Vermisstenfall Madeleine McCann
07.06.2020 um 16:28MDN schrieb:Ich denke auch nicht, dass er ohne weiteres ein Geständnis auf den Tisch wirft. Aber sollten diese Meldungen wahr sein, wonach er sich in der Bar zu Maddies Verschwinden geäußert hat und eben diese Äußerung zu seiner Kiosk-Angestellten und dieser Gruppe, dann scheint mir ein Geständnis nicht abwegig. Wenn diese Person tatsächlich für Maddies Verschwinden verantwortlich ist, dann geht er aber sehr unverantwortlich damit um, wenn er es um jeden Preis verheimlichen wollte. Er scheint mir sehr labil und kein intelligenter Mensch zu sein. Seine frühen kriminellen Erfahrungen haben ihn sicher skrupelloser, gewievter gemacht, aber nicht wirklich etwas, was ich einen intelligenten Menschen nennen würde.Ich glaube, es ist schwer nachzuvollziehen, warum er solch ein Verhalten an den Tag gelegt hat. Möglicherweise kann das mit seinen pädophilen Neigungen zusammenhängen, vielleicht aber auch, da er im Heim aufwuchs, selbst sexuellen Mißbrauch erfahren hat. Man weiß es nicht.
Zudem, ist die Verfassung ja auch nicht immer die gleiche. Wenn man vielleicht jahrelang schweigen kann, so kann das aber auch umschlagen und in Momenten der Schwäche schon Dinge sagen und tun, die man normalerweise nicht würde. Dieser Druck, den er jetzt hat, da er eben in der Öffentlichkeit bekannt geworden ist, wird hoffentlich dazu beitragen und ihn, ob im Gefängnis oder auf freiem Fuss und sollte er es tatsächlich gewesen sein, in die Knie zwingen oder weitere Erkenntnisse bringen, die auch ohne Geständnis die Beweiskette schließen.
Mich würde es nicht wundern, wenn in diesem Zusammenhang es in Deutschland zu einen reinen Indizienprozess kommen könnte, falls man ihm die Taten nicht eindeutig zuweisen kann. Es wäre nicht das erste Mal, dass in Deutschland ein Indizienprozess geführt worden wäre, wo es dann schlußendlich auch ohne Beweise zum Urteil kam und ein Angeklagter verurteilt wird.