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Pyramiden in Gizeh

10.357 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Pyramiden, Gizeh, Görlitz ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Pyramiden in Gizeh

30.07.2019 um 14:47
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Aber das sind doch schlicht die Grenzen der Steinlagen.
Nein, eben nicht. diese Strukturen verlaufen nicht parallel zu den Ebenen bzw. zur Grundlinie. Deswegen hatte ich extra noch mal auf das andere Bild verlinkt, wo das klarer wird.


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Pyramiden in Gizeh

30.07.2019 um 14:58
Doch, exakt Steinlagen.

Riefen-001

Riefen-002


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30.07.2019 um 15:06
@perttivalkonen
@Nemon
@Spöckenkieke
Schaut doch mal einfach bei Jean Pierre Houdin rein. Der hat gute Bilder von den Struckturen und vermutete ja dahinter die "innere Rampe".


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Pyramiden in Gizeh

30.07.2019 um 15:13
@perttivalkonen
Hm, es ist frappierend. Jetzt finde ich gerade nichts mehr, das die Diagonalen bestätigt. Anscheinend erscheint durch die Gebäudegeometrie bei ganz bestimmten Blickwinkeln da so ein Parallaxenthema bzw. perspektivische Verzerrung, weil die Schrägen die den gegebenen perspektivischen Effekt noch stark verstärken. Oder so.

Ich behalte das mal im Auge und schlage augenblicklich wieder Alarm, sobald sich neue Diagonalen zeigen ;)


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Pyramiden in Gizeh

30.07.2019 um 19:01
Ich muss ja noch was nachliefern. :)
Hier ist ein Abbild eines Models für eine Grabanlage, gefunden von Rainer Stadelmann im Taltempel von Amenemhet III. in Daschur.

modellamenehets
(Mark Lehner, Geheimnis der Pyramiden, S. 227)
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Bei dem Winkel ist schon Klettern grenzwertig, nur noch was für sehr geschickte/geübte. Und wie sollten sie die Verblendungssteine mitgenommen haben? Das einzige, was mir dazu einfällt, ist ein Gerüst. Von unten aufliegend auf der schrägen, fertigen Wand und sukzessive verlängerbar.
Die Verkleidungssteine wird man gleich mit verlegt haben, sonst dürfte es zu gewaltigen Problemen führen. Ideal war wohl ein Bau einer "Stufe", also man hat seine Rampe bis auf Lage 20 gebaut, nun setzt man eingerückt vier oder fünf Lagen auf und bildet somit einen neuen kleineren Pyramidenstumpf. Zwischen Lagenbasis und dann zb. Lage +5 setzt man immer keine Minirampen aus zb. Schlammziegeln. Hat man diese neue Lagenbasis gebaut füllt man den Raum mit den Backing Stones/Verkleidungssteinen und zieht gleichzeitig die Rampe weiter in die Höhe. Verwirrt? Ich auch. :D

2019-07-30 17 47 13-maragioglio piramidiOriginal anzeigen (0,2 MB)

Idealste Form einer Rampe wäre dann eine Zick-Zack-Rampe die sich an den Pyramidenkörper anlehnt. Weiterer Vorteil wäre man muss mit den Steinen nicht "um die Ecke", man benötigt nur Schlitten die an beiden Enden eine Befestigung für die Zugseile haben um dann in der Kehre einfach "Kopf zu machen", man ändert nur die Zugrichtung und muss relativ wenig hebeln oder rumwuchten. Allerdings gibt es bei meiner Idee einen gewaltigen Nachteil, man würde doch eine große Menge Schlammziegel benötigen und genau die wurden in den Abraumhalden nicht groß nachgewiesen (Müller-Römer). Gewaltige Holzverbauungen würde ich fast ausschließen, wobei es sowas vieleicht wirklich gab, man hat die dann einfach für die nächsten Pyramiden genutzt. Aber das wäre nun wirklich gewaltigste Spekulation.

Weil du sagtest nur geübte könnten auf der Steigung stehen, Nööö.

DSC01578Original anzeigen (0,3 MB)
(Rainer Stadelmann, Die ägyptischen Pyramiden, S. 96)

Es sieht natürlich heftig aus erstmal:

DSC01576

Nur sind die ja zum Anfang nicht glatt, sondern durch die Bossen und Formen sollte man schon stehen können. Dazu kommt das man sich mit einem aufliegendem Gerüst locker eine Arbeitsplattform bauen könnte, nur oben die letzten Lagen wird wohl knifflig da man dort so gut wie keinen Platz hat.
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Kenne ich von Abbildungen und wäre hier der ideale Werkstoff gewesen. Ich habe im Netz leider keine genauen Angaben gefunden, wie die afrikanischen Bambusarten aussehen, ob sie für Bauzwecke taugen und ob die Agyter an sie herangekommen wären.
Nehme aber mal an, dass sie mit ganz gewöhnlichen Holz gearbeitet haben. Wenn sie denn ein Gerüst benutzt haben
Holz war kostbar, daher wird man wohl auch nur noch wenig Holz aus dem Zeitraum finden. Kupfermeißel hat man ja auch nur eine handvoll gefunden und das obwohl die zu tausenden genutzt wurden. Die alten Ägypter waren die geborenen DDR-Bürger, wir hatten doch nichts! ;)
Zitat von NemonNemon schrieb:Die Ressourcen waren da eher knapp und ggf. ein teures Handelsgut, je nach dem über wleche Epoche wir reden. War nicht die libanesiche Zeder nachgewiesen? Das Reich hatte aber nicht zu allen Zeiten die Ausdehnung.
Ganz normaler Handel würde ich mal sagen, Zedernöl war wohl ein extrem wichtiges Mittel bei der Mumifizierung. (https://www.wissenschaft.de/geschichte-archaeologie/zedernoel-hielt-mumien-frisch/)
Zitat von SpöckenkiekeSpöckenkieke schrieb:Musst du mal hier suchen FrankD (RIP) hat hier mehrfach Pyramiden genannt, wo man die Rampenspuren sehen kann.
Mir fallen im Moment nur zwei ein, einmal die Pyramide in Meidum und für die Cheopspyramide wird auch erwähnt das es eventuell eine gibt. (Borchardt, Meidum, 1928: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/borchardt1928/0028/image )
Zitat von NemonNemon schrieb:Ja, exakt die meine ich.
Das kommt daher das die Steinlagen alle eine andere Höhe haben. Da sind immer mal ein paar Ausreißer dabei die einem dann auffallen. Auflistung der Vermessungsergebnisse von Goyon findet man hier: Wikipedia: Mesure des rangs d'assises de la pyramide de Khéops oder auch hier: https://www.ifao.egnet.net/bifao/078/23/ (Archiv-Version vom 24.09.2020) )
Zitat von dawn62dawn62 schrieb:Schaut doch mal einfach bei Jean Pierre Houdin rein. Der hat gute Bilder von den Struckturen und vermutete ja dahinter die "innere Rampe".
Die innere Rampe halte ich persönlich für die unwahrscheinlichste Idee überhaupt. Zum einen müsste man die Steine durch irgend welche Gänge schleppen, dann kommt das die Ägypter in den Pyramiden nur falsche Gewölbe wie Kraggewölbe errichtet haben und dann das Problem mit dem Verschließen der ganzen Strukturen etc. Witzig aber völlig untauglich, da würde ich sogar noch eher auf eine Linearrampe mein Geld setzen und die halte ich wegen der Höhe und dem Materialverbrauch schon für absolut unmöglich.


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Pyramiden in Gizeh

30.07.2019 um 20:14
Zitat von ThorsteenThorsteen schrieb:Weil du sagtest nur geübte könnten auf der Steigung stehen, Nööö.
Kein Problem für Dachdecker und Bergsteiger. Aber das Risiko ist unübersehbar. Wer hier den Halt verliert ist unrettbar verloren. Ich möchte nicht wissen, wie vielen Menschen genau das passiert ist.

Je länger ich mich mit der Sache beschäftige, desto klarer wird mir, welche emormen Probleme beim Bau einer großen Pyramide gelöst werden mussten. Logistik, Statik,Vermessung, Präzision bei der Herstellung, Transportprobleme und warscheinlich noch so einiges anderes.


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Pyramiden in Gizeh

30.07.2019 um 21:01
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Je länger ich mich mit der Sache beschäftige, desto klarer wird mir, welche emormen Probleme beim Bau einer großen Pyramide gelöst werden mussten. Logistik, Statik,Vermessung, Präzision bei der Herstellung, Transportprobleme und warscheinlich noch so einiges anderes.
Wie wir mittlerweile wissen, waren die Menschen die dort arbeiteten, "privilegiert".
Das Risiko verletzt oder gar umzukommen, wurde anscheinend in Betracht gezogen.


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Pyramiden in Gizeh

30.07.2019 um 21:05
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Wer hier den Halt verliert ist unrettbar verloren. Ich möchte nicht wissen, wie vielen Menschen genau das passiert ist.
Na ja, ein paar Seile oder Netze könnte man wohl gespannt haben.


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01.08.2019 um 11:24
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Kein Problem für Dachdecker und Bergsteiger. Aber das Risiko ist unübersehbar. Wer hier den Halt verliert ist unrettbar verloren. Ich möchte nicht wissen, wie vielen Menschen genau das passiert ist.
85
(Quelle: https://www.ch-forrer.ch/Archaeologie/Galerie/Gizeh/Block-4.htm )

Ist das in deinen Augen wirklich so unbesteigbar? Ich denke mal nicht. Und man wird wohl auf jeden Fall einen Haufen Leute verloren haben, das war zur damaligen Zeit wohl eher normal. Die meisten von uns wären zur damaligen Zeit wohl schon länger tod, die Lebenserwartung war schlicht nicht sehr hoch. Und dafür brauchen wir nicht einmal sehr weit in der Zeit zurück gehen, auch bei uns gab es diese Probleme.
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Je länger ich mich mit der Sache beschäftige, desto klarer wird mir, welche emormen Probleme beim Bau einer großen Pyramide gelöst werden mussten. Logistik, Statik,Vermessung, Präzision bei der Herstellung, Transportprobleme und warscheinlich noch so einiges anderes.
Jupp. Stell dir nur mal die Unmengen an Trinkwasser vor die man täglich benötigte.
Zitat von DyersEveDyersEve schrieb:Wie wir mittlerweile wissen, waren die Menschen die dort arbeiteten, "privilegiert".
Das Risiko verletzt oder gar umzukommen, wurde anscheinend in Betracht gezogen.
Das Risiko bestand definitiv, aber wie hoch war das Risiko wenn man dich für irgend einen Feldzug rekrutiert hat? Man war zur damaligen Zeit Eigentum, man hat dir gesagt "Spring" und du durftest nur die Frage "Wie hoch?" stellen.


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Pyramiden in Gizeh

01.08.2019 um 12:05
Zitat von ThorsteenThorsteen schrieb:Ist das in deinen Augen wirklich so unbesteigbar?
Naja, bei FrankD sehen die Verkleidungssteine der Cheopspyramide aber so aus:

Verwest1 big

Vernord big

Verpannord big

Wenn man hingegen weniger qualitativen Kalkstein nimmt und dann noch 4 1/2 Jahrtausende Erosion berücksichtigt, dann könnts heute anders aussehen als zur Zeit des Pyramidenbaus. Das Foto von Christian Forrer is von der Mykerinos-Pyramide.
Zitat von ThorsteenThorsteen schrieb:Und man wird wohl auf jeden Fall einen Haufen Leute verloren haben, das war zur damaligen Zeit wohl eher normal.
Ja, das erzählte man früher, zusammen mit der "Info", daß man die Pyramiden von Sklaven bauen ließ.


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Pyramiden in Gizeh

01.08.2019 um 13:31
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Naja, bei FrankD sehen die Verkleidungssteine der Cheopspyramide aber so aus:
Pertti schau mal nach rechts, da siehst du das die Verkleidungssteine nur am Eingang geglättet wurden. Eventuell sieht man es hier besser.

69-Mykerinos
(Quelle: https://stereoimage.de/3d-fotos/aegypten/pyramiden-von-gizeh )

Vermutlich waren die zu tief im Sand und daher für die Steinräuber nicht interessant genug, bei den anderen Pyramiden findet man ja meist im unteren Bereich auch Teilstücke der intakten Verkleidung vor. Warum die an der Mykerinos-Pyramide aber nicht geglättet sind, keine Ahnung. Meine persönliche Meinung ist das er vor der kompletten Fertigstellung gestorben ist. Eventuell könnte bei Reisner was dazu stehen, allerdings sind das mal ebend fluffige 400 Seiten.
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Ja, das erzählte man früher, zusammen mit der "Info", daß man die Pyramiden von Sklaven bauen ließ.
Nur wurde auch immer wieder erzählt es gabe gar keine Sklaven im Alten Reich, hmmm, kommt wohl massiv auf die Sichtweise an. Auf dem Palermostein findet man ja die folgende Aussage zu Snofru:
(Jahr 14) Zerhacken des Nubier-Landes; Herbeibringen von 7 000 Gefangenen und 200 000 Stück
Rindern & Kleinvieh
(Quelle: WILKINSON, Toby A.: Royal Annals of Ancient Egypt. The Palermo Stone and its associated fragments )

Ich kann leider nur mit einer alten Quelle aufwarten: 1902, Heinrich Schäfer

2019-08-01 13 02 17-1902 - Abhandlungen
(Quelle: https://www.biodiversitylibrary.org/page/29238069#page/512/mode/1up )

Und diese Zwangsumsiedlungen bzw. Überfälle auf Nachbarn zum Erwerb von Menschenmaterial tauchen ja mehrfach auf in der Literatur. Die waren also genau so "frei" oder "versklavt" wie alle anderen Ägypter der damaligen Zeit. Allerdings sind die Leute wohl nicht aus dem Grund "erworben" worden damit sie Pyramiden bauen, sondern eher um die Nahrungsversorgung im Reich sicher zu stellen. Fruchtbares Ackerland hatte man ja im Überschuß. Butzer gibt für 2.500 BC ja eine Schätzung von 130 Personen pro Km² im Niltal an (Butzer, Early Hydraulic Civilization in Egypt, Table 4).


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Pyramiden in Gizeh

01.08.2019 um 14:41
Zitat von ThorsteenThorsteen schrieb:ertti schau mal nach rechts, da siehst du das die Verkleidungssteine nur am Eingang geglättet wurden. Eventuell sieht man es hier besser.
Das ist aber doch die Mykerinos-Pyramide.


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Pyramiden in Gizeh

01.08.2019 um 15:13
Zitat von DyersEveDyersEve schrieb:Das ist aber doch die Mykerinos-Pyramide.
Das ist richtig, man kann aber wohl davon ausgehen das sich die Bautechnik nicht besonders unterscheidet in der 4. Dynastie. Und diese unfertige Form findet man leider nur an der Mykerinospyramide. Bei den Verkleidungssteinen wusste man ja das diese passgenau aneinander liegen mussten, daher macht eine Vorfertigung schon Sinn. Feinarbeiten zum seitlichen anpassen erfolgen dann bei Verlegung und die abschließende Glättung dann am Stück über große Flächen. Im Kernmauerwerk kann man eigentlich reinwerfen was man so an Steinen übrig hat, um es mal ganz salopp zu sagen. Ich sehe das immer von der Praktikerseite, warum sollte ich aufhören etwas zu verwenden das vorher super geklappt hat. Und das die Technik der Baumeister ab Snofru gut war sieht man ja daran das die Pyramiden der 4. Dynastie alle noch stehen, die von Djedefre in Abu Roasch mal ausgenommen.


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Pyramiden in Gizeh

01.08.2019 um 16:46
@Thorsteen
Zitat von ThorsteenThorsteen schrieb:Jupp. Stell dir nur mal die Unmengen an Trinkwasser vor die man täglich benötigte
Ja, das ist ja nur eine der Fragen die geklärt werden wollen. Einfach aus dem Nil schöpfen war ja nicht - Fäkalbakterien usw.
Aber es gab da ja auch eine Frage die ich seinerzeit an FrankD (RIP) stellte und die er mir leider nicht mehr beantworten konnte.
Es gibt ja immer wieder diese Berechnungen zu der verfügbaren "Manpower" mit der das Projekt gestemmt wurde.
Sieht ja in der Theorie auch immer ganz gut aus - aber wir reden ja nicht über den Bau einer Garage. 20 Jahre Bauzeit werden dafür angegeben. Über die ganze Zeit mussten die Arbeiter Steine brechen, transportieren und stapeln. Jeder der schon mal wirklich körperlich gearbeitet hat weiß, das schon der 3. Stein nicht mehr so fix ging wie der 1. Und auch mit Pausen bist du abends fertig wie ein Brötchen. Und jetzt braucht es gutes Essen - Brot und Bier reichen da nicht um die verbrauchte Energiereserven aufzufüllen, es brauchte ja auch noch was für den nächsten Tag.
Die Frage war, wie viel Kalorien brauchte so ein Pyramidenknecht pro Tag und wie haben die das über 20 Jahre für die ganze Truppe rangeschafft damit die nicht nach 1 Woche in der Sonne umkippen wie eine Trittleiter.
Information wie der Palermo Stein geben schonmal Hinweise wie es mit gehandhabt wurde.


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01.08.2019 um 16:59
@Thorsteen
Zitat von ThorsteenThorsteen schrieb:Die innere Rampe halte ich persönlich für die unwahrscheinlichste Idee überhaupt.
Ich bin jetzt auch kein Verfechter dieser Theorie, aber ich fand es sehr bemerkenswert mit welcher Energie und Aufwand er dieser Theorie nachgegangen ist . Was er da alles gemacht hat um seine Idee zu veranschaulichen und nicht nur einfach fabuliert hat.
Mein Respekt gilt daher seinem Aufwand und nicht seiner Idee :-) Nur um das mal festzuhalten!


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Pyramiden in Gizeh

01.08.2019 um 20:16
Zitat von dawn62dawn62 schrieb:Brot und Bier reichen da nicht um die verbrauchte Energiereserven aufzufüllen
War das nur so ein Spruch oder kannten sie tatsächlich schon Dünnbier? Das war hierzulande bis vor etwa 300 Jahren das Unversalgetränk, durch die (geringe) Vergärung nicht so keimbelastet wie Wasser.


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Pyramiden in Gizeh

01.08.2019 um 20:30
@Lupo54
Die kannten wohl schon das Bier :-) Hat aber nicht viel mit dem zu tuen was wir da heute drunter verstehen....
http://www.nurbier.de/das-bier-der-pharaonen-bierbrauen-im-alten-aegypten/
PROST :-)


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01.08.2019 um 20:54
Zitat von ThorsteenThorsteen schrieb:Pertti schau mal nach rechts, da siehst du das die Verkleidungssteine nur am Eingang geglättet wurden. Eventuell sieht man es hier besser.
Ja, da nahm man auch Granit für die Verkleidung, Insofern stimmts, hier beim Mykerinos ließ man die Verkleidungssteine außer beim Eingang "rustikal", das war nicht die Erosion. Dennoch war das bei der Cheopspyramide eben anders. Die oben abgebildeten Verkleidungssteine finden sich an der Westseite der Pyramide, also gerade nicht beim Eingang an der Südseite.
Zitat von ThorsteenThorsteen schrieb:Nur wurde auch immer wieder erzählt es gabe gar keine Sklaven im Alten Reich
Ach ja? Wer hat denn sowas erzählt? Es gab praktisch zu allen Zeiten Sklaven in Ägypten. Aber die haben nur einen kleinen Bruchteil der Bevölkerung ausgemacht und stellten keinen wirtschaftlichen Faktor dar, wie es etwa in Griechenland und Rom war.
Zitat von ThorsteenThorsteen schrieb:Auf dem Palermostein findet man ja die folgende Aussage zu Snofru:
Da steht was von Kriegsgefangenen. Wo steht da was von Sklaven?
Kriegsgefangene aus benachbarten Gebieten wurden als Söldner rekrutiert oder gelangten als handwerkliche Fachleute in den Dienst Ägyptens
https://www.archaeologie-online.de/nachrichten/pharao-siegt-immer-krieg-und-frieden-im-alten-aegypten-421/ (Archiv-Version vom 28.09.2020)
Neben der Anwerbung als Söldner, war es durchaus üblich, Soldaten eroberter Gebiete als Kriegsgefangene in die Armee zu integrieren.
Wikipedia: Militärwesen im Alten Ägypten

Es bleibt also dabei, Du erzählst hier Mären aus vergangenen Zeiten.
Zitat von ThorsteenThorsteen schrieb:Und diese Zwangsumsiedlungen bzw. Überfälle auf Nachbarn zum Erwerb von Menschenmaterial tauchen ja mehrfach auf in der Literatur.
Ja klar. Babylonisches Exil zum Bleistift, da wurden zigtausend Judäer in mehreren Etappen nach Babylonien verbracht, zuvor ähnlich viele Israeliten und Judäer nach Assyrien. Kriegsgefangene in solchen Dimensionen dienen der wirtschaftlichen und politischen Destabilisierung des besiegten Landes, da man nicht die Underdogs, sondern "die oberen Zehntausend" deportierte, auch Handwerker udgl. Hatte auch den Vorteil, daß die dann im Siegerland die Wirtschaft mitankurbelten. Oder in der Verwaltung nützlich wurden.

Sklaven waren das zuallermeist nicht (mags in geringen Mengen auch darunter gegeben haben, keine Ahnung). Klar waren sie nicht frei, wieder nach Hause zu ziehen, aber ein Menschenrecht auf Freizügigkeit gabs damals eh noch nicht: auch die einheimischen angestammten "Vollbürger" konnten nicht mal eben ihr Land verlassen und ins Ausland umsiedeln. Die Exulanten hatten also keine gesonderte Einschränkung, weil sie nicht in die alte Heimat zurück durften.
Zitat von ThorsteenThorsteen schrieb:Allerdings sind die Leute wohl nicht aus dem Grund "erworben" worden damit sie Pyramiden bauen, sondern eher um die Nahrungsversorgung im Reich sicher zu stellen.
Nee Du, man holte sich Fachpersonal ins Land, nicht "breite Bauernmasse". Soldaten, Handwerker, Schreiber/Beamte. Sicher auch Architekten, Bauleute, Zimmerer...
Zitat von ThorsteenThorsteen schrieb:Bei den Verkleidungssteinen wusste man ja das diese passgenau aneinander liegen mussten, daher macht eine Vorfertigung schon Sinn. Feinarbeiten zum seitlichen anpassen erfolgen dann bei Verlegung und die abschließende Glättung dann am Stück über große Flächen.
Du meinst echt, die verlegen grobe Klumpen als Pyramidenhülle und wollten dann nachträglich bis hoch zum Pyramidion nachher glattschleifen? Wie gesagt, Granitsteine.

**********

Was die Versorgung der Arbeiter mit Flüssigkeit betrifft, so standen den Bauarbeitern täglich zwei Krüge Bier zur Verfügung. Da ein Krug einem halben Hekat entspricht, hatten die Bauarbeiter ein Hekat Bier pro Tag. Das sind 4,8 Liter (nach altägyptischer Umrechnung entspricht ein Würfel mit einer Königselle Kantenlänge 30 Hekat). Das Bier hatte wies scheint schon damals bis 6% Vol Alkohol, wurde aber verdünnt und diente so als keimarmes Hauptgetränk der Bevölkerung. Und bei schwerer Arbeit wurde der Alk auch schneller verbrannt.


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Pyramiden in Gizeh

04.08.2019 um 20:31
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Ja, da nahm man auch Granit für die Verkleidung, Insofern stimmts, hier beim Mykerinos ließ man die Verkleidungssteine außer beim Eingang "rustikal", das war nicht die Erosion. Dennoch war das bei der Cheopspyramide eben anders. Die oben abgebildeten Verkleidungssteine finden sich an der Westseite der Pyramide, also gerade nicht beim Eingang an der Südseite.
Die Pyramiden unterscheiden sich definitiv in einigen Punkten, aber das Grundprinzip blieb gleich: Stufenkern -> Backing Stones & Verkleidung -> Rampen erhöhen/umbauen -> Goto Stufenkern. Anders macht in meinen Augen keinen Sinn, weder kann man erst die Außenhülle errichten noch andere Kombinationen machen. Die Nebenpyramiden wurden ja ähnlich errichtet, man wechselt nicht einfach das Bausystem. Es wäre vieleicht möglich den ganzen Stufenkern bis zur Spitze zu bauen und um dann in einem zweiten Schritt die Backing Stones & Verkleidung zu setzen, aber das ergibt bautechnisch keinen wirklichen Sinn, oder? Je nach dem welchen Rampentyp man favorisiert wäre so etwas sogar komplett unmöglich.

Bei einer umlaufenden Spiralrampe müsste man zb. von oben her anfangen um nachträglich die Verkleidung zu installieren. Das ist fast unmöglich für die damalige Zeit. Und selbst heute würde das keinen Sinn ergeben. Baut man von unten nach oben und setzt dabei gleich die Verkleidung ergibt es dagegen wieder Sinn.

Bei einer Linearrampe erreicht man die einzelnen Stufen der Pyramide erst recht nicht da die Lauffläche sich weit (!) über den einzelnen Stufen befindet. Bis zu einer gewissen Höhe könnte man das noch machen, aber dafür schätze ich die alten Ägypter einfach als zu praktisch veranlagt ein. Die waren ja nicht dümmer als wir (auch wenn einige das gerne hätten).

Innere Rampe, ich denke mal die Sache ist komplett tod. Da ist nur theoretisch möglich wie ich finde.

Tangential/Zickzackrampen, auch hier deckt man viel zu viele Teile ab um wirklich sinnvoll zu arbeiten. Möglich wäre aber der Bau des Stufenkernes über Tangentialrampen und dann baut man von unten her eine auf der Verkleidung aufliegende Zickzack-Rampe hinterher. Die Tangentialrampen wären damit dann nur Hilfsrampen für den Bau der jeweiligen Stufe, weil komplett bis zur Spitze müsste man zig mal "Kopf machen" beim Steintransport.

Man kommt nach logischen Gesichtspunkten also immer wieder dahin das man alles gleichzeitig von unten nach oben zieht. Bedeutet aber auch das ich zwar vorgearbeitete Verkleidungssteine nehmen kann, aber ich kann sie nicht vor Einbau komplett vorfertigen. Und eigentlich benötigt man nur zwei wirklich gut vorgearbeitete Seiten, das wäre die obere und untere Auflagefläche. Zum Kern hin kann man fast roh lassen, die linken und rechten Seitenflächen werden relativ gut vorgearbeitet, die Feinanpassung der Auflageflächen erfolgt dann beim verlegen vorm bzw. beim zusammenschieben der Steine. Die sichtbare Frontseite lasse ich als Bosse stehen und arbeitet die dann später in der Fläche nach bzw. fertig. Der große Vorteil liegt darin das man auch Baufehler wie zu tief eingeschobene Verkleidungssteine einfach ausgleichen kann. Nachteilig ist wirklich das man diesmal oben anfangen muss.
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Du meinst echt, die verlegen grobe Klumpen als Pyramidenhülle und wollten dann nachträglich bis hoch zum Pyramidion nachher glattschleifen? Wie gesagt, Granitsteine.
Ja Pertti und Nein Pertti. :)
Ja, die schleifen/schlagen die Verkleidung wirklich in Fläche glatt, ob von oben (was mehr Sinn macht) oder von unten (würde auch gehen, nur habe ich dann oben keine Arbeitsfläche mehr und stehe laufend im Schutt was die Messung erschwert). Schau dir die Mykerinos/Chephren/Cheops-Pyramide mal an, was fehlt da?

Die ganze Kalksteinverkleidung! (nur damit keine Beschwerden kommen, bis auf die Chephren-Spitze und Teile der untersten Verkleidungssteine an der Cheopspyramide)

Bei der Mykerinospyramide hat man unten den Granitgürtel mit den Bossen. Und was hat man nicht mitgenommen? Genau den Granitgürtel. Sieht man hier ziemlich schön:

Mykerinos-pyramid-DSC 0026-C2A9PaganiniOriginal anzeigen (4,2 MB)
(Quelle: https://www.giza-vermaechtnis.ch/ )

Kann natürlich auch sein das man wirklich zweistufig baute, erst Stufenkern komplett und dann die Verkleidung hinterher. Mykerinos hat die Fertigstellung seiner Pyramide ja nicht mehr erlebt, der Totentempel wurde ja auch von seinem Nachfolger Schepseskaf fertiggestellt. Deswegen ja auch die Bossen an den Granitverkleidungssteinen und nur die Glättung im Bereich des Zugangs. Ob man Kalkverkleidungssteine gefunden hat müsste ich mal bei Reisner nachlesen.

Hast du schonmal Steine oder Ziegel zugesägt? Ich habe das bei Pflaster schon gemacht, bei den 51 Grad bekommst du eine ziemlich scharfe Kante die dir auch schnell bricht wenn du dagegen kommst, die mussten die Verkleidungssteine ja noch auf die Pyramide schleppen und dann dort in den Verband einpassen. Das geht bei einer scharfen Kante zu 100% schief. Das ist in meinen Augen das logischste Argument warum die Verkleidungssteine ALLER Pyramiden auf der Sichtseite nur roh behauen und vorgeformt waren. Sollte mir doch etwas ausbrechen beim Transport dann schiebe ich den Verkleidungsstein nicht so tief in den Verbund und arbeite dafür mehr Material ab. Oder man arbeitet ihn vom Läufer zum Binder um, was dann allerdings ein Mehraufwand ist. Ist für mich die einfachste und logischste Lösung.


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Pyramiden in Gizeh

04.08.2019 um 20:35
Mist, was vergessen.

Hat jemand zufällig den: Archäologischer Anzeiger 1965 - Heft 3 aus dem de Gruyter Verlag?


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