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@jaska @Palfrader mir geht es im Wesentlichen um etwas, das ich zwar feststelle, jedoch nicht hinlänglich nachvollziehen kann, weswegen ich es hier anspreche.
@Aniara hat mir indes nun bereits einen Puzzlestein geliefert, dazu weiter unten. Also, bislang existiert keine allgemeine Impfpflicht und die Entscheidung, ob man sich impfen lassen will oder nicht, obliegt jedem selber. Ebenso existiert keine Pflicht (weder menschlich noch rechtlich) sich für diese Entscheidung rechtfertigen zu müssen.
@Groucho warf ein, dass, wenn man selber damit hausieren ginge, man damit rechnen müsse, dass Hinterfragrungen erfolgen, womit er mMn recht hat. Indes, es gibt meiner Ansicht nach Unterschiede in der Qualität dieser Hinterfragungen und auch Differenzierungen zwischen "selbst damit hausieren" und "auf Nachfrage angeben".
Nun kenne ich es so, dass das was
@kleinundgrün geschrieben hat, dem normalen Rahmen entspricht, wie er schon immer im sozialen Miteinander bestanden hat. Meint, wenn jemand eine für das Gegenüber nicht nachvollziehbare Entscheidung getroffen hat, wurde - logischerweise - nachgefragt. Wenn der Betreffende dann nichts dazu sagen wollte, wurde das womöglich als unhöflich und spinnert angesehen, aber damit war es dann auch gut. Bis hierher finde ich das alles komplett nachvollziehbar und normal. Wo ich indes nicht mehr mitkomme, bzw. eine Veränderung wahrnehme, ist der Umgang mit solchen Auskunftsverweigerungen innerhalb der Impfdebatte. Ich erlebe das, was aktuell stattfindet, als weit über diese ehemaligen Gepflogenheiten hinaus gehend.
Noch einmal, es besteht offiziell weder eine allgemeine Impfpflicht noch eine Auskunfts- oder Rechtfertigungspflicht, wenn jemand sich dagegen entscheidet. Kommt nun, bei mir im Übrigen nur noch auf Nachfrage (hier konnte ich es indes nur thematisieren, indem ich mich oute, was allerdings nicht der eigentliche Punkt meines Themas ist), heraus, dass derjenige nicht geimpft ist, wäre der reguläre Ablauf, denjenigen zu fragen, warum nicht, ob er "mal eben" eine Impfung haben will (Arztpraxis) oder eine Beratung wünscht. Wenn der Betreffende dann klar und deutlich sagt, dass er nichts von alledem wünscht und nun gerne das Thema wechseln würde, sollte das eigentlich möglich sein. Aber - und das finde ich befremdlich - das ist es mitunter (nicht immer) nicht. Es ist, als würde die Platte einen Sprung haben und zurück hüpfen an die Stelle, bevor ich irgendetwas gesagt habe. Häufiger wurde dann auch über meine Gründe gemutmaßt, obwohl ich diese mit keinem Wort genannt hatte und diese, unterstellten Gründe, zu entkräften gesucht.
Mir stellt sich die Frage nach der Intention dahinter? Was wird sich von diesem Verhalten erhofft? Das kann ich nicht nachvollziehen. Und ich kann auch diese sehr stark dahinter offenbar werdende Energie, mir irgendetwas (was?) vermitteln (eher überstülpen, von meiner Warte aus) zu wollen, nicht wirklich nachvollziehen.
Nun hat mir, wie gesagt
@Aniara einen Puzzlestein geliefert:
Aniara schrieb:Man muss aufpassen, dass man als Geimpfter nicht auch noch als Schaf bezeichnet wird und dafür rechtfertigen muss, warum an "alles tut, was die Regierung von einem verlangt".
Bei einigen Leuten hat es mich dann doch in meinem Umfeld überrascht, dass sie nicht nur gegen die Impfung sind, sondern plötzlich auch die Regierung in Frage stellen und am liebsten das ganze System über den Haufen werfen würden.
Ich kann solche Leute nicht verstehen, die sich einfach nicht impfen lassen wollen, obwohl es dafür keinen medizinischen Grund gibt. Die Impfung ist der beste Schutz, eine Infektion ist viel gefährlicher und bietet weniger Schutz, sofern man sie denn übersteht.
Es sind solche Leute, weshalb die Inzidenzen wieder in die Höhe gehen und das System droht, zu kollabieren.
.. es scheint also angenommen zu werden, dass ich persönlich das System zum kollabieren bringen könnte. Aber, wenn davon wirklich ausgegangen wird, warum interveniert man dann nicht dort, wo man etwas bewirken könne? Bei den Lokalpolitikern, den Landräten, Bürgermeistern, den Regierenden? Wenn jemand etwas gegen dieses Kollabieren unternehmen könnte, dann doch diese Leute und nicht ich? Ich tue all das, was ich hier im Thread bereits beschrieb, um mich selber (und damit ganz automatisch auch die Mitmenschen) zu schützen. Ich sehe mich schlichtweg als die falsche Adresse an. Mir hat der Gesetzgeber die Wahl gelassen, von dieser mache ich Gebrauch.
Wenn ich mir indes diese Vehemenz ansehe, mit der die verschiedenen Standpunkte aufeinander prallen, dann denke ich mir, wenn diese, in geballter Form, mehr Geld und Kapazitäten für das Gesundheitssystem fordern würden, dann wäre damit sehr viel mehr gewonnen, als sich gegenseitig mit Unterstellungen oder Kampfbegriffen wie "Schlafschafe, Covidioten etc. pp." zu überziehen. Die Mentalität der Leute, untereinander, wird, nach meinem Erleben, sehr viel übergriffiger, als sie das vorher war. Und das ist eigentlich das, worum es mir geht. Diese Veränderung in der Mentalität der Menschen, die nun meinen, das Heil bestünde darin, jemandem, der das nicht hören will, Vorträge zu halten oder ihn / sie offensiv zu hinterfragen? Oder, umgekehrt, wie es
@Aniara anspricht, diejenigen zu belegen, die der Impfung positiv gegenüberstehen? Das sind, nach meinem Dafürhalten, zwei Pole, ein und desselben Irrtums. Dieses Gegeneinander, während die (offiziellen) Stellen, die wirklich etwas verändern / verbessern könnten, scheinbar außen vor gelassen werden.
Soweit mal meine Gedanken dazu.
LG Mina