Tote Sprachen sprechen?

Sprachen sind ja gerade nicht nur dann interessant, wenn sie völlig unterschiedlich sind, wie bei tatsächlich unterschiedlichen Sprachen, die nur eine gemeinsame Wurzel haben oder so.
Es gibt eben auch zahlreiche Dialekte, Mundarten und Aussprachen der GLEICHEN Sprache, die extrem unterschiedlich sind.
Und das ist nicht nur eine lokale Unterscheidung, sondern wirkt sich auch in allen anderen Lebensbereichen aus; allein der Generationenunterschied. Ich hab meine Eltern mit der Art meines Redens wahnsinnig gemacht und wenn ich mir heutzutage die "kiddies" anhöre, hab ich da weniger Zugang zu, als zu einigen Fremdsprachen...
Und dann gibt es natürlich auch noch zahllose soziale Unterschiede.
Will sagen: Die Sprachweisen innerhalb einer Sprache sind so unterschiedlich, dass man im Nachhinein bei einer ausgestorbenen Sprache - als Außenstehender ohne Muttersprachler - im Grunde nur raten kann... und wahrscheinlich auch die Art und Weise der Sprache einiger Weniger trifft, die sie wirklich benutzt haben.

btw:
hier mal noch n link, über den ich heute Morgen bei der Sueddeutschen gestoßen bin; zwar eher unterhaltsam, aber durchaus interessant.

http://www.sueddeutsche.de/wissen/841/503069/bilder/

Irenicus schrieb:Vieles ist da nur Spekulation und Interpretaationssache. Selbst beim Latein ist man sich nicht 100% sicher über alle aussprachen.

also ist latein einfach geraten...hmm deshalb bin ich dann wohl so schlecht dadrin

@rutz
Hast du den Latein sprechen gelernt? Normalerweise wird nur das schriftliche Latein wirklich gelehrt und da ist nicht so viel geraten. Sprechen ist aber natürlich cooler.

Genau denselben Thread hatten wir doch schonmal hier, vor ca. einem Jahr?

Erinnert sich sonst noch jemand daran?

Ist das derselbe User?

@Hamaton

Kann dir nur das selbe anbieten wie einem User mit einem ähnlichen Problem:

Als ausgewiesener Experte in Altgriechisch, und mit Grundkenntnissen in Protogriechischen Sprachen, kann ich dir anbieten einen Blick auf deine mysteriöse Sprache zu werfen. Vielleicht kannst du dich ja auch noch an ein paar Schriftzeichen erinnern.

@Comguard2

Ähm nein, ich bin und bleibe einzigartig^^

Welchen Thread meinst Du denn?
Habe beim suchen nichts gefunden, was annähernd passt.

Mysteriös finde ich das eigentlich nicht, aber Du hast doch bestimmt als Experte eine gute Antwort parat?
Ist das Sprechen einer toten Sprache nur Interpretation, als wirkliches wissen, sobald man keinerlei Anhaltspunkte zur Verfügung hat?
Wenn ja, darf man mit fug und recht behaupten, man kann sie Sprechen?

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Aus Warheads Linkliste habe ich einen Satz kopiert, der ganz interessant klingt:

Was demjenigen entgeht, der nur seine Muttersprache (z.B. Deutsch) und vielleicht noch eine im gleichen Kulturkreis angesiedelte Fremdsprache (z.B. Englisch) kennt, ist die Tatsache, dass jede Sprache einen eigenen kulturellen Hintergrund und eigene „Denkwerkzeuge" mit sich bringt, deren dauernder Verlust sich irgendwann als für die gesamte Menschheit unheilvoll herausstellen kann.

Ich sehe das jetzt nicht ganz so unheilvoll, aber ich kann auch keine Fremdsprache aus einem anderen Kulturkreis.

Wer fremde Sprachen spricht, dem öffnet sich die Welt: Gustav Langenscheidt.

Wenn man aber eine Sprache teilweise nur errät, dürfte einem wohl eine Menge fehlen, wenn man sich versucht in die Gedankenwelt alter Kulturen zu versetzen, weil die Denkwerkzeuge dann wohl eher nicht mitgeliefert werden.
Deswegen empfinden wohl auch viele Menschen eher Abscheu als Verständnis für z.B. rituelle Menschenopfer.
Da versteh ich dann auch, warum vielen Menschen, Fremdsprachen lernen, also Latein und was man noch so braucht um bestimmte Berufe in Angriff zu nehmen, so Schwer fällt (mir auch).

@Irenicus
ich lerns noch...

@Hamaton

Muss gestehen, ich habe deinen Eingangspost nicht gründlich genug gelesen.

Im von mir angesprochenen Thread ging es um einen User, der im Schlaf selbst anfing in einer ihm unbekannten Sprache zu sprechen.

Tote Sprachen entzifferst du auf zweierlei Weise:

1) du findest Übereinstimmungen mit Sprachen die du kennst

2) du analysierst das Lebensumfeld der damaligen Gesellschaft.

Ein Beispiel für die Entschlüsselung einer toten Sprache ist Linear B, das mykenische Griechisch. Da hatte kein Forscher einen Plan was die Zeichen bedeuten, bis einer den Geistesblitz hatte.

Ist eine sehr spannende Geschichte:

Ventris/Chadwick: The decipherment of Linear B

Der hatte zum Beispiel den genialen Einfall dass das mykenische Griechisch mit dem altgriechischen Ähnlichkeiten aufweist - Bingo! Dann gings ganz schnell.

Öhm, passt die Antwort jetzt zum Thema :D

@Hamaton
Beim Stein von Rosette (Rashîd) hat Champollion gewusst bzw. gemerkt, dass die Namen in Kartuschen stehen, also schön eingekreist sind in fast ellipsenförmigen "Ringen". Aber wenn man Bilinguen oder Trilinguen hat, also zwei- oder dreisprachige Texte, dann geht das sicher aucher ohne diese Hilfe, und man kann abschätzen, an welcher Stelle jetzt mal der und der Name kommen müsste. Entziffern ist gar nicht so schwer. Mit ein paar Tricks klappt es irgendwann.