Der sich bewusste Raum
02.09.2008 um 23:53
@ Tyranos
NeP: „Wäre schön zu wissen, ob am Zielpunkt nun die Person aus anderen Atomen aufgebaut wird, oder ob Du die Atome selber übertragen hast.“
Es wurde alles in Energie aufgelöst, diese übertragen und daraus die Person rekonstruiert.
Irgendwie ist das keine Antwort. In welche For der Energie wird die Person aufgelöst in elektromagnetische Strahlung? Also alle Atome werden wie auch immer in Photonen umgewandelt, das wäre eine ungeheure Menge an Energie. Diese wird dann ‚übertragen’ und dann werden die Photonen wieder zu Atomen umgewandelt? Meinst Du das so in der Art und Weise?
NeP: „Ich glaube Du bist nicht so ganz wirklich am relevanten Teil der Sache.“
Das wäre das einzige Problem an der Sache, sonst ob ich ne Kopie vor mir habe oder das Original, ist gleichgültig.
Seltsamer Satz, sagt nicht wirklich was klares aus.
NeP: „Du willst sagen, das wenn wir Jemand in seine Atome zerlegen und wieder zusammensetzen dann ist es ein Anderer und das erste Bewusstsein ist verloren.“
Wieso ein anderer? Da wird nichts am "Aufbau" des Bewusstseins verändert.
Du hattest es aber so beschrieben. Wenn Du so teleportiert werden würdest, würdest Du Dir nie wieder bewusst werden, Du wärst in dem Sinne eben tot, und es würde ein anderes neues Bewusstsein im Körper entstehen, das glaubt es wäre Du. So kann man das was Du geschrieben hast verstehen.
NeP: „Wenn Du ein Arm verlierst und er wird wieder angenäht, bist Du auch kein anderer. Diese Art der Zerstückelung kann man nun immer weiter fortsetzen und die teile immer kleiner machen, bis man bei den Atomen ist.“
Nein diese Art der Zerstückelung kann man nicht immer weiter fortsetzen, denn je mehr du mich in Teile zerlegst, desto weniger bleibt von mir übrig. Wenn du von einer Sandburg einen Turm trennst und zur Seite verschiebst, dann ist es immer noch ne Sandburg mit einer kleinen Änderung, aber wenn du auf der Sandburg rumtrampelst, dann bleibt am Ende nur ein Haufen Sand übrig und ist keine Sandburg mehr. Da kannst du nicht sagen, ist immer noch ne Sandburg, weil der Sand mal eine gewesen ist.
Irgendwie hast Du mich nicht richtig gelesen oder nicht richtig verstanden. Nach dem Zerstückeln wirst Du immer wieder auch zusammengefügt. Das wenn Du völlig in Atome zerlegt bist, nicht mehr vorhanden bist ist schon klar. Aber wenn Du erst in zwei Teile zerlegt wirst, zum Beispiel ein Bein wird abgetrennt und dann wieder angenäht, wirst Du weiter Du bleiben. Wenn Du nun dann in vier, dann in acht, dann in 16 Teile und immer so weiter zerlegt wirst, und wieder zusammengefügt wirst, ab welcher Anzahl an Teilen, sollte es denn Deiner Meinung nach nicht mehr möglich sein, das Du Dir wieder nach dem Zusammenfügen bewusst wirst?
NeP: „Es mag Deine Überzeugung sein, das der Prozess Zerlegen und Zusammensetzen ein Bewusstsein vernichtet und ein neues Bewusstsein erschafft, aber es gibt keinen zwingenden logischen Grund, denn Du genannt hast, warum es so sein sollte.
Wenn du ein Haus oder Sandburg, such dir was aus, kaputtmachst und wieder neu aufbaust, dann hast du ein Haus kaputt gemacht und neu aufgebaut. Und weil du ihn neu aufgebaut hast, handelt es sich um ein neues Haus. Wenn alles von der Struktur abhängt und nichts wirklich verloren geht, dann ist das Einzige was verloren gehen kann ist eben die Struktur. Sobald diese sich verändert, geht die Form, die diese gebildet hat verloren, auch wenn es nur für einen bestimmten Moment ist. Wenn aber die Struktur oder die Form in einem Stück von A nach B übertragen wird, dann ist es immer noch dieselbe Struktur.
Ich komme immer mehr zu der Überzeugung, dass es Dir nicht möglich ist, es so zu verstehen, wie ich es meine. Irgendwie folgst Du nicht den kausalen Zusammenhängen. Aber bevor ich hier mehr dazu schreibe, lese ich erstmal weiter.
Ich weiß nicht wieso, aber du setzt irgendwie voraus, dass die Atome eines Objektes in sich selbst die Struktur enthalten die sie bilden, d.h. das Objekt kann aus diesen Atomen immer wieder aufgebaut werden und es würde sich immer um dasselbe Objekt handeln.
Versuchen wir es mal mit Legosteinen. Wir haben ein Objekt aus 50 Steinen. Wir zerlegen es und setzen es wieder zusammen. Wenn Wir es genauso zusammensetzen wie es vor dem zerlegen eben zusammengesetzt war, warum sollte es dann auf mal ein anderes Objekt sein?
Ich gehe auch nicht davon aus, das die Atome in sich die Struktur tragen, es muss natürlich jedes Atom katalogisiert werden, es muss ein Bauplan erstellt werden, aus dem die Position und Art so wie Ladung und noch andere Attribute festgehalten werden, um den Körper nachher wieder richtig zusammensetzen zu können.
Für das Objekt wäre es so, als ob es nie kaputtgehen könnte, auch wenn man es in Atome zerlegt. Du hast selbst Links geliefert, wo es darum geht, dass Atome voneinander sich nicht unterscheiden lassen, nach deiner Prämisse müssten sie sich aber, wenn ich immer noch bestehen bleibe, auch wenn man mich in Atome zerlegt hat. So und nur dadurch funktioniert dein Paradoxon, eben durch diese Prämisse.
Ich kann das was Du da so schreibst nicht in Bezug zu dem von mir gesagten bringen. Erstmal ist es egal bzw. nicht hier wirklich primär relevant, ob sich Atome unterscheiden lassen oder nicht und auch müssten sie nicht unterscheidbar sein. Wo sage ich denn, dass Du weiter Du bleibst, wenn Du zerlegt bist? Wie kommst Du auf so etwas? Wenn Du zerlegt bist, dann bist Du weg, und wenn Du wieder zusammengesetzt bist eben wieder da.
NeP: „Ebenso könnte es sein, dass das Bewusstsein erhalten bleibt.“
Aber nur wenn es nicht in seine Bestandteile aufgelöst wird.
Versuch doch noch mal meine ersten Beiträge zu lesen, hilft eventuell. Davon mal abgesehen, welche Bestandteile hat denn ein Bewusstsein? Und wenn es welche gibt, und es wären eben die Atome, dann müsste es sich ja eben grade wieder wie zuvor gewesen zusammensetzen lassen. Auch wurde ja durch Wachstum und den Stoffwechsel eben auch schon einmal eben die Struktur aufgebaut. Warum sollte diese sich dann nicht zerlegen lassen und wieder identisch zusammensetzen lassen, mit dem Ergebnis, dass das Selbe Bewusstsein sich in dieser Struktur wieder bewusst wird?
NeP: „Und damit willst Du nun was sagen?“
Der Mensch hat zwar sein Bewusstsein festgestellt, aber er konnte nicht feststellen, woran er sein Bewusstsein festgestellt hat, deswegen ist die Geschichte auch so mysteriös, ungreifbar und unerreichbar, was sie eigentlich nicht ist.
Doch Du, sie ist es. :)
NeP: „Ich sage, wir können Bewusstsein nicht naturwissenschaftlich nachweisen, wir können es nicht messen und haben auch keine große Auswahl an Attributen um es zu definieren.“
Wir brauchen es nicht zu messen, weil es sich nicht um einen Objekt wie eben ein Stein eines ist, handelt, sondern es ist ein Produkt aus zusammengeschlossenen Einheiten. Deswegen kann man das Bewusstsein nicht irgendwo im Gehirn finden, es muss überall verteilt sein.
Wobei, wenn das Bewusstsein so eine komische Lichtgestalt wäre, wie man sich das so vorstellt, dann hätte es irgendeine physische Erscheinung, welche durchaus messbar wäre. Da sie aber nicht messbar ist, kann es sich nur um ein Produkt von bestimmten Einzelteilen handeln.
Oder wir können es nur noch nicht messen. Was wir nicht feststellen können muss deswegen nicht gleich nicht vorhanden sein. Auch das Neutrino brauchte so seine Zeit, bis es zu der Beschreibung auch ein reales messbares Teilchen gab.
Wenn das Bewusstsein vom Gehirn empfangen wird, dann wird vom Gehirn etwas empfangen, was für sich selbst eine Einheit ist und welche durchaus messbar sein müsste.
Wie gesagt, kann ja sein, das wir es noch nicht messen können.
NeP: „Und Du hast nicht den Eindruck an dem Eigentlichen vorbei zu fahren?“
Das spielt doch keine Rolle, ob es von außen verschlossen ist, Hauptsache es macht sich irgendwie bemerkbar, sonst hätten wir es nicht feststellen können.
Wir können es nur selber in uns erfahren. Das spielt schon eine große Rolle.
NeP: „Das Netzwerk das sie bilden, entsteht nicht einfach frei aus ihnen heraus, sondern unterliegt eben ganz klaren und bestimmten Kräften.“
Aber es kann irgendwo variieren, was es nicht könnte, wenn absolut alles durch eine große Kraft bestimmt wäre.
Dem kann ich so nicht zustimmen, und selbst wenn wir das mal so annehmen würden, es geht in der Analogie wie Du selber nun ja doch erkannt hast um eine bestimmte Sache, die deutlich gemacht werden soll. Wir können ja auch ein Handy und das dazu gehörende Netz als Analogie nehmen.
NeP: „Warum muss ich das, dann müssten die, welche sagen das Bewusstsein entstehe im Gehirn das ebenso zeigen können.
Zitat: "In dem Maße, in dem der Mensch sich immer wieder mit seinem Allzu-Menschlichen, mit negativen Gedanken und Gefühlen beschäftigt, speichert er negative „Programme" in seinem Ober- und Unterbewusstsein, also in seinem Gehirn."
So und wenn Erinnerungen, Wissen, Sprachfähigkeit im Gehirn gespeichert werden oder sich dort befinden, dann muss das Bewusstsein auch nicht weit davon entfernt sein. Der Fahrer sitzt ja auch schließlich im Auto und rennt diesem nicht hinterher, während das Auto seine Muskelkraft durch irgendwas empfängt und auf die Steuereinheiten überträgt.
Es gibt doch auch ferngesteuerte Autos. Auch sind Wissen und Erinnerungen nicht gleich Bewusstsein. Diese Dinge können doch ohne Probleme im Gehirn gespeichert sein, was eben dazu führt, das sich Bewusstsein in jeder Person als etwas Individuelles erfährt. Stelle Dir mal drei bunte Glassscheiben vor, rot grün und blau, jede Farbe entspricht nun einer individuellen Erinnerung. Nun kann das Licht ein und derselben Lampe durch alle drei Scheiben fallen, und das sogar gleichzeitig, wenn wir uns nun diese nebeneinander vorstellen.
Ein Beobachter hinter den Scheiben sieht nun ein rotes, ein grünes und ein blaues Licht. Wenn die Scheiben nicht klar sind, kann er nicht erkennen, ob nun hinter jeder Scheibe eine eigene Lichtquelle ist, oder ob es für alle drei ein und dieselbe Lichtquelle ist.
NeP: „Und was willst Du nun damit sagen?“
Du musst aber zumindest sagen können, welche Hirnregion das Bewusstsein empfängt, also Details nennen.
Warum muss ich das? Es kann ja auch keiner sagen, in welcher Region das Bewusstsein entsteht.
NeP: „Du argumentierst eben so, das wenn man in einen Körper sticht und dieser blutet, dann ist die Nadel Ursache für das Blut.“
Nein tu ich nicht, das kann aufgrund des Satzbaus so rüberkommen.
Nun dann ist es ja gut.
NeP: „Das ist aber nicht der Fall, das Blut muss im Körper sein. Die Nadel bringt es nur zum Vorschein.“
Was anderes hab ich nicht erzählt.
Schön das wir uns da nun doch einig sind. :)
NeP: „Aber ebenso wenig wie die Nadel nun Ursache für das Blut ist und dieses erschafft, könnte es sein, das eben das Gehirn nicht das Bewusstsein erschafft, sondern nur zum Vorschein bringt. Ich hoffe so ist es nun so klarer.“
Die Frage ist jetzt wie und warum.
Und damit sind wir beim Thema des Threads. :)
Ich habe die Ehre.