Mord an Kristin Harder - 1991, bis heute ungeklärt!

@ThereThere
Wo stand denn das mit dem Bruder? Das hab ich irgendwie überhaupt nicht mitbekommen

Schneewi77chen schrieb:War denn die Wohnungstüre offen? Das ist mir total neu. Ich dachte immer, sie wäre nur nicht abgesperrt gewesen (also einfach nur ins Schloss gezogen).

Hab mich vielleicht missverständlich ausgedrückt, mit 'offen' meinte ich 'nicht verschlossen/abgesperrt'. Aber machte man sowas In München Anfang der 90er tatsächlich, abends auszugehen und dabei nicht abzuschließen?

Chicamausi1306 schrieb:@ThereThere
Wo stand denn das mit dem Bruder? Das hab ich irgendwie überhaupt nicht mitbekommen

Das hab ich mal in einem anderen Forum gelesen und da war auch die Rede von der Tochter des Bruders (also Kristins Nichte) und der unverwechselbaren Ähnlichkeit mit ihr. Hab sie mal gegoogelt (sie ist eine relativ bekannte dänische Fußballerin) und sie hat tatsächlich große Ähnlichkeit mit Kristin.

ThereThere schrieb:Aber machte man sowas In München Anfang der 90er tatsächlich, abends auszugehen und dabei nicht abzuschließen?

Sperrt ihr echt immer alle ab? Ich mach das nämlich nie, auch nicht in der Großstadt. Und mir passiert das auch schon mal, dass ich die Balkontüre nur zudrücke, ohne den Hebel umzulegen. Aber ich bin natürlich nicht das Maß der Dinge. ;) Mir kommt die Wohnung aber vielleicht deshalb gar nicht ungewöhnlich vor.

Interessant wäre, wie Freunde und Verwandte das einschätzen. Wenn Kristin eher ein "Abschließer" war, ist es natürlich schon verdächtig, dass sie an dem Abend so gar nicht drauf geachtet hat.

Hallo,

ThereThere schrieb:Hab mich vielleicht missverständlich ausgedrückt, mit 'offen' meinte ich 'nicht verschlossen/abgesperrt'. Aber machte man sowas In München Anfang der 90er tatsächlich, abends auszugehen und dabei nicht abzuschließen?

Schneewi77chen schrieb:Sperrt ihr echt immer alle ab? Ich mach das nämlich nie, auch nicht in der Großstadt. Und mir passiert das auch schon mal, dass ich die Balkontüre nur zudrücke, ohne den Hebel umzulegen. Aber ich bin natürlich nicht das Maß der Dinge. ;) Mir kommt die Wohnung aber vielleicht deshalb gar nicht ungewöhnlich vor.

Ja, so unterschiedlich ist das.
Die meisten Menschen schließen wohl ab, hier in Deutschland .
Allerdings kannte ich mal Austauschstudenten aus den USA, die waren verwundert, daß man abschließen sollte.
Auch der sonstige Heiz oder Energieverbrauch war denen eher schnuppe
Und Kristin war aus Kanada
Aber den Balkon offen stehen lassen bei Minusgraden, das halte ich dann doch für ungewöhnlich.
Und beides zusammen macht schon ein seltsames Bild

Leider wird auf diese Besonderheit erst in "Stern Crime" eingegangen, ohne daraus irgend eine Schlußfolgerung zu ziehen.

Bei mir stellt sich dann die Frage, woran die Polizei immer fest machte, das sie nicht mehr nach Hause zurückgekehrt sein kann.
Andererseits wurde aber auch nie offiziell bekannt gemacht, das man annimmt jemand wäre hinterher in der Wohnung gewesen.

Wieso wird der "Zustand " in der die Wohnung aufgefunden wurde, nie thematisiert in all den Filmbeiträgen und Zeitungmeldungen ?
Vielleicht, weil es dafür eine Erklärung gibt.

Nightrider64 schrieb:Wieso wird der "Zustand " in der die Wohnung aufgefunden wurde, nie thematisiert in all den Filmbeiträgen und Zeitungmeldungen ?
Vielleicht, weil es dafür eine Erklärung gibt.

Aber warum hat man ihn dann in der Crime erwähnt? Nochdazu ohne diese Erklärung zu nennen?

Ich finde der Crime Artikel sollte ganz viel Raum für Spekulationen schaffen. Warum auch immer...
Mehr Sinn hätte es gemacht im Laufe der Zeit mal zu xy zu gehen

Nightrider64 schrieb:Wieso wird der "Zustand " in der die Wohnung aufgefunden wurde, nie thematisiert in all den Filmbeiträgen und Zeitungmeldungen ?

Der Wohnungszustand wurde von der Freundin auch in den Filmbeiträgen erwähnt. Sie hatte da zwar nichts zu den Türen gesagt, aber z.B. das Makeup/Puderdose offen, das aufgeschlagene Buch usw. beschrieben. Weshalb das nie mehr beleuchtet wurde, verstehe ich auch nicht.
Zuerst wurde der Freundin bei der Vermisstenstelle ja gesagt, sie solle sich nicht anstellen, weil ihre Freundin (für ein paar Tage?) verreist/abgereist wäre. Bis es dann hieß, man könne eine Totauffindung nicht mehr ausschließen.
Der Wohnunzustand sah halt von Anfang an nicht so aus, als hätte sie vor gehabt auch nur zwei Tage weg zu bleiben, mit u.a. dem rumstehenden Essen. Ist im Winter zwar nicht so schlimm, wie im Sommer, aber trotzdem erschließt sich mir nicht, weshalb von polizeilicher Seite anfangs gedacht wurde, Kristin wäre abgereist.

Chicamausi1306 schrieb:Aber warum hat man ihn dann in der Crime erwähnt? Nochdazu ohne diese Erklärung zu nennen?

Nicht einmal eine Vermutung, was dies hätte bedeuten können könnte wurde erwähnt.

Insgesamt sowieso ein schlecht recherchierter Artikel, der sehr einseitig auf den letzten Begleiter als Täter hin arbeitet.
Als belastende Indizien wurde eine fehlende Kettensäge ( Es wurde per Hand gesägt !) und prinzipiell möglicher Zugriff auf weisse Transporter ins Feld geführt.

skullnerd schrieb:er Wohnungszustand wurde von der Freundin auch in den Filmbeiträgen erwähnt. Sie hatte da zwar nichts zu den Türen gesagt, aber z.B. das Makeup/Puderdose offen, das aufgeschlagene Buch usw. beschrieben. Weshalb das nie mehr beleuchtet wurde, verstehe ich auch nicht.

Die Freundin sagte nichts davon, daß etwas in der Wohnung merkwürdig war. Ein offen stehender Balkon bei Minusgraden wäre eben so etwas besonderes , das es eigentlich erwähnt gehört hätte.

Ich kann mir eigentlich nur vorstellen, daß die nicht abgeschlossene Tür und die offen stehen gelassenen Balkontür vielleicht doch nicht so unwahrscheinlich für Kristin waren.
Wenn die Freundin z.B. angegeben hätte, Kristin schließe nie ab, so ist diese Merkwürdigkeit schon keine mehr.

Oder wollte man Täterwissen zurückhalten?

Naja wenn der Täter Kristin vorher schon gekannt hat, dann ist die Wahrscheinlichkeit doch groß, dass irgendein Hinweis auf ihn in der Wohnung zu finden ist. Eine Notiz, eine Telefonnummer, ein Tagebucheintag.... das kann er doch nicht wissen.

Vielleicht ist er nach der Tat doch in ihre Wohnung um solche Spuren zu vernichten. Vielleicht hatte er im Treppenhaus was gehört und ist über den Balkon geflüchtet. Konnte also schon Täterwissen sein...

Chicamausi1306 schrieb:ist über den Balkon geflüchtet.

Interessant wäre, ob die Balkontür in der Vorderseite oder an der Rückseite des Hauses offen gestanden hat. Vorne hätte er springen müssen, hinten hätte er wie auf einer Treppe runter klettern können.

Chicamausi1306 schrieb:Vielleicht hatte er im Treppenhaus was gehört und ist über den Balkon geflüchtet. Konnte also schon Täterwissen sein...

Warum sollte der Täter flüchten ?
Kristin war tot, konnte also schlecht plötzlich nach Hause kommen und irgendein Nachbar hätte mitten in der Nacht wohl kaum die Intention nach Zucker zu fragen ?

@wagner
Naja wie man sieht, hatte ja die Freundin auch einen Schlüssel. Und man weiß ja nicht, ob er nachts da war. Er kann ja auch am nächsten Tag in die Wohnung sein. Auch ihre Eltern könnten einen Schlüssel haben.

wagner schrieb:Warum sollte der Täter flüchten ?

Richtig.
Wenn er in der Wohnung gewesen sein sollte um Spuren auf ihn verschwinden zu lassen gibt es eigentlich keinen Grund panikartig aus der Wohnung zu flüchten über den Balkon.
(Es war glaub ich auch im zweiten Stock)
Es sei denn Kristins Freundin war im "Anmarsch", er hörte das Aufschließen der Wohnungstür.
Aber dann hätte die Freundin auch gemerkt, daß die Balkontür erst kurz vorher geöffnet worden sein kann.

Ich weis bis heute nicht, was ich von den Informationen über die Wohnung zu halten habe.
In Stern Crime, wo das erstmalig beschrieben wurde, wurde so gar nicht darauf eingegangen, welche Bedeutung dem beizumessen ist.

In allen anderen Sendungen und Zeitungsberichten wurde der Sachverhalt erst gar nicht erwähnt.
Da kann ich mir vorstellen, daß der Auffindezustand der Wohnung bereits ausermittelt wurde und dem keine Bedeutung mehr beigemessen wurde seitens der Kripo.

Nightrider64 schrieb:Da kann ich mir vorstellen, daß der Auffindezustand der Wohnung bereits ausermittelt wurde und dem keine Bedeutung mehr beigemessen wurde seitens der Kripo.

Ausermittelt ist gut. Ich gehe davon aus, dass da gar nichts in Richtung professionelle Spurensicherung passiert ist, denn zunächst maß die Polizei ja ihrem Verschwinden keine kriminalistische Bedeutung bei und man ging davon aus, dass sie als Ausländerin einfach abgereist war zumal ihre Ausbildung in MC beendet war.

Und wenn überhaupt, woran ich hier nicht glaube, kam die Spurensicherung eh zu spät. Wenn der Mörder doch ein Bekannter war und sich Zugang zur Wohnung verschafft hatte, hat er Hinweise auf seine Person längst beseitigt.

Rotmilan schrieb:Ich gehe davon aus, dass da gar nichts in Richtung professionelle Spurensicherung passiert ist, denn zunächst maß die Polizei ja ihrem Verschwinden keine kriminalistische Bedeutung bei und man ging davon aus, dass sie als Ausländerin einfach abgereist war zumal ihre Ausbildung in MC beendet war.

Das mag sein sogar sehr wahrscheinlich.
Allerdings hätte man ja der Spur nachgehen müssen, nachdem Kristin als vermißt galt.
Die offene Balkontür und die nicht abgeschlossenen Wohnung, das kann ja nur aus der Zeugenaussage der Freundin stammen.
Ich finde, das ist eine derartige Besonderheit, daß es erwähnt gehört, wenn man öffentlich fahndet in "Ungeklärte Morde" oder auch in der Presse.
Man hätte nachgefragt, ob jemand beobachtet wurde, der das Haus betrat oder die Wohnung, sich eventuell noch vorm Haus herum drückte usw.
Das

Es könnte aber auch einfach nicht relevant gewesen sein, oder aber es wurde von der Polizei immer als reines Täterwissen geheim gehalten.

Dann kommt der Stern Crime Journalist Jahrzehnte später irgendwie an diese Information, gibt sie preis, ohne die geringste Mutmaßung darüber, was dieses "Indiz" bedeuten könnte.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie die Ermittler bei der Spurenlage in der Wohnung, sich so sicher sein können, daß Kristin in der Nacht nicht doch noch nach Hause gekommen ist und erst spätervon dort verschwand.

Vielleicht hat der Täter auch als er Hinweise auf sich beseitigen wollte die Balkontür aufgemacht um den Eindruck zu erwecken sie war nochmal in der Wohnung.

Ich glaube eher nicht das jemand wie Kristin mitten in der Nacht zu jemand wild fremdes mit nach Hause gefahren wäre. Also sprechen schon einige Dinge dafür das eine Telefonnummer oder ein Name von ihm in Kristins Wohnung zu finden war.

@Basti91
Das sehe ich genauso. Also gut möglich, dass der Täter in ihrer Wohnung war. Kann ja sein, dass die Polizei auch davon ausgeht, aber eben nur intern. Wobei dann ja auch Nachbarn etwas beobachtet haben könnten

Chicamausi1306 schrieb:Wobei dann ja auch Nachbarn etwas beobachtet haben könnten

Und das ist ein zu bedenkendes erhebliches Risiko, dass der Täter dann eingegangen wäre, sollte er alleine in die Wohnung gegangen sein. Oft hängen ja doch Nachbarn am Türspion, die bei ungewöhnlichen Vorgängen gerade mal genauer hinschauen.

Sollten Sie zu zweit zurück gekehrt sein, wäre das vermutlich nicht als ungewöhnlich eingestuft worden. Allerdings ist dies meist mit mehr Geräuschen im Flur verbunden, die durchaus bemerkt hätten werden können.

@Phisch
Denkst du, die hat den Täter vorher nicht gekannt?

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man dann keinen Hinweis in ihrer Wohnung gefunden hätte

Chicamausi1306 schrieb:Denkst du, die hat den Täter vorher nicht gekannt?

Gute Frage. Wenn der letzte bekannte Begleiter als Täter ausgeschlossen ist, ist ja überhaupt nichts nehr über den weiteren Verlauf des Abends bekannt. Daher ist am Ende alles möglich. Ich weiß gar nicht, ob man 1991 noch die Ausgangsverbindungen Ihres Telefons rekonstruieren konnte. Das hätte vielleicht Hinweise geben können. So ist m. E eher eine flüchtiger Bekannter oder völlig Unbekannter wahrscheinlich.