schtabea schrieb:- einige wenige Naturwissenschaftler (?) glauben noch an den Determinismus ?
Ob sie daran glauben? Keine Ahnung. Ob sie die Möglichkeit diskutieren? Sicher. Aber ich kann ja auch die Möglichkeit des fliegenden Spaghettimonsters diskutieren, ohne daran zu glauben. Warum muss die Welt so schwarz/weiß sein? Soweit ich weiß, erkennen auch die Wissenschaftler, die sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen, dass es dann ziemlich eng wird für einen selbstbestimmten Menschen.
schtabea schrieb:- deutlich mehr, die meisten (?) , glauben an eine Mischung aus Determinismus und Zufall ?
Zufall wäre aber auch noch kein freier Wille !
Und nochmal: ich weiß nicht woran sie glauben. Löse dich doch bitte mal von der Vorstellung, dass die Untersuchung eines Themas mit dem Glauben zu tun hat. Sicher sind Naturwissenschaftler in vielen Dingen überzeugt, dass es Wirkmechanismen gibt. (Der Klassiker ist ja die Definition der Liebe als hormonell bedingten Irrsinn
;) ) Und das ist ja etwas, dass wir in der Physik, der Chemie und der Biologie auch an vielen Stellen bestätigt finden. Und doch gibt es eben Dinge, die sich damit nicht erklären lassen. Und genau da fängt es eben an interessant zu sein. Während die einen mit der Möglichkeit kokettieren, dass wir die Wirkmechanismen nur noch nicht kennen, sie aber prinzipiell da sein müssten (Determinismus), meinen eben andere, dass das so nicht sein kann. Vielleicht ja auch nur aus philosophisch/ethischen Überlegungen heraus. Aber das ist genau der Punkt, weshalb dir hier schon gesagt wurde: eine Seite ist so stark wie die andere. Beides wäre denkbar. Was richtig ist? Wer weiß es?
schtabea schrieb:- und gibt es auch Naturwissenschaftler, die an den freien Willen glauben ? Wenn ja, wie ist dann nach deren Auffassung der freie Wille in einen Haufen Materie hineingekommen?
Da bin ich mir ziemlich sicher, dass es die gibt. Wie der freie Wille da rein gekommen ist? Ich glaube, die Beantwortung dieser Frage wäre mehr als nur einen Nobelpreis wert.
Ich glaube, hier könnte man das Lager der (Natur-)Wissenschaftler in vier Lager teilen:
- die einen, die eben meinen, es gäbe ihn gar nicht (eben deterministisch),
- die die ihn hinnehmen aber die Wirkmechanismen nicht kennen (und warum sollte dabei der Zufall keine Rolle spielen?), aber glauben es gäbe einen,
- die die ihn einfach hinnehmen, aber sich lieber mit anderen Dingen beschäftigen und last, but not least,
- die die einen "göttlichen Funken" dafür verantwortlich machen.
Du solltest langsam mal anfangen aufzuhören alle Wissenschaftler über einen Kamm scheren zu wollen. Das sind alles Menschen, die sich ihre eigenen Gedanken machen und ihre eigenen Überzeugungen haben. Genau so wie du und ich. Insofern ist jeglicher Erklärungsversuch der "Gattung Wissenschaftler" von vorne herein zum Scheitern verurteilt.