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Der Energiewende-Thread

1.429 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Energie, Klimawandel, CO2 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Energiewende-Thread

07.06.2022 um 15:17
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Die Produktion für Brennstäbe wird sicher nicht weniger werden, denn es gibt ja einen Markt dafür.
Es gibt sogar 2 Märkte, einen für Brennstäbe und einen für Sprengköpfe. Ja, die Produktion für beides wird natürlich drastisch steigen. Wenn dann in vielleicht 15 Jahren die vielen neuen Kernkraftwerke fertig sind(die Briten planen ihren Ausbau schon bis 2050), dann steht in den Sternen wer den Zugriff auf das Uran hat bzw. wer da gerade Regiert bzw. an der Macht ist.
Ich habe gestern mal bei der SASAC angefragt wie lange es derzeit dauert bis man einen heute bestellten Flüssiggasfrachter ausgeliefert bekommt. Die Antwort kam heute, es dauert etwa 4 Jahre sowohl bei Werften in China als auch in Südkorea. Nicht gerade clever jetzt die Atomkraftwerke in D abzuschalten.


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07.06.2022 um 15:20
Zitat von FatBaronFatBaron schrieb:dann steht in den Sternen wer den Zugriff auf das Uran hat bzw. wer da gerade Regiert bzw. an der Macht ist.
Woher bekommen wir eigentlich die Rohstoffe für die Produktion von Windräder oder PV Anlagen?
Uran könnten wir in Deutschland selbst fördern.


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07.06.2022 um 15:32
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Woher bekommen wir eigentlich die Rohstoffe für die Produktion von Windräder oder PV Anlagen?
Uran könnten wir in Deutschland selbst fördern.
Tja, theoretisch ginge das natürlich mit dem Uran selber machen. Man bräuchte auch nicht so viel. Lediglich einen Haufen Energie oder? Henne - Ei Problem incoming. Sinnvoll wären dann natürlich funktionierende schnelle Brüter um auch ständig Nachschub zu haben. Da Teil hier in China macht leider nicht was es soll, deshalb wurde der Ausbau der Atomenergie auch erstmal in die Zukunft verschoben.

PV-Anlagen und Windräder kann man in D auch ohne Probleme aus den vorhandenen Wertstoffen herstellen. Ein konsequentes Recycling natürlich vorausgesetzt. Ich sehe da auch eher die wirklich großen Probleme in den Speicherkapazitäten.
Früher gab es mal den Witz von der "Batterie der Woche". So vor 35 Jahren tauchte praktisch jede Woche ein neuer Durchbruch bei den Akkus in den Medien auf. Leider nur dort und nicht in der Realität.
Kennt ihr die Youtube-Seite vom Helmholz Intitut Ulm? Die könnten die Sachen die da gebracht werden wirklich Publikumswirksamer aufbereiten finde ich.
https://www.youtube.com/c/HelmholtzInstituteUlm/videos


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07.06.2022 um 16:17
Zitat von Zeitmaschine78Zeitmaschine78 schrieb:Unsere Nachbarn rüsten die Kohlekraftwerke um, warum geschieht dies nicht in Deutschland ?
Nehmen wir mal als Beispiel das Kraftwerk Schwarze Pumpe. Schwarze Pumpe ist eines der größeren Kohlekraftwerke Deutschlands, wenn auch bei weitem nicht das Größte.

Mit zwei 800 MW Blöcken verfügt das Kohlekraftwerk über eine elektrische Leistung von 1.600 MW. Wenn wir annehmen, dass der erreichbare elektrische Wirkungsgrad bei der Verbrennung von Holzhackschnitzeln bei 25 % liegt, bedeutet dass, dass wir bei Volllast 6.400 MWh Hackschnitzel pro Stunde benötigen.
Wenn ich das mir das Zeug aus großen Bäumen waldfrisch organisiere (30 % Feuchte und geringer Rindenanteil) habe ich einen Heizwert von ungefähr 3,5 kWh/kg. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass ich pro Stunde 1.800 Tonnen (90 LKWs) Hackschnitzel benötige. Bei einer Schüttdichte von 250 kg/m³ entspricht das 7.200 m³ Holzhackschnitzel.

Laut TFZ Bayern befinden sich pro Hektar (100 mal 100 Meter) Wald 29 m³ Hackschnitzel (https://www.tfz.bayern.de/festbrennstoffe/brennstoffe/035110/index.php (Archiv-Version vom 01.07.2022)).

Das bedeutet, ich müsste pro Stunde Kraftwerksbetrieb in Volllast 260 Hektar Wald komplett roden, verladen, ins Kraftwerk fahren und dort trocknen um es anschließend zu verbrennen. Das ist eine Quadrat Waldfläche mit einer Seitenlänge von 1,6 km.

Beantwortet das die Frage warum wir unsere Kohlekraftwerke nicht auf Holz umstellen können?


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07.06.2022 um 22:15
Zitat von BettmanBettman schrieb:Beantwortet das die Frage warum wir unsere Kohlekraftwerke nicht auf Holz umstellen können?
Öl ist im Grunde ja auch verottetes Holz und so schnell wie man Holz verbrennen kann, wächst es auch nicht nach. So gesehen ist mit Holz zu heizen (oder Strom zu erzeigen) ein deutlicher Rückschritt gegenüber Öl (bzw. Kohle), denke da vor allem an Pelletheizungen.


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07.06.2022 um 23:45
Zitat von FatBaronFatBaron schrieb:Tja, theoretisch ginge das natürlich mit dem Uran selber machen. Man bräuchte auch nicht so viel. Lediglich einen Haufen Energie oder?
In Deutschland gab es den ersten Uranabbau der Geschichte.
Da wird nichts selber "gemacht".
Zitat von FatBaronFatBaron schrieb:PV-Anlagen und Windräder kann man in D auch ohne Probleme aus den vorhandenen Wertstoffen herstellen. Ein konsequentes Recycling natürlich vorausgesetzt. Ich sehe da auch eher die wirklich großen Probleme in den Speicherkapazitäten.
Generatoren werden aus recyceltem Material gebaut?
Gibt es dazu Informationen, dass WKA irgendwie aus recyceltem Material gebaut werden?
In Deinem Wiki Link konnte ich entnehmen, dass bei der Bauxitgewinnung für Windräder Uran abfällt.
Hattest Du ja verlinkt.


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08.06.2022 um 08:35
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:So gesehen ist mit Holz zu heizen (oder Strom zu erzeigen) ein deutlicher Rückschritt gegenüber Öl (bzw. Kohle), denke da vor allem an Pelletheizungen.
Mit Holz zu heizen is kein Rückschritt gegenüber Öl oder anderen fossilen Energieträgern, ganz im Gegenteil. Man muss das Holz allerdings nachhaltig einsetzen, also nich mehr ernten als im gleichen Zeitraum nachwächst.

kuno


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08.06.2022 um 09:56
Holz kann garnicht so schnell wachsen wie es verbrennt.


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08.06.2022 um 13:10
Hallo @Bettman , hallo @alle !
Zitat von BettmanBettman schrieb:Beantwortet das die Frage warum wir unsere Kohlekraftwerke nicht auf Holz umstellen können?
Nun ja, es beantwortet auch die Frage wieso schon die Kelten den Wald im Siegerland abgeholzt hatten und weshalb es um 1800 in Deutschland kaum noch Wälder gab.


Gruß, Gildonus


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08.06.2022 um 14:22
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:In Deutschland gab es den ersten Uranabbau der Geschichte.
Da wird nichts selber "gemacht".
Ich sehe da eher den vorhandenen Atommüll als künftige Energiequelle. Braucht man mehr spaltbares Material ließe sich das auch aus dem Meer gewinnen. Dazwischen stehen für euch in D wohl noch politische Entscheidungen, langwierige Planungen, fehlendes Know How, ärger mit den Bewohnern in Standortnähe und und und ..............

Was das Recycling angeht, hier kurz zum Kupfer.
Dabei stammen rd. 44 % der EU-Kupfernachfrage von aufbereiteten Kupferschrotten; ca. 70 % des in EoL-Produkten enthalten Kupfers ist wiederverwertetes Kupfer. Rund 90 % des in der zivilen Infrastruktur eingesetzten Kupfers stammt aus Sekundärmaterial.
Quelle: https://www.kupferinstitut.de/kupferwerkstoffe/nachhaltigkeit/recycling/

Neben Kupfer wird natürlich fast sämtlicher Metallschrott incl. Aluminium recycled. Wo es hapert ist allerdings noch der Elektroschrott(wie überall auf der Welt). Gerade mit den sogenannten Seltenen Erden wird es schnell unangenehm bei einem Mangel auf den Märkten.
Hoffen wir mal auch, das man das Batterierecycling noch rechtzeitig hinbekommt. Da rollen Wellen von mehreren Millionen Tonnen Batterien pro Jahr auf die Menschheit zu und das letzte was man will ist, dass man das Zeug für künftige Generationen wegbuddelt.


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Der Energiewende-Thread

08.06.2022 um 17:36
Zitat von militarynerdmilitarynerd schrieb:Holz kann garnicht so schnell wachsen wie es verbrennt.
Wer hätte das gedacht, eine wirklich unglaubliche Erkenntnis. :D

kuno


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08.06.2022 um 18:11
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Haben wir denn genug Biomasse, damit sich ein Umstieg lohnt?
Ich glaub wir Menschen produzieren genug Schei*** und wenn wir unsere Nutztiere noch mitnehmen, dann dürfte allein durch unseren Mist genug Energie produziert werden können :P

Noch was zum lesen
https://www.nationalgeographic.de/umwelt/2020/06/grosses-geschaeft-brennstoff-und-biogas-aus-menschlichen-faekalien


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09.06.2022 um 10:44
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Haben wir denn genug Biomasse, damit sich ein Umstieg lohnt?
Aber woher beziehen die angeführten Nachbarländer ihre Biomasse ?


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09.06.2022 um 11:07
Zitat von Zeitmaschine78Zeitmaschine78 schrieb:Aber woher beziehen die angeführten Nachbarländer ihre Biomasse ?
Woher soll ich das denn wissen? Letztlich isses aber ach die Frage, wie viel Leistung man mit Biomasse kompensieren will, 50MW werden wohl viel einfacher machbar sein als 50GW.

mfg
kuno


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09.06.2022 um 13:12
hallo @taren , hallo @alle !


Ich hoffe, dir ist klar was der Mann auf dem Bild in dem von dir verlinktem Artikel gerade in die Hände nimmt. :troll: :troll: :troll:

Wenn jemand seine 20 - 50 Kühe Zuhause hat, reicht das, was bei den Tieren hinten rauskommt, um damit eine Biogasanlage zu betreiben, mit der man sein Gehöft beheizen kann. Wer nur seine eigene Ah - Ah hat, könnte damit höchstens seinen Schrebergarten düngen und schon bei dem Gedanken rümpfen viele Zivilisationsbürger die Nase.

Die Regierung plant derzeit 2 % der unbebauten Landfläche für den Bau Windkraftanlagen zu verwenden. Da muß man schon den Kopf schütteln und von Eskalation der ÖKO - Politik sprechen.

Was mich weiterhin stört ist doch das man ein "weiter so" propagiert , weil man sich mit Sonnen und Windkraft nicht geirrt haben kann und deswegen auch nicht oder nicht viel in die Erforschung anderer alternativen Energiequellen investiert.

Damit meine ich nicht das, was bei Mensch und Tier "hinten rauskommt", damit haben schon die steinzeitlichen Präriebewöhner geheizt, sondern so etwas wie Gezeiten - oder Meeresströmungs Kraftwerke. Man sollte mal ausrechnen wieviele Kubikkilometer Meerwasser bei jeder Flut an den europäischen Küsten bewegt wird und welche Energiemengen potentiell nutzbar wäre.


Gruß, Gildonus


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09.06.2022 um 15:42
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Die Regierung plant derzeit 2 % der unbebauten Landfläche für den Bau Windkraftanlagen zu verwenden. Da muß man schon den Kopf schütteln und von Eskalation der ÖKO - Politik sprechen.
Viele Regionen werden damit rundherum nur noch Windräder sehen und meinen sie leben in einem Industriegebiet.
Für Menschen, die in der Stadt leben und beim Blick aus dem Haus sowieso gegen das nächste starren, kein Problem.
Es gibt aber ebenso viele Menschen, die gerne aus dem Haus in die Natur blicken.
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Was mich weiterhin stört ist doch das man ein "weiter so" propagiert , weil man sich mit Sonnen und Windkraft nicht geirrt haben kann und deswegen auch nicht oder nicht viel in die Erforschung anderer alternativen Energiequellen investiert.
Es traut sich noch niemand in Deutschland. Politik geht derzeit nur bis zur nächsten Wahl und die verliert man vermutlich, wenn man endlich die Bremse zieht, die Macht der NGOs samt anhängender Medien ist dazu zu groß.
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Damit meine ich nicht das, was bei Mensch und Tier "hinten rauskommt", damit haben schon die steinzeitlichen Präriebewöhner geheizt
Getrocknete Pferdeäppel sind wunderbarer Heizstoff, mit etwas Holz kann man damit kochen und die Küche beheizen.
Um Strom zu erzeugen ist der Bedarf einfach zu groß. Vor 20, 25 Jahren haben die Grünen ja noch behauptet, mit Gülle und etwas Grünzeug ließe sich der Großteil des Stroms erzeugen, dazu noch etwas Wind und Sonne, alles paletti. Kostet dem Bürger dann auch nur eine Kugel Eis.
Kritiker am großflächigem Ausbau für Biogas wurden als Atomlobbyisten betitelt. Heute sprechen die Grünen ungern über die Realität, die damals angemahnt wurde.


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09.06.2022 um 16:47
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Es traut sich noch niemand in Deutschland.
Traut man sich denn außerhalb von Deutschland?
Und wenn da auch nich, warum traut man sich nich?

kuno


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09.06.2022 um 18:30
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Viele Regionen werden damit rundherum nur noch Windräder sehen und meinen sie leben in einem Industriegebiet.
War letztlich in St. Peter Ording. Auf den letzten Kilometern dort hin stehen unzählige Windräder. Sah so befremdlich aus, da dachte ich, so scheußlich müssen die "Dörfler" früher den Ruhrpott empfunden haben.


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09.06.2022 um 18:31
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Traut man sich denn außerhalb von Deutschland?
Und wenn da auch nich, warum traut man sich nich?
Wer geht denn den Weg wie Deutschland?
Belgien, Südkorea würden mir da einfallen, beide haben vor Wochen den Abschied vom Kernenergieausstieg beschlossen.

Sind Dir Länder bekannt, die den Deutschen Weg gehen?


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09.06.2022 um 18:33
Zitat von alibertalibert schrieb:War letztlich in St. Peter Ording. Auf den letzten Kilometern dort hin stehen unzählige Windräder. Sah so befremdlich aus, da dachte ich, so scheußlich müssen die "Dörfler" früher den Ruhrpott empfunden haben.
Wer dran verdient, den stört da vielleicht weniger.
Ganze Regionen werden auf Jahrzehnte verschandelt, irgendwann erkennt man die deutsche Kulturlandschaft nicht mehr.
Wer aufs Land will, der muss dann ins Ausland, selbst die Nordseeküste und die Nordsee werden vollgestompft.


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