Zweiundvierzig schrieb:Laut Crime-Artikel war es wohl so: "Müller" hat mehrmals in Kristins Wohnung angerufen - bis dort ihre Freundin ans Telefon ging. Er ließ sich bei diesem Telefongespräch die Nummer der Freundin geben und rief sie immer wieder an, um sich nach dem Verlauf der Ermittlungen zu erkundigen - nannte dabei aber nie seinen Namen, vorgeblich weil er in einer Beziehung sei und diese nicht gefährden wolle. Als die Freundin sich die Anrufe schließlich verbat, meldete sich "Müller" bei der Polizei.
Was mir auch neu war: Die Tür von Kristins Wohnung war nur zugezogen, da stand ein Glas mit Wein, noch nicht ausgetrunken, ein Essen auf dem Herd - und eine Suppe auf dem Balkon, dessen Tür offenstand - bei 20 Grad minus. Da frage ich mich: Hinterlässt man so seine Wohnung, wenn man ausgeht?
All diese Infos hat der Autor des Stern-Artikels übrigens selbst recherchiert. Es kommt zwar raus, was Thiess denkt - aber aufgrund der laufenden Ermittlungen hat er selbst keine detaillierten Angaben gemacht.
Das sind völlig neue Informationen, die das erste mal seit 24 Jahren erstmalig so dargestellt werden und natürlich ein anderes Licht auf den Fall werfen.
Ich werde mir morgen mal die Ausgabe kaufen.
In der Sendung "Ungeklärte Morde" von 1998 gab die Freundin von Kristin ja ein Interview.
Sie sprach davon, das alles so zurückgelassen wurde, als wäre Kristin gerade weg.
Ein Buch lag aufgeschlagen rum, das Schminkzeug lag da.
Ferner berichtete sie von dem Anruf des Bernd H ( oder Müller), der erst den Ablauf des Abends klar machte.
Sie berichtete, das dieser sehr angetan von Kristin war und zusammen mit ihr Plakate aufhing und Kristin suchte.
Von einer offenen Balkontür oder Suppe, was ja wesentliche Einzelheiten wären, war da, wie auch in allen Presseartikeln bisher nie die Rede.
Auch machte die Freundin nicht den Eindruck, das sie von Müller ( oder Bernd H) genervt war, ganz im Gegenteil.
Andererseits merkte man schon an dem Ton des Kommissars, der damals zu Wort kam, das er dem Zeugen nicht so ganz glaubte. Er sagte so etwas in der Richtung " Er wollte sie noch nach Hause bringen, auch weil sie schon etwas getrunken hatte. So etwas kennt man ja" mit einem seltsamen Unterton.
Was kann das jetzt bedeuten, das die Balkontür offen war, andererseits aber keinerlei Spuren eines Verbrechens in der Wohnung?
Dann muss Kristin entweder doch nach ihrer nächtlichen Tour doch noch nach Hause gekommen sein oder der/die Mörder haben hinterher die Wohnung aúfgesucht.?
Mit der Suppe auf dem Balkon im Winter, das halte ich erst einmal nicht unbedingt für unmöglich. Eine Freundin von mir tut das auch immer im Winter, wenn sie in einem so großen Topf gekocht hat, das dieser nicht in den Kühlschrank passt.
Robin76 schrieb:ch habe bis heute auch immer gesagt, warum hätte er durch den Anruf auf sich aufmerksam machen sollen? Das wäre ziemlich dumm gewesen. Aber vielleicht befürchtete er, dass er sowieso ausfindig gemacht werden hätte können. Da kam der Schritt nach vorn in seinen Augen vielleicht allemal noch besser.
Also wenn der Mann durch Zeugen oder sonstwie als abendlicher Begleiter ermittelt worden wäre, anstatt sich selbst als letzter Begleiter zu identifizieren, hätte ihn das wohl kaum als Tatverdacht ausgelegt werden können.
Er hätte immer noch sagen können: "Ach die Kristin wird vermisst, ja mit der hab ich mal einen Abend getrunken und geflirtet, bis sie sich von mir verabschiedet hat"
Aber sich so in den Focus zu bringen, wenn er denn der Täter war, wäre eher dumm und nicht durchdacht.
Er wäre ja auch nicht ermittelt worden,. Keiner hätte den Verlauf des Abends rekonstruieren können.
Werde mir morgen mal den Artikel durchlesen