@Papa-SchlumpfPapa-Schlumpf schrieb:Wie gesagt, habe bis heute noch nichts von Neurogenese gehört, aber habe mich mittlerweile, wie du es ja wolltest, in die Materie eingelesen. Neurogenese ist die Fähigkeit des Gehirns, auch im adultem Alter, neue Neuronen zu bilden. Die von dir angesprochenen neuen Erkenntnisse sind hierbei, dass eine erhöhte Neurogenese gegen Depressionen und Demenz helfen können. Durch Stress wird sie gehemmt, durch Wohlbefinden gefördert. Außerdem wird Neurogenese durch ein abwechslungsreichen Lebenswandel gefördert. Dies führt zu einer geringeren Abnahme der Lernfähigkeit im Alter, da Neurogenese auch mit Synapsenbildung einhergeht. Man wird jetzt natürlich versuchen in Zukunft durch Medikamente bei Depressionen, Demenz oder ähnlichem die Neurogenese zu fördern. So weit, so gut.
Wenn du deine Kindheitserlebnisse wieder haben willst, oder dich an deine Schulzeit erinnern möchtest, befinden wir uns im Bereich des Langzeitgedächtnisses. Das Langzeitgedächtnis funktioniert, indem es, in den dafür vorgesehenen Gehirnarealen, Synapsen ausbildet. Werden diese Synapsen, zb. durch einen Schlaganfall zerstört, so sind diese Informationen verschwunden. Deshalb müssen Schlaganfall Patienten, jenachdem welche Gehirnregion betroffen ist, oft das Sprechen, das Lesen, das Laufen oder Ähnliches komplett neu erlernen. Wenn du dich jetzt bitte mal über das Langzeitgedächtnis informieren würdest, würdest du erkennen, dass du eine Erinnerung nur solang hast, bis die dafür angelegten Synapsen aufgebrochen werden. Wobei natürlich der Idealfall ein Leben lang ist.
Das ist ja interessant, was du in so kurzer Zeit herausgefunden hast, wozu die Wissenschaftler Jahre und Jahrzehnten brauchen, um es zu studieren und vor allem, um es selbst zu verstehen. Vielleicht solltest du ihnen ein paar coole Tipps geben, wie es schneller geht.
:)Bei mir ist es seltsamerweise vollkommen anderes, als das, was du beschreibst.
Ich unterteile mein Gedächtnis nicht in Begriffe wie "Langzeit-" oder "Kurzzeit-Gedächtnis". Derartige Begriffe sind nur für Menschen von Bedeutung, die solche Begriffe und Einteilungen benötigen, um sich überhaupt eine Erklärung über die Zusammenhänge auszudenken.
Ich bewahre meine Erinnerungen nicht in meinem Gehirn auf, sondern in dem, was man Bewußtsein nennt. Dort befinden sich alle meine Gedanken, Gefühle, Erinnerungen, Anschauungen, Vorstellungen, Überzeugungen, etc.
Mein Gehirn benutze ich als Hilfsmittel. Es besteht aus dem Zeug, was wir Materie nennen. Alles Materielle ist jedoch in Wirklichkeit eine besondere Form von geistigen Anschauungen die ausschließlich aus Kommunikationsgründen erschaffen werden. Wir empfinden sie nur deswegen nicht als geistig und daher als "außerhalb" von uns, weil Kommunikationsmittel nunmal diesen Eindruck eines Äußeren vermitteln müssen. Doch es ist nur eine Illusion, allerdings nicht im Sinne einer Täuschung.
Alles Materielle entsteht beim Akt der Beobachtung durch Ausüben von Aufmerksamkeit, wie allerdings nur die seriöse und anständige moderne "Quanten-Wissenschaft" zu berichten weiß und es in zahlreichen Experimenten bestätigt hat.
Alle anderen Wissenschaftler ziehen es weiterhin vor, das Auslaufmodell des materialistischen Weltbildes in ihren Köpfen spazieren zu tragen. und lieber jeden, der nicht ihrer Meinung ist, ganz schnell in ihre bewährten Kategorien und Schubladen zu packen. Das hat was. Denn wenn man weiß, wer der Feind ist, hat der Tag Struktur.
:)Über die Inhalte meines Bewußtseins bewege ich meine Aufmerksamkeit und kann sie deswegen bemerken. Ich verbinde bestimmte Inhalte, welche ich Erinnerungen nenne, zu einer Kontinuität und erschaffe so den Aspekt von Zeit, den man Vergangenheit nennt.
Erinnerungen kann man jedoch jederzeit verändern und das erschaffen, was man Vorstellungen nennt. Verbindet man diese ebenfalls zu einer Kontinuität, erzeugt man einen weiteren Zeitaspekt, den man Zukunft nennt.
Jedoch beides, Sich-Erinnern und Sich-etwas-Vorstellen findet ausschließlich im JETZT statt. Das Erschaffen der erwähnten Zeitaspekte ist nur weiteres kommunikatives Hilfsmittel, damit wir uns in dieser Welt zurechtfinden.
Es kann vorkommen, dass ich aus bestimmten Gründen vorübergehend nicht in der Lage bin, meine Aufmerksamkeit in beliebiger Weise über die Inhalte meines Bewußtseins zu bewegen. Wir beschreiben diesen Vorgang dann mit den Worten "Das habe ich vergessen." Doch im Bewußtsein kann nichts verloren gehen, weil es im Gegensatz zu etwas Materiellem keine Löcher hat, aus dem etwas herausfallen könnte
:)Jetzt weiß du, wie das bei mir funktioniert.
Ist das bei dir anders?