@Lupo54 Lupo54 schrieb:Eine der Fragen, die sich bei Nahtoderlebnissen stellen: Wie können die Probanten etwas sehen, wenn sie die Augen geschlossen haben?
Es kommt durchaus vor, dass Bewusstlose kurzfristig ihr Bewusstsein erlangen und somit Blicke riskieren. Kann übrigens auch während der Narkose bei OPs passieren. Deshalb überwacht ja ein Anästhesist die gesamte OP, und geht nicht einfach bereits nach der ersten Spritze nach Hause.
Es ist also mitunter doch möglich, ein bisschen etwas mitzukriegen. Nur reicht das mMn nach nicht aus, den gesamten OP Prozess zu überwachen. Hier spielen sicherlich Erinnerungen an vor- bzw nachher sowie an andere OP Berichte eine große Rolle.
@Heide_witzka Heide_witzka schrieb:Das Hirn (seine Auswertungen) täuscht den Menschen schon im Normalzustand häufig genug.
Und das hellwach und bei vollem Bewusstsein. Von Träumen abgesehen und von Gehirnverletzungen (dazu genügt bereits eine Gehirnerschütterung) mal ganz zu schweigen.
Oder doch nicht. Hier mal eine Anekdote:
Nach einem Autounfall wachte ich im Rettungswagen wieder auf. Checkte aber nicht sofort, wo ich war, sondern wähnte mich noch immer im eigenem Auto.
Und interpretierte jetzt natürlich das Folgegeschehen von dieser (irrtümlichen) Annahme aus. Was logischerweise hinten und vorne keinen Sinn ergab (ich fragte mich zb, wer dieser Typ mit Bart war und wie er in mein Auto kam, warum er sich über mich beugen konnte und wer zum Kuckuck eigentlich mein Lenkrad geklaut hatte?)
Aufgrund des letzten Unsinns machte es dann Klick im Hirn, und uns beiden (Hirn und mir) wurde klar, dass es da irgendwo ein kleines logisches Problem gab. Also, noch mal von vorne durchdacht, diesmal andersrum, nämlich nicht erst annehmen und dann die Fakten missinterpretieren, sondern einfach mal zuerst gucken, was ich sehen konnte, und dann schlussfolgern.
Und siehe da: es wurde klar. Blaues Blinkelicht, Uniformierter mir Bart, der sich nach meinem Befinden erkundigte, kein Lenkrad, kein eigenes Auto, ich saß auch nicht, sondern lag irgendwo - voila! Ich fuhr gar nicht mehr selbst, ich wurde gefahren. Liegend.
Tja, was war das wohl?
Wohlgemerkt, diese Verwirrung passierte einem im Grunde genommen kaum verletztem Gehirn. Wie wirr wird es erst, wenn da einiges nicht mehr in Ordnung ist und es obendrein keine neutralen externen Infos gibt.
Jedenfalls zeigte mir diese kurze Episode, wie schnell man völlig falsch in die falsche Richtung schlussfolgern kann, obwohl man eigentlich richtig logisch denkt. Lediglich die Informationen, mit denen man denkt, waren/sind falsch oder überholt.
Wer jetzt einen Kopf voller himmlischer Versprechen hat, wird dann, erscheint mir komplett logisch, in so einer Situation, in der man eben nicht mit der Realität gegenchecken kann, natürlich jene Erklärungen "finden", die zu dem Zustand,, den man gerade erlebt, nämlich fast Sterben, am besten in Einklang zu bringen sind.
Daher sehen ja Menschen auch nur das, was in ihrer Kultur so üblich ist. Nichts anderes. Keine weltweiten, gemeinsamen Bilder. Eben nichts, das auf etwas deuten würde, dass kulturunabhängig außerhalb des Körpers, des Kopfes passieren würde.
Christen sehen daher Jesus und Engel, Atheisten suchen das Autolenkrad.
;) Ich gehe auch davon aus, dass diese Erlebnisse nicht während der Bewusstlosigkeit, sondern kurz davor, also während man bewusstlos wird, bzw kurz nach dem Aufwachen stattfinden.