Honeyweed schrieb:Ein Diskurs ist nur möglich ,wenn beide Parteien auch offen sind ,da hier aber wirklich zu 90 % Negativität herrscht und offensichtliche Dinge entweder ignoriert oder so gebogen werden bis es für einen passt ist ein Diskurs praktisch unmöglich. Irgendwann komme ich auch menschlich an meine Grenzen.
Vielleicht liegt es ja auch daran, dass in der Krypto-Welt mit allen möglichen Hyperbeln, blumigen Versprechungen und auch handfesten Lügen nur so um sich geworfen wird. Und vielleicht liegt es auch daran, dass Krypto-Fans in ihrem Eifer fast schon wie Sektenvertreter erscheinen. Um mal ein paar Beispiele zu nennen:
In den Monaten vor den Kursabstürzen wurde von Bitcoin-Preise in Höhe von 300.0000, 500.000 oder gar 1.000.000 $ fabuliert und auch Ethereum sollte problemlos fünfstellig sein. Wir würden bei einem Bitcoin-Kurs von 500.000 $ von einer Marktkapitalisierung von fast 10 Billionen $ reden, wodurch Bitcoin in etwa so viel wert wäre wie Apple, Alphabet, Microsoft, Amazon, Tesla, NVidia, Facebook/Meta, Visa, Johnson & Johnson. Exxon und Procter & Gamble gemeinsam. Hinzu kämen noch mehrere Billionen für die Marktkapitalisierung von Ethereum und andere Coins. Wenn hinterfragt, woher das nötige Anlagevermögen für die entsprechenden Kurse und Marktkapitalisierungen, stammen soll, obwohl im Alltag kaum ein Mensch Kryptowährungen aktiv nutzt, folgt meist dröhnendes Schweigen.
Dann wäre da El Salvador. El Salvador wird von Bitcoin-Fans als Paradies ausgelobt und als positives Beispiel für die Adaption bezeichnet. Dass die meisten Bürger El Salvadors gar keinen Bock auf Bitcoin hatten und haben, dass nur sehr wenige Leute damit im Alltag zahlen, wird unter den Tisch gekehrt. Dass die von El Salvador (von den Steuerzahlungen der Bürger) gekauften Bitcoins massiv an Wert verloren haben, wird in der Szene auch nur mit einem Achselzucken zur Kenntnis genommen. Vielmehr verweist man als Erfolgsmeldung auf die Zentralafrikanische Republik. Oh, prima, eines der ärmsten, instabilsten und unterentwickeltsten Länder des Planeten als Gradmesser für wohlhabende Industrienationen zu benutzen. Sehr sinnvoll.
Die Zentralbanken und Fiatgeld werden teils als das größte Übel bezeichnet und die Lösung für alle sollen dezentrale Währungen und Finanzplätze sein. Erklärt man die Limitierungen und Probleme, nämlich dass beispielsweise fehlerhafte Transaktionen nicht rückabgewickelt werden können, dass der Verlust der Keys den Verlust der Coins bedeutet oder dass Hacks und Scams jederzeit eine Bedrohung für das gesamte Vermögen darstellen, wird nur lapidar entgegnet, man solle doch aufpassen und jeder sei selbst für sich verantwortlich. Nachdem nun wiederum LUNA und Celsius kollabiert sind und unzählige Menschen teils ihr gesamtes Vermögen verloren haben, jammern etliche dieser Crypto-Bros herum und rufen nach dem Staat und Regulierung. Welch Bigotterie.
Zu deiner Story von wenigen legal tender hatte ich ja bereits gestern einige Zeilen geschrieben. Nur eine von vielen halbwahren, ungenauen oder blanken Falschbehauptungen.