Pyramiden in Gizeh
08.06.2019 um 20:58ayashi schrieb:Wird es klar?Nein bestimmt nicht, was sind das denn für komische Bögen, damit fährt der Schlitten nur im Kreis.
ayashi schrieb:Wird es klar?Nein bestimmt nicht, was sind das denn für komische Bögen, damit fährt der Schlitten nur im Kreis.
Spöckenkieke schrieb:komische Bögen, damit fährt der Schlitten nur im KreisOder er rutscht mir den Buckel runter :troll:
dawn62 schrieb:Wie breit ist denn diese StatueDie Statue soll laut Wikipedia ca. 7m hoch gewesen sein. Die Memnonkolosse sind doppelt so hoch und ca. 5,50m breit (ebenfalls mit Thron). Ergo dürfte die Statue des Djehutihotep so 2,50...3m breit gewesen sein. Nimmt man dafür nun einen 4m breiten Schlitten, und an den vorderen Dornen (Kufenenden) seitliche Verstärkungen, dann können vier Seile zu je 1,50m Abstand angebracht werden, sodaß an jedem Seil beidseitig Zieher arbeiten können.
Nemon schrieb:Beziehst du dich auf diese Ausarbeitung von Müller-Römer?Jupp! Seine Dissertation ist ja im Netz zu finden, sein Buch gibt es auch in zwei Auflagen. In der zweiten Auflage hat er noch Fehler ausgemerzt und Kritiken mit eingebaut. Ob er nun wirklich den Nagel auf den Kopf getroffen hat wird im Moment fraglich bleiben, aber zumindest hat man eine Erklärung die sowohl in die Zeit passt als auch alles erklärt ohne Lücken zu haben.
Nemon schrieb:… ach so. Du hattest ja gesagt „ziemlich stimmig“. Dann wird ausgerechnet dies wahrscheinlich keiner von den Kandidaten „im Internet finden“. 😉So bald es um "normale" Literatur geht bekommen die einen Schreikrampf, da könnten ja Sachen drin stehen die kein Unsinn sind. :D
dawn62 schrieb:Also - 1, 2, 3 & 4 = HAU RUCK!!! ( Trägheitsmoment überwinden und 56t in Bewegung setzen! )Um genau zu sein gibt es Schätzungen das es sogar bis zu 80t Gewicht gewesen sein können. Gestartet wurde unter zuhilfenahme von Hebeln, also ich sehe da kein Problem.
dawn62 schrieb:Dann - 5, 6 & 7 = ACH DU SCHE*** ! ( Plumpsen nach innen wegen blödem Winkel zum Schlitten!)Nein, werden sie nicht tun.
dawn62 schrieb:Zeitgleich - 8 (Wasserhoschie) vergießt seine kleine Ampulle auf die Haxen von Kolonne 3Bauen wir jetzt einen Strohmann auf?
dawn62 schrieb:Die große Frage aber: WOHIN? Vom Steinbruch zum Aufstellort (langer Weg) oder vom Steinmetz zum Auftellort (kurzer weg) oder einfach 3 mal um die Pyramide als Ritual..........wie eine Marienstatue im Dorf heutzutage?Um genau zu sein von den Alabastersteinbrüchen Hatnub, 15 Km von al-Amarna entfernt, nach Chemenu.
dawn62 schrieb:Man weiß es nicht. Na ja, zumindest ICH weiß es nicht.Aber andere wissen es dafür.
dawn62 schrieb:Also denke ich (nur ICH ) es könnte Symbolwert haben, dieses Bild.Nein, sowas war damals Tagesgeschäft. Die alten Ägypter hatten auch mit Brocken von weit über 100t Gewicht keine wirklichen Probleme. Die hat man nicht nur gezogen sondern auch noch in die Höhe gewuppt (siehe Uvo Hölscher, Das Grabmal des Königs Chephren, S.40).
mrdesaster schrieb:Der Knoten in der Mitte, der die Reihen 1,2 und 4 zu nutzlosen Statisten macht, ist schon sehr merkwürdig. Alles andere ist verzeihlich.Das ganze ist keine Bauanleitung, damals wusste man sehr gut wie das genau gemacht wird. Man wird also über Zugstangen/Joche die Kräfte verteilt haben, aber solche Bilder mussten schön sein, das war oberste Prämisse.
perttivalkonen schrieb:Wenn das ein Schlitten mit zwei Kufen gewesen wäre, dann hättense das auch gefälligst gezeichnet. Ungenauigkeiten in Perspektive etc. darf es nicht geben, Punkt.Ich vermute das die Schlittenkonstruktion eventuell sogar aus mehr als nur zwei miteinander verbundenen Kufen und Querträgern bestand. Zum einen bekommt man einen geringeren Flächendruck, handelt sich dafür aber einen erhöhten Reibwiderstand ein, und zum anderen wird die ganze Sache nicht so wackelig. Das Teil war 14 Cubits hoch (6,825m) und die dürften schon ganz schön geschwankt haben wenn der Schlitten zu schmal ist. Ein breiterer Schlitten bietet auch viel einfachere Möglichkeiten mehr Zugpunkte anzubringen.
Thorsteen schrieb:Um genau zu sein von den Alabastersteinbrüchen Hatnub, 15 Km von al-Amarna entfernt, nach Chemenu....können wir das gerade noch mal klären? Ich hatte in Erinnerung, dass diese Statue nie gefunden wurde. Und ihr Aufstellort hat nichts mit dem Grab zu tun, in dem sich die Abbildung befindet? Danke.
Nemon schrieb:...können wir das gerade noch mal klären? Ich hatte in Erinnerung, dass diese Statue nie gefunden wurde. Und ihr Aufstellort hat nichts mit dem Grab zu tun, in dem sich die Abbildung befindet? Danke.Links von der Statue und den dahinter gehenden Männern befinden sich an der Wand zwölf Zeilen Inschrift. Nach der Übersetzung von James Henry Breasted lautet der Text wie folgt :
Following a statue of 13 cubits of stone of Hatnub. Behold, the way upon which it came, was very difficult, beyond anything. Behold, the dragging of the great things upon it was difficult for the heart of the people, because of the difficult stone of the ground, being hard stone.https://osirisnet.net/tombes/el_bersheh/djehoutyhotep/e_djehoutyhotep_02.htm
I caused the youth, the young men of the recruits to come, in order to make for it (the statue) a road, together with shifts of necropolis-miners and of quarrymen, the foremen and the wise. The people of strength said: "We come to bring it;" while my heart was glad; the city was gathered together rejoicing; very good it was to see beyond everything. The old man among them, he leaned upon the child; the strong-armed together with the tremblers, their courage rose. Their arms grew strong; one of them put forth the strength of 1000 men.
Behold, this statue, being a squared block on coming forth from the great mountain, was more valuable than anything. Vessels were equipped, filled with supplies, [in advance (?)] of my army of recruits, the youth bore [… in advance of (?)] it. Their words were laudation, and my praises from the king. My children… adorned were behind me. My nome shouted praise. I arrived in the district of this city, the people were gathered together, praising; very good it was to see, beyond everything. The counts who were of old; the judge and local governor who were appointed for… in this city, and established for the […] upon the river, their hearts had not thought of this which I had done, [in that I made (?)] for myself… established for eternity, after this my tomb was complete in its everlasting work.
Conclusion: (...) Pharaoh seems to have succeeded, however, in clearly imposing his authority while making the good fortune of the nomarch dependant on him, and by allowing him to excavate, transport and erect - in a place which still remains unknown - a huge statue of Djehutyhotep.Okay, danke. Ein mächtiger Provinzfürst, der von Pharaos Gnaden sich dieses Denkmal setzen darf. Die geschilderten immensen Anstrengungen hierbei sind womöglich zum Teil Rhetorik um zu betonen, wie das ganze Land sein Bestes für den herrlichen Herrscher gibt.
Nemon schrieb:Woraus wir entnehmen dürfen, dass "die Ägypter" die kolossalen Bauwerke zwar mit eigener Kraft hingebracht haben, aber eben nicht mal so nebenbei. Das war alles Technik und Menschenkraft am Limit.Anstrengend, ja. Nicht mal so nebenbei, keine Frage. Kein (all)tägliches Projekt, ebenso. Aber "am Limit"? Der größere der beiden Memnon-Kolosse (14.Jh. v.Chr.) wiegt rund 750 Tonnen. Und die leider zerstörte Kolossalstatue aus dem Ramesseum (13.Jh. v.Chr.) wog sogar 1000 Tonnen. Der unvollendete Obelisk von Assuan (undatiert) bringt sogar über 1100 Tonnen auf die Waage. Und da sollte eine Statue von deutlich unter 100 Tonnen "am Limit" sein? (Die erwähnten Objekte sind Monolithen, versteht sich.)
perttivalkonen schrieb:Aber "am Limit"Ich meinte damit weniger diese Statue, sondern eher die Monumentalbauten. Tempel und Pyramiden.
Nemon schrieb:Es haben sich ja Generationen von Menschen an Steinböcken abgearbeitet auf diese und jene Weise — nicht wirklich eine Investition in die Volkswirtschaft eigentlich. Keine Investition, die erwas eingebracht hätte.Das ist ja gerade das Besondere an einer Surplusgesellschaft: Dinge hervorzubringen, "die man nicht essen kann". Ne erfolgreiche Investition war das allemal, für die Damaligen, und selbst heute noch. Ne "wirklich eine Investition in die Volkswirtschaft" ists, wenn man Menschen in eine "Beschäftigung" bekommt, von der sie leben können, solange die Alimentierung dieser Menschen durch die Surpluserzeugung gedeckelt ist.
perttivalkonen schrieb:Ne "wirklich eine Investition in die Volkswirtschaft" ists, wenn man Menschen in eine "Beschäftigung" bekommt, von der sie leben können,Gut, mir fehlen jetzt Hintergrundinfos zur ägyptischen Gesellschaftsstruktur im Wandel und in welchen Phasen Bauprojekte wirklich Hochkonjunktur hatten. Wenn das Modell erfolgreich war, muss es doch auf einem sehr schmalen Grat stattgefunden haben. Wer an den Bauprojekten arbeitet, kann ja nicht nebenher noch Felder bestellen. Bekommt aber großen Hunger. Dto. Armeen, die zu unterhalten sind. Die waren die zu allen Zeiten extrem abgängig von den Launen des Nils. In guten Jahren ein Selbstläufer, in schlechten Jahren ein Problem.
Nemon schrieb:Gut, mir fehlen jetzt Hintergrundinfos zur ägyptischen Gesellschaftsstruktur im Wandel und in welchen Phasen Bauprojekte wirklich Hochkonjunktur hatten.Das hat nichts mit der ägyptischen Gesellschaft zu tun, sondern funktioniert in jeder Surplusgesellschaft so.
Nemon schrieb:Wer an den Bauprojekten arbeitet, kann ja nicht nebenher noch Felder bestellen.Auf solchen Baustellen können grundsätzlich so viel arbeiten, wie durch das Surplus einer Gesellschaft mit durchgefüttert werden können. Sauber gesagt: so viele, wie derjenige vom Surplus besitzt, der das Bauprojekt will und die Bauarbeiter dafür bezahlen muß.
Nemon schrieb:Sklaverei war natürlich zu allen Zeiten ein probates Mittel, um wirtschaftlich zu produzierenSpielte aber im Alten Ägypten keine Rolle. Sklaven waren Ausnahmeerscheinung; Pyramidenarbeiter war ein begehrter Job und gut bezahlt.
Ob er nun wirklich den Nagel auf den Kopf getroffen hat wird im Moment fraglich bleiben, aber zumindest hat man eine Erklärung die sowohl in die Zeit passt als auch alles erklärt ohne Lücken zu haben.Weder das eine, noch das andere. Bevor man solche Behauptungen raushaut, sollte man sich dann vielleicht doch mal ausführlich mit der Materie auseinandersetzen.