@Heide_witzka |
@Buhmann0815 |
@liezzy |
@nananaBatman Mal ein wenig Hintergrund:
Original anzeigen (0,2 MB)Es ist sicher von Vorteil hier im Thread auch mal diesen Artikel auf Wikipedia gelesen zu haben:
Wikipedia: Philosophie des GeistesHängt ja hier sehr mit dem Leib-Seele-Problem zusammen und die Fragen dazu sind wie ich schon schrieb in der Philosophie nun nichts neues.
Mal ein 7 min Film zum Grübeln:
Rätsel des Bewusstseins
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Dann die Bitte, den Artikel hier mal zu lesen, da schreiben führende Wissenschaftler zu dem Problem des Bewusstseins richtig interessant Dinge:
Zitator: "Ich war vormals ein Vertreter der Vorstellung, Bewusstsein erwachse aus komplexen neuronalen Netzen. Doch im Laufe der Jahre hat sich mein Denken verändert: Ich glaube, dass Bewusstsein eine fundamentale, eine elementare Eigenschaft lebender Materie ist. Es lässt sich nicht von etwas anderem ableiten. Es ist eine einfache Substanz."
Es ist hier schon wichtig über Hintergrundwissen zu verfügen, aus den Naturwissenschaften und auch aus der Philosophie. In dem Artikel werden fast alle Punkte und Probleme zumindest grob angesprochen.
Dann das hier:
DAS RÄTSEL DES BEWUSSTSEINS - Eine Erklärungsstrategie.
Die Reichweite empirischer Erklärungen für phänomenale Bewußtseinszustände wie Schmerzen oder Farbempfindungen gehört gegenwärtig zu den umstrittensten Problemen in der Philosophie des Geistes, aber auch in den Neuro- und Kognitionswissenschaften. Zur Diskussion steht nicht nur, wie die Entstehung von Bewußtsein aus der Aktivität simpler Neuronen erklärt werden kann; fraglich ist vielmehr, ob hier überhaupt eine Erklärung möglich ist.
Unlösbar dürfte das Problem vor allem dann erscheinen, wenn man nach den geheimnisvollen Eigenschaften sucht, die Neuronen dazu befähigen, Schmerzen zu »produzieren«. Wesentlich mehr Erfolg verspricht hier eine weiterentwickelte Form der klassischen Identitätstheorie. Aus ihrer Sicht handelt es sich um ein epistemisches Problem, das das Verhältnis zwischen den subjektiven Erfahrungen aus der Perspektive der ersten Person und den objektiven Erkenntnissen der Neurophysiologie betrifft. Es zeigt sich, daß insbesondere mit Hilfe der Emotionspsychologie eine tragfähige Verbindung zwischen diesen beiden Perspektiven hergestellt werden kann. Wenn sich nämlich plausibel machen läßt, daß ein Bewußtseinszustand identisch ist mit einem bestimmten neuronalen Prozeß, dann kann die physiologische Erklärung des neuronalen Prozesses gleichzeitig auch eine plausible Erklärung des mentalen Zustandes werden.
Auf diese Weise wird es möglich, naturwissenschaftliche Erkenntnisse für die Erklärung von mentalen Prozessen in Anspruch zu nehmen, um so dem »Rätsel des Bewußtseins« zu Leibe zu rücken. Eine solche Erklärung lieferte wichtige Argumente für die Identitätstheorie; unbegründet wäre allerdings die Befürchtung, daß damit unser Selbstverständnis als bewußter, empfindender und frei handelnder Subjekte in Frage gestellt würde.
http://www.michael-pauen.de/Bewusstsein.htm (Archiv-Version vom 19.07.2017) (
@Buhmann0815 - da findest Du am Ende was über Schmerzen, ich hatte es hier ja schon kurz angesprochen.)
Dann auch wirklich sehr zu empfehlen es weiter zu lesen, ich zitiere nur den Anfang:
Mysterium Bewusstsein: Die ungelösten Rätsel des Gehirns
Ist das Gehirn tatsächlich das Organ des Bewusstseins, als welches die moderne Wissenschaft es betrachtet? Sind unsere Gedanken, unser Ich und unsere Erinnerungen wirklich im Gehirn zu finden? Oder erliegt die Wissenschaft einem großen Irrtum, wenn sie das Bewusstsein durch das Gehirn zu erklären versucht, als wäre es Bewusstseins-Maschine und Erinnerungs-Festplatte zugleich?
1. Wo ist das Bewusstsein?
So viel die moderne Hirnforschung auch über das Gehirn verstanden haben mag, die zentrale Frage bleibt nach wie vor gänzlich unbeantwortet: Was ist Bewusstsein und wie hängen Gehirn und Bewusstsein zusammen? Grundsätzlich stehen sich hier wohl zwei Positionen gegenüber:
Die materialistische Sichtweise geht davon aus, dass Bewusstsein ein Produkt rein chemischer und elektrischer Vorgänge im Gehirn ist. Das Gehirn würde das Bewusstsein also generieren und all seine Inhalte enthalten.
Die spirituelle Sichtweise geht davon aus, dass das Gehirn vielleicht so etwas wie ein Radio ist: Es empfängt und sendet Informationen aus und in ein immaterielles Bewusstseins-Feld. Dieses energetische Informationsfeld wäre dann der eigentliche "Ort" des Bewusstseins, das Gehirn nur mehr ein Empfänger, eine Art „Arbeitsspeicher des Bewusstseins", in welchem temporär Informationen verarbeitet werden.
Neben dem individuellen Bewusstseinsfeld kennt zum Beispiel die Philosophie des Yoga in diesem Zusammenhang auch das Akasha-Feld, in welchem kollektive Informationen gespeichert werden und welches potenziell allen Menschen zugänglich ist.
Die spirituelle Sichtweise verlagert natürlich das philosophische Problem des Bewusstseins eigentlich nur - denn wie ein immaterielles Feld so etwas wie Bewusstsein hervorbringen oder sein kann, wäre nach wie vor völlig unklar. Trotzdem scheint die Frage, wo Bewusstsein zu suchen ist, zentral für unser Selbstverständnis als Menschen: Sind wir biophysikalische Maschinen, oder gibt es eine energetische Realität des Bewusstseins, jenseits des Körpers? Das Verständnis des Gehirns scheint hier eine zentrale Stellung einzunehmen.
Die letzten Jahre der Hirnforschung scheinen zunächst die materielle Sichtweise zu bestätigen: Die Neurologie weiß heute ungefähr, welche Art von Erfahrungen wo im Gehirn verarbeitet werden, und versteht recht gut, wie verschiedene Hirnschädigungen das Gehirn beeinträchtigen. Auf den zweiten Blick jedoch widersprechen diese Erkenntnisse erstens nicht notwendig der spirituellen Sichtweise und zweitens gibt es noch so viele Rätsel um das Gehirn, dass wir letztlich doch noch recht wenig wissen.
Wenn wir beim Radio-Beispiel bleiben, können wir uns vorstellen, dass ein Schaden am Radio die Ausgabe Musik verzerrt. Das heißt aber nicht, dass das Radio dieses Signal erzeugt, oder dass das Signal selbst beschädigt wäre. Wir können auch die Elektrizität innerhalb des Radios messen und für jemanden, der nichts vom Radio-Signal weiß, müsste es aussehen, als würde die Musik irgendwie im Radio entstehen. Unter Umständen ist es deshalb vielleicht gar nicht möglich, durch eine Erforschung des Gehirns, die eine oder andere Theorie zu beweisen oder widerlegen.
Ein Beweis für die spirituelle Sichtweise ist derzeit überhaupt nur schwer denkbar. Sie erhielt im letzten Jahr aber überraschende Unterstützung ausgerechnet von einem renommierten Hirnforscher der Havard University. Es scheint fast wie göttliche Ironie, dass ausgerechnet der Neurochirurg Eben Alexander, der vormals eine eher materialistische Sichtweise des Gehirns vertrat, seine Meinung durch eine Nahtod-Erfahrung revidieren musste. Sieben Tage lag Alexander im Koma und erlebte eine der wenigen "echten" und wissenschaftlich dokumentierten Nahtod-Erfahrungen, echt deshalb, weil sein Neokortex tatsächlich keinerlei Aktivität mehr zeigte - nach der materialistischen Sicht des Gehirns, sind Denken und Erleben in diesem Zustand absolut unmöglich. Aber Alexander dachte und erlebte eine Menge - sein Erfahrungsbericht ist eine der spannendsten spirituellen Lektüren der letzten Jahre, da hier jemand berichtet, der das Jenseits aus erster Hand erlebt hat. "Meine Erfahrungen haben mir gezeigt, dass der Tod des Körpers und des Hirns nicht das Ende des Bewusstseins sind, dass der Mensch Erfahrungen macht über den Tod hinaus", schreibt Eben Alexander. Womöglich sind Gehirn und Bewusstsein also doch zwei sehr verschiedene Dinge.
Auch außerkörperliche Erfahrungen werden oft als Indiz angeführt, dass das Bewusstsein nicht im Körper ist, diese könnten jedoch auch eine Illusion des Gehirns sein, wie viele Forscher vermuten, weshalb echte Nahtod-Erfahrungen bisher das vielleicht beste Indiz darstellen, dass Bewusstsein unabhängig vom Gehirn existieren kann. ... ... ...
http://www.sein.de/geist/weisheit/2013/mysterium-bewusstsein-die-ungeloesten-raetsel-des-gehirns.htmlUnd dann zum Zombie ohne Bewusstsein (nicht zitiert, weiter oben im Text):
Das Qualiaproblem
Qualia sind als Erlebnisgehalte von mentalen Zuständen bestimmt. Man spricht auch von Qualia als dem „phänomenalen Bewusstsein“. Das Qualiaproblem besteht darin, dass es keine einsichtige Verbindung zwischen neuronalen Zuständen und Qualia gibt: Warum erleben wir überhaupt etwas, wenn bestimmte neuronale Prozesse im Gehirn ablaufen? Ein Beispiel: Wenn man sich die Finger verbrennt, werden Reize zum Gehirn geleitet, dort verarbeitet und schließlich wird ein Verhalten produziert. Nichts aber macht es zwingend, dass dabei ein Schmerzerlebnis entsteht.
Die fehlende Verbindung zwischen den neuronalen Prozessen und den Qualia scheint fatal für die naturwissenschaftliche Erklärbarkeit von Bewusstsein zu sein: Wir haben nämlich nur dann ein Phänomen naturwissenschaftlich erklärt, wenn wir auch seine Eigenschaften erklärt haben.
Ein Beispiel: Wasser hat die Eigenschaften bei Raumtemperatur und normalen Luftdruck flüssig zu sein, bei 100 °C zu kochen usw. Wenn man einfach nicht erklären könnte, warum Wasser normalerweise flüssig ist, so gäbe es ein „Rätsel des Wassers“. Analog dazu: Wir haben einen Bewusstseinszustand genau dann erklärt, wenn Folgendes gilt: Aus der wissenschaftlichen Beschreibung folgen all die Eigenschaften des Bewusstseinszustands – also auch die Qualia. Da die Qualia aber eben aus keiner naturwissenschaftlichen Beschreibung folgen, bleiben sie ein „Rätsel des Bewusstseins“.
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, mit dem Qualiaproblem umzugehen:
Man kann sich auf einen Dualismus zurückziehen und behaupten: Die Naturwissenschaften können das Bewusstsein nicht erklären, weil das Bewusstsein nicht materiell ist. Man kann behaupten, dass mit den neuro- und kognitionswissenschaftlichen Beschreibungen schon alle Fragen geklärt seien.
Man kann behaupten, dass das Problem für Menschen nicht lösbar ist, da es ihre kognitiven Fähigkeiten übersteigt.
Man kann zugeben, dass das Qualiaproblem nicht gelöst ist, aber auf den wissenschaftlichen Fortschritt hoffen. Vielleicht bedarf es einer neuen wissenschaftlichen Revolution. Man kann einen radikalen Schritt versuchen und behaupten: In Wirklichkeit gibt es gar keine Qualia. Man kann umgekehrt die Gegenposition einnehmen und behaupten: Jedem Zustand eines physischen Systems entspricht ein Quale oder ein Satz von Qualia. (Panpsychismus)
Irgendwie kann man da nicht richtig den Text greifen, lest da bitte auf der Seite weiter, ist echt interessant:
http://www.wissenbloggt.de/?p=8643So und dann noch abschließend mal das Dokument noch:
http://esf.germanistika.cz/pdf/Pauen.pdfDamit habt Ihr eine Menge Material zum Nachlesen, muss ich nicht alles selber schreiben, Fragen dazu sind willkommen und erwünscht. Und ja es ist viel und nicht einfach, ist aber eben bei dem Thema nicht zu vermeiden, ist eben schon recht anspruchsvoll.