Arrakai schrieb:Ich habe nicht behauptet ein Experte zu sein, wie kommst du denn darauf?
Diskussionsverlauf und Diskussionsstil. Fassen wir doch mal zusammen,
Erst wolltest du mir erklären, dass es gemäss SRT kein besonderes Bezugssystem im Universum gibt, obwohl ich das nachweislich nie bestritten habe, du aber nicht bemerkt hast um was es in der Diskussion ging (selbst professionelle Quelle wurde zuvor schon verlinkt).
Als ich aufgezeigt habe das du Dinge liest die da nicht stehen, war natürlich meine Formulierung dran schuld, obwohl das eigentlich nichts damit zutun hatte.
Selbst nachdem ich professionelle Quellen wiederholt verlinkt habe, wolltest du eine Zusammenfassung von mir, der du dann "zustimmen" kannst, ich doch kein "wirkliches Wissen" sondern nur eine "Meinung" zu Wissenschaft hätte und hier Halbwissen verbreite.
Zur Krönung hast dann noch den hier rausgehauen:
Arrakai schrieb:Deine Ausssagen sind teilweise dermaßen weit weg von gängigen physikalischen Begriffen und Formulierungen
Weil an dir kanns ja nicht liegen..... also wenn man hier nicht den Eindruck bekommt du hältst dich für einen Experten und überschätzt dich selbst, dann muss man sich m.E. schon anstrengen.
Arrakai schrieb:Bei einigen Themen kenne ich mich allerdings besser aus als manch anderer
Mag sein, ich lese dich hier aber zum ersten mal, dass du auch wirklich alles richtig Verstanden hast was du zu wissen glaubst, musst du erst noch unter Beweis stellen (gilt auch für mich). Nur zu behaupten man kennt sich aus, reicht m.E. nicht.
Zum sachlichen Teil:
Arrakai schrieb:Ein Inertialsystem ist ein Bezugssystem, in dem der Trägheitssatz gilt, also das erste Newton'sche Axiom. Und das besagt, dass ein kräftefreier Körper entweder in Ruhe bleibt oder sich geradlinig und gleichförmig (mit konstanter Geschwindigkeit) bewegt. Der mitbewegte Beobachter befindet sich zwar im freien Fall und spürt selbst keine auf ihn einwirkende Kraft und damit auch keine Beschleunigung. Aber das spielt keine Rolle, denn er bewegt sich ggü. den anderen mitbewegten Beobachtern nicht geradlinig und gleichförmig. (Schau dir die Rosine im aufgehenden Rosinenkuchen an, das Bild kennst du sicher.)
Ich denke der springende Punkt ist hier nicht, dass sich die Objekte nicht gleichförmig geradlinig bewegen, dieses Newton'sche Axiom gilt nicht für Objekte dessen "Bewegungen" an der beschleunigten räumlichen Expansion des Universums festgemacht werden. In der klassischen Mechanik gibt es einen solchen Raum nicht, aber auch dort gilt der Satz nur bedingt, da ich Bezugssysteme so anpassen kann, dass aus derer Sicht nicht geradlinige Bewegungen Beobachtet werden können, obwohl keine Trägheitskräfte auftreten. Bedeutet, es geht in erster Linie nicht um die Bewegung, sondern um das auftreten von Trägheitskräften.
Arrakai schrieb:Der freie Fall ist wie gesagt der Bewegungszustand in dem ein Beobachter keine Beschleunigung spürt. Ganz unabhängig davon ob er keine Beschleunigung spürt weil er durch einen Void schwebt oder auf die Erde zufällt. Der mitbewegte Beobachter spürt selbst weder die Beschleunigung durch die Gravitation noch die durch die Expansion, er befindet sich also im freien Fall, wird aber dennoch durch die Expansion beschleunigt. (Die Gravitation kommt noch dazu, die Expansion alleine reicht aber schon.)
Diese "Begründung" leuchtet nicht ein, mit anderen Worten: Ein schwebender Körper spürt keine Beschleunigung genau wie ein fallender Körper, deshalb ist es ein fallender Körper.... das ist keine Begründung. Ich weis aber mittlerweile woher die Bezeichnung kommt, eine Begründung wäre folgende (Link am Ende des Beitrags):
Hat es einen Sinn, den Trägheitssatz zu modifizieren, indem die Bezeichnung "kräftefrei" durch "frei fallend" ersetzt wird?
Ja, das macht durchaus Sinn. Da sich alle Gegenstände innerhalb eines (antriebslosen) Raumfahrzeugs, das die Erde umkreist, unabhängig von ihrer Masse bewegen (ebenso wie das Raumschiff selbst), fühlen sich die Insassen "schwerelos". Für einen fallenden Lift gilt genau dasselbe. Es treten (vom System des Raumschiffs oder des Lifts aus betrachtet) keine Beschleunigungen auf, sondern nur geradlinig gleichförmige Bewegungen. Damit haben wir eine Besonderheit der "frei fallenden" Bewegung aufgedeckt − sie ist jener Bewegungzustand, in dem keine Beschleunigung "spürbar" ist. Wir kommen zu dem Schluss, dass der "natürliche Beschleunigungszustand" der frei fallende ist.
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Arrakai schrieb:Ich habe ja schon einmal geschrieben, dass die ART eine lokale Theorie ist. In einem hinreichend kleinen Bereich kann man die Raumzeit als flach ansehen (der Bereich muss allerdings, genau genommen, infinitesimal klein sein, aber für praktische Zwecke kann man auch von größeren Bereichen ausgehen). Allerdings gilt das nur für jeden einzelnen mitbewegten Beobachter in seinem Ruhesystem. Du kannst daraus kein globales Inertialsystem der CMBR (oder des Universums) ableiten, da sich diese Beobachter relativ zueinander eben nicht geradlinig und gleichförmig bewegen.
Das wäre dann aber die SRT nicht die ART oder? Der Entscheidende bzw. einleuchtende Punkt für mich war aber, dass es unter Berücksichtigung der Schwerkraft kein Inertialsystem gibt:
Bei Vorhandensein von Schwerkraft gibt es überhaupt kein Inertialsystem! Auch wenn wir "kräftefrei" durch "frei fallend" ersetzen (oder einfach der Bezeichnung "kräftefrei" die Bedeutung "frei von nicht-gravitativen Kräften" geben), lässt sich der Trägheitssatz nicht retten. Das rührt daher, dass die Behauptung "alle Körper fallen gleich schnell" eigentlich nur in kleinen Raumgebieten und für kurze Zeiten gilt. Tatsächlich herrscht ja nicht an jedem Punkt dasselbe Gravitationsfeld.
Die einzige Seite im Netz, die ich gefunden habe, auf welcher die Problematik ausführlich von einem Experten wirklich gut erklärt wird, falls es dich oder sonst jemanden interessiert, ich kanns nur empfehlen!:
Das Kreuz mit den Inertialsystemen