Kohlendioxid unter die Erde pumpen ?
09.03.2007 um 21:41jup aber sonne auf- und untergänge würden viiiiiel bunter und es würde kribbeln wennman
gemüse isst .....
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Anstatt es in die Luft zu blasen, wollen Kohlekraftwerke das schädliche Treibhausgas CO2 einfach vergraben. Doch die Technik birgt möglicherweise Risiken, die noch nicht erforscht sind.Das technische Verfahren
Eine Versuchsanlage zum Abscheiden und Verflüssigen des Treibhausgases läuft bereits seit Herbst 2008 im brandenburgischen Vattenfall-Kraftwerk Schwarze Pumpe. Spätestens 2015 will der Energiekonzern den entscheidenden Schritt weiter gehen und ein Großprojekt starten. Im Braunkohlemeiler Jänschwalde soll die Carbon Capture Storage (CCS)-Technologie zum ersten Mal bei der kommerziellen Stromproduktion zum Einsatz kommen.
Das Kohlendioxid (carbon dioxide) soll nach dem Verbrennen der Kohle eingefangen (capture), über eine Pipeline abtransportiert und unterirdisch dauerhaft eingelagert (storage) werden. Für Letzteres hat Vattenfall zwei Standorte im Oderbruch im Auge, erste Erkundungen laufen. Salzwasser führende Gesteinsschichten in mehr als tausend Meter Tiefe könnten dort insgesamt bis zu fünf Millionen Tonnen CO2 pro Jahr aufnehmen.Die Risiken
Das Prinzip hinter der neuen Technologie klingt einfach: Gemessen am Brennwert setzt Kohle zwar mehr CO2 frei als jede andere Energieform - rund 1,2 Kilogramm Kohlendioxid pro Kilowattstunde Strom. Tief unter die Erde gepackt, kann das schädliche Treibhausgas die Atmosphäre jedoch nicht weiter aufheizen. Ein vermeintlich guter Weg also, um die umstrittenen Kohlekraftwerke weiter nutzen und gleichzeitig das Klima schützen zu können.
Denn das Erforschen möglicher Risiken hat erst begonnen, Überwachungsmethoden für tief eingelagertes Gas sind noch nicht entwickelt. Ursachen und Folgen eines möglichen CO2-Lecks sind unbekannt, heißt es etwa beim Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU), auch der Einfluss des Gases auf das Grundwasser sei nicht geklärt.Ob diese Technologie etwas bringt, ist fraglich!
Zudem hängt die CCS-Technologie vom sicheren Speichern des CO2 ab - nur wenn das Gas in der Erde bleibt, sinkt die Konzentration in der Atmosphäre. Doch im Gegensatz zum Abtrennen des Kohlendioxids im Kraftwerk und einem sicheren Transport zum Speicher hängt die Zuverlässigkeit der Lager von natürlichen Gegebenheiten ab. Leere Erdgasfelder eignen sich besser als Salzwasserschichten, da sie bereits bewiesen haben, dass sie dicht halten. Geeignete Gasfelder allerdings gibt es in Deutschland wenige.
Mit der Technik lassen sich unter dem Strich maximal 80 Prozent der CO2-Emissionen einfangen, heißt es beim Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie. Gleichzeitig sinke der Wirkungsgrad eines Kraftwerks um bis zu 44 Prozent, wodurch entsprechend mehr Kohle verbrannt werden muss. Auch der Wasserbedarf steige um gut 90 Prozent. Die höheren Kraftwerkskosten durch CCS wiederum müssten die Verbraucher tragen - verschiedene Studien gehen von nahezu doppelt so hohen Strompreisen aus.Ein Vorteil für die Energieerzeuger?
Bisher gibt es keine bundesweiten Regeln, die das Einlagern von Kohlendioxid in großem Stil erlauben. Unter der ehemaligen großen Regierungskoalition war ein entsprechendes Gesetz in letzter Minute gescheitert. Grund dafür war die heikle Haftungsfrage: Die Verantwortung für die unterirdischen CO2-Lager sollte 30 Jahre nach dem Abschalten eines Kraftwerks auf die jeweiligen Bundesländer übergehen. Viel zu kurz, fanden vor allem Politiker aus Norddeutschland. Denn dort liegen - abgesehen von den ostdeutschen Bundesländern - die meisten potentiellen Speicher. Und dort waren Bürger bereits auf die Barrikaden gegangen, als der Energiekonzern RWE Chart zeigen Pläne für ein CO2-Lager in Schleswig-Holstein verkündete - und wegen des massiven Protests auch gleich wieder auf Eis legte.Quelle:
Schwarz-Gelb will nun einen zweiten Anlauf für ein CCS-Gesetz wagen. Vielmehr muss Berlin sich daran machen, denn laut einer EU-Richtlinie sind die Mitgliedstaaten verpflichtet, bis Sommer 2011 entsprechende Regeln zu schaffen.