Was ist hinter den Grenzen des Universums?
28.06.2017 um 22:01Whitesnow87 schrieb:Somit stellt Steven Hawking die Theorie aus dass wenn immer mehr Materie entsteht es definitiv auch Antimaterie geben muss. Ich habe es so verstanden je mehr Antimaterie genutzt wird um Materie aufkommen zu lassen desto größer wird der Raum. Quasi je mehr Erde ich aufhäufe desto größer wird das Loch aus dem ich die Erde nehme. Somit ist das Universum also der Raum endlich.Wie kommst Du darauf, daß sich hier zwangsläufig das eine aus dem anderen ergiebt?
Leichte Antimaterieteilchen entstehen in der Natur seit dem "Sieg" der Materie über die Antimaterie kurz nach dem Urknall in einer frühen Phase des Universums nur noch bei hochenergetischer Teilchenstrahlung oder durch ionisierender Strahlung beim Betazerfall. Es können andernfalls lediglich auf experimentellem Wege in Teilchenbeschleunigern mittels Paarbildung gar Anti-Atome erzeugt werden. Das beobachtbare Universum scheint ansonsten nur die uns umgebende Materieform zu beinhalten.
Oder soll das Obige evtl. eine Anspielung auf die Annihilations-Reaktion zwischen Materie- und Antimaterieteilchen sein bei dessen "Zerstahlung" aus der freigesetzten Energie andere Teilchen entstehen können?
Whitesnow87 schrieb:Weiterhin sagt er auch dass das Universum immer langsamer wächst was auch gegen das endlose Universum spricht.Wieso? Auch ein langsamer wachsendes Universum kann unendlich sein.
Im übrigen sprechen unsere aktuellen Beobachtungen weit entfernter Standardkerzen bzw. Supernovae jedoch (also eher im Gegenteil) für eine beschleunigte Raumexpansion.
Whitesnow87 schrieb:Unendlich ist etwas theoretisches was in der Mathematik benötigt wird und häufig in Theorien zu finden ist die nicht ganz aufgehen. Aber in der Realität kann nichts unendlich sein das wäre gegen die Naturgesetze.Unendlichkeiten sind für uns in der Tat nicht wirklich vorstellbar und bisher auch nur Gegenstand mathematischer Berechnungen das ist schon richtig und doch enthebt auch ein unendlicher Raum nicht automatisch die Gültigkeit unsere Naturgesetze weswegen er auch aus naturwissenschaftlicher Sicht nicht per se ausgeschlossen werden kann selbst wenn unsere bishergige Erfahrungen etwas anderes sagen.
Whitesnow87 schrieb:Das Universum ist eine Blase die immer weiter wächst. Bist du am Rand angekommen kommst du nicht raus. Wobei ich mir auch vorstellen könnte dass man aufhört zu existieren und wieder zu Antimaterie wird da man ja auch aus Materie besteht.Auch hier erschließt sich mir nicht ganz was Du damit sagen willst.
Whitesnow87 schrieb:Mir stößt da nur die Annahme böse auf dass man einfach davon ausgeht dass der Urknall das einzige Ereignis überhaupt ist dass keine Ursache oder Auslöser hatte.Wer geht denn davon aus?
Daß es soetwas wie eine unverursachte Erstursache von Allem gegeben haben muss, völlig egal ob man nun von einem Multiversum, einem immer wiederkehrenden kosmischen Zyklus, dem großen grünen Arkelanfall oder sonst was ausgeht sollte eigentlich jedem klar sein. Nur über das was diese Ursache konkret war können wir bisher nur spekulieren.
Whitesnow87 schrieb:Unlogisch ist für mich halt selbst wenn der Urknall ohne Ursache stattfand woher stammt das Ausgangsmaterial? Genial ist jedoch Hawkings Aussage dass Gott diese Materie weder erschaffen haben kann noch den Urknall auslösen konnte.Wie gesagt, ohne Ursache auch kein Urknall. Dahingehend lässt sich deine Frage nach der Herkunft des "Ausgangsmaterials" für uns jedoch bis heute nicht beantworten da dies eben einen klassischen Grenzfall der Naturwissenschaft darstellt und man hier höchstens nur noch philosophisch oder auch theologisch an die Sache herangehen könnte.
Whitesnow87 schrieb:Genial ist jedoch Hawkings Aussage dass Gott diese Materie weder erschaffen haben kann noch den Urknall auslösen konnte. Denn mit dem Urknall begann erst die Zeit also gab es kein davor.Jedoch eben nur streng gemäß unseres bisherigen kosmologischen Standardmodells folgend. Es gibt jedoch einige auch von Naturwissenschaftlern entwickelte hypothetische Modelle wie Penroses breit bekanntes CCC-Model welche darüber hinaus gehen. Doch auch diese stoßen sich wie alle anderen letztlich auch früher oder später an den "unbewegten Beweger" um es mal mit Aristoteles zu sagen.