Nahtoderfahrungen, die wissenschaftliche Sicht
25.01.2013 um 01:34
Für andere ist die Naturwissenschaft die Autorität schlechthin - langer als drei Stunden geht nicht. Das ist solange richtig, bis es durch die Wirklichkeit selbst widerlegt ist. Für den letzteren Fall gilt, dass, wenn etwas zu Tage kommt, was entgegen der final geltenden Gesetzte der Wissenschaft dennoch existiert, dann muss sich die Wissenschaft fragen, wenn es eine gute und nach den Idealen der Begründer ausgeübte Wissenschaft sein soll, warum dies so ist. Dies ist auch entsprechend geschehen. Also wenn etwas ist, in Wirklichkeit existiert, dann ist das wissenschaftlich evaluierte, methodisch nachvollziebare und theoretisch begründete Wissen der Naturwissenschaften hoch selbst in Frage zu stellen, wenn Realität und wissenschaftliche Weltanschauung und -erklärung divergieren.
Sich selbst oder als Disziplin oder mächtige gesellschaftlich repräsentierte Gruppe mit entsprechenden Statussymbolen ausgestattet, also sich selbst in Frage stellen, das macht keiner gern - hier ist auch eine psychologische Komponente. Um jedenfalls etwas nennen zu können, was den Vertretern der wahren Wissenschaft (= Naturwissenschaft) ein wenig die Stirn bieten kann oder sie bei weitem überragt, habe ich eine Autorität angeführt. Bei gleichzeitig seienden Pseudowissenschaften - die Naturwissenschaft läßt da bei niemanden ein Auge trocken, gleich viel, ob die Zielscheibe nun die Geisteswissenschaften oder die theologische Wissenschaften oder alte, sytematisch tradierte Systeme sind. Die Bedeutung einer Wissenschaft spiegelt sich auch gesellschaftlich und im Gebaren ihrer Agenten wider.
Manchmal ist es einfacher ein Phänomen, eine Tatsache zu leugnen oder auszuradieren und dann ist auch keine Auseinanderstzung mehr möglich und nötig. Gibt es einen anderen Lebensentwurf der dem der Moderne und ihrer Wissenschaft von der Natur gleichen oder das Wasser reichen kann? Überall Beton, Laboratorien, artifizielle und klinische Lebensverhältnisse und kein Austauch von Angesicht zu Angesicht. In New York macht eine Kuh großen Eindruck, viele haben eine solche noch nie gesehen und wissen nicht einmal theoretisch, das aus der Kuh die Milch kommt. Für einen indischen Jungen gilt dies ganz und gar nicht, weil er sieht das Kühe überall sind und diese sogar Vorfahrt haben. Auch Naturwissenschaft hat einen blinden Fleck, doch wirklich blind zu erkennen ist man, dann wenn einem dies nicht gewahr ist. Ist es nun Welle oder Teilchen, oh das hängt unmittelbar von der Herangehensweise, vom Versuchsaufbau ab. Und Kreti und Pleti reagieren nur begrenzt gleich und vorhersehbar auf Medikation. Oder, warum wird einer mit Viren krank, zeigt evidente Symptome, ein anderer mit den gleichen Viren nicht? Virenbefall ist ungleich, bedeutet nicht automatisch Krankheit. Wie steht es mit den circadianen Rhythmen? Warum wirken Wirkstoffe zu unterschiedlichen Tageszeiten anderes, stärker oder kaum? Warum wird die Oma müde beim Kaffe und warum kriegt einer bei einer Atemübung eine mit Schleim verstopfte, kalte Nase, ein anderer bei der selben Übung, eine verstopfte Nase mit heißem Schleim und der dritte, immer noch machen alle das Gleiche, eine freie, angenehm die Schleimhaut befeuchtet, Nase?
Die Diskussion Nahtod von einer anderen Perspektive angegagen, das Pferd von der anderen Seite aufgezäumt: ist es möglich eine Absenz länger als drei Stunden aus freiem Willen zu kreieren, ohne daß das Substrat, der Körper oder einfach Alles im Eimer ist. Und wenn ja, wenn dies möglich ist, wie können wir mit unseren verlängerten Sinnen, experimentellen Versuchanordnungen, empirischen Studien und Wirklichkeitsmodellen so etwas erklären? Müssen wir diese in ein anderes, logisches Verhältnis bringen, um einen Erklärungshorizont zu verwirklichen? , müssen wir etwas neues, eine neue kategorische Annahme in unser System aufnehmen? Das ist in der Physik grundsätzlich kein Problem und sollte auch die medizinische Forschung vor keine Probleme stellen. Doch selbst Mitglieder der Medizinischen Fakultät, welche Gerätemedizin nicht als letzte Ratio erleben oder dafür halten, kommen in Schwierigkeiten, wenn sie Allgemeinplätze verlassen und sich Grenzbereichen zuwenden, weil diese auch Teil der klinischen Praxis sind.
In der Soziologie der Reflexiven Moderne wird konstatiert, dass die Basisprämissen der Naturwissenschaft in Frage zu stellen sind, wie auch zu fragen ist, ob der wissenschaftliche Betrieb tatsächlich noch den für gute Wissenschaft genannten notwendigen Bedingungen folgt und wie die Begleitumstände einen guten Wissenschaftsbetrieb fördern oder unterminieren.
Zu jeder Zeit, auch im Mittelalter, gibt es das Bestreben auch entgegen besseren Wissens an alten, falschen Modellen fest zu halten. Hab' ihr das mit Abgang und Galileo Galilei gemeint?
Brecht läßt Galilei folgendes sagen: (Ehemals der feurig Galilei bewundernder Schüler sagt zu Galilei nachdem er widerrufen hat voller Verachtung:
"Wehe dem Land, das keine Helden mehr hat." Nach langen schweigen, eben gerade von der Befragung zurück ins Haus gekehrt, antwortet Galilei: "Wehe dem Land, das noch Helden nötig hat".
Schließlich habe ich nie behauptet, dass ein längerer Atem- und Herzstillstand als drei Stunden möglich ist ohne die Existenz des Körpers. Es müssen körperliche Prozesse in einen Stand-By-Modus geschaltet sein, dieser muss auf der (sub)atomaren und zellulären Ebene wirksam sein, so dass eine Art Nullexistenz mit allen potentialen zum Restart möglich ist und zwar im Hohlraum des Herzens. Meditation und Gebet hat zum Ziel Skelett und Herz zusammen zu bringen, zu synchronisieren. Winterschlaf, die Natur macht es uns vor. Und wir sind Natur, und warum soll es nicht funktionieren bei entsprechender Begabung, mit Ehrgeiz, Kontinuität und in zeitlich wie auch räumlich guten Umständen?
Viele Phänomene sind gut erklärbar, da braucht man keinen Zirkus zu machen, nur auf der anderen Seite ist auch darauf zu achten, dass die Termini, Noradrenalin, Acetylchohelin, Dopanin etc. nicht mit dem Phänomen, mit dem Geschehen verwechselt werden dürfen oder damit gleich gesetzt.