@satansschuh satansschuh schrieb:Heisst das dann also, dass das Universum an sich nicht wächst?
Oh doch, es wächst, aber während es das tut, dehnt es sich nicht (zwangsläufig) in etwas Größeres (sei es ein Raum, Hyperraum oder das "Nichts") hinein. Es wächst einfach nur. Wenn das Universum jetzt eine bestimmte Größe hat, wird es in der nächsten Sekunde größer sein, danach noch größer, usw. Und obgleich es immer größer wird, muss da eben nichts sein, dessen "Platz" das Universum einnehmen kann. Es wächst auch, ohne das "da" etwas wäre.
Expansion bedeutet, dass die Abstände zwischen zwei Punkten immer größer werden, mit fortlaufender Zeit. Zwei Punkte befinden sich in einer bestimmten Entfernung voneinander. In der nächsten Sekunde ist die Strecke zwischen den beiden Punkten größer, obwohl die Punkte selbst sich nicht bewegt haben. Danach ist die Strecke noch größer. Sie wächst an, ohne dass sich die Punkte bewegen und ohne dass sich die "Grenzen" (die das Universum ohnehin nicht hat) irgendwo hineindehnen. Es ist einfach nur größer als vorher.
satansschuh schrieb:Zumal ein Universum entweder ein Universum entweder expandieren oder kontrahieren muss um stabil zu sein, wenn ich es richtig im Kopf hab.
es muss das nicht tun, um "stabil" zu sein (Inwiefern wäre es auch instabil?), sondern dies ergibt sich schlicht aus der Masseverteilung in einem Universum. Ist zuwenig Masse vorhanden, muss es zwangsläufig immer weiter expandieren, ist es genau auf der kritischen Dichte, verlangsamt sich die Expansion immer weiter und kommt nach unendlicher Zeit zum Stillstand. Ist die Dichte größer als die kritische Dichte expandiert es zuerst, um anschließend wieder zusammenzufallen.
satansschuh schrieb:Allerdings habe ich Schwierigkeiten damit wenn es heisst, dass das Universum unendlich klein gewesen sein soll
"Unendlich klein" ist ja auch ein sehr grenzwertiger Begriff, weil Unendlichkeit und klein sich zwangsläufig ausschließen. Ich glaube, wenn jemand von unendlich klein spricht, meint er damit sowas wie "superklein" oder "ultraklein" und spricht nicht von einer tatsächlichen Unendlichkeit.
Wie dem auch sei, direkt nach dem Urknall war das sichtbare Universum "sehr klein", nämlich zusammengeschrumpft auf die Plancklänge. Sollten wir in einem unendlich großen Universum leben, war es auch schon zu diesem Zeitpunkt unendlich groß. Man muss hier differenzieren zwischen sichtbarem Universum und Universum an sich. Wie das "davor" aussah, können die heutigen Theorien nicht sagen.
satansschuh schrieb:und dann expandiert, also somit eine bestimmbare Grösse, die endlich sein muss, da etwas unendliches ja nicht wachsen kann.
Etwas Unendliches kann durchaus wachsen- es ist dann immer noch unendlich groß, aber trotzdem größer als vorher. Unendlichkeit bedeutet eben nicht "das Größte, was man sich vorstellen kann", sondern es bedeutet buchstäblich "ohne Ende". Folglich wird etwas unendlich großes nicht daran gehindert, weiter zu wachsen.