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Schwarze Löcher

1.628 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Universum, Physik, Einstein ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Schwarze Löcher

12.05.2019 um 01:14
Zitat von Sonni1967Sonni1967 schrieb:Wenn er könnte würde er sich sagen: Ich muss möglichst hoch nach oben weil da habe ich die maximalste Eigenzeit (mehr Zeit auf der Uhr /ART ).
Ich würde es leicht anders formulieren. Der Ball würde sich sagen: Ich muss nach ART möglichst lange oben bleiben, wegen der maximalen Eigenzeit. Beliebig hoch kann er ja nicht fliegen, da er seinen Impuls und seine Energie (egal ob kinetische im Sinne von P. oder die in der Raumzeit) selbst nicht verändern kann.
Zitat von Sonni1967Sonni1967 schrieb:Ich muss das aber möglichst langsam machen weil mir sonst die die SRT einen Strich durch die Rechnung macht ( weil durch höhere Geschwindigkeit die Zeit wieder langsamer vergeht / sie runter drückt).
Auch hier gilt ja, dass der Ball am Impuls und der Energie selbst nichts ändern kann. Wenn er langsamer würde, müsste er also irgendwann auch wieder schneller werden. Das wäre aber ungünstig für ihn, da der Lorentfaktor 𝛾 bei höheren Geschwindigkeiten überproportional schnell wächst. Das Optimum für den Ball wäre laut SRT also eine konstante Geschwindigkeit.

Aber klar, der Ball müsste trotzdem einen Kompromiss zwischen SRT und ART finden. Details dazu hat Martin ausgeführt, siehe den Link oben.


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12.05.2019 um 01:23
Zitat von AlteicheAlteiche schrieb:Das hab ich im Internet gefunden (nach langem suchen). Die "Ladung" scheint wenn ich das richtig verstehe tatsächlich eine Eigenschaft vom Schwarzem Loch selbst zu sein.
Ah danke! :)

Gedanklich hatte ich mich bisher nicht über Kerr-Löcher hinaus gewagt... Aber was da steht ist jetzt irgendwie doch ganz logisch: Für die durch äußere Teilchen entstehende Magnetosphäre genügt ja die Rotation. Wenn noch ein Haar dazukommen soll, dann kann es das also nicht sein... ;)


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12.05.2019 um 01:30
PS.: Die Ladung wird sich mathematisch sicher beschreiben lassen, daran zweifle ich nach dem Zitat gar nicht. Von der Anschauung her bin ich aber raus (ist ggf. auch gar nicht anschaulich?!)... Und wie könnte man sowas wohl nachweisen bzw. von der Magnetosphäre unterscheiden? Grübel... Vielleicht kann es ja hier jemand erklären...


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12.05.2019 um 22:58
@Arrakai
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Ich muss nach ART möglichst lange oben bleiben, wegen der maximalen Eigenzeit.
Diese Aussage würde doch im Umkehrschluss bedeuten das der Ball dann gar nicht mehr nach unten fallen würde, den die maximale Eigenzeit wäre ja oben. Oder nicht?


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12.05.2019 um 23:45
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Diese Aussage würde doch im Umkehrschluss bedeuten das der Ball dann gar nicht mehr nach unten fallen würde, den die maximale Eigenzeit wäre ja oben. Oder nicht?
Ich hatte das Bild vom denkenden Ball jetzt mal so aufgegriffen, es passt auch gut zu dem von mir verlinkten Text von Martin...

Eigentlich wird der Flug des Balls einzig und alleine durch seine Geodäten bestimmt. Und die ergibt sich aus dem Impuls (anfängliche Geschwindigkeit und Richtung) und der Geometrie (und damit auch der Energie in) der Raumzeit. D.h. der Ball muss irgendwann fallen, ihm bleibt gar keine andere Wahl.

Die Perspektive wird hier sozusagen umgedreht:

Wir gehen davon aus, dass wir die beiden Ereignisse „Start des Balls“ und „Landung des Balls“ kennen. Wenn wir dazwischen die Flugbahnen (Kurven) des Balls anhand der kinematischen und der gravitativen Zeitdilatation in ein Diagramm einzeichnen und addieren, dann ergibt sich exakt eine Parabel. Die Perspektive des Balls zeigt also, weshalb die Flugbahn des Balls zwischen den beiden Ereignissen im 3D-Raum (qualitativ) die geometrische Form hat, die sie hat.

Um die genauen Punkte der Kurve zu berechnen, also eine quantitative Lösung zu erzielen, wird man das wohl berechnen müssen. In der Berechnung wird sich dann (hoffentlich) bestätigen, dass der Ball wieder nach unten fällt... ;)


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13.05.2019 um 01:06
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Diese Aussage würde doch im Umkehrschluss bedeuten das der Ball dann gar nicht mehr nach unten fallen würde, den die maximale Eigenzeit wäre ja oben. Oder nicht?
Ich sehe überhaupt nicht, daß die Eigenzeit irgendwie anders als "maximal" sein könne. Im Video fängt er ja noch so an mit der "bewegten Uhr", die halt langsamer liefe. Dann aber spricht er von der Uhr des bewegten Objekts (der Orange), na und die tickt doch stets gleich schnell, nie langsamer. Weils schließlich die auf der Geodäte "mitbewegte" und damit im Bezugssystem seiner Orange "ruhende" Uhr ist.

Sonst fand ich seine Vids nachvollziehbar gut, aber bei diesem steig ich irgendwie nicht durch. Wieso sollte eine Geodäte weg vom Gravitationszentrum weg "wollen"? Und wieso sollte ein Objekt in seinem Bezugssystem sich Sorgen machen, ob es für andere Beobachter schnell bewegt erscheint?

Hier besagtes Video, zur Erinnerung...


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13.05.2019 um 09:23
@perttivalkonen
@Arrakai

Sorry, ich bin durcheinandergekommen. Ich habe einfach maximale Eigenzeit und minimale Eigenzeit verwechselt.
Natürlich wird die Eigenzeit länger wenn ich weiter vom Gravitationszentrum weg bin.

Im Epstein wird es auch gut erklärt:

https://www.relativity.li/de/epstein/lesen/h0_de/h4_de

Wobei ich hier einfach nochmals zum besseren Verständnis wiederholen will:
Der Name “Prinzip der maximalen Eigenzeit” ist hier ein bisschen irreführend; was tatsächlich maximiert wird ist der Quotient ∆τ / ∆t , wenn wir wie Epstein mit τ die Eigenzeit und mit t die Koordinatenzeit bezeichnen. ....
Kann man sich kräftefrei von X nach Y durch die Raumzeit bewegen, so geschieht das entlang einer Bahn, bei welcher für den Quotienten ∆τ / ∆t ein Maximum resultiert, wenn ∆τ auf einer mitbewegten Uhr gemessen wird.



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13.05.2019 um 10:10
Der Name “Prinzip der maximalen Eigenzeit” ist hier ein bisschen irreführend; was tatsächlich maximiert wird ist der Quotient ∆τ / ∆t , wenn wir wie Epstein mit τ die Eigenzeit und mit t die Koordinatenzeit bezeichnen.
Yepp, danke, @mojorisin

Is zwar noch immer nicht ganz einfach, aber wenigstens der Knackpunkt ist schon mal klar.


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13.05.2019 um 23:52
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Der Name “Prinzip der maximalen Eigenzeit” ist hier ein bisschen irreführend; was tatsächlich maximiert wird ist der Quotient ∆τ / ∆t , wenn wir wie Epstein mit τ die Eigenzeit und mit t die Koordinatenzeit bezeichnen. ....
Kann man sich kräftefrei von X nach Y durch die Raumzeit bewegen, so geschieht das entlang einer Bahn, bei welcher für den Quotienten ∆τ / ∆t ein Maximum resultiert, wenn ∆τ auf einer mitbewegten Uhr gemessen wird.
Hmmm... Das verstehe ich nicht... Weshalb denn der Quotient ∆τ / ∆t? Hier
τ zu nehmen macht m.E. doch überhaupt keinen Sinn, die Eigenzeit ist doch invariant?! Also weshalb nicht τ / ∆t?

Evtl. (wahrscheinlich) mache ich ja einen Denkfehler, aber ein ∆τ sehe ich nicht... Meine Überlegung, aus einigen Artikeln v.a. von Martin zusammengebastelt (ggf. ist das ja allgemein interessant, und hoffentlich auch bei genauer Prüfung nicht zu peinlich):

Zunächst mal der Fall ohne räumlichen Abstand, sondern lediglich mit einem zeitlichen Abstand ∆t (a.k.a. Koordinatenzeit). Der Ball erreicht das Ereignis Y dann einfach, wenn er an Ort und Stelle liegen bleibt (v = 0). Die Koordinatenzeit ∆t entspricht in diesem Fall logischer Weise genau der Eigenzeit τ. Und auch der Raumzeitabstand s entspricht wegen v = 0 exakt der Eigenzeit*:

s^2 = \Delta t^2 – \Big( \frac{\Delta x}{c}\Big)^2 = {\Delta t}^2 – \Big( \frac{0}{c}\Big)^2 = {\Delta t}^2


Es gilt also s = ∆t = τ und damit τ/∆t = 1. Das ist die absolut kürzeste Strecke durch die Raumzeit - einfach gar nicht bewegen und Däumchen drehen. Ein ∆τ ist nicht zu sehen...

Das funktioniert entsprechend auch für v > 0. Wenn der Ball schneller ist (was er wegen seines Impulses nicht vermeiden kann), muss er am Ende langsamer werden, um genau pünktlich bei Y zu sein. Seine Weltlinie verläuft also so, dass der Ball einen Umweg macht. Um seine Eigenzeit zu optimieren, versucht er wieder mit konstanter Geschwindigkeit zu fliegen. Um der Geodäten zu folgen, muss der Ball das beliebig oft wiederholen, bis seine Teilstrecken infinitesimal klein sind:

s = dt\cdot \sqrt {1 - \Big(\frac{v}{c}\Big)^2}


Ein Beobachter, der sich mit konstanter Geschwindigkeit von X nach Y bewegt, muss wegen der Invarianz von τ exakt dieselbe Eigenzeit auf seiner Uhr messen wie der Ball auf dessen Uhr. Für beide muss daher s = τ gelten. D.h. allgemein gilt statt τ/∆t = 1:

\frac{\tau}{dt} = \sqrt {1 - \Big(\frac{v}{c}\Big)^2}=\sqrt{\frac{1}{\gamma}}


Das γ ist der Lorentzfaktor, der sich bekanntlich für v gegen c immer mehr 1 annähert. D.h. auch τ/dt nähert sich für immer kleinere Teilstecken beliebig an 1 an. Aber auch hier kein ∆τ zu sehen...

Was mache ich falsch?

*) Mit der gängigen Darstellung des Vierervektors: (-t, x/c, y/c, z/c).


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14.05.2019 um 00:09
PS.: Das ist natürlich nur die SRT-Sicht unter Berücksichtigung der kinematischen Zeitdilatation. Ich sehe jetzt nichts, was die ART ändern würde, außer eine leichte Veränderung der Flugbahn. Aber evtl. übersehe ich ja auch etwas...


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14.05.2019 um 01:04
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb am 10.05.2019:Ich muss hier MartinB etwas verteidigen.
Ach ja.. nun er hat halt nicht an die Gezeitenkräfte gedacht in dem Moment, sonst hätte er sie wie den Luftwiderstand ausgeschlossen. Das ist aber kein Angriff der Verteidigt werden müsste.
Ich schrieb: Den find ich gut!

Aber verteidige mal... dass "hört" er sicher gern.
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb am 10.05.2019:Da haben sich schon Leute Gedanken gemacht. Ich zitiere hierzu zwei Veröffentlichungen
Sehr nett dass du mal nachgeschaut hast! Danke.
Erster Link...zu spät.
Den 2ten kannte ich noch nicht!
Vielen Dank für den Hinweis.

Ändert aber dennoch nichts dran, dass ich selbst drauf kam das Strahlung erzeugt wird. ;)
Grüße Z.

PS Eigenzeit = invariant.


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14.05.2019 um 07:43
@Arrakai
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Es gilt also s = ∆t = τ und damit τ/∆t = 1. Das ist die absolut kürzeste Strecke durch die Raumzeit - einfach gar nicht bewegen und Däumchen drehen. Ein ∆τ ist nicht zu sehen...
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Das γ ist der Lorentzfaktor, der sich bekanntlich für v gegen c immer mehr 1 annähert. D.h. auch τ/dt nähert sich für immer kleinere Teilstecken beliebig an 1 an. Aber auch hier kein ∆τ zu sehen...
Du hast doch in deinem letzten Term \frac{\tau}{dt} stehen. Das ist im Prinzip genau das was gemeint ist (das τ muss auch ein dτ sein). Ich werde hier wiedergeben was Josef Gassner in seinem Videoclip gesagt hat:

Die Eigenzeit τ eines Beobachters aus Sicht irgeneines Beobachters ist gegeben mit:

d\tau_{SRT} = dt \cdot \sqrt{1-\frac{v^2}{c^2}}

Das ist genau die Zeitdilatation in der SRT. DAs ist auch das erste Diagram in Martin Bäckers Blog.

Die Eigenzeit in der Nähe einer Masser aufgrund der ART ist gegen mit:
d\tau_{ART} = dt \cdot \sqrt{1-\frac{R_s}{r}}



Im Prinzip könnten wir hier schon beide Gleichungen durch dt dividieren und haben wieder den Term \frac{\tau}{dt}. Gaßner macht aber etwas anderes.

Er linerarisiert die beiden Wurzelausdrücke:

\sqrt{1-\frac{v^2}{c^2}} \approx = \left( 1 - \frac{v^2}{2c^2} \right)

\sqrt{1-\frac{R_s}{r}} \approx \left( 1 - \frac{R_s}{2r} \right)


Jetzt rechnet er die Eigenzeit des Objektes aus die sich aus der Summer der beiden Eigenzeiten τSRT und τART bildet.

d\tau_{ges} = d\tau_{SRT} + d\tau_{ART} = dt \cdot \left( 1 - \frac{v^2}{2c^2} \right) + dt \cdot \left( 1 - \frac{R_s}{2r} \right)

d\tau_{ges} = dt \cdot \left( - \frac{v^2}{2c^2} - \frac{R_s}{2r} \right)


Den Rest beschrieben ich später. Allerdigns sieht man hier das die Beschreibung in meinem Epstein-Link und bei Gassern die Gleichen.

@Z.
Zitat von Z.Z. schrieb:Ach ja.. nun er hat halt nicht an die Gezeitenkräfte gedacht in dem Moment, sonst hätte er sie wie den Luftwiderstand ausgeschlossen
Er hat sie doch gerade nicht einbezogen. Auf hjeden Fall hatten diese beiden Aussagen für mich einen ironischen Ton

Beitrag von Z. (Seite 59)
Und der zwei vorher.
Zitat von Z.Z. schrieb:Ändert aber dennoch nichts dran, dass ich selbst drauf kam das Strahlung erzeugt wird. ;)
Das will ich nicht abstreiten ;-)
Zitat von Z.Z. schrieb:PS Eigenzeit = invariant.
Invariant aber nicht automatisch optimal (maximal oder minimal).


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14.05.2019 um 10:01
@Arrakai
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Den Rest beschrieben ich später. Allerdigns sieht man hier das die Beschreibung in meinem Epstein-Link und bei Gassern die Gleichen.
Oje ich hatte es zu eilig ;-)

Alos zurück zu:

d\tau_{ges} = dt \cdot \left( - \frac{v^2}{2c^2} - \frac{R_s}{2r} \right)


Jetzt können wir für den Schwarzschildradius schreiben:

R_s = \frac{2GM}{c^2}

https://www.spektrum.de/lexikon/physik/schwarzschild-radius/12986

Damit wird der rechte Term zu:

- \frac{2GM}{2c^2r} = - \frac{GM}{c^2r} = \frac{\Phi}{c^2}


mit
\Phi = - \frac{GM}{r}


Φ ist genau das Gravitationspotential wie wir es aus dem Newton Gesetz kennen wenn wir alles einsetzten erhalten wir:

d\tau_{ges} = dt \cdot \left( - \frac{v^2}{2c^2} + \frac{\Phi}{c^2} \right)


Im Prinzip steht jetzt hier genau die Lagrange Funktion, aber noch nicht ganz, denn die Einheit auf beiden Seiten ist immer noch nur Zeit, während bei der Variationsrechung die Wirkung minimiert wird, sprich eine Einhiet Energie mal Zeit. Wie erhalten wir das? Wir multiplizieren die gesamte Funktion mit -mc2, dann erhalten wir:

- d\tau_{ges} mc^2 = dt \cdot \left( - \frac{v^2 \cdot (- mc^2)}{2c^2} + \frac{-\Phi mc^2}{c^2} \right) = dt \left( \frac{mv^2 }{2} - m \Phi \right)


Den richtigen Pfad, also den klassischen Pfad, erhält man jetzt durch Integriereren und anschließendes Auffinden des Minimumpunktes. Das Minuszeichen auf der linken Seite führt dazu, dass das Minimum genau dort ist wo dτ ein Maximum hat. Daher Maximierung der Eigenzeit. So habe ich das jetzt auf die Schnell einterpretiert. Muss nochmal genauer Quer lesen. Bitte schreibt für Korrekturen, wenn was falsch ist, was gut möglich ist :-)
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Was mache ich falsch?
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Also weshalb nicht τ / ∆t?
Du versuchst einen Zeitpunkt (τ) zu berechnen, ausgehend von einem einem Zeitraum ∆t.

Die Herleitung der Eigenzeit ist auch hier in differentieller Form angegeben:
Wikipedia: Zeitdilatation#Eigenzeit


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14.05.2019 um 10:04
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Invariant aber nicht automatisch optimal (maximal oder minimal).
Aber invariant heißt, dass sich der Wert nicht ändern kann. Da stellt sich die Frage maximal und minimal doch gar nicht. Optimiert wird daher ja auch nicht τ, sondern der Quotient.

Den Rest deiner Ausführungen muss ich mir noch mal genau durchlesen, leider eher nicht vor heute Abend. Vielen Dank schonmal vorab für deine ausführliche Antwort! :)


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14.05.2019 um 10:15
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Aber invariant heißt, dass sich der Wert nicht ändern kann. Da stellt sich die Frage maximal und minimal doch gar nicht. Optimiert wird daher ja auch nicht τ, sondern der Quotient.
Dazu wollte ich nocht etwas schreiben.

Beim Zwillingsparadoxon, werden zwei Pfade dargestellt von Raumzeitpunkt A1 nach A4 zu kommen. Dabei sind A1 und A4 bei an derselben räumlichen Stelle.

537px-Zwillingsparadoxon

Wir können das Bild jetzt auch so betrachten das es zwei mögliche Pfade gibt um in der Raumzeit von A1 nach A4 zu kommen. Und wir könnten noch unendlich viele weiter Möglichkeiten hinzuzeichnen. Was ist der UNterschied ob wir über Punkt 5 nach Punkt A4 gelangen oder über Punkt B nach A4 gelangen?

--> Die Anzeige auf der eigenen Uhr wenn wir am Ziel ankommen.

Es gibt nur einen möglichen Weg bei dem die Uhrzeit eine maximale Zeit anzeigt wenn wir in A4 ankommen. Und das ist genau dann, wenn wir nicht beschleunigen, also entlang unsere Geodäte nach A4 reisen.

Beim Zwillingparadoxon, wie oben dargestellt, ist es nun so das immer einer entlang der Geodäte nach A4 reist und der andere zwangsläufig einen Weg abseites der Geodäte wählen muss. Daher ist die Eigenzeit vom Reisenden immer kürzer da er nicht auf einer Geodäte resit und daher auch nicht die maximalen Eigenzeit hat. Und daher benötigt es auch immer eine Beschleunigung, das heißt ein Ereignis das ihn wieder zurückbring. Das geht automatisch einher mit eiiner Kraftwirkung.

Das heißt die Eigenzeit ist natürlich invariant, aber sie hängt natürlich vom Pfad ab, den wir in der Raumnzeit zurücklegen. Und es gibt nur exakt einen Pfad zwischen zwei Raumzeitpunkten bei dem die Eigenzeit maximal ist. Das ist genau die Geodäte.


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14.05.2019 um 11:03
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Das heißt die Eigenzeit ist natürlich invariant, aber sie hängt natürlich vom Pfad ab, den wir in der Raumnzeit zurücklegen. Und es gibt nur exakt einen Pfad zwischen zwei Raumzeitpunkten bei dem die Eigenzeit maximal ist. Das ist genau die Geodäte.
Da hast du natürlich recht. Auf die Beschleunigung/Kraft kommt es dabei nicht mal an, sieht man auch sehr schön an deinem Minkowski-Diagramm. Selbst ein instantaner Richtungswechsel ohne Krafteinwirkung hätte (rein theoretisch) denselben Effekt...

Damit erledigt sich meine ursprüngliche Frage natürlich. Vielen Dank! :)


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14.05.2019 um 11:15
@Arrakai
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Selbst ein instantaner Richtungswechsel ohne Krafteinwirkung hätte (rein theoretisch) denselben Effekt...
Das ist richtig.

Für alle die es interessiert:
Wikipedia: Zwillingsparadoxon#Variante ohne Beschleunigungsphasen


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14.05.2019 um 12:12
Für alle die das tiefer interessiert:
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Das heißt die Eigenzeit ist natürlich invariant, aber sie hängt natürlich vom Pfad ab, den wir in der Raumnzeit zurücklegen. Und es gibt nur exakt einen Pfad zwischen zwei Raumzeitpunkten bei dem die Eigenzeit maximal ist. Das ist genau die Geodäte.
Unter Abwesenheit von Gravitationsquellen, sprich im Rahmen der SRT, ist die Eigenzeit immer gaenau dann maximal wenn das Beobachtungsobjekt seine Geschwindigkeit nicht ändert.

Wählen wir z.B ein Koordinatensystem in dem das Objekt ruht, dann ist die Geodäte so das das Objekt ruhen bleibt. Wählen wir ein Koordiantensystem in dem das Objekt eine Geschwindigkeit v hat dann ist die Geodäte entlang dieses Geschwindigkeitsvektors.

In der ART ist dies nicht mehr der Fall. Dazu mal zwei konkrete Beipiele:

Nehmen wir an ein Objekt befinde sich zum Zeitpunkt t2 = τ1 = 0 am Ort x = 0 und habe die Geschwindigkeit v = 0;

In der SRT ist nun die Geodäte parallel zum Zeitpfeil, sprich die maximale Eigenzeit ergibt sich genau dann wenn das Objekt zum Zeitpunkt t2 = τ2 = 2s immer noch am Ort x = 0 befindet. Das t2 = τ2 bedeuted das wir den Vorgang aus dem Intertialsystem des Objektes beschrieben haben.

In der ART ist das nicht mehr der Fall:
Die maximale Eigenzeit erhält man dann wenn sich das Objekt Richtung Masse bewegt. Nehmen wir an das Massenzentrum befinde sich bei
x = 10 und das Objekt befinde sich zum Zeitpunkt t1 = τ1 = 0s am Ort x = 0. Dann ist im Gegensatz zur SRT die maximale Eigenzeit nicht erreicht wenn das Objekt bei x=0 stehen bleibt. Sondern die maximale Eigenzeit ergibt sich daraus das Objekt in Richtung Massenzentrum "beschleunigt". Die Geodäte ist Richtung Masse gekrümmt. Allerdings hängt die Geodäte auch vom Anfanggeschwindigkeitvektor ab. Für kleine Anfangsgeschwindigkeiten geht die Geodäte durch die Masse, das heipt das Objekt stürzt auf die Masse. Für große Anfangsgeschwindigkeiten geht die Geodäte in einer gekrümmten Bahn um das Objekt.


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Schwarze Löcher

14.05.2019 um 14:18
Um es nochmal klar und deutlich herrauszustellen...

Die Eigenzeit eines beschleunigten Objektes ändert sich nicht, sie ist konstant, invariant!
Sowohl in der SRT als auch in der ART.

Nur aus Sicht eines Beobachters, dessen Uhr ruht oder unterschiedlich beschleunigt... wird geschlossen, dass die von ihm beobachtete beschleunigte Uhr.... unterschiedlicher Weise getaktet. Eigenzeit meint nun mal Eigenzeit der Uhr des a priori frei fallenden oder beschleunigten und nicht irgend ein anderes Zeitmass, zB. das eines in relativer Entfernung zum Objekt situierten oder beschleunigten Beobachters.

NGse Z.

Ps: Flache RZ.
Auch hier nochmal klar und deutlich.
Die RZ ist a prori gekrümmt, keine Uhr, kein Objekt, kein Raumabschnitt, welche etwaig in flacher Metrik ruhend oder beschleunigt. Flacher Raum in Der ART ist prinzipiell unmöglich, da alles, Uhr, Objekt, Energie, was irgendwo im Raum platziert um lokale Metrik zu vermessen bereits selbst die RZ krümmt. Abgesehen davon das die Raumzeit auch ohne vorhandenes Objekt, mit aller höchster Wahrscheinlichkeit, gekrümmt. Auch wenn sie durch angehend unendliche Expansion des Raums in vergehender Zeit immer flacher gebügelt. https://www.scinexx.de/news/kosmos/einstein-gilt-auch-auf-grossen-skalen/

Die RZ kann nur in absolut infinitesimalen kleinen lokalen Raumabschnitten, als flach behandelt werden. Was sich selbstredend erklärt wenn wir uns einen Großkreis vorstellen und nun einen winzig kleinen Abschnitt herausschneiden, dessen Krümmung gegeben, aber dann infinitesimal herausgebrochen, mathematisch vernachlässigbar gering. Kann man sich wie unendlich viele kleine Treppenstuffen vorstellen, die sich zu einem Großkreis zusammenfügen.

Das hilft zwar ungemein komplexe Rechnungen der ART zu umgehen und zu vereinfachen, führt auch zu absolut brauchbaren Ergebnissen, dh heisst aber nicht dass die RZ dort tatsächlich absolut flach.. Niet.


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Schwarze Löcher

14.05.2019 um 14:40
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb:Er hat sie doch gerade nicht einbezogen. Auf hjeden Fall hatten diese beiden Aussagen für mich einen ironischen Ton
Nun wenn ich a priori so urteilen würde, käme ich aus dem analysieren hier vermeintlich gesagt und somit gemeinten, ja gar nicht mehr raus.. Beispiel... Ich kann mir schon denken wie dein Hinweis auf die Gezeitenerwärmung betreff Hálōn-E motiviert war..
aber ich behandle diesen in wissenschaftlicher Manier, als für mich brauchbaren Hinweis. Für einen solchen ich grundsätzlich Dankbar, egal und wie auch immer Zustande kommend...
Zitat von mojorisinmojorisin schrieb am 10.05.2019:Dazu betrachtet er den Effekt isoliert, ohne Gezeitenkräfte hinzuzunehmen, die diese Trajektorie in diesem Fall nicht (messbar) ändern würden.
Nein er betrachtet den Effekt nicht isoliert, er stellt heraus dass man den Luftwiderstand nicht mit einbeziehen darf (sollte).
Er hat jedoch vergessen das ausser dem "LW" weiterhin die Gezeitkräfte anfallen, die Martin korrekter Weise, wenn daran gedacht, genauso ausgeschlossen hätte. Da vetraue ich auf Martin.

Deine Formulierung...."die diese Trajektorie in diesem Fall nicht (messbar) ändern würden." ist rein rhetorischer, aber nicht wissenschaftlicher Art. Man kann doch einen tatsächlich anfallenden Effekt, nicht damit "wegbegründen" er wäre nicht messbar.
Das wäre ja noch schöner, alles nicht messbare für unwirklich erklären zu wollen. So wäre Albert niemals zur ART gekommen.....
Er war ja überzeugt das G-Wellen unmöglich messbar... Die Existenz eines realen Effektes, eines Zustandes, oder entprechender Dynamik, kann nicht von deren Messbarkeit abhängen...sondern nur von der gesuchten "Realität".

Z.


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