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Der Energiewende-Thread

1.631 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Energie, Klimawandel, CO2 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Energiewende-Thread

19.12.2024 um 08:30
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Bist Du sicher dass Du das Problem verstanden hast? Ich bin mir sicher dass das Starten der Kraftwerke sich gelohnt hätte und der Preis nicht 936€MWh gewesen wäre.
So zur jetzigen Zeitpunkt denke ich an Winterrevision, Notschichtbetrieb und Stundenabbummeln.

Und da war dann Heinz der Hausmeister der einzige der sich für Zusatzschichten einschrieb.


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19.12.2024 um 11:33
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:...oder darf ich das als Geschwafle einordnen?
Mach was Du willst.
Aber: Der Minister soll im Ministerium nicht weisungsbefugt sein :D .
Zitat von abbacbbcabbacbbc schrieb:So zur jetzigen Zeitpunkt denke ich an Winterrevision, Notschichtbetrieb und Stundenabbummeln.
So stelle ich mir die deutsche Energiewende vor, Kraftwerke werden im Winter überholt, wenn die Sonne nicht so stark sein - sehr sinnvoll.


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19.12.2024 um 12:12
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Aber: Der Minister soll im Ministerium nicht weisungsbefugt sein
Lass die Trollerei, vom BMWi war nich die Rede oder betreiben die die Kraftwerke in Deutschland.

Wenn du keine Ahnung hast, halt einfach mal die Finger still.

kuno


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19.12.2024 um 12:34
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:So stelle ich mir die deutsche Energiewende vor, Kraftwerke werden im Winter überholt, wenn die Sonne nicht so stark sein - sehr sinnvoll.
Du bist also mehr für echte Planwirtschaft???

So mit echten Zielen:
Die Grundhaltung Lehmanns und seiner Mannschaft in der Vergangenheit war geprägt von dem Ziel, die Greifswalder Reaktoren ohne Rücksicht auf Risiken am Netz zu halten. Zu diesem Urteil kamen Töpfers Fachleute beim Überprüfen der Störfälle in den vergangenen zehn Jahren.

Die Experten fanden heraus, daß Sicherheitsvorschriften »beinahe wahllos umgangen« wurden. Aus Störfällen zogen die Ingenieure keinerlei Konsequenzen, weder in der Anlage noch bei der Organisation der Arbeit. Unfallursachen beseitigten sie oberflächlich. Brach eine Schraube ab, so wurde sie erneuert - niemand wollte wissen, warum sie gebrochen war.

Noch schlimmer: Der Reaktorhersteller in der Sowjetunion mahnte schon 1984 die Betreiber seiner Atommeiler, die Anlagen umzubauen. Wegen der Sprödigkeit des Stahls dürfe im Notfall das kalte Kühlwasser nicht unvermittelt auf das heiße Material treffen, da dann die Gefahr eines Sprödbruchs erhöht werde. In der Sowjetunion befolgten die Kraftwerksbetreiber die Auflage und leiteten das Abkühlwasser um, in der DDR geschah nichts.
Quelle:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/da-kommt-nichts-gutes-a-96248b64-0002-0001-0000-000013499382?context=issue

Also es klappt alles unter ein Ziel zu bringen und diesem alles unterzuordnen.

Ist die Frage wollen wir das ??

Der Rahmen eines Marktwirtschaftlichen Systems ist die Selbstverwaltung über den Preis. Und ja es kommt immer mal zu Marktversagen, bei denen zB Leute Geld verdienen "durch Handel".


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20.12.2024 um 00:15
Nur mal so zum aktuellen Stand, Hauptsache Deutschland schafft seine Industrie mit der Energiewende weiter ab.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/klimakrise-energieagentur-prognostiziert-rekordnachfrage-nach-kohle-a-07e398de-ab42-42f0-b704-5828257f8162


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Der Energiewende-Thread

20.12.2024 um 08:58
@kuno7
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Dafür zahlen wir doch die Netzentgelte und bei nem Verbrauch von gut 500TWh mit 6,7Ct/kWh Netzentgelt kommt das ja auch etwa hin.
Und in diesen 6.7 ct/kWh sind die kommenden Investitionen von 651 Mrd. bis 2045 eingerechnet? Ist es nicht eher so, dass auch der Unterhalt des bestehenden Netzes was kostet und sich die 6.7 ct/kWh darauf beziehen?
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Das is eben dein Fehlschluss! Nur weil Deutschland Strom importiert, heißt das eben nich, wir könnten uns nich selbst versorgen, sondern wir wollen nich.
Erinnert mich an die Politiker im Bundestag. Die könnten auch und wollen nicht...
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Nur weil du das fortlaufend ignorierst, wird das ja nich weniger wahr.
Ich ignoriere gar nichts. Im Gegenteil, ich wundere mich auch warum das so ist. Aber DU bist derjenige, der das ins Spiel gebracht und ich erwarte eigentlich von DIR, dass DU diesbezüglich Nachforschungen anstellst. Mach dich mal auf die Socken...
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Nachweislich? Kann ich diesen Nachweis mal sehen?
Schau mal im vorherigen Post nach...
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Selbst an den Tagen mit der höchsten EE Produktion laufen immer noch einige GW an Gas- und Kohlekraftwerken. Ehe man also teure Speicher baut und mit hohen Verlusten speichert, sollten erstmal alle konventionellen Kraftwerke vom Netz, denn das is viel günstiger als zu speichern.
Du willst also jedes Mal wenn deine volatile Stromversorgung einknickt konventionelle Kraftwerke hochfahren? Und sobald die EE wieder Strom liefern, wieder abstellen? Und das alle 2, 3, 4 Wochen, oder sogar wöchentlich? Toller Plan! Mal abgesehen davon, dass wegen des fehlenden Netzausbaus grosse Strommengen deiner EE gar nicht an den richtigen Ort gelangen.


@alhambra
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Das. Und unter Umständen will man auch nicht Kohlekraftwerke hochfahren nur um ne Lücke von 2h zu überbrücken. Dann lieber 2h importieren.
Wo ist denn deiner Meinung nach die Grenze, ab wann es sich lohnt Kohlekraftwerke hochzufahren? 1 Tag? 1 Woche? Wie muss ich mir das vorstellen? Die Kohlenkraftwerkbetreiber schauen sich die Wetterprognosen an und sagen: nächste Woche Scheisswetter, wir werden die Kraftwerke hochfahren? Und wenn die Wetterfrösche daneben liegen?


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20.12.2024 um 09:17
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Wo ist denn deiner Meinung nach die Grenze, ab wann es sich lohnt Kohlekraftwerke hochzufahren? 1 Tag? 1 Woche? Wie muss ich mir das vorstellen? Die Kohlenkraftwerkbetreiber schauen sich die Wetterprognosen an und sagen: nächste Woche Scheisswetter, wir werden die Kraftwerke hochfahren? Und wenn die Wetterfrösche daneben liegen
Da gibt es eine Strompreisbörse, da wird das gehandelt.

Und normalerweise werden bei steigenden Preisen alle wach und liefern.


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20.12.2024 um 09:20
Zitat von abbacbbcabbacbbc schrieb:Und normalerweise werden bei steigenden Preisen alle wach und liefern.
Mathematisch hängt es vom Anstieg an, ab einem gewissen Preis lohnt sich nur was man hat zu verkaufen ohne weitere Energie zu erzeugen.
Das könnte ein Energieminister unterbinden, aber wir haben ja keinen der weisungsbefugt ist.


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20.12.2024 um 10:31
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Wo ist denn deiner Meinung nach die Grenze, ab wann es sich lohnt Kohlekraftwerke hochzufahren? 1 Tag? 1 Woche? Wie muss ich mir das vorstellen? Die Kohlenkraftwerkbetreiber schauen sich die Wetterprognosen an und sagen: nächste Woche Scheisswetter, wir werden die Kraftwerke hochfahren? Und wenn die Wetterfrösche daneben liegen?
Ja, so ungefähr funktioniert das.

Es dauert ein paar Stunden so ein Kohlekraftwerk hochzufahren. Und auch es wieder runter zu fahren. Kann man sich ausrechnen was das kostet, wieviel Strom man in der Zeit produziert und wieviel Geld man pro kWh braucht damit sich das lohnt. 24h vorher sind die Börsenstrompreise bekannt, u.a. auch aufgrund von Wetterprognosen. Und schon weiß man ob es es sich lohnt das Kraftwerk anzuwerfen oder nicht. Wenn man es anwerfen will, dann teilt man das den Netzbetreibern mit und die nehmen das in die Planung auf.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Und in diesen 6.7 ct/kWh sind die kommenden Investitionen von 651 Mrd. bis 2045 eingerechnet? Ist es nicht eher so, dass auch der Unterhalt des bestehenden Netzes was kostet und sich die 6.7 ct/kWh darauf beziehen?
In den Netzentgelten ist der Unterhalt des Netzes und alle Inventionen in diesem Jahr drin. Zukünftige Inventionen sind nicht drin, die kommen dann rein wenn sie tatsächlich getätigt werden. Deswegen bewegen sich die Netzentgelte auch von Jahr zu Jahr.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Du willst also jedes Mal wenn deine volatile Stromversorgung einknickt konventionelle Kraftwerke hochfahren? Und sobald die EE wieder Strom liefern, wieder abstellen? Und das alle 2, 3, 4 Wochen, oder sogar wöchentlich? Toller Plan! Mal abgesehen davon, dass wegen des fehlenden Netzausbaus grosse Strommengen deiner EE gar nicht an den richtigen Ort gelangen.
Genau so machen wir das. Gar kein Problem. Bis auf den Netzausbau natürlich, aber da wurden ja endlich die Weichen gestellt. Nach dem die Union das Jahrelang verpennt hat.
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Erinnert mich an die Politiker im Bundestag. Die könnten auch und wollen nicht...
Was ist denn eigentlich so schlimm daran, dass wir auch mal Strom importieren?


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20.12.2024 um 11:45
@alhambra

Zunächst mal danke für deine Ausführungen, hat mir weiter geholfen!
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Was ist denn eigentlich so schlimm daran, dass wir auch mal Strom importieren?
Eigentlich ist da gar nichts Schlimmes daran. Machen Andere ja auch. Das Problem ist, du kannst nur importieren, wenn die Nachbarn Überschuss haben. Ich schaue mir eben den Gesamtmarkt Europa an.
Und wenn ich in die Zukunft schaue, sehe ich mittelfristig schwarz für die Stromversorgung in Europa. Die ältesten AKW der Welt, Beznau I und Beznau II in der Schweiz, stellen ihren Betrieb in 8 Jahren ein. Auch Frankreich wird AKW stilllegen müssen. Die bislang wichtigsten Stromlieferanten werden dann schauen müssen, selber genug Strom zu produzieren. Ob dann noch genügend übrig bleibt für Deutschland, bleibt abzuwarten.

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass jedes Land in der Lage sein muss, seinen Energiebedarf selber zu decken, gerade auch im Winterhalbjahr.


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20.12.2024 um 12:55
Zitat von BruncheBrunche schrieb:h. Das Problem ist, du kannst nur importieren, wenn die Nachbarn Überschuss haben. Ich schaue mir eben den Gesamtmarkt Europa an.
Eben nicht.

Es wird nicht importiert , weil Überschuss da ist, sondern weil an der Börse der entsprechende Strom verkauft wurde.

Strom ist im europaweiten Handel. Also ist Import/Export kein "wir haben was über" sondern "wir verkaufen euch was, weil wir es günstiger können"

Keiner beschwert sich über die fehlende Handyfertigung in Deutschland oder Fernseherfertigung.

Strom haben wir sogar Kapazitäten zur Eigenversorgung, also ist nun das "Auslassen, weil es andere günstiger können " ein Problem ??


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20.12.2024 um 13:01
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass jedes Land in der Lage sein muss, seinen Energiebedarf selber zu decken, gerade auch im Winterhalbjahr.
Also 2023 haben wir 12 twh an Strom importiert. Gleichzeitig haben wir aber 3200twh an fossilen Energien importiert. Wir sind so oder so von anderen Ländern abhängig. Mit erneuerbaren Energien haben wir sogar die Möglichkeit die Abhängigkeit zu reduzieren.

Das wir jederzeit in der Lage sind unseren Strom vollständig selber herzustellen wurde dir bereits mehrfach erklärt. Das könntest du langsam auch mal zur Kenntnis nehmen.

energy-charts Installierte Netto-LeistunOriginal anzeigen (0,3 MB)

Quelle: https://www.energy-charts.info/charts/installed_power/chart.htm?c=DE


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24.12.2024 um 23:38
Es gibt mal wieder eine neue Nachricht von Seiten der Kernenergie: Flamanville III ist in Frankreich erfolgreich ans Netz gegangen.

Hier ein paar Zahlen:
- Druckwasserreaktor (günstigere Bauart, aber höhere Betriebs- und Entsorgungskosten als SWR)
- 1.600 MW elektrische Leistung —> damit größter Reaktor Frankreichs
- 17 Jahre Bauzeit (+ noch eine gute Dekade Planzeit)
- Ca. 13 Milliarden Euro Invest + ca. 6 Milliarden Euro staatl. Subvention —> ca. 8.100 €/kW
- es wird davon ausgegangen, dass die Kostenkette für die Brennstoffbeschaffung bei etwa 4 ct/kWh liegt

Auf jeden Fall spannende Zahlen.
Besonders im direkten Vergleich zu einem Gaskraftwerk:
Hier reden wir bei motorischen Gaskraftwerken von deutlich geringeren Investitionskosten (ca. 1.500 €/kW), ca. 5 Jahren Bauzeit (+2-3 Jahre Planungszeit) und etwa gleich hohen Brennstoffbeschaffungskosten.

Vorteil des Kernkraftwerkes sind natürlich die wesentlich geringeren spezifischen CO2-Emissionen (dem gegenüber stehen allerdings andere kaum kalkulierbare Ewigkeitslasten, Kosten und Risiken durch Nutzung der Kernspaltung).
Auf der anderen Seite sind Gaskraftwerke deutlich flexibler und können auch dezentraler und damit netzschonender errichtet werden.

In Bezug auf Betriebskosten habe ich von Kernkraftwerken keine Ahnung. Auf jeden Fall würde ich aber schätzen, dass der Betriebs- und Instandhaltungsaufwand nicht wesentlich niedriger als der von Kohlekraftwerken ist (der Dampf zu Strom Teil ist ja ähnlich und ich kann mir nicht vorstellen dass der Kesselteil bei Kernkraft mit weniger Aufwand als bei Kohle zu stemmen ist, auch glaube ich nicht dass der Entsorungsteil bei Kernkraft günstiger als die Rauchgasreinigung ist).
Und Kohlekraftwerke haben einen deutlich höheren Instandhaltungsaufwand (personalfaktor beispielsweise etwa 2) als Gaskraftwerke.

Und damit ist für mich weiterhin völlig unklar, wie man allen ernstes noch auf Kernkraft setzen kann. Kernkraftwerke sind in fast allen Belangen (außer eben dem CO2-Ausstoß) Gaskraftwerken unterlegen. Und den CO2-Ausstoß kann ich in einem flexiblen System mit einem hohen Anteil an regenerativen Energiequellen, in dem die Gaskraftwerke primär Stromlastspitzen und Kalt-Dunkel-Flauten abdecken, beachtlich senken.


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25.12.2024 um 08:06
Zitat von BettmanBettman schrieb:Auf jeden Fall würde ich aber schätzen, dass der Betriebs- und Instandhaltungsaufwand nicht wesentlich niedriger als der von Kohlekraftwerken ist (der Dampf zu Strom Teil ist ja ähnlich und ich kann mir nicht vorstellen dass der Kesselteil bei Kernkraft mit weniger Aufwand als bei Kohle zu stemmen ist, auch glaube ich nicht dass der Entsorungsteil bei Kernkraft günstiger als die Rauchgasreinigung ist).
Der Wartungsaufwand könnte beim Kernkraftwerk tatsächlich niedriger sein. Die Arbeiten die in einem AKW gemacht werden müssen sind zwar sehr aufwändig. Die Leute müssen sich umziehen, müssen sich einschleusen, nach der Arbeit wieder ausschleusen, Strahlungsmessungen müssen durch geführt werden usw.

Bei nem Kohlekraftwerk ist es so, dass man die Kohle heute nicht mehr pur verbrennt. Hohe Verbrennungstemperaturen lassen Stickoxide entstehen. Also bläst man mit der Kohle auch Sand und Kalk mit ein. Der Kalk bindet den Schwefel, so das man sich die ganze Entschwefelung spart. Und der Sand senkt die Verbrennungstemperaturen.

Der ganze Innenraum eines Kessels ist mit Schamott-Steinen ausgemauert um die Wärme aufzunehmen. Der wird durch den Sand und den Kalk abgeschmirgelt. durch die Kohle auch, aber nicht ganz so krass. Deswegen müssen Kohlekraftwerke einmal im Jahr ausm Betrieb raus, abkühlen, dann wird der Kessel innen eingerüstet. Und dann muss die ganze ausmauererung saniert oder erneuert werden. In dem Kraftwerk in dem ich ein paar Jahr gearbeitet habe mussten auch oft die Temperaturmesssonden erneuert werden, weil auch die abgeschmirgelt waren. Die jährliche Wartung dauert ein paar Wochen und kostet a) ein Schweinegeld und b) verdient das Kraftwerk in dem Zeitraum kein Geld.
Zitat von BettmanBettman schrieb:Und damit ist für mich weiterhin völlig unklar, wie man allen ernstes noch auf Kernkraft setzen kann. Kernkraftwerke sind in fast allen Belangen (außer eben dem CO2-Ausstoß) Gaskraftwerken unterlegen.
Das ist mir auch unklar. Und die Zahlen sprechen da auch ne deutliche Sprache. Ausser China baut auch kaum einer noch neue AKW. Es gibt neben China noch 16 Ländern die AKW im Bau haben (naja, jetzt 15, in Frankreich ist ja offiziell keins mehr in Bau). Einige davon schon seit den 70er oder 80ern von denen keine weiß ob die jemals fertig werden. Ein paar Länder werden derzeit vn Russland mit neuen Reaktoren beglückt. Ägypten z.b. Da bezahlt Russland alles, und dann kann man drüber reden ;)

Das Thema ist durch, der Anteil der Kernenergie an der gesamten Stromerzeugung sinkt stetig.


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25.12.2024 um 13:17
Zitat von BettmanBettman schrieb:Und den CO2-Ausstoß kann ich in einem flexiblen System mit einem hohen Anteil an regenerativen Energiequellen, in dem die Gaskraftwerke primär Stromlastspitzen und Kalt-Dunkel-Flauten abdecken, beachtlich senken.
Zumal auch noch die Möglichkeit besteht, ganz oder teilweise EE- oder Biogas zu nutzen, was den CO2 Ausstoß weiter senkt.

mfg
kuno


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Der Energiewende-Thread

25.12.2024 um 13:49
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Zumal auch noch die Möglichkeit besteht, ganz oder teilweise EE- oder Biogas zu nutzen, was den CO2 Ausstoß weiter senkt.
Oder halt Wasserstoff der zu anderen Zeiten mit überschüssigen EEs erzeugt wurde. Auch wenn der Weg dahin noch weit ist.
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Ausser China baut auch kaum einer noch neue AKW. Es gibt neben China noch 16 Ländern die AKW im Bau haben. […] Ein paar Länder werden derzeit vn Russland mit neuen Reaktoren beglückt. Ägypten z.b. Da bezahlt Russland alles, und dann kann man drüber reden
Ein Schelm wer da an Böses (Kernwaffen) denkt ;)
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Die jährliche Wartung dauert ein paar Wochen und kostet a) ein Schweinegeld und b) verdient das Kraftwerk in dem Zeitraum kein Geld.
War das ein Steinkohlekraftwerk? Dort ist der Verschleiß ja in der Regel nochmal höher. Zumindest in der Braunkohle hatten wir auch so viel nebenstoffe (quasi normale Erde + Sand), dass nichts beigemischt werden musste. Auch der Verschleiß hielt sich in Grenzen. Kesselrevision war da immer zwischen 3-5 Wochen (je nachdem welche Schäden während der Begutachtung festgestellt wurden).
Aber ich habe auch nie direkt im Kraftwerk gearbeitet sondern immer nur am Standort gesessen.
Aber im Kernkraftwerk habe ich genauso Kesselrevisionen bzw. muss aller 2-3 Jahre an den Reaktorkern und dann wird es richtig teuer. Der Aufwand dürfte da über mehrere Jahre betrachtet vergleichbar sein.


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25.12.2024 um 14:42
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Das Thema ist durch, der Anteil der Kernenergie an der gesamten Stromerzeugung sinkt stetig.
Hast du bitte mal eine Quelle zu dieser Aussage?


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25.12.2024 um 17:13
Zitat von BettmanBettman schrieb:War das ein Steinkohlekraftwerk? Dort ist der Verschleiß ja in der Regel nochmal höher. Zumindest in der Braunkohle hatten wir auch so viel nebenstoffe (quasi normale Erde + Sand), dass nichts beigemischt werden musste. Auch der Verschleiß hielt sich in Grenzen. Kesselrevision war da immer zwischen 3-5 Wochen (je nachdem welche Schäden während der Begutachtung festgestellt wurden).
Nein Braunkohle. Allerdings eins der ersten mit Wirbelschichttechnik. Vielleicht hatten wir deswegen mehr Probleme und die späteren funktionieren besser.
Zitat von alibertalibert schrieb:Hast du bitte mal eine Quelle zu dieser Aussage?
https://www.grs.de/de/aktuelles/kernenergie-weltweit-2023#:~:text=Der%20Anteil%20der%20Kernenergie%20an,1996)%20ein%20gutes%20Stück%20entfernt.

https://www.zeit.de/politik/2023-04/akw-weltweit-neubau-renaissance-atomkraft

Ich lege noch mal einen drauf. 80% des weltweiten Zubaus in der Stromversorgung ist erneuerbar.
Erneuerbare Energien (EE) erfahren aufgrund ihrer Kostenreduktion, durch technologische Innovationen und zunehmende Akzeptanz seit einigen Jahren einen immensen Kapazitätszuwachs. Mit ca. 80 % des globalen Zubaus sind sie deutlich dominant gegenüber konventionellen Erzeugungsarten – dies stellt eine Verdoppelung im Vergleich zu 2010 dar. Derzeit sind weltweit über 3.000 Gigawatt (GW) an Erneuerbaren installiert. Das entspricht über einem Viertel der weltweiten Stromerzeugungskapazitäten. Der jährliche Zubau beträgt ca. 300 GW.
Quelle: https://www.weltenergierat.de/energie-fuer-deutschland-2023/energie-in-der-welt-globaler-ausbau-erneuerbarer-energien/?cn-reloaded=1


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26.12.2024 um 10:26
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Der Wartungsaufwand könnte beim Kernkraftwerk tatsächlich niedriger sein. Die Arbeiten die in einem AKW gemacht werden müssen sind zwar sehr aufwändig. Die Leute müssen sich umziehen, müssen sich einschleusen, nach der Arbeit wieder ausschleusen, Strahlungsmessungen müssen durch geführt werden usw.
Ja klar.

Mit passenden Zeitarbeiterm klappt das. Meinst du man bekommt Bürgergeldempfanger zwangsverpflichtet ??
Wird in Frankreich ein Atomkraftwerk gewartet, sind sie zur Stelle: Leiharbeiter. Ihre Arbeit ist gefährlich, schlecht bezahlt, und ist die zulässige Strahlenbelastung erreicht, droht die Kündigung.

Am Wochenende werden im Atomkraftwerk Fessenheim im Elsass Arbeiter und Techniker aus ganz Frankreich eintrudeln – Leiharbeiter, die in den kommenden Monaten dringend gebraucht werden. Denn Block 2 des umstrittenen Atommeilers am Rhein wird ab kommender Woche rund 200 Tage lang einer umfangreichen Generalinspektion unterzogen. „Und das mit Hilfe von bis zu 1600 Leiharbeitern, die zumeist schlecht bezahlt werden und die Drecksarbeit verrichten müssen“, kritisiert Denis Kuppler von der Gewerkschaft CGT, der selbst im AKW Fessenheim arbeitet.

An die 30 000 solcher „Nuklear-Nomaden“, wie sie in Frankreich genannt werden, ziehen von einem AKW zum anderen. Sie werden in den 58 Reaktoren des Landes beim Austausch der Brennelemente eingesetzt, aber auch für Reparaturen und Wartungsarbeiten in stark strahlenden Zonen. Dadurch sind die Leiharbeiter besonders hohen Strahlendosen ausgesetzt.
Quelle:

https://m.focus.de/finanzen/news/das-harte-leben-der-nuklear-nomaden-frankreich_id_2087390.html



"Hoch qualifizierter Job in moderner Atmosphäre"

Übrigens klingen die 200 Tage nicht so nach "wenig"


Ich glaube über den Lebenszyklus eines AKWs ist die Instandhaltung ganz und gar nicht einfach.

Gerade weil dann " "ups" wir müssen was ersetzen, was eigentlich Lebensdauer geplant war"


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31.12.2024 um 10:12
Nach der ENBW winkt jetzt auch das RWE ab.

Die alten AKW wollen auch die nicht mehr in Betrieb nehmen. Und zu neuen sagt er:
Auch einen Neubau hält Krebber für aussichtslos: »Ein Neubau dauert bis zu zehn Jahre oder mehr, Atomkraft hilft nicht bei den aktuellen Engpässen. Aktuelle Kernkraftprojekte in anderen Ländern zeigen, sie sind oft doppelt so teuer wie geplant und kosten zweistellige Milliardenbeträge.« Der RWE-Chef betonte: »Daher müsste der Staat das wirtschaftliche Risiko übernehmen, wenn er will, dass neue Anlagen gebaut werden.«
Quelle: https://www.spiegel.de/wirtschaft/atomkraftwerke-rwe-chef-markus-krebber-lehnt-rueckkehr-zu-atomkraft-ab-a-85eb7ab0-a08c-413b-9b95-8ddede3479ba


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