Der Energiewende-Thread

alhambra schrieb:Der RWE-Chef betonte: »Daher müsste der Staat das wirtschaftliche Risiko übernehmen, wenn er will, dass neue Anlagen gebaut werden.«

Ja, so is das mit dem billigen Strom, ohne staatliche Garantien will den keiner produzieren. ;)

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Ja, so is das mit dem billigen Strom, ohne staatliche Garantien will den keiner produzieren. ;)

Ist das bei der bescheuerten EEG anders? Der EE Strom ist angeblich auch billig (auch wenn er nicht immer verfügbar ist).

Ist er ja auch.... EFH mit PV und du verbrauchst einen guten Teil deines Stromes für bummelig 9ct Gestehungskosten ....

Wer aktuell Mieter ist muss halt zahlen ;)

Abahatschi schrieb:Ist das bei der bescheuerten EEG anders?

Jep, da is das ganz anders, deshalb sind die EE auch die am schnellsten wachsende Energieerzeugungsform, weltweit.

kuno

Seit dem 27. Dezember stehen die nagelneuen Züge nach gerade einmal zwei Wochen wieder auf dem Abstellgleis. Der Grund: Es gibt keinen Wasserstoff mehr. Wie der Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB) mitteilt, habe die beauftragte Firma Enertrag Schwierigkeiten, ausreichend Wasserstoff zu beschaffen.

So wird der Wasserstoff aktuell per LKW unter anderem aus Frankfurt am Main und Österreich nach Brandenburg gefahren. Dort werden die Züge in einem personal- und zeitintensiven Verfahren direkt aus den Trailern betankt. Aktuell sucht man nach alternativen Wasserstoffquellen. Bis dahin müsse man auf Dieselzüge von anderen Linien zurückgreifen, wodurch aktuell viele Verbindungen nur mit kürzeren Zügen und weniger Sitzplätzen bedient werden.

Quelle: http://www.inside-digital.de/news/nach-zwei-wochen-neue-wasserstoff-zuege-haben-keinen-treibstoff-mehr/

Da ist den Zügen aber schnell die "Luft" ausgegangen... und jetzt wird der Wasserstoff zum Teil aus Österreich angekarrt bis nach Brandenburg

Lanza schrieb:jetzt wird der Wasserstoff zum Teil aus Österreich angekarrt bis nach Brandenburg

Wenn ich mal drüber nachdenke, wo unser Diesel so herkommt, dürfte Österreich dagegen quasi um die Ecke sein. :)

mfg
kuno

Lanza schrieb:Da ist den Zügen aber schnell die "Luft" ausgegangen... und jetzt wird der Wasserstoff zum Teil aus Österreich angekarrt bis nach Brandenburg

Da können aber die Züge nix für. In Leuna ist im August die Wasserstoffabfüllung explodiert, seit dem ist im Lande Wasserstoff knapp. Zudem wurden aus Sicherheitsgründen die Transport-Anhänger eines Herstellers ausm Verkehr gezogen, bis das Thema geklärt ist.

Die Bahnunternehmen können das kompensieren. Noch blöder ist es für alle die so Leichtsinnig waren und sich ein Wasserstoff-Auto gekauft haben. Die können größtenteils auch schon seit August nicht mehr tanken. Zum Glück trifft das in dem Fall nur eine Handvoll Leute, die können sozusagen im Hinterzimmer einer Eckkneipe eine Vollversammlung abhalten.

Insgesamt fällt das in die Rubrik Kinderkrankheiten.

Lanza schrieb:Da ist den Zügen aber schnell die "Luft" ausgegangen...

Woanders hat die Bahn auch zu kämpfen.

In Spanien stand zu Neujahr auch so einiges still:

Ein Computerproblem hat zum Jahreswechsel die gesamte Flotte der Talgo-Avril-Hochgeschwindigkeitszüge in Spanien lahmgelegt. Ursache war Berichten zufolge ein Kommunikationsfehler zwischen Steuerungssystemen und Batterieladegeräten des Herstellers Ingeteam. Dies habe im Zusammenhang mit dem Jahreswechsel gestanden, hieß es seitens des Herstellers des Zuges, ohne weiter ins Detail zu gehen. Von Talgo sollen künftig auch Züge für den ICE-Verkehr in Deutschland hergestellt werden, der so genannte ICE-L.

Quelle: https://www.heise.de/news/Jahr-2025-Problem-legt-spanische-Hochgeschwindigkeitszuege-lahm-10223506.html

alhambra schrieb:Noch blöder ist es für alle die so Leichtsinnig waren und sich ein Wasserstoff-Auto gekauft haben. Die können größtenteils auch schon seit August nicht mehr tanken.

Na toll, da kauft man sich als Privater dann so ein Auto und das steht plötzlich nur noch rum.

Lanza schrieb:Na toll, da kauft man sich als Privater dann so ein Auto und das steht plötzlich nur noch rum.

Es gibt halt nur ne Handvoll Tanken für Wasserstoff. Und wenn dann ein paar davon nicht mehr beliefert werden, dann werden die Abstände schnell so groß, das es sich nicht mehr lohnt tanken zu fahren :(

Wasserstoff PKWs gibt es aber soweit ich weiß etwa 1000 Stück in Deutschland. Die meisten davon gehören Unternehmen. Nur ganz wenige gehören Privatleuten. Von daher ist das Problem überschaubar, aber für die betroffenen nicht minder ärgerlich. Für die ist es aber eher das Problem, das diese Autos quasi unverkäuflich sind. Wasserstoff im PKW ist "dead like a Dodo"

Unverständlich, dass unsere Politik da noch für wirbt.

Na ja das ein Missverhaltnis von propagierter Zukunft und Realität vorhanden ist, ist ja jedem klar.

Leider merken manche dann: verlasse dich darauf und du bist verlassen.

abbacbbc schrieb:Unverständlich, dass unsere Politik da noch für wirbt.

Naja, wer wirbt denn noch Großartig für Wasserstoff im PKW? König Markus von Bayern vielleicht, aber sonst?

Wenn ich mir das so anschaue, dann bezahlt man an der Tanke derzeit zwischen 13 und 20€ für 1 kg Wasserstoff. Und das ist meines Wissens nach noch subventioniert. In Österreich, die das nicht mehr subventionieren liegt man so bei 24-25€ pro kg.

https://h2.live/tankstellen/

Ein Toyota Mirai braucht aber etwa 1kg auf 100km. Es ist einfach unfassbar teuer sowas zu fahren. Und wenn hier wieder einer von e-Fools träumt, da nimmt man den Wasserstoff und verarbeitet ihn unter Verlusten weiter. Das wird also noch teuerer als Wasserstoff.

Stuttgart (dpa/lsw) - Um Kosten und CO2-Emissionen zu senken, sollen Menschen in Baden-Württemberg Freitag von 8.00 bis 11.00 Uhr möglichst wenig Strom verbrauchen. Die Transportkapazitäten der Stromleitungen aus dem Norden Deutschlands in den Südwesten seien zu stark ausgelastet, informierte der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW in Stuttgart über die App „StromGedacht“. Um das Netz zu stabilisieren, würden große Strommengen aus konventionellen Kraftwerken und dem Ausland gebraucht

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/transnetbw-das-steckt-hinter-dem-aufruf-zum-stromsparen-freitagmorgen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-250102-930-333302

Na toll, wieviel Atomstrom da wohl wieder eingekauft wird

Lanza schrieb:Na toll, wieviel Atomstrom da wohl wieder eingekauft wird

Da zeigt sich halt auch wieder die Notwendigkeit von SuedLink: Seit 2013 wird durch die Bundesnetzagentur starker Druck gemacht, dass die Trasse notwendig ist. Getan hat sich da nur 8 Jahre lang wenig. Erst Ende 2021 wurde von Seiten der Bundesregierung das Projekt ernsthaft angegangen und inzwischen mit dem Bau begonnen. Mal schauen ob die Trasse in dieser Dekade noch fertig wird (geplant ist ja Ende 2028).

Lanza schrieb:Stuttgart (dpa/lsw) - Um Kosten und CO2-Emissionen zu senken, sollen Menschen in Baden-Württemberg Freitag von 8.00 bis 11.00 Uhr möglichst wenig Strom verbrauchen. Die Transportkapazitäten der Stromleitungen aus dem Norden Deutschlands in den Südwesten seien zu stark ausgelastet, informierte der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW in Stuttgart über die App „StromGedacht“. Um das Netz zu stabilisieren, würden große Strommengen aus konventionellen Kraftwerken und dem Ausland gebraucht

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/transnetbw-das-steckt-hinter-dem-aufruf-zum-stromsparen-freitagmorgen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-250102-930-333302

Na toll, wieviel Atomstrom da wohl wieder eingekauft wird

Also da war doch schon mal was. Da haben andere wohl wieder die Transportkapazitäten aufgekauft.

Stromnetz ROTE Warnung - Wie krass war es? Der Grund dahinter ist komplett gestört!

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Lanza schrieb:Na toll, wieviel Atomstrom da wohl wieder eingekauft wird

Tja, ist dann halt so. Wir müssen halt die Nord-Süd Leitungen endlich fertig bekommen.

es wird aber auch viel manipuliert. Die Bundesnetzagentur ist schon auf dem Kriegspfad wegen der letzten Strompreisspitzen. Offensichtlich sind viele Kraftwerke nicht reingegangen, weil sie "technische Defekte" hatten.

Wir hätten schon längst diese Stromverbindungen, wenn man seinerzeit nicht das Geschwätz von den "Monstermasten" hätte. HGÜ-Leitungen nehmen bei gleicher Übertragungsleistung weniger Platz in Anspruch als vergleichbare Drehstromleitungen. Hier einige Bilder:

https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:NordLink_(HVDC_transmission_line)#/media/File:525DC.jpg
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:9940_L%C3%A6s%C3%B8,_Denmark_-_panoramio_(2).jpg
https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Pacific_DC_Intertie#/media/File:Pacific_DC_Intertie_with_Cell_Phone_Tower_disguised_as_a_tree.jpg
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:HVDCPylons.jpg

und zum Vergleich einige 380 kV-Drehstromleitungen

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Amprion_Leitungsneubau_K%C3%B6ln-Weiden_2021-09-12_01.jpg
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:So_kommt_der_Strom_in_die_Steckdose_-_panoramio.jpg
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Freileitungen_Hoheneck_2022-02-04_17.jpg

Welche sind denn nun monströser?

Dann muss man sich fragen, warum auch jeder gegen jedes Bauprojekt Einspruch einlegen kann und dieser auch zeitaufwendig geprüft werden muss, obwohl ihn die Durchführung dieses Projektes in keiner Weise beeinträchtigt.

Marfrank schrieb:Wir hätten schon längst diese Stromverbindungen, wenn man seinerzeit nicht das Geschwätz von den "Monstermasten" hätte.

Erdverkabelung ist leider keine Alternative, weil viel zu aufwendig. Wer denkt man würde einfach einen Graben ausheben, Kabel rein, Graben zu liegt falsch. Das Ganze hat fast die Breite einer Autobahntrasse und ist eine riesige Baustelle.
https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/stromtrasse-borgholzhausen-baustopp-abgelehnt-100.html
Und es dauert. Die arbeiten schon ein Jahr an den vier Kilometern und sind immer noch nicht fertig.

Da die Diskussion neulich wieder aufkam (Beitrag von Bettman (Seite 78) )
Der französische Rechnungshof bestätigte nochmal die riesige wirtschaftliche Lücke von neuen kernkraftprojekten: https://m.focus.de/earth/energie/neuer-atom-boom-in-vollem-gange-frankreichs-milliarden-akw-fiasko-zeigt-wie-falsch-merz-und-weidel-liegen_id_260644887.html

Hallo @Bettman , hallo @alle !


Es stört mich sehr das man "Skandalprojekte", wie den in deinen Quellen erwähnten französischen Reaktor, bemüht, um zu beweisen wie teuer Atomkraft ist. Da entsteht doch der - vermutlich richtige - Eindruck man müsse auf biegen und brechen die Kostenexplosion bei den Erneuerbaren relativieren.

Realistischer wäre es wenn man Reaktoren wie Isar 2 als Maßstab nimmt. Laut Dr. Google betrug die Bauzeit weniger als 6 Jahre obwohl es Verzögerungen gab, z.B. durch Klagen. Die Baukosten betrugen damals 1,3 Mrd. DM. Wenn man mal die Inflation seit 1988, dem Jahr der Inbetriebnahme, berücksichtigt, wären das heute vieleicht 1,3 Mrd. Euro, vieleicht auch 2 Mrd. aber mit Sicherheit keine 20.


Gruß, Gildonus

Gildonus schrieb:Realistischer wäre es wenn man Reaktoren wie Isar 2 als Maßstab nimmt.

Du meinst früher???

Früher als Ingenieure noch wussten, was sie tun ?

90% der Arbeit war "Probleme zu lösen" und 10% der Arbeit Verwaltung zu betreiben....

Ja da war das gut und toll.

Nur wir leben nicht mehr "im früher". Wir leben jetzt.