Gott, Determinismus & Wissenschaft
18.05.2010 um 20:39tendenz der raumausbreitung ist auch nicht zwangsläufig unendlich
Cesair schrieb:aber ich persönlich glaube noch nicht daran, dass eine vakuumblase die entropie so erhöhen könne. der beweis der wissenschaftler wäre mal interessant gewesen und nicht nur das statement blabla alles geht kaputt...weil ich kann mir nicht vorstellen, wie genau sone blase entstehen soll...Soweit ich das verstanden habe, geht die Geschichte so: Unser Universum ist nur dann in einem stabilen Zustand, wenn es sich im niedrigsten Energiezustand befindet. Denn hat es aber bis jetzt nicht erreicht - würde heißen, unser Universum ist instabil. Erzeugt man am CERN nun eine Blase "echten" Vakuums, würde dies dafür sorgen, dass das Universum "zusammenstürzt". Die Blase würde sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. Und die Energiedifferenz zwischen "echtem" und "normalen" Vakuum würde für diese Ausbreitung aufgebraucht.
Mr.Dextar schrieb:Zum Determinismus: Was sagst Du dann zum Doppelspaltexperiment? Ist eines der interessantesten Experimente, dass man bezüglich der Quantentheorie machen konnte.Das Experiment kenne ich natürlich, aber der Zusammenhang zum Determinismus ist mir ein wenig unklar. Ich stelle jetzt einfach mal ein paar Vermutungen an.
moredread schrieb:Und das ist das interessante: Warum baut sie ihre Straße?was meinst du hier genau mit straße ?
moredread schrieb:dieses Universum, wir wissen alles, was es ausmacht. Und trotzdem macht die Ameise Dinge, die wir nicht von ihr erwarten.wieso machst sie dinge die wir nicht erwarten ich kann jeden schritt von ihr nachvollziehen, ich kann jeden schritt nachprüfen und jeden weiteren schritt vorherberechnen. die ameise tut das was sie tun muss. sie kann aus diesem muster nicht ausbrechen. ich kann alles nachprüfen nachvollziehen und vorrausberechnen.
Und das unser Universum deterministisch ist, ist noch lange nicht raus. Das größte Hindernis, das ich sehe, ist die Heisenberg'sche Unschärferelation. Wir können nicht gleichzeitig Impuls und Ort eines Teilchens bestimmen. Das ist kein Problem, das durch unsere Messungen aufkommt; das ist ein generelles Problem. Eine technische Lösung ist da nicht zu erwarten. Wenn wir aber nicht einmal vorbestimmen können, wie sich ein einziges Teilchen verhält, da wir nur wissen können, welchen Impuls es hat oder wo es ist, wenn wir also den Mikrokosmos in bestimmten Umfang nicht berechnen können, dann hat diese Unberechenbarkeit einen Effekt auf den Makrokosmos. Heisst, selbst, wenn wir mal irgendwann eine TOE entwickeln, können wir immer noch nicht alles vorberechnen, eben, weil wir nicht alle dafür benötigten Parameter haben.hier lag ich im streit mit meinem physik und ethik lehrer :D
moredread schrieb:Das bedeutet, das Universum könnte deterministisch sein - aber wir können es nie beweisen.richtig, dass würde heißen entweder glaubt man an einen freien willen oder nicht, und ich glaube, dass die meisten an einen freien willen glauben :D
Cesair schrieb:jaja ansih hatte ich das schon verstanden aber du hasts nochmal gut zusammengefasst dankeKlar, ich bezweifle auch, das durch die Experimente des CERN die Welt untergeht ;). Die dort verwendeten Energien sind niedriger, als die Energien, die bei natürlichen Teilchenkollisionen auftreten können. Und da unser Universum nun ja schon ein paar Milliarden Jahre existiert, dürfte das wohl kaum unser Universum zerstören ;).
aber ich bezweifle, dass cern teilchenkollissionen erzeugen kann, welche nicht irgendwo im universum nicht wirkungsvoller schon von statten gehen...von daher hmm ich weiß nicht, außerdem glaube ich auch nicht unbedingt, dass das vakuum wie wirs kennen für ein instabiles universum steht, wir wissen ja nicht, was die größe, die ausdehnung oder kontraktion, exotische materieformen oder dunkle enrgie alles für einen einfluss aufeinander haben, ich könnte es mir auch gut vorstellen, dass das jezige vakuum der stabilst mögliche zustand bei derzeitiger raumgröße ist
Mr.Dextar schrieb:Meine Frage war, ob dieses Experiment einen Zufall, also etwas, was sich nur wahrscheinlich berechnen lässt, belegt. Dies schien mir nach erstem Betrachten so.Hm, kann ich auf den ersten Blick nicht nachvollziehen. Wie soll es Zufall belegen? Könntest Du das einmal ausführen?
Mr.Dextar schrieb:Nur inwiefern soll nun der Beobachter das Experiment beeinflussen? Davon war in einem Video, dass ich diesbezüglich sah, ebenfalls die Rede.Das ist der eigentliche Knackpunkt des Doppelspaltexperiments (zumindest nach meinem Verständnis). Das Experiment geht unterschiedlich aus, je nachdem, ob es beobachtet wird oder nicht. Der Knackpunkt ist nur, das ein "Beobachter" in der Physik jedes Teilchen ist, mit dem Du interagieren kannst, also bspw. ein beliebiges Molekül in der Luft. In der esoterischen Interpretation des Doppelspaltexperiments heisst es, das dieser Effekt nur auftritt, wenn Menschen das Experiment beobachten, das stimmt aber nicht.
Phantombild schrieb:was meinst du hier genau mit straße ?Hm, hattest Du nicht mal in den Wiki-Artikel geschaut? Dein Text klang nämlich so, als ob Du nachgeguckt hättest. Egal, hier mal ein Bild eines "Ameisenuniversums":
Phantombild schrieb:wieso machst sie dinge die wir nicht erwarten ich kann jeden schritt von ihr nachvollziehen, ich kann jeden schritt nachprüfen und jeden weiteren schritt vorherberechnen. die ameise tut das was sie tun muss. sie kann aus diesem muster nicht ausbrechen. ich kann alles nachprüfen nachvollziehen und vorrausberechnen.Ja, Du kannst es aufmalen und nachvollziehen, so, wie wir bei einer TOE auch Dinge nachvollziehen können. Die Frage ist aber, ob Du das Verhalten an sich erklären kannst. Warum baut die Ameise die Straße? Auch dann, wenn die Felder alle schwarz sind, zufällig verteilt oder neundimensional? Eine Erklärung für die 2-D-Straße existiert mittlerweile, warum das in n Dimensionen klappt, ist weiterhin unklar - ist zumindest mein Wissensstand.
ich hab mir den artikel durchgelesen und die ameise mal laufen lassen .. wenn man will und zuviel langeweile hat kann man sich auch mit zettel und papier hinsetzen und jeden schritt vorher aufmalen und vorherbestimmen, den sie gehen muss.
hier lag ich im streit mit meinem physik und ethik lehrerDann ist Dein Physiklehrer zumindest... uninformiert gewesen. Ich weiß nicht, ob es die Mehrzahl der Physiker ist, aber zumindest ziemlich viele haben exakt diesen Standpunkt inne. Das ich ein Verhalten nicht beobachten kann, muss nicht bedeuten, das es nicht so abläuft, wie ich vermute. Die Unmessbarkeit hat zu ziemlichen Auswüchsen bezüglich der esoterischen Interpretation physikalischer Theorien geführt. Aber - und das ist die Krux - dadurch, das ich es nicht messen kann, fehlt mir ein grundlegender Baustein in der Argumentationskette Pro Determinismus. Sofern wir die "Unschärfeschranke" nicht überwinden können (und nichts deutet auch nur im Ansatz darauf hin, im Gegenteil), bleiben uns da nur Spekulationen.
und zwar kann man von folgenden unterschiedlichen ansätzen ausgehen.
entweder ich sage, ok es ist doch berechenbar und nur weil wir nicht den ort und den impuls dieses teilchens bestimmen können und damit seine wechselwirkungen nicht nachvollziehen können heißt das ja noch lange nicht, dass es nicht doch nach solchen berechenbaren gesetzen abläuft und funktioniert und nur weil wir zu doof sind diese wahrzunehmen und nachvollziehen zu können kann man ja nicht sagen, das es solche gesetze nicht gibt --> daher mein ausspruch alles was wir noch nicht (100%ig) berechnen können nennen wir zufall
(hier haben sie dann abgebrochen, )
Phantombild schrieb:oder man geht halt davon aus, dass es vorgänge im universum gibt, die sich unserer logischen vorstellungskraft entziehen (was ich gott oder göttlich nenne) und damit halt das kleine plätschen freiheit lässt.Jepp, da gibt es Spielraum. D'accord.
da wir das aber niemals feststellen können, weil es technisch nicht geht kann man an das
eine oder an das andere glauben
moredread schrieb:Dann ist Dein Physiklehrer zumindest... uninformiert gewesen. Ich weiß nicht, ob es die Mehrzahl der Physiker ist, aber zumindest ziemlich viele haben exakt diesen Standpunkt inne. Das ich ein Verhalten nicht beobachten kann, muss nicht bedeuten, das es nicht so abläuft, wie ich vermute. Die Unmessbarkeit hat zu ziemlichen Auswüchsen bezüglich der esoterischen Interpretation physikalischer Theorien geführt. Aber - und das ist die Krux - dadurch, das ich es nicht messen kann, fehlt mir ein grundlegender Baustein in der Argumentationskette Pro Determinismus. Sofern wir die "Unschärfeschranke" nicht überwinden können (und nichts deutet auch nur im Ansatz darauf hin, im Gegenteil), bleiben uns da nur Spekulationen.alles bleibt spekulation, sofern der grundbaustein fehlt.
moredread schrieb:Hm, kann ich auf den ersten Blick nicht nachvollziehen. Wie soll es Zufall belegen? Könntest Du das einmal ausführen?Naja, da die Punkte jedes mal auf unterschiedlichen Stellen "landen", kann man nicht genau bestimmen, WO sie es tun. Man weiss nur, dass sie nach und nach die Stellen füllen, aber dass sie unterschiedliche Treffpunkte haben. Das meinte ich mit "Zufall".
moredread schrieb:Der Knackpunkt ist nur, das ein "Beobachter" in der Physik jedes Teilchen ist, mit dem Du interagieren kannst, also bspw. ein beliebiges Molekül in der Luft. In der esoterischen Interpretation des Doppelspaltexperiments heisst es, das dieser Effekt nur auftritt, wenn Menschen das Experiment beobachten, das stimmt aber nicht.Gut, also Beobachter = Beliebiges Molekül.
Phantombild schrieb:und so lange ich berechnen kann wie etwas abläuft und mit meiner "vorhersage" immer richtig liegen werde kann mir doch das warum gestohlen bleiben (klingt sehr provokant ich weiß )Ja, klar. Aber wissen, das die Ameise Straßen baut, tun wir nur, weil wir alle Parameter des Universums in den Computer übertragen haben und das ganze komplett durchsimuliert. In unserem Universum klappt das nur begrenzt. Stell Dir mal vor, Du wolltest nur die Erde auf Quantenebene simulieren. Der Rechner dafür müsste mindestens so groß sein wie die Erde. Und nun stell Dir eine solche Berechnung mal für eine Galaxie vor, oder gar das ganze Universum. Die Quintessenz ist einfach, das, selbst wenn wir eine TOE entdecken, wir uns auf Überraschunge einlassen müssen.
Mr.Dextar schrieb:Naja, da die Punkte jedes mal auf unterschiedlichen Stellen "landen", kann man nicht genau bestimmen, WO sie es tun. Man weiss nur, dass sie nach und nach die Stellen füllen, aber dass sie unterschiedliche Treffpunkte haben. Das meinte ich mit "Zufall".Ach sooo ^^. Jetzt verstehe ich. Nein, das ist meines Wissens ein statistischer Effekt. Ja, man kann ihn als Zufall bezeichnen - bedeutet aber in dem Falle lediglich, das uns nicht genug Daten vorliegen, um eine Vorhersage zu machen. Wenn Du es genau wissen willst, frag jphys, wenn ich mich recht entsinne, ist der seeeeehr fit auf dem Gebiet.
moredread schrieb:Ja, klar. Aber wissen, das die Ameise Straßen baut, tun wir nur, weil wir alle Parameter des Universums in den Computer übertragen haben und das ganze komplett durchsimuliert. In unserem Universum klappt das nur begrenzt. Stell Dir mal vor, Du wolltest nur die Erde auf Quantenebene simulieren. Der Rechner dafür müsste mindestens so groß sein wie die Erde. Und nun stell Dir eine solche Berechnung mal für eine Galaxie vor, oder gar das ganze Universum. Die Quintessenz ist einfach, das, selbst wenn wir eine TOE entdecken, wir uns auf Überraschunge einlassen müssen.ja aber es geht ja um den philosophischen gedanken, dass wenn man daran glaubt, dass es möglich wäre alles zu berechnen (unabhängig davon wie vile billiarden parameter die rechnung hat) alles vorhersehbar wäre (unabhängig davon ob es unsere möglichkeiten schaffen das zu berechnen) und damit determiniert und vorherbestimmt.