@zDu gehst nicht wirklich auf meine Argumente ein. Zum Beispiel die Korrektur deiner eigenen Zitate, oder auch das Zitat aus Einstein online, das du zwar anführst, aber das deine Argumentation in keinster Art und Weise stützt. Anscheinend ist es leichter, immer wieder neue Aussagen aus der Hüfte zu schießen...
Ein letzter Versuch, eine Diskussion mit dir zu führen:
Z. schrieb:Genau. Zu Behaupten Gravitation wäre grundsätzlich mit dem Energiebegriff gleichzusetzen ist Humbug.
Wo schreibe ich das? Kannst du eine Aussage von mir zitieren, die in diese Richtung geht?
Z. schrieb:Es gibt keine Gravitations-Energie im statischen Gravitations-Feld, die Masse (folgend immer Ruheenergie) krümmt den leeren Raum ART. Ein frei fallender spürt nichts (Scheinkraft), ausser, die Gezeitenkräfte (Keine Scheinkraft), die ihn laut Weyl-Tensor verformen wird. Genau die Gezeitenkräfte spürt er also doch... damit ist deine Behauptung, Gravitation sei eine Scheinkraft, übern Jordan.
Wo habe ich behauptet, dass die Gezeitenkräfte eine Scheinkraft sind bzw. dass man sie nicht spürt? (Wieder die Frage: Zitat?)
Allerdings ist der Schluss, dass die Gravitation keine Scheinkraft ist, weil Gezeitenkräfte keine Scheinkraft sind, so oder so ein Trugschluss. Gezeitenkräfte treten auch dann auf und sind spürbar, wenn man die Gravitation auf die Raumzeitkrümmung zurückführt (siehe meine Ausführungen zum Weyl-Tensor weiter unten).
Man kann noch viel mehr spüren als Gezeitenkräfte, obwohl die Gravitation eine Scheinkraft ist. Du befindest dich bspw. permanent im freien Fall entlang einer Geodäte in Richtung Erdmittelpunkt. Der Erdboden beschleunigt dich glücklicherweise permanent von deiner Geodäte weg, mit ziemlich genau 9,81 m/s². Sobald diese Beschleunigung wegfällt, zum Beispiel weil du einen Schritt zu viel nach vorne an der Klippe gehst, wirst du - ganz kräftefrei - entlang einer Geodäte weiter in Richtung Erdmittelpunkt fallen. Und das wirst du ganz sicher spüren, spätestens einige Meter weiter unten...
Z. schrieb:Dein Schluss, Weyl-Tensor wäre nur für G-Wellen zuständig ist somit der gleichen über den Jordan.
Du hast geschrieben, dass man den Weyl-Tensor nicht wegtransformieren kann, auch wenn der Ricci-Tensor verschwindet. In exakt diesem Szenario befinden wir uns in einem Raum ohne Masse, es handelt sich also um die Vakuumlösungen der Feldgleichungen. Und genau dann sind Gravitationswellen eben auch die einzige Form von Gezeitenkräften. Für alles andere wäre ja ein Objekt mit Masse nötig, und dann hätten wir wieder einen Ricci-Tensor...
Für alle (ohne Mathematik, mit Tensoren rechnen und die zugehörigen Differentialgleichungen zu lösen, das übersteigt eh meine Fähigkeiten): Der Riemann'sche Krümmungstensor beschreibt die Krümmung der Raumzeit. Ist er null, ist die Raumzeit an diesem Punkt nicht gekrümmt. Man kann ihn in zwei Tensoren zerlegen, den Ricci- und den Weyl-Tensor. Martin Bäker beschreibt das sehr gut in seinem (extrem guten!) Buch. Weiter unten erläutere ich das genauer für alle hier (das wäre so mittendrin zu lang), angelehnt an seinen Text und ergänzt um eigene Anmerkungen (Fehler sind also sicher auf mich zurückzuführen, nicht auf ihn;-)).
Z. schrieb:G-Wellen transportieren Energie.
Natürlich tun sie das. Bei einem Merger zweier Schwarzer Löcher sogar ziemlich viel. Habe ich etwas anderes geschrieben? (Zitat?)
Z. schrieb:Zudem ist der Begriff Gravitations-Feld physikalisch unstrittig und allgemein verständlich, was damit gemeinet. Er ist über all Gang und Gebe.
Klar wird der Begriff von Physikern genutzt, siehe die Diskussion an anderer Stelle. Ganz kurz: Er gehört trotzdem nicht zur geometrischen Interpretation der ART. Physiker sind da nicht immer so genau, das können sie sich leisten. In populärwissenschaftlichen Büchern hat er trotzdem nichts zu suchen, da er häufig für Verwirrung sorgt.
Abgesehen davon: Da du nicht schreibst, was du mit Gravitationsfeld meinst, kann ich nicht beurteilen, ob deine Sicht "physikalisch unstrittig" ist... Wie gesagt, Namen sind Schall und Rauch. Das Wort Gravitationsfeld kann jeder aufgreifen, egal, was er damit meint...
Z. schrieb:einen schwingenden Raum
Das ganz sicher nicht. Damit etwas „schwingt“, muss es elastisch sein. Das ist die Raumzeit (und auch der Raum) allerdings nicht.
Z. schrieb:Und noch schlimmer, wenn man glaubt einem statischen Gravitationsfeld, einen Bewegungsbegriff andichten zu müssen (Du), dass auf Grund irgendeiner Bewegung.. etwaige "Graviatations-Energie"... nach draussen propagieren müsse, "um hinaus zu kommen"...
Die Raumzeit kann stationär sein, das gilt z.B. für die Schwarzschild-Metrik. Sie kann auch statisch (und damit immer gleichzeitig auch stationär) sein, z.B. im Fall der Kerr-Metrik. Aber was willst du mir mit dem Begriff "statisches Gravitationsfeld" genau sagen?
Allgemein gilt: Ein Feld weist allen Punkten eines Raumes (bzw. der Raumzeit oder ganz allgemein einer Mannigfaltigkeit) einen Wert zu, z.B. einen Vektor oder Tensor. Das ist a priori erst mal eine rein mathematische Sicht ohne direkten Bezug zur Realität. Damit sich eine Kraft entfalten kann, muss diese übertragen werden oder sich auf andere Art und Weise manifestieren.
Beschreiben kann man das (rein mathematisch) natürlich über ein Gravitationsfeld, auch wenn dieser Begriff in der ART grundsätzlich überflüssig ist (du hast ja schon den Begriff der Raumzeit).
Um zum Schwarzen Loch zurückzukommen: Ein schwarzes Loch erzeugt eine sehr starke Raumzeitkrümmung. Eben diese ist es, der die Geodäten folgen. Und entlang der Geodäten fällt dann wieder die Masse (bzw. das Objekt, der Beobachter, auch das Licht, etc.). Hierfür ist keine Kraft erforderlich. Und das beste: Die Raumzeitkrümmung liegt nicht innerhalb des Horizonts.
Wenn du ein Gravitationsfeld definieren willst, das diesen Effekt (also die Bewegung entlang einer Geodäte in Richtung des Schwarzen Lochs) unabhängig von der Raumzeitkrümmung auslöst, müsstest du das bitte näher erläutern. Beim elektromagnetischen Feld ist z.B. ein Austauschteilchen (Photon) nötig. Aber Photonen (ja, ich weiß, das ist schwer zu definieren) könnten den Horizont nicht verlassen. Ein Graviton genausowenig.
Also wie funktioniert der Mechanismus aus deiner Sicht genau?
Z. schrieb:Und genau dort warst du mit deiner "wie kommt Gravitation aus dem Loch Frage"..
Du hast das natürlich beleidigend gemeint. Ironischer Weise steht in dem von dir zitierten Text ziemlich genau das, was ich dir die ganze Zeit zu erklären versuche.
Z. schrieb:Klar die "Smartphonetastatur", formuliert die auch die unterschwelligen, miessen kleinen Zusatzbemerkungen selbst...!?
Welche Bemerkungen meinst du genau? (Zitat...)
Bei dieser Gelegenheit: Polemik bringt die Diskussion nicht voran, ad hominem "Argumente" kannst du dir sparen. Oder was trägt "Arrakai flach" zur Diskussion bei?
Z. schrieb:Gespannt auf die Pseudotensoren...
Nö hast du nicht verdient die Aufklärung bzgl Pseudotensoren, besonders wenn Du noch nie davon gehört hast, ist dann dem gemäss einfach zu auffwendig... dir das zu erklären.
Hatte ich mir gedacht. Trifft mich hart. Aber evtl. für die anderen? ;-)
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Hier die Ausführungen zu den Tensoren:
Der Ricci-Tensor beschreibt, wie sich das Volumen eines Objekts durch die Geometrie der Raumzeit verändert. Häufig nimmt man zur Veranschaulichung eine Staubkugel. Alle Staubkörner seien anfangs gleich schnell und unbeschleunigt, sie folgen also ihren Geodäten. Und sie beeinflussen sich nicht gegenseitig (was natürlich idealisiert ist, da sich eigentlich alle massebehafteten Objekte beeinflussen, auch wenn sie sehr klein sind…).
Sobald die Raumzeit gekrümmt ist, können die Staubkörner trotz dieser Anfangsbedingungen ihren Abstand zueinander ändern. Wenn sie das im Mittel in die gleiche Richtung tun, dann ändert sich ihr Volumen. Falls sich eine Masse im Zentrum der Staubkugel befindet (wie beim schwarzen Loch), dann verringert sich das Volumen zwangsläufig. Das funktioniert auch, wenn die Staubkörner anfangs nicht gleich schnell sind. Dann wird die Sache mathematisch deutlich kompliziert, aber über Mathematik sprechen wir hier ja nicht...
Die Volumenänderung wird durch den Verlauf der Geodäten verursacht, man kann sie also mit dem Riemann'sche Krümmungstensor beschreiben. Oder genauer mit einem Teil dieses Tensors, dem Ricci-Tensor. Dass dieser so kompliziert ist (für die vier Dimensionen der Raumzeit zehn Zahlen!), liegt daran, dass alle Geodäten in verschiedene Richtungen verlaufen könnten...
Also, für den Ricci-Tensor wird eine Masse benötigt, sonst passiert nichts, da die Raumzeit nicht gekrümmt ist. Anders sieht der Fall beim Weyl-Tensor aus. Die Form der Staubkugel kann sich ja prinzipiell auch beliebig ändern, ohne dass sich das Volumen verändert. Das würde zum Beispiel bei der Spaghettifizierung der Staubkugel am Schwarzen Loch passieren - sie wird immer länger gezogen, aber das Volumen bleibt gleich (kann man mathematisch zeigen - aber wie gesagt...). Der Weyl-Tensor beschreibt also die Ausbreitung der Raumzeitkrümmung (erst die Füße, dann der Kopf, daher die Nudel...). Das sind dann die sogenannten Gezeitenkräfte, und die wirken auch im Vakuum, unabhängig von Masse.
Im Vakuum gibt es allerdings wie gesagt keine Masse (Quanteneffekt mal außen vor, die gibt es in der ART nicht). Daher verschwindet der Ricci-Tensor und der Riemann'sche Krümmungstensor gleicht dem Weyl-Tensor, und es gibt daher auch keine Krümmung der Raumzeit mehr. Im Vakuum gibt es also nur eine einzige Möglichkeit, wie Gezeitenkräfte wirken können, die Gravitationswellen.