@Alteiche Ach ja, dies noch. Daß im Innern des Schwarzschildrandes eines SL Raum und Zeit umgekehrt wären, hängt davon ab, daß am Schwarzschildrand die Raumzeitkrümmung unendlich ist. Ist allerdings nicht unumstritten. Auch ich ging früher davon aus, hab aber hier auf Allmy Widerspruch erfahren und auch Links zu Seiten, auf denen es von Physikern eben anders beschrieben wird. Demnach würde die Dilatation erst an der Singularität gegen unendlich gehen - und dann gibts ja kein Dahinter mit exotischer Umkehrung.
Wäre die Raumzeitkrümmung hingegen bereits am Schwarzschildrand unendlich, dann hätte zudem bis heute womöglich gar nichts den selben überschritten. Eben weil für Bewegung Zeit vonnöten ist, am Schwarzschildrand die Zeit aber "auf Stillstand eingefroren" ist (bevor sie auf der anderen Seite in was anderes umkippen kann, sei es Raum oder Negativzeit). Weswegen es bis heute noch zu keinem SL gekommen sein könnte, sondern alle betreffenden Objekte nur "kurz davor stünden", ein SL zu werden. Für ferne Beobachter aber wären die Fast-SL von echten SL kaum zu unterscheiden. "Sehen" kann man SL ja nicht, nur aufgrund der gravitativen Auswirkungen ermitteln. Und nur das, was sich kurz davor abspielt (Ereignishorizont), kann noch beobachtet werden, bis die Wellen zu lang für Meßbarkeit werden. Das aber wäre auch bei so einem Fast-SL alles zu erwarten.
Was nun der Realität nahekommt, mögen andere, Berufenere beurteilen.
@Schnapspraline Ich fürchte, daß man das Innere eines SL nur ergründen kann, wenn man sich hineinbegibt. Und daß etwas hinausdringt, das sehe ich nicht. Hawking hat ja zwei "Bilder" gegeben, um seine Hawkingstrahlung zu veranschaulichen.
Das eine Bild mit den Vakuumfluktuationen direkt am Schwarzschildrand, bei denen sich das Teilchenpaar nicht gegenseitig vernichten kann, weil das eine ins SL ge"sogen" wird und das andere entkommt. Bei nem entweichenden Materieteilchen und nem gefangenen Antiteilchen würde das SL schrumpfen und der Raum außerhalb Materie hinzugewinnen, so als hätte das SL ein Teilchen von innen nach außen geschickt. Aber da bezahlt nicht wirklich das SL die energetische Rechnung des vom SL wegfliegenden Teilchens, sondern die Vakuumenergie des äußeren Raumes tut es. Im Innern würde das Antiteilchen ein Teilchen treffen, gemeinsam annihilieren, und die dortige Vakuumenergie wäre angewachsen. Insgesamt wäre also nur die Energie im SL angewachsen, um so viel wie das hineingefallene Teilchen an Vakuumenergie mitbrachte. Die Vorstellung liefe allerdings darauf hinaus, daß ein SL irgendwann komplett "verdampft" ist auf diese Weise, sodaß die gesamte Ausgangsmaterie des SL und noch mal so viel Energie via einfallende virtuelle Teilchen nun in einem winzigen Stück Vakuum drin stecken würde. Diese wahrlich immense Energie hätte eigentlich schon längst zu ner Materiebildung führen müssen, und zwar in wahrlich gewaltigen Mengen. Aber vielleicht kann Vakuumenergie sich auch über SL-Grenzen hinweg bewegen, sodaß automatisch und überall der Wert der Vakuumenergie stets (ungefähr) gleich hoch ist. Dann würde zwar Energie und also auch Information das SL verlassen können, und das schon immer, aber letztlich ist die Vakuumenergie und ihre "Information" für uns nicht wirklich greifbar, lesbar, nutzbar. Übrigens ist bei Vakuumfluktuationen nicht gewährleistet, daß stets nur das Antiteilchen ins SL fällt. Die Wahrscheinlichkeit ist gleich hoch fürs Teilchen. Also würde genauso oft die Materie außen wie innen mal erhöht, mal gemindert werden.
Das andere Bild, das Hawking verwendet, arbeitet nicht mit der Vorstellung, daß im Innern eines SL Raum und Zeit ineinander umgewandelt werden, sondern daß Zeit Zeit bleibt, hier aber negativ abläuft. Fällt also ein Teilchen in ein SL, dann wäre das nicht so, als würde es im Innern nun weiter fallen auf unserer Zeitleiste, sondern es fiele in die Vergangenheit. Das sähe in unserer Zeitleiste dann so aus, als fielen zwei Teilchen gleichzeitig auf den selben Punkt am Schwarzschildrand, und wenn beide einander dort begegnen, endet ihre Existenz. Ergo schrumpft das SL. Damit ein SL auf diese Weise schrumpfen kann, muß allerdings sämtliche Materie am Anfang, aus der ein SL sich ja bildet, aus diesen später einfallenden Teilchen bestehen. Was aber wird dann aus der Materie jenes Sterns, der zu einem SL kollabiert? Die muß ja auch irgendwo bleiben? Ebenfalls ins SL fallen ist nicht, sonst würde es ja nur erst recht schon in der Vergangenheit existieren. Und auch die Materie, die seit späterem Reinfallen immer weiter in die Vergangenheit reiste, bis zum Anfang des SL, was passiert nun mit ihr? Sie befindet sich ja nun wieder in Normal-Raumzeit, müßte also als Materie außerhalb des SL vorhanden sein, und zwar scheinbbar so, als wäre sie gerade entstanden. Zu deutsch: wenn aus einem Stern der Masse X ein SL entsteht, dann bleibt die Materie des Sternes von der Masse X dennoch außerhalb des SL erhalten, und zugleich stößt das SL bei Entstehung nochmals Materie der Masse X aus, die ebenfalls erhalten bleibt. Bei Entstehung eines SL müßte also die daran beteiligte Masse sich verdreifachen, Masse X des Ex-Sterns, die nicht ins SL fällt, Masse X, die dabei "entsteht" (in negativer Zeitlinie ausgestoßen), und die Masse X des SL. Immerhin aber "verbrauchen" sich 2 mal X über die Lebensdauer eines SL hinweg allmählich gegenseitig wieder. Abschließend noch dies: Schwarze Löcher können so niemals anwachsen; wie die Riesenlöcher im Zentrum von Galaxien mit millionenfacher Sonnenmasse entstehen können, wäre so ein totales Rätsel.
OK, viel Worte für nix, denn beide Bilder Hawkings sind eben nur das: Bilder zum Veranschaulichen. So isses also gar nicht (war mir dennoch wert, es durchzuspielen, auch so kann einem manch Mechanismus klar werden, den es ggf. zu berücksichtigen gilt). Wie die Hawking-Strahlung nun genau funzt, was sie "wirklich" ist, weiß ich noch immer nicht, irgendwann find ichs vielleicht noch heraus. Jedenfalls dient bisher kein Bild wirklich dazu, daß da Information ein SL verlassen kann, während es verdampft. Entweder bleibt sie drin und geht in die Vakuumenergie, oder sie bildet eine separate Zeitschleife (von den 2 mal X Massen, die mit dem SL am Anfang entstehen und mit ihm bis zum Ende allmählich vergehen).