DichausdemForu schrieb:Du hast scheinbar die letzten 10 Jahre Physik verpennt aber willst mich unwissend darstellen.
Informier dich umfassend und schreibe dann nochmal.
Mit umfassend meine ich nicht den Physikteil der Welt der Wunder.
DichausdemForu schrieb:Ich habe 8 Jahre nichtlineare Physik an der Uni unterrichtet und soll mir jetzt von einem was? Grundschullehrer?, erklären lassen
DichausdemForu schrieb:Ein Bericht aus dem Focus, extra für Hobbyphyiker wie dich geschrieben.
Das
argumentum ad hominem zählt im Wissenschaftsbereich nun mal nicht. Es wurde weder in den letzten zehn Jahren allgemein legitim noch speziell in der nichtlinearen Dynamik.
Na jedenfalls wage ich mal zu bezweifeln, daß Du an einer Uni gelehrt hast (außer, wenn die Räume vermieten). Ist zwar völlig egal, da ich hier kein Adhominem zu plazieren gedenke; auch ein wissenschaftlich geschulter Mensch, ein Experte, hat das Recht, Unsinn daherzureden, selbst in seinem eigenen Fach. Eben - die Qualifikation ist kein Argument, kein Hinderungsgrund für Irrtum udgl., wie auch Nichtqualifikation keinen gelegentlichen Genietreffer auszuschließen vermag. Aber dennoch hast Du hier gleich mehrere Patzer vorgelegt, die nicht zu "wissenschaftlich geschult" passen, und ebenso kam vonDir bis jetzt noch nichts, das nähere Sachkenntnis in irgendeinem Wissenschaftsbereich erkennen ließ.
DichausdemForu schrieb:Der Urknall ist genauso eine Theorie wie die welche er erklären soll.
Der Urknall ist keine Theorie, sondern ein veranschlagtes Geschehen. Veranschlagt von einer Theorie, landläufig "Urknalltheorie" genannt. Das, was der Urknall in jener Theorie erklären soll, die Rotverschiebung, ist keine Theorie, sondern ein beobachtetes Phänomen.
Sollte man als Wissenschaftler wissen.
DichausdemForu schrieb:Warst Du zuvor der Ansicht das es sich naturwissenschaftliche Fakten gehandelt hat
Fakten sind nicht naturwissenschaftlich, sondern schlicht Fakten. Wie die Rotverschiebung etwa. Wissenschaft befaßt sich mit Fakten, versucht diese zu erklären. Und zwar mit Theorien. Theorien sind das, was Wissenschaft produziert, nicht Fakten. Deswegen heißen Theorien "(natur)wissenschaftlich", nicht aber Fakten.
Sollte man als Wissenschaftler wissen.
DichausdemForu schrieb:Also was ist am Ende wahrscheinlicher, das wir etwas nicht erklären können oder das wir nurnoch ein paar andere Theorien finden müssen die das ganze passend erscheinen lässt.
Wie gesagt, Theorien sind das, womit Wissenschaft Phänomene erklärt.
Sollte man als Wissenschaftler wissen.
DichausdemForu schrieb:Das die Schwerkraft berechenbar ist weiß ich
Recht eigentlich ist Schwerkraft nicht berechenbar. Das Verhalten von massebehafteten Objekten, die der Schwerkraft ausgesetzt sind, das ist das Berechenbare.
Sollte man als Wissenschaftler wissen.
DichausdemForu schrieb:Die Planeten ausserhalb unserer Galaxie, nicht innerhalb, weisen starke Abweichungen in Bezug auf Masse und relative Schwerkraft auf.
Na hoffen wir mal, daß Du "außerhalb unseres Sonnensystems" sagen wolltest, denn außerhalb unserer Galaxie ist noch kein Planet gesichtet worden. Aber wie ich schon mit anderen Worten sagte:
Extrasolare Planetenunserer Galaxie verhalten sich wie solare, also ganz nach der selben Physik.
Extragalaktische Planeten (nicht galaktische Planeten extragalaktischer Herkunft) wurden nicht gesichtet, daher ist es Unsinn zu behaupten, die würden sich nachweislich nach ner anderen Physik verhalten.
Relative Schwerkraft könnteste ja wirklich mal erklären, bin schon ganz gespannt.
So, und nun zu dem Hammerbeispiel für wissenschaftliches Geschultsein.
DichausdemForu schrieb:wo liegt die Logik alles nicht erklärbare als Grenzfall zu deklarieren?
DichausdemForu schrieb:Du würdest also das was sich erklären lässt schon als Grenzfall erklären, das was sich dann nicht mehr ideal erklären lässt wäre dann wohl ein Ausfall?
Echt, ich bitte dich.
So funzt das nun mal. Die newtonsche Physik gilt als Grenzfall der einsteinschen Physik, sie erklärt das Verhalten von Objekten mit lichtfernen Geschwindigkeiten korrekt. Lichtferne Bewegung ist quasi der Grenzfall relativistischer Bewegung. Eine alte Theorie bleibt unter der neuen Theorie korrekt, als Grenzfallbeschreibung. Das nennt man das Korrespondenzprinzip.
Wikipedia: KorrespondenzprinzipWikipedia: Korrespondenzprinzip#Das Korrespondenzprinzip als Konzept zur TheorienhierarchieDas Korrespondenzprinzip beschreibt ein bestimmtes Verhältnis zwischen einer älteren naturwissenschaftlichen Theorie und einer neueren mit größerem Gültigkeitsbereich. Es liegt vor, wenn die neuere Theorie auf dem Gültigkeitsbereich der älteren zu denselben Ergebnissen kommt wie diese. Diese Art der Theorienentwicklung ist in den Naturwissenschaften typisch und erstrebenswert.
[...]
Die neuere Theorie enthält in diesem Fall die ältere als Grenzfall und erklärt so ihren früheren Erfolg. Ferner gerät die neue Theorie nicht in Konflikt mit den älteren experimentellen Befunden. Dabei kann sich die neuere Theorie strukturell und begrifflich komplett von der älteren unterscheiden. Die ältere Theorie ist damit zwar im Prinzip widerlegt, sie bleibt jedoch in ihrem begrenzten Gültigkeitsbereich weiterhin nützlich.
Wikipedia: Korrespondenzprinzip#Scheiben- und Kugeltheorie der ErdeBevor die Kugelform der Erde entdeckt wurde, glaubte man, die Erde sei eine Scheibe. Aufgrund der enormen Größe der Erdkugel fällt uns der Unterschied zwischen Scheibe und Kugel im Alltag nicht auf. Das Versagen der Scheibentheorie wird erst bei größerem Aktionsradius offensichtlich. Damit erklärt die Kugeltheorie auch, warum die Vorstellung von einer Scheibe überhaupt entstehen konnte. Die Scheibentheorie bleibt aber weiterhin nützlich. So orientieren wir uns in einer fremden Stadt mit einem Stadtplan und nicht mit einem Globus, obwohl der Stadtplan von seinem Wesen her eben ist und damit eher der widerlegten Scheibentheorie entspricht.
Wikipedia: Korrespondenzprinzip#Newtonsche Physik und die Relativit.C3.A4tstheorieObwohl die Relativitätstheorie völlig neue Vorstellungen von Raum und Zeit einführt, gehen ihre Vorhersagen in die der newtonschen Physik über, wenn man sie auf unseren Alltagsbereich anwendet.
In der speziellen Relativitätstheorie hängen räumliche und zeitliche Distanzen vom Bewegungszustand des Beobachters ab. Sind die entsprechenden Geschwindigkeiten hinreichend klein gegen die Lichtgeschwindigkeit, so geraten die Differenzen dieser Distanzen unter die experimentelle Nachweisgrenze, so dass die an sich überholten Konzepte von Raum und Zeit der newtonschen Physik angewendet werden können. Ebenso ist die Krümmung des Raumes durch die Anwesenheit von Massen und die Abhängigkeit des Ganges von Uhren von ihrer Position im Gravitationsfeld, wie sie in der allgemeinen Relativitätstheorie vorhergesagt werden, für hinreichend kleine Raumgebiete wie beispielsweise innerhalb unseres alltäglichen Aktionsradius experimentell kaum feststellbar.
Alles in allem zeigt, daß Du in physikalischen Dingen sowie in Grundlagenfragen von Wissenschaftlichkeit gelinde gesagt ne Menge Lücken aufweist. Aber mit Sachen wie einem "Ich bitte Dich!" voll einen auf dickenSack machst, wenn Dir jemand solche wissenschaftlichen Grundlagen vorhält. Statt mal gegenzuprüfen (einfach bei Google
Theorie und
Grenzfall eintippen). Nee Du, für nen Prof irrst Du Dich ein paar mal zu oft, bei zu grundsätzlichen Sachen.
Na und dann - einen Focus-Artikel. Echt, das ist nu wirklich keine Qualitätssicherung. Da ist ja die Wikipedia um Längen besser. Der Focus-Artikel wärmt nur die MOND neu auf (lies mal den Wiki-Artikel dazu). Was ich noch nicht kannte, ist, daß laut Artikel da auch die Pioneer-Anomalie mit zu tun haben soll. Spielt sich zwar nicht in den Regionen ab, für diedie MOND sich als Alternative zur DM anbietet, dem outer Rim der Galaxien... Naja. Witzig ist, was der Focus in nem anderen Artikel schreibt:
http://www.focus.de/wissen/weltraum/raumfahrt/unbekannte-kraft-bremst-raumsonden-nasa-konnte-mysterioese-pioneer-anomalie-aufdecken_aid_784427.htmlWo Du doch auf Focus stehst. Mich deucht nämlich, daß Du zwar schriebst, den Focus für mein Niveau ausgesuchtzu haben, aber in Wahrheit selbst all Dein Wissen um "andere Physik außerhalb von Galaxien" zu haben, was Du dann auf fiktive dort beobachtete Planeten übertragen hast. Weil schon der Focus für Dich ne intellektuellle Herausforderung war.
Du und Professor? Nope.