Ich fand es interessant, einmal ein günstiges, älteres Elektroauto testfahren zu können.
Es handelte sich um einen Nissan Leaf, Erstzulassung Februar 2015, Kilometerstand ca 15.000
Ich war positiv überrascht, dass bei einem sechseinhalb Jahre alten Auto alles noch so gut funktioniert. Auch die Batterie zeigte noch keine Ermüdungserscheinungen. Allerdings muss man bedenken, dass heute kein Neuwagen mehr mit einem so schwachen Akku ausgeliefert wird (24KW)
Der (für Elektromotoren schwache) 109 PS Motor war Verschleißfrei und beschleunigte gut. Das Armaturendisplay und der Monitor sind zu klein, was das Retourfahren „nur“ mit Kamera unsicher macht. (Ich blickte zusätzlich nach hinten – wie früher, als die Autos noch keine Kamera hatten)
Gewöhnungsbedürftig ist auch, dass das Display in zwei Teile geteilt ist, aber beim Fahren genügt der schmale, leider nur schwarz/weiße Streifen mit dem Tachometer.
Auch das Laden dauert bei diesem älteren Modell noch sehr lange. Mein Partner steckte den Wagen in seiner Firma (es handelt sich um einen Eintauschwagen) gegen 9 Uhr an und es dauerte bis nach 14 Uhr, bis er voll war (vor dem Anstecken betrug der Akkustand ca 20%)
Katastrophal ist bei diesem Auto die Reichweite! Voll geladen zeigt er 146 Kilometer an – das liegt aber nicht am Alter der Batterie (die ist noch in einem sehr guten Zustand), sondern an der veralteten Technik.
Dieses Auto kommt nur für jemanden in Frage, der ausschließlich kurze Fahrten im urbanen Raum tätigt und nicht viel Geld ausgeben will (Preis: ca € 12.000,00)
Im Pickerlgutachten (TÜV) steht, dass das Auto keine Mängel hat und in einem sehr gutem Zustand ist. Es ist davon auszugehen, dass man noch mehrere Jahre ohne größere Reparaturen damit fahren kann.
Ich persönlich erkannte, dass auch Elektroautos für ein längeres Leben geeignet sind. Das sehe ich als positive Erfahrung, denn bis jetzt glaubte ich dem Vorurteil, dass die Batterie (= ein teurer Teil des Elektroautos) sehr schnell schwächer wird.
Für mich käme diese Reichweite niemals in Frage. Wenn dieses Auto in etwa 300 km fahren würde, hätte ich es mir als Drittauto dazugekauft, denn ich hätte ihn um ca € 8.500 (Selbstkostenpreis) bekommen. Für kurze Stadtfahrten (Einkäufe, Kids in die Schule führen und die zwei Kilometer, die mein Partner zu seiner Firma hat) wäre so ein kleiner Flitzer ideal – aber nur zusätzlich zu unserem Alltagsauto und zum Fun-Car (niemals als „Hauptauto“)
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