun, na was als öffentlich vorverurteilte Person in einem schlimmen Fall würde einen da noch zurückhalten, zu sagen "Ich war's nicht." Jetzt vom persönlichen her. Also, inwiefern würde ihm da das Schweigen nutzen?
Es gab genug Fälle, wo Unschuldige "gebrochen" wurden. Sie halten die Verhöre irgendwann nicht mehr aus und gestehen, obwohl sie nichts getan haben. Sie denken, ich will endlich hier weg und meine Ruhe haben, das wird sich schon alles klären. Oder wissen irgendwann selbst nicht mehr was sie sagen, vor allem wenn ihnen die Worte unter Druck in den Mund gelegt werden. Sie zweifeln dann an sich selbst.


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03.07.2020 um 19:37
Zitat von SomertonManSomertonMan schrieb:Es gab genug Fälle, wo Unschuldige "gebrochen" wurden. Sie halten die Verhöre irgendwann nicht mehr aus und gestehen, obwohl sie nichts getan haben. Sie denken, ich will endlich hier weg und meine Ruhe haben, das wird sich schon alles klären. Oder wissen irgendwann selbst nicht mehr was sie sagen, vor allem wenn ihnen die Worte in den Mund gelegt werden.
Richtig. Das kommt noch hinzu. Bekanntester Fall ist der Fall Peggy Knobloch. Wo man Ulvi K. stundenlang ohne Anwalt vernommen hatte und der dann einfach nur noch seine Ruhe haben wollte und ein Verbrechen, was er nachträglich nicht getan hat, gestand. Dies reichte sogar für eine Verurteilung aus. Jahre später dann ein mühsam erkämpftes Wiederaufnahmeverfahren und Freispruch. Da gibt es wirklich einige krasse Beispiele aus unserer Kriminalgeschichte und was auch deutlich zeigt IMMER von seinem Schweigerecht Gebrauch zu machen und nix ohne Anwalt zu sagen. Nicht ein Beschuldiger muss seine Unschuld beweisen, sondern die EB die Schuld des Beschuldigten.


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03.07.2020 um 19:38
Hab ich noch nie verstanden, warum man sich so lang befragen lässt. Man kann doch einfach sagen: Ich sage nichts mehr, oder? Also sobald die einen beschuldigen, meine ich.


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