Gibt es Atlantis?
25.06.2003 um 09:55
Sagenhafter Inselkontinent, der nach Platons Altersdialogen "Timaios" und "Kritias" "außerhalb der Meerenge" (von Gibraltar?) gelegen haben, zeitweise mit den Staaten des Mittelmeerraums in Konflikt geraten und in einer furchtbaren Katastrophe untergegangen sein soll. Neuere geophysikalische Untersuchungen des Atlantikbodens haben ergeben, dass, zumindest seit die Erde von Menschen bewohnt ist, ein derartiger Inselkontinent im Gebiet des heutigen Atlantik nicht existiert haben kann. Die Frage nach dem Hintergrund des Berichtes ist noch ungeklärt.
Um das sagenumwobene Atlantis ranken sich Legenden und Träume der unterschiedlichsten Epochen und Kulturen. Friedvoll, technisch hoch entwickelt und vor allem glücklich sollen seine Bewohner gewesen sein.
Das Goldene Zeitalter hätte Atlantis repräsentiert, sagen alle, die an den versunkenen Kontinent glauben wollen, denn seine Existenz und sein Untergang sind keinesfalls gewiss. Überliefert ist der Mythos dieses im Meer versunkenen Kontinents durch den griechischen Philosophen und Schriftsteller Platon (427-347 v. Chr.).
In zwei schriftlichen Dialogen, "Timalos" und "Kritias", betonte er, dass die Existenz des Kontinents, von dem er spricht, keine Fiktion sondern Wahrheit sei.
Ein Mythos wird geboren
Als Dialogfigur Kritias berichtet Platon, er habe von Atlantis durch einen seiner Vorfahren, dem griechischen Staatsmann Solon, erfahren. Dieser habe von der Geschichte des versunkenen Kontinents auf einer Reise durch Ägypten gelesen.
Platon erwähnt in seinen Dialogen einen Krieg, der vor 9000 Jahren zwischen Atlantis und Ur-Athen stattgefunden haben soll. Er grenzt dabei die Kriegsführenden Parteien geografisch voneinander ab, indem er angibt, dass die einen innerhalb der "Säulen des Herkules", dem heutigen Gibraltar, und die anderen außerhalb lebten. "Die Atlanter lebten außerhalb dieser Säulen, auf diversen Inseln in offener See." Diese Angaben haben zu heftigen Spekulationen über die Lage von Atlantis geführt.
Einige Forscher vermuten, dass Atlantis im Gebiet der heutigen Azoren im Atlantik gelegen hat, andere rücken es näher an Amerika heran, z. B. an Bimini, eine Inselgruppe vor Florida, wo man tatsächlich unter Wasser Zeichen einer versunkenen Kultur gefunden haben will. Mit "Atlantik" muss Platon auch nicht unbedingt den Atlantischen Ozean gemeint haben: Das Wort war für die alten Griechen nur ein Synonym für "Weltumfassender Ozean". Somit kann Atlantis überall gewesen sein: in Troja, auf Santorin, in Indien.
Nach Platon war Atlantis ein ganz normaler Kontinent. "Es erstreckte sich von Norden nach Süden, hatte Berge, Flüsse, Seen und Ackerland." Die Hauptstadt von Atlantis war ringförmig angelegt. Sie breitete sich von einem Hügel über drei Kanäle und zwei Landgürtel aus, die von einer Prachtstraße überspannt wurden. Geistiges Zentrum soll ein Poseidontempel gewesen sein, ein prachtvolles Gebäude inmitten von Palastanlagen, denn Atlantis wurde von weisen Königen, Nachfahren des Meeresgottes Poseidon, regiert.
Das Zusammenleben der Menschen auf dem sagenumwobenen Kontinent schildert Platon als demokratische Idealgesellschaft, eine Staatsform, die er seinen Zeitgenossen immer wieder empfahl. Möglicherweise, so Kritiker, sei Atlantis nur eine ideologische Erfindung Platons gewesen, um seine philosophischen und politischen Anschauungen besser untermauern zu können.
Der Untergang einer ganzen Zivilisation Eines Tages soll Atlantis, so Platon, einfach einer Naturkatastrophe, einem Erdbeben, zum Opfer gefallen sein. Entspricht das der Wahrheit, dann müsste es sich nach Ansicht von Experten um eine gigantische submarine vulkanische Explosion gehandelt haben, die durch eine nachfolgende Flut und ein drastisches Ansteigen des Meeresspiegels Atlantis unter sich begrub. Laut Aussagen von Edgar Cayce beschworen die Atlanter in ihrem Hochmut insgesamt drei Katastrophen herauf. Diese waren alle soweit vorhersehbar, dass viele der Bewohner vor Eintritt der Katastrophen auswanderten. Die erste Katastrophe soll sich, so Cayce, ca. 50.000 v. Chr. ereignet haben. Die zweite teilte den Kontinent um 28.500 v. Chr. in drei kleinere Inseln mit den Namen Poseidia, Og und Aryan auf. Die letzte Katastrophe, ein Erdbeben, sei schließlich jene gewesen, die auch bei Platon Erwähnung fand. Sie führte zum endgültigen Untergang des sagenumwobenen Atlantis.
In Dialogen erzählt Platon, sein Urahn Solon hätte auf einer Reise von ägyptischen Priestern von einem Krieg Ur-Athens mit Atlantis 9000 Jahre vor seiner Zeit erfahren. Zu dieser Zeit gab es jedoch das Volk der Griechen noch nicht. Die ersten griechischen Völker tauchen erst im 2. Jahrtausend vor unserer Zeit auf. Verwunderlich ist deshalb auch, dass in Atlantis angeblich griechische Götter verehrt wurden. So soll Atlas, der erste König von Atlantis ein Sohn des Meeresgottes Poseidon gewesen sein. Historiker machten sich Gedanken über diese Diskrepanz und stellten eine Vermutung an: Vielleicht wurde eine historische Zahl falsch interpretiert und der besagte Krieg hat statt 9000 erst 900 Jahre vor Solons Zeit stattgefunden. Das wäre ca. im Jahr 1500 v. Chr. gewesen. Zu dieser Zeit gab es auf der ägäischen Insel Santorin tatsächlich einen Vulkanausbruch. Stimmt die Zeiten-Theorie, war Atlantis möglicherweise ein Teil des heutigen Griechenlands, was wiederum die Vorherrschaft der griechischen Götter dort erklären könnte.
Grüße Moki
Nobody is perfect