@secytron secytron schrieb:Es gibt keine Individualität in dem Sinne, dass Menschen sich selbst bestimmen können.
D.h. dann, dass niemand mehr für seine Taten verantwortlich ist, dass jegliche Erziehung Unfug und völlig überflüssig ist. Deckt sich jetzt nicht wirklich mit meinem Erfahrungshorizont.
Wenn es stimmen würde, was du sagst, dann bräuchte ich mir also über ethisches, moralisches und soziales Handeln gar keine Gedanken mehr zu machen. Ich tue einfach nur, wozu ich gerade Lust habe. Ich brauche mir keine Gedanken zu machen über Konsequenzen, da ja auch die Entscheidung darüber nicht in meiner Hand liegt.
Ob du also just am nächsten morgen doch Honig statt Nutella auf deinem Brötchen isst (und bitte verschone mich mit Einwänden der Gattung "Ich esse beides nicht" oder "Ich esse immer das"), hat also überhaupt nichts mit deinen Gedanken oder Gefühlen zu tun, sondern ist zu 100% fremdgesteuert? Gestattest du mir die provokative Frage, ob du überhaupt über irgendetwas nachdenkst? Und falls (ich bin ja schon geneigt zu sagen, wider Erwarten) ja, warum? Du entscheidest doch gar nichts, du führst doch nur aus...
Dies ist nicht der Fall, natürlich ist "unser" Charakter unterschiedlich, nur ist dies bedingt durch die unterschiedliche Anordnung der Atomme.
Hm, wie sieht das bei eineiigen Zwillingen aus? Da dürfte doch die Anordnung der Atome identisch sein, oder? Jedenfalls das Erbgut, und das ist ja mal die Grundlage für den kompletten Körper, ist es. Warum gibt es da Unterschiede im Denken, Handeln und fühlen? (Auch wenn sie bei den meisten relativ gering sind.)
secytron schrieb:Es gibt nichts außer den Gesetzen der Physik, was noch auf die Materie & Energie einwirkt, es konnte nichts nachgewiesen werden und dies wäre auch inplausibel.
Das würde ich so noch nicht einmal im Ansatz unterschreiben. Vielleicht den Teil, dass noch nichts nachgewiesen wurde. Und? Welchen Schluss können wir daraus ziehen? Außer dass eventuelle Wechselwirkungen (noch?) nicht nachgewiesen werden konnten? Hat es keine Ebbe und keine Flut gegeben, nur weil die Menschen der Steinzeit nicht wussten, wie sie entstehen? Hat es keine Sonnen- und Mondfinsternisse gegeben, nur weil niemand wusste, wie sie entstehen (und irrtümlich irgendwelchen Geistern/Göttern zugeschrieben wurden)? Wie können wir dann also sagen (und zwar mit der Entschiedenheit, mit der du das hier tust), dass es keine weiteren Wechselwirkungen gibt?
Wenn es doch so etwas wie die Verschränkung von Quanten gibt (von denen noch keiner die Wirkweise kennt, aber bekannt ist, dass sie existiert) warum sollte es dann nicht auch die Möglichkeit geben, dass ein "Freier Wille" (ohne, dass ich nur den Hauch einer Ahnung hätte, wie der aussieht!) in der Lage ist, Teilchen auf Quantenebene zu beeinflussen. Dann würden wir uns immer noch auf dem Gebiet der Physik bewegen, sie würde immer noch stimmen (und zwar für alle gleich), wir hätten nur einen Parameter mehr gefunden, der ein Rolle spielt, und der sich uns, bis auf weiteres, einer Erklärung entzieht.