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Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

25.003 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesellschaft, Corona, Impfung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

30.03.2022 um 07:31
@MarinaG.
das liegt wohl daran, dass es für die meisten oder zumindest viele keine nachvollziehbaren Gründe gibt, sich nicht impfen zu lassen, wenn aus medizinischer Sicht nix dagegen spricht. Deshalb stößt es auf Unverständnis.
"weil ich nicht muss" oder "weil es freiwillig ist" ist zwar rechtlich richtig, aber eben nix, was man so verstehen würde, wenn es schlicht darum geht, sich und andere zu schützen.


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Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

30.03.2022 um 07:31
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Was ist an dem Umstand, dass es freiwillig ist, nicht verständlich?
Wo genau in meinem Text kommst du auf die Idee, ich würde "freiwillig" nicht verstehen?
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Wäre es nicht sinnvoller, zu akzeptieren, dass es Leute gibt, die für sich entschieden haben, sich nicht impfen lassen zu wollen und sich dann auf Lösungen zu konzentrieren, die alle zufrieden stellen können?
Klar, dann wäre es sicher auch sinnvoller zu akzeptieren, dass Menschen mit denen du Kontakt hast, dein Impfstatus interessiert?
Die sind ja wahrscheinlich auch ungefragt mit dir in Kontakt gekommen, oder haben sie explizit um Kontakt zu einer Ungeimpften Person gebeten?
Dass die dir nun ungefragt ihre Meinung dazu sagen, finde ich nicht verwunderlich.
Und sehe da auch keinen wirklichen Unterschied zu deinem Verhalten.


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Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

30.03.2022 um 07:48
..

@Groucho
@Tussinelda
aber es geht doch im Wesentlichen nicht darum, ob man sich nun gegenseitig versteht? Es geht doch darum, eine Lösung zu finden, die dafür sorgt, dass die Geimpften ihre Freiheit vollumfänglich zurück erhalten. Und diese sehe ich persönlich eben nicht darin, auf der Impfung zu bestehen, weil ich annehme, dass das nicht fruchten wird, wie ich hier nun darlegte. Ergo kommt es womöglich im Herbst wieder zu Lockdowns, mit der möglichen Begründung, eine Überlastung des Gesundheitssystems verhindern zu müssen. Wäre es da nicht klüger, sich von den Impfunwilligen weg zu fokussieren, darauf hin, das Gesundheitssystem derartig zu stärken, dass es das Ganze abfedern kann? Diese unfruchtbare, gegenseitige Überzeugungsarbeit, erzeugt doch nur Frustrationen und ist ansonsten ineffizient. Dass das nicht erkannt wird und immer weiter (und vehementer) versucht wird, sich gegenseitig zu überzeugen, das kann ich, wie gesagt, nicht nachvollziehen.

LG Mina


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Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

30.03.2022 um 07:52
@MarinaG.
ich überzeuge niemanden. ich wüßte auch nicht, wie ich das Gesundheitssystem stärken sollte, es sei denn Entlasten durch zum Beispiel Impfen. Ich finde es auch nicht richtig, alles von der Überlastung/Entlastung des Gesundheitssystems abhängig zu machen, denn das interessiert die Pandemie wohl kaum. Mir geht es darum, selbst nicht zu erkranken und andere nicht anzustecken. Das war es schon.


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30.03.2022 um 08:01
..
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ich wüßte auch nicht, wie ich das Gesundheitssystem stärken sollte,
Mir ging es um die Leute, die Überzeugungsarbeit meinen leisten zu wollen. Diese Energie, die darin verpufft, weil man jemanden, der nicht überzeugt werden will, eben nicht überzeugen kann, könnte man für Anschreiben und Petitionen verwenden. Man könnte sich engagieren, dass die Politik sich in diese Richtung orientiert und dafür sorgt, dass z. B. im Herbst genügend Kapazitäten vorhanden sind und es keine Einschränkungen mehr geben muss. Ich hielte das, wie gesagt, für deutlich sinnvoller. Ich kann nicht nachvollziehen, warum sich so darauf fokussiert wird, Energie darauf zu verwenden, Leute überzeugen zu wollen, die das eben nicht wollen. Diese neue Überzeugungsmentalität ist mir - in ihrer offensichtlichen Ineffizienz und Vehemenz - bisher unbekannt gewesen (vor der Pandemie) und auch nicht nachvollziehbar.

LG Mina


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Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

30.03.2022 um 08:10
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Wäre es da nicht klüger, sich von den Impfunwilligen weg zu fokussieren, darauf hin, das Gesundheitssystem derartig zu stärken, dass es das Ganze abfedern kann?
Ich habe kein Interesse daran, dass sich meine Krankenkassenbeiträge verdreifachen, damit Menschen "aus guten Gründen" sich nicht impfen lassen müssen.

Die Impfung ist der einfachste und günstigste Weg die Situation im Gesundheitswesen zu verbessern (nicht zu heilen) und sie senkt das Lebensrisiko jedes einzelnen statistisch ganz erheblich in Bezug auf Corona. Die Menschen mit echter Unverträglichkeit mal ausgenommen.

Wenn wir also das Beispiel von @kleinundgrün
bemühen und einer erzählt, dass er sich nicht anschnallt beim Fahren, dann ist das dämlich aber geschenkt, damit gefährdet er sich, maximal noch seine Mitfahrer.

Wenn wir über eine Pandemie sprechen, von der jeder irgendwie betroffen ist, dann ist die Situation eine andere, weil man irgendwann die Schuld für die eigenen Einschränkungen durch die Maßnahmen bei denjenigen sucht, die durch Verweigerung dafür mitverantwortlich sind. Deswegen reagieren die Leute beim Impfthema anders, weniger respektvoll, als beim Gurt.

Und mal ganz ehrlich, bisher habe ich nirgends einen wirklich guten Grund gelesen, sich nicht impfen zu lassen, Unverträglichkeit ausgenommen.


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30.03.2022 um 08:11
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:dass z. B. im Herbst genügend Kapazitäten vorhanden sind
genügene Kapazitäten für was? Mit welchem Gesundheitssystem willst du denn eine pandemische Situation zu 100 Peozent abfangen?

Das ist eine Utopie, die nur dazu dient, die eigene Verantwortung wegzuschieben. Jeder, bei dem keine medizinischen Gründe dagegensprechen, kann mit einer Impfung seinen Teil dazu beitragen, die Auswirkungen der Pandemie abzufedern.

Diesen wirklich kleinen Beitrag, den fast jeder leisten kann, mit der Begründung abzulehnen, die Impfentscheidung sei ja freiwillig und die Verantwortung wieder an die Politik zu geben, sie solle gefälligst Tausende Intensivpflegeplätze plus Personal aus dem nichts herbeizaubern, ist leider auch symptomatisch für Teile dieser Gesellschaft.


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Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

30.03.2022 um 08:13
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Mir ging es um die Leute, die Überzeugungsarbeit meinen leisten zu wollen. Diese Energie, die darin verpufft, weil man jemanden, der nicht überzeugt werden will, eben nicht überzeugen kann, könnte man für Anschreiben und Petitionen verwenden. Man könnte sich engagieren, dass die Politik sich in diese Richtung orientiert und dafür sorgt, dass z. B. im Herbst genügend Kapazitäten vorhanden sind und es keine Einschränkungen mehr geben muss. Ich hielte das, wie gesagt, für deutlich sinnvoller. Ich kann nicht nachvollziehen, warum sich so darauf fokussiert wird, Energie darauf zu verwenden, Leute überzeugen zu wollen, die das eben nicht wollen. Diese neue Überzeugungsmentalität ist mir - in ihrer offensichtlichen Ineffizienz und Vehemenz - bisher unbekannt gewesen (vor der Pandemie) und auch nicht nachvollziehbar.
das kann man doch beides, sehe da kein Problem. Ich sehe aber das Problem, die Pandemie nur anhand der zu Verfügung stehenden Kapazitäten im Gesundheitssystem bewerten zu wollen.


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Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

30.03.2022 um 08:17
Zitat von DerHildenDerHilden schrieb:Verantwortung
Zitat von DerHildenDerHilden schrieb:Pandemie
Darum geht es im wesentlichen. Verantwortung für sich und seine Mitmenschen zu übernehmen, da uns eine "Seuche" bedroht.
Manche haben kein Problem damit. Anderen ist es fremd.
Das war wohl auch gemeint mit
Zitat von PalfraderPalfrader schrieb:asozial sei, wenn man sich ohne plausiblen Grund nicht impfen lässt
Da gibt es nur "ja" oder "nein" und nichts dazwischen.


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Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

30.03.2022 um 08:38
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Wie gesagt, vor Corona habe ich so etwas noch nie erlebt, nicht in dieser extremen Form.
Das gab und gibt es in vielen Ausprägungen.

Nehmen wir mal mein Lieblingsbeispiel: Reichsbürger.
In deren Wahrnehmung haben sie recht und sind empört, wenn ihre Motive hinterfragt oder angezweifelt werden. Trotzdem möchten sie ihre Entscheidung aber anderen mitteilen.

Was macht man dann, wenn man so jemanden kennt? Ignorieren und sich denken: "Was für ein Depp", oder doch versuchen, weiter Umgang zu haben und dann aber auch zu verstehen, was denjenigen motiviert?
Das meinte ich mit den "blauen Hosen". Wie sich jemand kleidet, kann ich prima ignorieren und trotzdem mit dieser Person normalen Umgang haben.
Aber wie die Einstellung zu sozial relevanten Themen eines Menschen ist, kann ich nicht einfach hinnehmen. Da gibt es nur: Ich meide diese Person oder ich rede mit der Person darüber.

Wenn also jemand deine Motivation erfahren möchte, bedeutet es u.U. nur, dass diese Person sich nicht einfach von Dir abwenden möchte.


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Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

30.03.2022 um 08:40
..
Zitat von nairobinairobi schrieb:Da gibt es nur "ja" oder "nein" und nichts dazwischen.
Mit dem Prädikat a(nti)sozial zu sein (so bezeichne ich mich selber), kann ich indes gut leben. Das bin ich bereits fast mein ganzes Leben. Das bedeutet, ich lebe damit, dass Leute mich so sehen und verhalte mich auch so, nämlich absolut abgegrenzt und zurückgezogen. Aber, das löst das aktuelle Problem nicht.

..

@Bruderchorge ..
okay. Aber, wie ich darlegte, vermute ich, dass sich, selbst mit Impfpflicht, das Problem der Ungeimpften nicht lösen lassen wird. Nun sagst Du, über das Gesundheitssystem zu agieren, siehst Du auch nicht als Lösungsstrategie an. Siehst Du denn eine Andere?

..
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:das kann man doch beides, sehe da kein Problem.
Ich will nicht. Und ich vermute, dass andere Ungeimpfte eine ähnlich ablehnende Haltung aufweisen dürfen, sonst hätten sie sich gar nicht bis heute verweigert; trotz sozialem Druck und Überzeugungsarbeit.

..
Zitat von DerHildenDerHilden schrieb:Diesen wirklich kleinen Beitrag, den fast jeder leisten kann, mit der Begründung abzulehnen, die Impfentscheidung sei ja freiwillig und die Verantwortung wieder an die Politik zu geben, sie solle gefälligst Tausende Intensivpflegeplätze plus Personal aus dem nichts herbeizaubern, ist leider auch symptomatisch für Teile dieser Gesellschaft.
Ich sehe diesen Beitrag für mich als nicht leistbar an. Ohne jede Begründung, weil das meine freie Entscheidung und Privatsache ist. Mit genügend Geldmitteln und politischem Willen, ließe sich mAn durchaus das Gesundheitssystem stabilisieren. Und, noch einmal, es geht um Lösungen. Wenn man Leute nicht überzeugen kann und auch nicht zwingen kann / will (denn selbst eine Impfpflicht wäre ja keine Zwangsimpfung, sondern zöge lediglich Sanktionen nach sich, die dann eben geleistet würden), ist eine Lösung auf diese Weise nicht praktikabel. Anstatt immer weiter darauf zu dringen, wäre ein Strategiewechsel doch erfolgversprechender?

Oder habe ich darin einen Denkfehler?

LG Mina


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Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

30.03.2022 um 09:04
..
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Nehmen wir mal mein Lieblingsbeispiel: Reichsbürger.
In deren Wahrnehmung haben sie recht und sind empört, wenn ihre Motive hinterfragt oder angezweifelt werden. Trotzdem möchten sie ihre Entscheidung aber anderen mitteilen.
Okay. Ich käme im Leben nicht auf die Idee, auf die Straße zu gehen. Und irgendwen bekehren oder überzeugen will ich auch nicht. Speziell Reichsbürger halte ich persönlich für vollkommen neben der Spur und halte mich fern.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Was macht man dann, wenn man so jemanden kennt? Ignorieren und sich denken: "Was für ein Depp", oder doch versuchen, weiter Umgang zu haben und dann aber auch zu verstehen, was denjenigen motiviert?
Mir geht es explizit um Leute, die mich nicht kennen. Ich habe so gut wie keine privaten sozialen Kontakte. Und die, die ich habe, mit denen ist das kein Thema. Mit denen es Thema war, von denen habe ich mich rigoros getrennt. Mir geht es um die (Überzeugungs- / Hinterfragungs-)Neigung, bei Fremden, die mir innerhalb dieser Pandemie zum ersten Mal in dieser Ausprägung überhaupt begegnete.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Aber wie die Einstellung zu sozial relevanten Themen eines Menschen ist, kann ich nicht einfach hinnehmen. Da gibt es nur: Ich meide diese Person oder ich rede mit der Person darüber.
Ich sähe noch die Option: Ich bediene diese Person / behandle sie (schweigend) und dann tschüss, hoffentlich auf Nimmerwiedersehen. Das würde mir persönlich genügen. Manchmal half es tatsächlich, wenn ich sagte, dass ich Ende Sommer das Land verlassen haben werde. Das schien beruhigend zu wirken. Ergo gehe ich davon aus, dass es auch darum geht, das Problem quasi "aus der Welt zu schaffen". Indes, es half nicht immer und somit ging ich zum völligen Schweigen (und wortlosem Verlassen der Situation) über.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Wenn also jemand deine Motivation erfahren möchte, bedeutet es u.U. nur, dass diese Person sich nicht einfach von Dir abwenden möchte.
Du meist also, derjenige meine es sozusagen "gut mit mir"? Okay, das kann natürlich auch der Fall sein. Indes, man kann niemandem zu "seinem Glück zwingen", ergo löst das das Problem nicht.

LG Mina


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Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

30.03.2022 um 09:09
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:vermute ich, dass sich, selbst mit Impfpflicht, das Problem der Ungeimpften nicht lösen lassen wird. Nun sagst Du, über das Gesundheitssystem zu agieren, siehst Du auch nicht als Lösungsstrategie an. Siehst Du denn eine Andere?
Mir fehlen wesentliche Informationen, um eine fundierte alternative Strategie aufzuzeigen, die gibt es vermutlich auch gar nicht, weil es immer eine Abwägung verschiedener Interessen ist. Es gibt keinen goldenen Lösungsweg, bei dem alle zufrieden sind.

An eine Gesellschaft des 21. Jahrhunderts habe ich persönlich aber den Anspruch, dass bei der Lösungsfindung nicht allzusehr auf irrationale Beweggründe Rücksicht genommen wird, wenn dafür andere, eine große Mehrheit, ganz reale und rational messbare Einschränkungen erfahren.

Und letztendlich lassen sich alle Beweggründe zur Nichtimpfung auf Irrationalität zurückführen (medizinische Kontraindikation ausgenommen).

Glaube an VT, Billgates, Reptiloiden, das Schattensystem, die uns versklaven wollen
Ängste, vor Spritzen oder davor, dass die Impfung doch gefährlicher als das Virus ist
Selbstüberschätzung der eigenen Urteilsfähigkeit
Trotz, denen da oben werde ich es schon zeigen
usw.


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Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

30.03.2022 um 09:17
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Du meist also, derjenige meine es sozusagen "gut mit mir"?
Na ja, manchmal. Manche sind auch schlicht nur neugierig. Oder haben andere Motive.
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Indes, man kann niemandem zu "seinem Glück zwingen"
Das nicht.
Aber wenn du Behandlungen ansprichst. Wenn du zum Arzt gehst und der sieht, dass Du aus medizinischer Sicht was objektiv Unsinniges und Schädliches machst, dann sollte der Arzt doch nachhaken? Vielleicht hast Du irgend ein Informationsdefizit, etwas falsch verstanden oder sonst irgend etwas, das man in einem Gespräch klären kann.
Das wäre ja eine ureigene Aufgabe des Arztes, die Gesundheit seiner Patienten zu fördern - auch dann, wenn sie aus welchen Gründen auch immer, eine objektiv schlechte Entscheidung getroffen haben.

Natürlich kann am Ende heraus kommen, dass der Patient es halt so will. Aber von einem Arzt würde ich zwingend erwarten, dass dieser zumindest versucht, die Hintergründe zu klären.

Etwas anderes ist es, wenn der Kellner im Restaurant fragt. Der muss es nicht wissen.

Und noch etwas anderes ist es, wenn jemand fragt, der sozialen Umgang mit Dir hat. Der möchte vielleicht wissen, wie Du tickst und ob weiterer sozialer Umgang mit Dir angebracht ist.

Es ist ja nicht nur entscheidend, was wir machen. Sondern auch, warum wir etwas machen.


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30.03.2022 um 09:18
..

@Bruderchorge
selbst wenn es irrational ist.

Es ist ein erheblicher Anteil ungeimpft:
19,5 Millionen Menschen (23,5 Prozent) sind bislang nicht geimpft. Für 4,0 Millionen (4,8 Prozent) davon ist bislang aber kein Impfstoff zugelassen, weil sie vier Jahre oder jünger sind.
Quelle: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132875/Das-Tempo-der-Coronaimpfungen-sinkt-weiter
Stand: Donnerstag, 24. März 2022

Das bedeutet, es sind etwa 15 Millionen Ungeimpfte. Ob die nun alle irrational sind, ist doch für die Problemstellung als solches unerheblich. (?) Wer sich bis jetzt nicht hat überzeugen lassen und / oder dem (sozialen) Druck erlegen ist, der wird das vermutlich auch weiterhin so handhaben.
Zitat von BruderchorgeBruderchorge schrieb:An eine Gesellschaft des 21. Jahrhunderts habe ich persönlich aber den Anspruch, dass bei der Lösungsfindung nicht allzusehr auf irrationale Beweggründe Rücksicht genommen wird, wenn dafür andere, eine große Mehrheit, ganz reale und rational messbare Einschränkungen erfahren.
Wir reden hier über etwa 15 Millionen. Sollen deren Bedürfnisse also Deiner Meinung nach ignoriert werden, weil sie für irrational gehalten werden? Und selbst wenn, WIE willst Du deren Verweigerung brechen? Wie gesagt, selbst Impfpflicht in nicht gleich Impfzwang. Das heißt, vermutlich werden die Bußgelder bezahlt werden und andere Ausweichmanöver gesucht werden. Es löst also diese Verweigerung nicht auf. Was dann? Was stattdessen? Immer so weiter wie bisher und alle sitzen dann womöglich wieder im Lockdown?

LG Mina


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Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

30.03.2022 um 09:27
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Ob die nun alle irrational sind, ist doch für die Problemstellung als solches unerheblich.
Nein.
Es sind unter diesen Menschen ja nicht nur "Überzeugte", sondern auch solche, die halt den Aufwand scheuen. Weil es auch so geht.
Aber ganz grundlegend darf man als Gesellschaft die Motivation schon auch berücksichtigen.
Es gibt vermutlich Millionen, die in irgend einer Weise Steuern hinterziehen (natürlich in vielen Fällen nicht dramtisch, aber die Steuererklärung ein wenig angepasst, schwarz gearbeitet oder Schwarzarbeit in Anspruch genommen etc.) - trotzdem ist dieses Verhalten von der Gesellschaft missbilligt. Weil es - obwohl es viele machen - ein Verhalten ist, das nicht gesellschaftlich erwünscht ist.
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Das heißt, vermutlich werden die Bußgelder bezahlt werden und andere Ausweichmanöver gesucht
Die meisten würden dem Druck nachgeben. Es würden nur diejenigen übrig bleiben, die eine wirklich starke Motivation haben, sich nicht impfen zu lassen.
Um noch mal auf den Gurt zurück zu kommen: Die Gurtpflicht hat enorm viel bewirkt, obwohl zunächst viele sich dagegen gewehrt haben.


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30.03.2022 um 09:27
..
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Aber wenn du Behandlungen ansprichst. Wenn du zum Arzt gehst und der sieht, dass Du aus medizinischer Sicht was objektiv Unsinniges und Schädliches machst, dann sollte der Arzt doch nachhaken? Vielleicht hast Du irgend ein Informationsdefizit, etwas falsch verstanden oder sonst irgend etwas, das man in einem Gespräch klären kann.
Mit Ärzten habe ich das erörtert. In der Regel war es danach geklärt und kein Thema mehr. Ich denke, die Mediziner haben es so gesehen, dass sie ihrem Aufklärungsauftrag Genüge getan haben und damit war es dann auch gut. Das finde ich völlig in Ordnung so. In meinem Fall war / ist es Personal innerhalb von Praxen, Behörden und Dienstleistern. Wie gesagt, ich habe mittlerweile auch Strategien entwickelt, das bereits im Vorfeld möglichst zu unterbinden und, so es doch vorkommen sollte, gehe ich eben, bzw. bitte darum, dass jemand Anderer mich entsprechend betreut. Ich sehe das Ganze indes dennoch nicht als zielführend an und bemerke eben diese (für mich) "neue Vehemenz", die dennoch nicht dazu führt, dass die Impfquoten signifikant steigen würden (siehe mein Link aus dem letzten Posting).

LG Mina


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30.03.2022 um 09:30
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Sollen deren Bedürfnisse also Deiner Meinung nach ignoriert werden, weil sie für irrational gehalten werden?
Irrationale Bedürfnisse sind weniger gewichtig, als rationale, dabei spielt die Anzahl gar keine Rolle. Vernunft und Wissenschaft funktionieren ja nicht auf demokratischer Basis oder nach Mehrheitsmeinung, sondern auf der Basis von Evidenz und Nachweisbarkeit.

Diese 15 Millionen haben sicher ganz unterschiedliche Beweggründe, aber keiner davon (medizinische Kontraindikation und ein 100 %iges Eremitendasein ausgenommen) konnte bisher ein fundiertes Argument vorbringen, was einer wissenschaftlichen Prüfung standhält.

Wir lassen ja auch nicht über fundamentale Menschenrechte abstimmen. Menschen benötigen zum Überleben beispielsweise Nahrung und Schutz vor Gefahren, das ist keine Frage der Meinung. Ein wolkenloser Himmel erscheint bei Sonnenschein blau und die Erde ist ein kugelförmiger Planet, auch das ist keine Frage der Meinung. Ein Gurt schützt statistisch betrachtet die eigene Gesundheit, auch das ist keine Frage der Meinung.

Übrigens wäre es schön, wenn du den Aspekt der Irrationalität nicht verdrehst in der Formulierung. "weil sie dafür gehalten werden", das suggeriert, dass da (mir) verborgenes Wissen existiert, wonach die Beweggründe letztendlich doch objektiv rational seien.


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30.03.2022 um 09:41
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Zitat von BruderchorgeBruderchorge schrieb:Übrigens wäre es schön, wenn du den Aspekt der Irrationalität nicht verdrehst in der Formulierung. "weil sie dafür gehalten werden", das suggeriert, dass da mir verborgenes Wissen existiert, wonach die Beweggründe letztendlich doch objektiv rational seien.
Ich denke, dass diejenigen, die sich irrational verhalten, ihre eigenen Gründe durchaus für rational halten, daher meine Formulierung. ;-)

Und ich persönlich glaube, Du wirst mit der reinen Proklamation, sie wären irrational, auch nicht erreichen, dass diese Ansicht der Betreffenden sich ändern wird. Das ist doch der Knackpunkt. Derjenige, der für sich entscheidet, tut dies, weil er davon ausgeht, für sich, in seinem Kontext, rational zu handeln. Dass das Andere anders sehen, das interessiert den Betreffenden iaR nicht. Ergo landen wir wieder bei der Frage: Wenn man nicht überzeugen kann und wenn man nicht zwingen will / kann - was dann?

..
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Die meisten würden dem Druck nachgeben. Es würden nur diejenigen übrig bleiben, die eine wirklich starke Motivation haben, sich nicht impfen zu lassen.
Das glaube ich nicht. Selbst bei der einrichtungsbezogenen Impfpflicht hat der Druck nicht genügt.
Stuttgart – Seit gut einer Woche gilt die einrichtungsbezogene Coronaimpfpflicht – und in Baden-Würt­temberg wurden bislang mehr als 17.000 Beschäftigte aus den Gesundheitsberufen ohne Impfnach­weis gegen SARS-CoV-2 an die Gesundheitsämter gemeldet.

Bei ihnen handle es sich um Personen, die nicht geimpft oder genesen sind oder bei denen „Zweifel an der Echtheit oder inhaltlichen Richtigkeit des von ihnen vorgelegten Nachweises bestehen“, teilte das Gesundheitsministerium heute mit.
Quelle: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132852/Kliniken-und-Heime-in-Baden-Wuerttemberg-melden-17-000-ungeimpfte-Beschaeftigte
Stand: 23. März 2022

Das bedeutet, diese Personen nehmen u. U. auch ein Berufsverbot in kauf. (Und das ist jetzt "nur" BW.) Ich bin folglich nicht Deiner Ansicht, dass nur der Druck weiter erhöht werden müsse und dann wäre das Problem gelöst.

LG Mina


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Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

30.03.2022 um 09:47
@MarinaG.
Ich glaube, dass ich Dich inzwischen besser verstehe (vielleicht auch nicht, in einem Forum ist so etwas eher schwierig).
Der Punkt scheint zu sein, dass Du Dich selbst aus dem gesellschaftlichen Leben heraus nimmst. Du machst eben dein Ding und ob Du damit aneckst oder nicht, ist Dir egal. Du "investierst" nicht in soziale Aspekte.

Das kann man natürlich so machen. Aber die Folge ist eben, dass die Gesellschaft Dir dann auch nicht entgegen kommt. Das ist eben eine Situation, in die beide Seiten quasi "einzahlen". Die Einzelperson mit einigermaßen sozialadäquaten Verhalten und die Gesellschaft mit Rücksicht auf die Einzelinteressen.
Wenn eine Seite das aufkündigt, ist eben kaum zu erwarten, dass die andere Seite das folgenlos hin nimmt. Wobei die Gesellschaft in einem Sozialstaat eben trotzdem noch in vielen Aspekten leisten muss, auch wenn jemand nicht "einzahlt".

Soziales Zusammenleben ist eben durch das Prinzip des Gebens und Nehmens gekennzeichnet. Da kann man als Einzelner heraus gehen - aber eben mit allen Konsequenzen. Dann führt man als Einzelperson eben ein Leben "alleine".
Die Einstellung: "Ich mache mein Ding und trotzdem sollend die anderen das akzeptieren", geht halt nicht. Vor allem dann nicht, wenn "mein Ding" anderen schadet.


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