Alisa1 schrieb:So heißt es auf deutsch satt, wenn man genug gegessen hat
dafür hat der Deutsche grade noch ein Wort parat
Doch stillst du deinen Durst an einer frischen, klaren Quelle
wie heißt dann das Gefühl, na sag, du bist doch sonst so helle
Man trinkt sich ebenso satt wie man sich satt ißt. Schon zu Zeiten der Grimms wurde aber seltener vom Satttrinken gesprochen und scheint heutzutage vielen nicht mehr bekannt zu sein. Im deutschen Raum war in den vergangenen Jahrhunderten Verdursten keine Gefahr des Alltags, Verhungern dagegen durchaus. Sich satt zu essen spielte im Leben der Menschen, und ebenso in ihrer Kommunikation, eine viel größere Rolle.
Danielvira schrieb:Deutsch ist eine Sprache die sich durch die Zentrale Lage in Europa als ein durchgangsland gebildet hat. Es hat wurzeln neben dem Römischen , in der Griechischen Sprache (Zeus > Zeugen) und sogar im Ägyptischen (Ra > Strahlen). Aus dem Germanischem hat sich Niederländische und Englische bzw Amerikanisch entwickelt ( Pflanze > Plant oder Engel >Angel).
Noch im Mittelhochdeutschen hatte Zeuge wie Zeugnis noch ein vorangehendes Ge-, und im Althocheutschen war der Umlaut noch ein -io-. Also Zeuge <--- Gezeug <--- Geziuc. Eine Ähnlichkeit und Verbindung mit Zeus verbietet sich da. Inhaltlich ergibt das eh keinen Sinn. Zeuge wie Zeugnis kommt entweder von "ziehen" her (Wikipedia) oder von "zeigen" (Grimm). Von der Ähnlichkeit her paßt im Althochdeutschen "geziuc" besser zu "ziohan" als zu "zeigon". Dafür paßt Zeuge inhaltlich besser zu zeigen als zu ziehen.
Die Wikipedia verweist auf den Aspekt, daß ein Zeuge der ist, der vor Gericht zieht bzw. gezogen wird. Doch meint das Wort geziuc in erster Linie das Zeugnis, und das zieht nicht vor Gericht. Das wäre vielleicht ein Hinzuziehen, ein Zurateziehen. Daß auch der Zeuge geziuc genannt wird, ist sekundär. Zeigen hingegen würde gut zu Zeugnis wie Zeuge passen, da ein Zeuge wie ein Zeugnis vor Gericht auf den Täter, die Tat odgl. zeigt. Vor allem aber ist ein Zeugnis bzw. ein Zeuge nicht auf das Rechtsumfeld beschränkt. Ein Zeugnis von jemandes Güte odgl. muß nicht notwendig herangezogen werden, wenn dessen Güte infragegestellt wird, sondern es wird auch ohne Klärungsbedarf gegeben. Genauso funktioniert ein Ehrerbietung oder Respekt bezeugen. So etwas wird nicht zu einer Klärung herangezogen, es wird gegeben, es zeigt an, egal ob das Angezeigte sonst unklar wäre oder nicht.
Für den Rechtsbereich gab es im Althochdeutschen das Wort "giwizzan", was im Englischen in "witness" noch erhalten ist.
Eng mit Zeigen sind auch die Verben Zeihen und Zeichnen verwandt. Jemanden der Lüge zeihen ist mehr ein Beschuldigen als ein (Auf)Zeigen der Tat, was freilich zum Zeichnen paßt, jemanden als Lügner zeichnen, ihn als Lügner be-zeichnen. Dennoch ist der, der jemanden der Lüge zeiht, eben auch der "Zeuge", der die Lüge bezeugt. Ohnehin ist das Zeugnis des Zeugen vor Gericht kein klar erkennbarer Beweis (wie ein Tatvideo), sondern mehr eine Behauptung, also Beschuldigung wie das Zeihen.
Ob Zeuge nun von Zeigen oder von Ziehen herrührt, auf keinen Fall aber von Zeus.
Zeus immerhin steckt im alten germanischen Himmelsgott und ehemaligem Göttervater Ziu. Jedoch nicht als Übernahme aus der einen Sprache in die andere, sondern als gemeinsames Erbe aus urindogermanischer Zeit.
Strahlen haben auch nichts mit Ra zu tun. Im Althochdeutschen strahlt vor allem das Gewitter, weniger die Sonne. Gemeint ist also der Blitz, aber eben auch ein Sonnenstrahl, der einzeln durch Gewölk bricht. Verwandt ist das Wort mit dem slawischen *strela, was dort auf "Pfeil" bezogen ist. Im Gotischen kommt ein Wort wie althochdeutsch "strala" noch nicht vor, dafür steht dort dann "arhvazna", ein Kompositum, in dem *arh für Strahl steht. dieses ist im Germanischen dann weitestgehend durch slawischen Einfluß verdrängt, kommt aber noch in altnordisch "ör" und angelsächsisch "earh" vor.
Als die Angeln und Sachsen auf die britische Insel übersetzten, kannten sie das biblische Wort "Engel" noch nicht. Die althochdeutsche Sprache wie das Angelsächsische bzw. das Altenglische haben das griechisch-lateinische Angelus unabhängig voneinander aufgenommen und integriert.
kiefer schrieb: die türken haben das ü und ö von uns aber übernommen
Ganz sicher nicht. Schließlich haben auch die anderen Turkvölker wie etwa im fernen Turkmenistan das Ä, Ö und Ü in ihrem Vokabular. DIe Finnougrier übrigens auch.