@Sonni1967 Sonni1967 schrieb:ich komme jetzt irgendwie durcheinander. Ich hatte es so verstanden dass die Eigenzeit invariant ist.
DIe Eigenzeit ist invariant das ist richtig. Aber was heißt invariant genau? Z.B. ist Ruhemasse invariant, d.h. egal aus welchem Bezugssystem ich eine bestimmte Ruhemasse beschriebe ist ihr Wert der gleiche. Das heißt aber nicht das alle Ruhemassen den gleichen Wert haben.
Dasselbe ist es mit der EIgenzeit.
Nimm an Raumfahrer Bob und ALice befinden sich zum Zeitpunkt A an einem bestimmte Punkt in der Raumzeit und beide stellen die Uhr auf 0 s.
Dann bewegt Bob sich durch die Raumzeit zum Raumzeitpunkt B. Wenn er dort ankommt steht ein bestimmte Zeit auf der Uhr und das ist die vergangene Eigenzeit die er benötigt hat um von A nach B zu kommen.
Raumfahrerin Alice bewegt sich ebenfalls zum Raumzeitpunkt B allerdings auf einem anderen "Weg" (Trajektorie) und wenn sie ankommt, steht eine andere Zeit auf ihrer Uhr.
Beide haben also um von A nach B zu kommen unterschiedliche lange gebraucht, die Eigenzeiten der beiden unterscheiden sich.
In der englischen WIkipedia gibt es eine treffende Beschriebung:
In relativity, proper time along a timelike world line is defined as the time as measured by a clock following that line.
Übersetzt: Eigenzeit ist die definiert als die Zeit die eine Uhr messen würde die einer bestimmten Weltlinie (Weg durch die Raumzeit) folgt.
The proper time interval between two events on a world line is the change in proper time.
Das Eigenzeitintervall ist die Zeitdauer die zwei Eregnisse auf einer bestimmten Weltlinie verbindet.
The proper time interval between two events depends not only on the events but also the world line connecting them, and hence on the motion of the clock between the events.
Das Intervall der Eigenzeit nicht nur ab von den beiden Eregnissen in der Raumzeit , sonder auch von der Weltlinie die diese verbindet.
Der letzte Absatz ist wichtig. Eine Geodäte ist genau diejenige Weltline die die beiden Raumzeitpunkte verbindet und dabei den größten Eigenzeitintervall entspricht. Man spricht dann vom Prinzip der maximalen Eigenzeit.